Karfunkel

Abu ist aufgeregt und auch ein wenig ängstlich; denn zum ersten Mal geht er in eine deutsche Schulklasse. Vor einem Jahr hatte ihn seine Familie aus der Türkei nachgeholt. Sein Deutsch ist noch nicht so gut, und er hat keine deutschen Freunde. Auch für Peter ist Abu fremd, in seiner Klasse war noch nie ein ausländisches Kind. Peter verspottet den türkischen Jungen. Wissend, dass Moslems kein Schweinefleisch essen, behauptet er, auf dem Abu geschenkten Butterbrot sei Schweinefleisch gewesen. Abu reagiert entsetzt, und die Mitschüler lachen. Doch Abu rächt sich. Er schert Peters geliebtem Hund das Fell. Damit bricht der Konflikt aus, und als sich die beiden Jungen alleine im Wald gegenüberstehen, schreien sie sich ihre Wut ins Gesicht. Doch dann wird ihnen unbegreiflich, warum sie sich eigentlich hassen. Gerade als die ersten freundschaftlichen Annäherungen stattfinden, mischt sich Peters Mutter ein und zitiert den Sohn ins Haus. Sie will nicht, dass er „mit denen“ verkehrt. (Text: ZDF)

Florian lebt mit seiner Familie in Potsdam. Nach der Wende geht es ihnen nicht so besonders gut, so dass viele Wünsche der Kinder offen bleiben müssen. Aus diesem Grund kann er nicht einsehen, warum ausgerechnet bei ihnen ein Mädchen in den Sommerferien aufgenommen wird, und dazu noch ein russisches. Julia kommt aus einer Stadt, die ausgestorben ist. Ihr Heimatort liegt unmittelbar neben Tschernobyl. Als der Reaktorunfall passierte, war Julia drei Jahre alt. Heute leidet sie an Leukämie und braucht dringend Ferien in gesunder Umgebung. Florian begegnet Julia skeptisch, doch dann wird er in die tragischen Konsequenzen von Tschernobyl einbezogen. (Text: ZDF)

Luise lebt, weit weg, fast an der chinesischen Grenze: in Alma Ata in Kasachstan. Ihre Familie entstammt den Wolga-Deutschen, die vor 200 Jahren nach Russland gingen und dort immer wieder umgesiedelt wurden, von der Wolga nach Sibirien, von dort an den Aralsee und schließlich nach Alma Ata. Jetzt bietet sich ihnen die Möglichkeit, nach Deutschland zurückzukehren. Was für ihre Eltern die Erfüllung eines langen Traumes ist, bedeutet für Luise einen schmerzhaften Abschied für immer. Ausgerechnet eine Woche vor der Abreise rettet Luise einen jungen Hund vor dem Ertrinken. Natürlich darf sie diesen Hund nicht mit nach Deutschland nehmen. Als sie auch noch hört, dass der unfreundliche Nachbar ihr Haus und ihren kleinen Hund übernehmen will, läuft sie mit dem geliebten Tier davon. (Text: ZDF)

Damir ist mit seinen Eltern dem Krieg in Bosnien entflohen. So verlebt er seinen zehnten Geburtstag in einem Flüchtlingslager in Berlin. Viele Geschenke kann er nicht erwarten, und doch wird sein Herzenswunsch erfüllt: neue Turnschuhe – solche, wie sie alle in seiner Klasse tragen. Überglücklich führt er seinem Freund Sanjin, der ebenfalls aus Bosnien kommt, die neuen Turnschuhe vor. Doch obwohl Sanjin sein bester Freund ist, scheint er sich nicht mit ihm freuen zu können. Nach islamischer Sitte werden Schuhe nicht mit in die Wohnung genommen. So muss Damir die geliebten Turnschuhe abends vor dem Wohncontainer stehen lassen. Am nächsten Morgen aber sind die Turnschuhe verschwunden. Damir ist verzweifelt, und die Suche nach seinen Schuhen führt ihn mehr und mehr zu den Kriegsereignissen im ehemaligen Jugoslawien zurück. (Text: ZDF)

Nach dem Abschied von Oma fährt Sassan, ein neunjähriger, in Deutschland geborener Junge, mit seinen Eltern nach Hause zurück. Kurz vor Omas Ankunft aus Persien ist Familie Banan von der Großstadt in ein Dorf umgezogen. Am Anfang hat Sassan es schwer, denn die Dorfkinder sind unfreundlich, und außer Christoph, der auch ein Außenseiter ist, hat Sassan keinen Freund und fühlt sich allein. Oma schenkt ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. Und da ist auch der Zauberring, den Oma mitgebracht hat. Ein Ring, den er sehen aber nicht fühlen kann. Ein Geist „Sonne der Weisheit“ besucht Sassan und schenkt ihm ein wunderschönes Erlebnis. Er hilft Sassan, die Welt besser zu verstehen. Bald lacht keiner mehr über ihn. (Text: ZDF)

Die Geschwister Kentishani und Chaavaja vom Stamm der Ashanika-Indianer leben in einem Dorf in den Urwäldern des Amazonas. Immer wieder werden solche Dörfer in den Kämpfen zwischen Guerilleros und Armee aufgerieben. Die Geschichte beginnt, als Kentishani und Chaavaja von einem Verwandtenbesuch heimkehren. Als sich ihr Boot dem Heimatdorf nähert, ist dieses gebrandschatzt. Ein verletzter Bewohner ruft ihnen zu, dass sie fliehen sollen. Der „Sendero Luminoso“ und die Soldaten haben sich einen blutigen Kampf geliefert, bei dem das Dorf zerstört wurde und die Einwohner umgekommen oder geflohen sind. Die Geschwister rudern verzweifelt davon. Doch jemand hält sich an ihrem Kanu fest. Es ist ein schwer verwundeter Offizier, der sie zwingt, ihn mitzunehmen und in das Militärlager nach Atalaya zu bringen. Der Offizier spricht nicht ihre Sprache, und die Kinder verstehen den fremden Mann nicht. Eine Reise ins Ungewisse beginnt. (Text: ZDF)