2017, Folge 5235–5249

Die mehr als 10.000 Folgen der Magazinsendung (1957-1993) werden hier nicht mitgezählt.
  • Folge 5235
    aus der Reihe „Hier und Heute“ Peter Wohlleben hat einen Traum: Er steht im Wald – umringt von Baumriesen, die miteinander sprechen. Peter Wohlleben hört zu. Er ist Förster in der kleinen Gemeinde Hümmel, in der Nähe von Bad Münstereifel. Hier ist er seinem Traum schon ziemlich nahe, einem Wald, der sein natürliches Gleichgewicht selbst reguliert. In seinem Revier gibt es riesige Buchen, Jahrhunderte alt. Der Förster will sie bewahren. Doch die Gemeinde Hümmel muss auch Gewinn aus ihrem Wald schlagen. „Die klassische Forstwirtschaft schützt unsere Wälder nicht, sondern beutet sie aus.“ sagt Wohlleben.
    Deshalb macht sich der Förster auf die Suche nach neuen Wegen der Waldwirtschaft. Reporter Marko Rösseler begleitet ihn dabei und trifft auf gestresste Städter, die mit Schlafsäcken unter raschelnden Zweigen übernachten wollen und dafür auch noch bezahlen. Und auch auf Naturliebhaber, die im Wald ihre letzte Ruhe suchen – auf einem Urnenfriedhof. Und weil das alles mehr Arbeit macht als eine gewöhnliche Forstwirtschaft, braucht Wohlleben dringend einen zweiten Förster als Kollegen. Aber wer hier anfangen will, der muss die Sprache der Bäume verstehen – schließlich geht es um Wohllebens Traum. (Text: WDR)
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 09.01.2017 angekündigt
  • Folge 5236
    aus der Reihe „Hier und Heute“ Mit dem Müll ist es wie mit dem Abwasser: Jeder möchte ihn so schnell wie möglich loswerden – auch ich. Aber wer kümmert sich um unseren Müll, wenn der erst einmal in der dreckigen Tonne liegt? Rund 150.000 Menschen in Deutschland bearbeiten und recyceln unseren Müll. Ohne sie geht es nicht, trotzdem hat ihr Job keinen guten Ruf. Ich möchte wissen, wie das ist, Müllmann zu sein bzw. „Müllwerker“, wie die Jungs von der Müllabfuhr offiziell heißen. Also arbeite ich eine Woche bei der Müllabfuhr in Krefeld mit, bei der GESAK.
    Mit den Männern vom Mannschaftstransport MT1 fahre ich morgens um 6:30 Uhr vom Hof, klingele die Leute wach, hole die vollen Mülltonnen aus Kellern und Schächten, kippe den Müll in den Müllwagen und bringe die leeren Tonnen zurück auf ihren Platz. Ich möchte wissen, wie die Leute reagieren, wenn meine Kollegen und ich morgens durch Krefeld cruisen und den Müll abholen. Wie hart ist die Arbeit? Stinkt es wirklich so stark? Bekommen die Männer (ja, es sind nur Männer) Anerkennung für ihren Job? Ich möchte verstehen, wie es ist, wenn man jeden Tag den Müll Anderer wegräumt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.01.2017WDR
  • Folge 5237
    Nach einem ereignisreichen und bewegten Leben, fühlen sich viele Menschen am Ende einsam. Die Gründe sind unterschiedlich: Mal gibt es keine Kinder, mal keine Freunde, weil alle früher verstorben sind. In Nordrhein-Westfalen leben rund 1,3 Millionen Menschen im Alter über 65 alleine und ihre Zahl wächst stetig. Oft sind Ärzte, Apotheker und Kassierer ihre einzigen Kontakte. Was läuft falsch in unserer Gesellschaft? Sind uns die vergessenen Alten egal? Wer kümmert sich um sie? Manchmal ist die Einsamkeit für Anne Blum unerträglich. Die Kölnerin war Ballett-Tänzerin und Mannequin, stand im Rampenlicht und hatte zahlreiche Freundschaften – früher.
    Seit ihr Mann vor sieben Jahren gestorben ist, fühlt sie sich oft einsam, regelrecht vergessen von den anderen. Kinder hat sie nicht. „Jeder ist so sehr mit seinem Leben beschäftigt, da habe ich das Gefühl zu stören“, sagt die 86-Jährige. Doch dann entdeckt sie in einem Flyer ein Angebot, das ein Lichtblick für sie werden könnte: Die sogenannten „Freunde alter Menschen“ sind ein Verein in Köln, der Besuchspatenschaften für alte Menschen anbietet. Anne Blum hat dort angerufen: Vielleicht gibt es dort jemanden, der auch sie mal besuchen kommt? Die Reportage von Jule Sommer und Udo Kilimann erzählt vom Alleinsein und der Hoffnung auf soziale Kontakte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.01.2017WDR
  • Folge 5238
    Wenn es im Westen schneit, ist Bauer Jörg Dienst rund um die Uhr im Einsatz. Mitten in der Nacht wühlt er sich auf seinem aufgerüsteten Trecker durch die Schneewehen und räumt die Straßen rund um Hoheleye, dem höchstgelegenen Ort Nordrhein-Westfalens, frei. Das ist nur sein Nebenjob – hauptberuflich betreibt er mit seiner Frau Carmen eine Bauernhofpension am kahlen Asten. Bei Neuschnee pendelt der Landwirt rastlos zwischen Kuhstall, Schneebergen und Bauernpension. Neben Jörg Dienst sind viele Helfer an den Skihängen, Loipen und in den Hütten am Start, damit das Saisongeschäft mit dem Schnee in Winterberg funktioniert. Die „Hier und heute“-Reportage blickt hinter die schneeweißen Kulissen, wo Wintersportler und -urlauber ihre Freizeit verbringen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.01.2017WDR
  • Folge 5239
    Samuel hätte seiner Mama noch gerne gesagt, wie sehr er sie liebt. Helena vermisst die doofen Sprüche ihres Vaters. Antonia hat ein altes T-Shirt ihres Papas in ein Kopfkissen verwandelt. Drei Jugendliche, die etwas unendlich Wertvolles verloren haben – den Vater oder die Mutter. Wo eben noch jener geliebte Mensch war, der Liebe und das sichere Gefühl der Geborgenheit schenkte, klafft nun eine Lücke. Wie lernt ein junger Mensch, das Unfassbare zu begreifen, es schließlich zu akzeptieren? Wie verwandelt er Verzweiflung in neuen Lebensmut und konstruktive Kraft? Reporterin Julia Schöning hat sich auf die Suche gemacht und in einer Trauergruppe in Gelsenkirchen Helena, Antonia und Samuel kennen gelernt. Samuels Mama ist an Krebs, der Vater von Helena und Antonia plötzlich an einem Infarkt gestorben. Fast zwei Jahre lang begleitet sie die jungen Trauernden auf den ersten Schritten jenes Weges, der sie zurück ins Leben führen soll. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.02.2017WDR
  • Folge 5240
    „Mama, der Mann mit dem Koks ist da“ – habe ich noch nie gerufen. Wir hatten in Bochum ja auch keinen Kohleofen. Und generell: Der Bergbau ist Geschichte: Ende 2018 machen die letzten zwei Steinkohle Bergwerke in NRW zu. Den Mann mit dem Koks gibt es aber immer noch. Willy, seine Frau Martina, die Schwester Claudia und Thomas der jüngste Bruder sind in vierter Generation Kohlenhändler in Essen-Steele. Und Willys Sohn Christian ist auch aktiv. Sie haben viel zu tun: 140.000 Tonnen liefern sie jedes Jahr an verschiedene Kunden, z.B. ehemalige Bergmänner oder ihre Witwen, die damals in ihren Verträgen lebenslag Kohle versprochen bekommen haben.
    Das läuft aber Ende 2018 aus. Danach könnte das Geschäft der Seidelmanns einbrechen – wenn alle auf Gas oder erneuerbare Energie umsteigen. Aber es gibt auch neue Kunden, die günstig heizen wollen oder die besondere Wärme eines Kohleofens schätzen. Für eine Woche war ich bei Familie Seidelmann. Ich wollte wissen, ob der Beruf Kohlenhändler von Gestern ist oder eine Zukunft hat. Und ich wollte wissen, wer die sind, die noch mit Kohle heizen wollen – oder müssen, weil sie sich eine moderne Heizung vielleicht nicht leisten können. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2017WDR
  • Folge 5241
    Wie sicher ist unser Leben noch – in Zeiten von Terrorattacken, Hackerangriffen und einer zunehmenden Abhängigkeit von komplexen Technologien? Nicht erst seit dem Terroranschlag in Berlin hat eine diffuse Angst unsere Gesellschaft erfasst. Es gibt das Bedürfnis mehr für die eigene Sicherheit zu tun und ganz konkret zu überlegen: Was mache ich denn, wenn die Geldautomaten kein Geld mehr ausspucken oder meine Umgebung bedrohlich verseucht wird? Wir zeigen Menschen im Westen, die sich – aus unterschiedlichsten Gründen – für den möglichen Ernstfall wappnen.
    So achtet Thomas Ostendorf aus Ochtrup inzwischen akribisch darauf, immer genügend Diesel für seinen Trecker und sein Notstromaggregat zu bunkern. Der Landwirt kann sich noch sehr gut an das Schneechaos 2005 im Münsterland erinnern, das zu einem mehrtägigen Stromausfall führte. Kollegen von ihm verloren wegen des fehlenden Stroms hunderte von Tieren, Nachbarn saßen tagelang ohne Heizung und Licht da. „Drei Tage Stromausfall legen die ganze Infrastruktur lahm!“ Das will er nicht wiedererleben.
    Und seine Mutter hat den Keller des Hofes inzwischen wieder voll mit eingemachtem Gemüse, Obst und Fleisch – denn so überlebten die Menschen früher. Auch Bastian Blum ist gut gerüstet. Er ist ein sogenannter „Prepper“ – jemand, der sich auf den Ernstfall gründlich vorbereitet hat. Der ausgebildete Rettungssanitäter hat Vorräte in seinem Krefelder Keller gehortet, mit denen seine Familie mindestens drei Wochen überleben kann. „Jeder sollte sich überlegen, welche Katastrophe in seinem Wohnort wahrscheinlich werden könnte, Hochwasser, Sturm oder Stromausfall, und sich ein bisschen vorbereiten“, sagt er.
    Ulrike Müller aus Aachen ist gerade dabei eine große Sammelbestellung für die Nachbarschaft zu machen. Denn in Aachen rechnen die Bürger mit einem konkreten Szenario: Wenn aus dem maroden belgischen AKW in Tihange eine radioaktive Wolke entweicht, dann sollte in der Gegend erstmal niemand mehr das Haus verlassen. Der Raum Aachen arbeitet gerade einen Katastrophenplan aus. Den Ratgeber der Bundesregierung für Notfallvorsorge haben sie alle zuhause. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.02.2017WDR
  • Folge 5242
    Das Geld reicht nicht für den Strom, für immer mehr Menschen in Deutschland ist das bittere Realität. Besonders hier im Westen gelten immer mehr Menschen als „energiearm“, das heißt, sie zahlen mehr als zehn Prozent ihres Einkommens für Energie. Bei 100.000 Stromkunden pro Jahr wird in NRW der Strom sogar abgeschaltet. Gemessen an der Einwohnerzahl ist das bundesweit die höchste Quote. Und eine langfristige Lösung ist nicht in Sicht. In diesem Jahr werden viele Stromanbieter die Preise wieder erhöhen. Auch Irene Dresen aus Wuppertal gilt als ernergiearm.
    Von ihren 800 Euro Grundsicherung zahlt sie 144 Euro für Strom und Gas. Alleine kommt sie aus der Energiearmut nicht mehr raus. Aber Menschen wie ihr wird geholfen: Verbraucherzentralen oder die Caritas sind Unterstützer im Kampf gegen Energiearmut. Die Caritas hilft, indem sie Stromsparhelfer zu Menschen schickt, bei denen es eng wird mit der Stromrechnung. In Dortmund sind Hans-Joachim Ruhfaut und Mohammed Lamar als Stromsparhelfer unterwegs, spüren Stromfresser auf und geben Tipps zum richtigen Heizen. Mit Hilfe raus aus der Energiearmut – eine Reportage von Jörg Stolpe. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.03.2017WDR
  • Folge 5243
    Über 3.000 Kilometer weit rollen viele deutsche Rentner in ihren Wohnmobilen im Winter Richtung Süden. Ihr Ziel: Nordafrika! Marokko ist eines der beliebtesten Länder. Ihre Gefährte sind oft so teuer, dass sie sich eigentlich auch ein Luxushotel leisten könnten. Aber sie wollen ihre Heimat mit in die Sonne nehmen, ihr Federbett, ihr Essen, Klöße, Leberwurst und Schnitzel. Obwohl es in Marokko in den vergangenen Jahren keinen Terroranschlag gegeben hat, gingen auch hier die Zahlen von deutschen Urlaubern zurück.
    Für viele Rentner ist die arabische Welt wohl zu gefährlich geworden, sodass sie sich lieber andere Ziele in Spanien oder Italien suchen. Zurück bleibt nur ein harter Kern Deutscher, die sich ihren Winter in Marokko nicht nehmen lassen. Nördlich von Agadir liegt der Campingplatz namens Atlantica Parc, einer der modernsten und größten Plätze im ganzen Land. Die Camper gestalten hier ihr Leben à la Deutschland. Die meisten buchen seit Jahren auf dem gleichen Stellplatz, im sog.
    „Deutschen Eck“. So verbringen beispielsweise Brigitte und Peter Traeder aus Bottrop-Kirchhellen schon seit 12 Jahren ihre Winter an Marokkos sonniger Atlantikküste. Am stärksten vertreten auf Atlantica Parc sind jedoch die Franzosen. Ein kultureller Austausch findet aber nur selten statt, jeder bleibt lieber unter sich. Doch man ist tolerant, erzählt Reiner Rheinfeld aus Düsseldorf: „Wenn man einen trifft, ist es toll, wenn man zwei trifft, ist es super, und wenn man drei trifft, eine Katastrophe.’’ (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2017WDR
  • Folge 5244
    Es ist Mittwochnachmittag, in einer Gaststätte in Oberveischede, ein 800 Seelendorf im Sauerland. Sprechstunde bei Ulrike Wilbrand. Fünfzehn Patienten warten. Die nächste Hausarztpraxis ist zwanzig Autominuten von Oberveischede entfernt. Einmal die Woche kommt die Landärztin in die Kneipe, seit dreißig Jahren schon. Ihre eigene Praxis Grevenbrück ist ebenfalls gut besucht. Jetzt sickert durch, dass auch Frau Wilbrand mal in Rente gehen will. Sie ist über 60, wie die drei anderen Hausärzte in dem kleinen Ort auch. Nachfolger sind nicht in Sicht. Das bereitet Dr. Wilbrand Kopfzerbrechen, den Patienten erst recht. In Nordrhein-Westfalen mussten bereits etliche Praxen schließen, weil junge Mediziner die Arbeit und das Leben auf dem Land scheuen.
    Norman Marian ist einer der wenigen, der sich traut. Er übernimmt in ein paar Monaten eine Landarztpraxis in der Eifel. Die Vorzüge der Großstadt will er dafür nicht aufgeben. Der 38-jährige lebt mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in Köln. Er ist davon überzeugt, Beruf und Familie trotzdem unter einen Hut kriegen zu können. Reporterin Anne Bielefeld zeigt wie Nordrhein-Westfalen versucht, die Probleme mit dem Ärztemangel auf dem Land zu lösen und stellt dabei auch ein innovatives Ärzte-Projekt aus Norddeutschland vor. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2017WDR
  • Folge 5245
    Früher als ich in Bochum-Hustadt zur Schule gegangen bin, hat meine Mutter mir jeden Morgen ein Butterbrot geschmiert. Meistens war Frischkäse und Gurke drauf, was ich liebe, und manchmal haben wir auch in der Schule die Brote getauscht. Ob viel Geld oder wenig – irgendwie hatte jeder etwas zu essen dabei. In Duisburg lebt mittlerweile jedes dritte Kind unter 18 von Hartz IV. Manchmal bedeutet das, dass die Kinder ohne Frühstück oder Mittagessen bleiben. Nicht jede Schule bietet warmes Mittagessen, und nicht alle Eltern sorgen mittags für ihre Kinder.
    Morgens ab 6 Uhr schmieren die Mitarbeiter des Kindermittagstischs 800 Brote und verteilen sie anschließend an den Schulen in der Umgebung. 400 Kinder erhalten so allein in Duisburg ihr Frühstück. Und manche von ihnen bekommen beim Kindermittagstisch auch Mittagessen. Für eine Woche werde ich, Donya, bei der Initiative „Immersatt“ in Duisburg mitarbeiten. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, bedürftige Kinder und Jugendliche in der Umgebung gesund satt zu kriegen.
    Beim Kindermittagstisch werde ich Brote schmieren, Gemüse schnippeln und bei den Hausaufgaben helfen. Ich möchte die Kinder dort kennenlernen und die Menschen, die dort arbeiten. Alle reden über Kinderarmut – aber wie sieht sie eigentlich aus? Sieht man den Kindern die Armut an? Und was ist Armut überhaupt – ist das Hunger, oder Vernachlässigung? Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Und warum kriegen wir in Deutschland – einem der reichsten Länder der Welt – dieses Problem nicht in den Griff? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.04.2017WDR
  • Folge 5246
    Oliver Junker-Matthes lebt mit seiner Familie auf einem abgelegenen Hof bei Bad Berleburg – ohne Strom, ohne Heizung, ohne Wasser. Besser gesagt: Ohne Strom von anderen, ohne Brennstoffe von anderen, ohne Wasser von anderen. Sonnenkollektoren versorgen die LED-Lampen in der Wohnküche. Geheizt wird mit Holz. Gekocht wird auf dem Ofen. Das Wasser liefert die Quelle vor dem Haus. „Wir wollen nachhaltig leben“, sagt Oliver Junker-Matthes. „Und wir müssen mitmachen!“, sagt der 18-jährige Merlin und lacht. Er hat ein Handy und ein Laptop – wie alle anderen in seiner Clique auch.
    Doch anders als alle anderen geht er sparsam mit dem Akku um – im Hause Junker-Matthes ist Strom eben kostbar. Seine Schwester Ronja ist 21 und vor kurzem ausgezogen – raus aus dem Wald, rein ins Getümmel: Sie lebt jetzt mitten in Köln. Nicht weil sie das Leben ihrer Eltern ablehnt. Aber das ganz „normale“ Leben ist ja auch mal schön: Warmes Wasser kommt aus dem Hahn und Strom aus der Steckdose. Der jüngste, Taliesin, ist 11 und ganz zufrieden mit seinem Zuhause: „Mir gefällt’s!“ Wird das so bleiben? Was sind die Risiken und Nebenwirkungen einer solchen Kindheit? „Klar muss man aufpassen, dass man sich und die Kinder nicht sozial isoliert“, sagt Britta Junker-Matthes, „Aber ich glaube, wir kriegen das ganz gut hin.“ Es ist ein täglicher Kampf um die einfachsten Dinge: Waschen, Kochen, Duschen – alles ist schwierig, umständlich und unkomfortabel.
    „Aber es ist richtig“, sagt Oliver Junker-Matthes. Was ist der Lohn? Was ist der Preis? Christian Dassel hat die Aussteiger- Familie eine Woche lang begleitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2017WDR
  • Folge 5247
    52 Jahre lang war Opel der größte Arbeitgeber in Bochum – 2014 endete diese Ära und seit Januar ist für die meisten auch die Zeit in der Transfergesellschaft vorbei. Von Opel ist in Bochum heute nicht mehr viel geblieben – außer einem Warenverteilzentrum und den Opelanern, von denen die meisten keine Opelaner mehr sind. Wer von ihnen hat den Sprung in ein neues Leben geschafft? Was haben sie auf sich genommen, um einen neuen Job zu finden, wer hat es geschafft und wer ist noch auf der Suche? In ihrer Reportage trifft Cathrin Leopold Ex-Opelaner, die der Strukturwandel zum Handeln gezwungen hat: Einer von ihnen ist Thomas Schmitz. Er war früher Maschinenführer, heute hat er einen eigenen Imbiss-Wagen auf einem Supermarktparkplatz in Bochum-Langendreer.
    Als Selbstständiger arbeitet er mehr als je zuvor und verdient so wenig, dass er es sich lieber gar nicht erst ausrechnet. Trotzdem ist er glücklich in seinem neuen Beruf, in dem er ständig an der frischen Luft und unter Menschen ist. Auch Andreas Schopohl war Opelaner, genau genommen Staplerfahrer. Heute ist er arbeitslos. Mit seinen 56 Jahren hofft er auf einen Job als Hausmeister oder Hilfsarbeiter im Garten. Über 100 Bewerbungen hat er schon abgeben – bisher ohne Erfolg. Aufgeben möchte er trotzdem nicht – etwas anderes bleibt ihm und den anderen Opelanern auch kaum übrig. „Bochum, wo sind deine Opelaner?“ – eine Reportage über Menschen, die zum Sprung ins kalte Wasser gezwungen werden – und was wir von ihnen lernen können. (Text: WDR)
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 24.04.2017 angekündigt
  • Folge 5248
    Fast ein Jahr ist es her, dass in Bad Godesberg der damals 17-jährige Niklas P. an den Folgen einer Schlägerei gestorben ist. Die Tat wurde relativ schnell als Zeichen dafür gewertet, dass in Bad Godesberg einiges schief läuft. Vor allem kulturelle Spannungen und soziale Unterschiede prägen den Ort nach dem Wandel vom Diplomatenviertel zum normalen Stadtteil. Vor Gericht stehen nun zwei mutmaßliche Täter, Walid S. und Roman W. Aber wird der Ort nach der Urteilsverkündung zur Ruhe kommen? „Wir haben hier täglich mit Jugendkriminalität zu tun“, sagt Klaus Schröder vom „Aktionsbündnis für ein lebenswertes Bad Godesberg“, „viele Bürger trauen sich nachts nicht mehr durch die Innenstadt.“ Die Polizei hält dagegen: „Es gibt keine rechtsfreien Räume in Bad Godesberg.
    Die Zahlen der Straftaten gehen nach unten.“ Sozialarbeiterin Katrin Zimmer vom One World Cafe bemerkt, dass sich Jugendliche unter Generalverdacht gestellt fühlen, nur weil sie südländisch aussehen. Und die 14-jährige Schülerin Anna Harms hat sich noch nie unsicher gefühlt, aber den Kurpark meidet sie trotzdem bei Dunkelheit. In der Hier und heute-Reportage erzählt Jörg Stolpe von einem Stadtteil, der tief gespalten ist, aber in dem auch um Lösungen gerungen wird. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2017WDR
  • Folge 5249
    Kraft gegen Laschet. Für beide steht viel auf dem Spiel, wenn am 14. Mai in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt wird. Es könnte eine Weichenstellung für die Bundestagswahl im Herbst werden. Vor diesem Hintergrund kämpfen Hannelore Kraft (SPD) und ihr Herausforderer Armin Laschet von der CDU um das wichtigste Amt im Land. Sie hetzen von einem Wahlkampftermin zum nächsten, reden über Turbo-Abi, die Flüchtlingsfrage, die innere Sicherheit oder über den Stau im Land. Wie gelingt es den beiden Kandidaten, auf Menschen zuzugehen, sie zu überzeugen? Woher holen sie sich die Kraft für den aufreibenden Alltag eines Spitzenpolitikers? Die Reporterin Donya Farahani und der Reporter Marc Steinhäuser begeben sich auf die Suche nach persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften.
    Sie begleiten die beiden Spitzenpolitiker durch den Wahlkampf, von der Kita bis zur Fußgängerzone. Worin gleichen sich die beiden, was unterscheidet sie? Was kann der eine besser, was der andere? Und welche Fähigkeit darf auf keinen Fall fehlen, wenn man in so einer Drucksituation bestehen muss? Für die Reportagereihe „Hier und heute“ zeichnen sie in einem Doppelporträt ein Bild von Hannelore Kraft und Armin Laschet vor einer der bedeutsamsten Wahlen des Jahres. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2017WDR

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