2023, Folge 242–257

  • Folge 242
    Polens Hobbyschützen rüsten auf! Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine steigt die Nachfrage auf dem Schießstand von Piotr. Vor allem seine Kurse im dynamischen Schießen aus dem Gewehr oder einer Pistole sind sehr begehrt. Der Pole trainiert aber auch „Wochenend-Elitesoldaten“ im Häuserkampf. Normalerweise werden solche Übungen von Spezialeinheiten absolviert. In Deutschland sind sie für Zivilisten strikt verboten. Seit 2011 hat Polen eines der liberalsten Waffengesetze in Europa und damit kein Problem.
    Nun fürchten viele Polinnen und Polen, ihr Land könnte in den Krieg im Nachbarland hineingezogen werden. Darauf wollen sie möglichst gut vorbereitet sein. Die Tochter von Paweł hat mit vier Jahren ihre erste Schusswaffe in der Hand gehalten. Nach ihrem sechsten Geburtstag begann er, sie auf seinem Schießstand zu trainieren. Alle Kinder, die eine geladene Waffe sicher halten können, sind auf Pawełs Anlage willkommen. Der Pole ist überzeugt, beim Schießen sammeln Kinder Erfahrungen, die fürs Leben wichtig sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.04.2023MDR
  • Folge 243
    Der 33-jährige Filmemacher Romas Zabarauskas wuchs in einer Zeit auf, in der der Konflikt zwischen Litauen und Russland noch allgegenwärtig war. Mit 19 Jahren und mitten in der Umbruchszeit Litauens zog es ihn für sein Studium nach Paris, die Stadt seiner damaligen Träume. Sein Leben dort war geprägt vom täglichen Kampf gegen die Vorurteile westeuropäischer Menschen gegenüber dem Osten Europas. Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen sind deshalb noch immer dominante Themen in Romas Leben. Er steht für eine neue, selbstbewusste Generation von Litauer:innen, die ihre Heimat nachhaltig verändern möchten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.05.2023MDR
  • Folge 244
    Der 39-jährige Vilius Kadūnas wuchs in einem sowjetischen Hochhaus in Vilnius auf. An die Zeit der Unabhängigkeit und den Konflikt zwischen Russland und Litauen erinnert er sich nur noch vage. Wie sehr seine Familie sich die Unabhängigkeit wünschte, blieb jedoch fest in seiner DNA verankert. In London war Vilius Kadūnas nach der Wende sehr erfolgreich als Fotograf tätig und seine Arbeit ließ ihn die Heimat zunächst vergessen. In der britischen Metropole lernte er seine heutige Ehefrau kennen, die ebenfalls aus Vilnius stammt. Mit der Geburt des Sohnes entschlossen sich beide zur Rückkehr nach Litauen, wo das geschäftstüchtige Paar familiären Rückhalt hat. Heute betreibt das Ehepaar sieben gastronomische Betriebe und prägt damit die kulinarische Szene des ganzen Landes. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.05.2023MDRDeutsche Online-PremiereMi 10.05.2023ARD Mediathek
  • Folge 245
    Der 61-jährige Roman Janiszek arbeitete von 1981 bis 1991 als Bergmann in der Mine von Waldenburg (Walbrzych). Als Bergmann verdiente er gut und war gesellschaftlich angesehen. Die Schließung der Mine und die damit verbundene Kündigung warf den Polen damals aus der Bahn. Mit einer Abfindung von drei Monatsgehältern fand Roman sich in einem neuen System wieder – einem System, das ihn und seinen Beruf nicht mehr zu brauchen schien und das gnadenlos mit denjenigen umging, die sich nicht in ihm zurechtfanden. Seitdem hält sich Roman mit Gelegenheitsjobs über Wasser und kämpft jeden Tag ums Überleben. Eine feste Arbeit findet er aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes nicht, die Sozialhilfe reicht nicht aus und die Inflation setzt ihm zusätzlich zu. Bis heute kann er die Schließung der Waldenburger Kohleminen nicht verstehen. Das „polnische Gold“, wie er die Kohle nennt, war sein Leben. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.05.2023MDR
  • Folge 246
    Wie konnte es so weit kommen? Iza ist eine von sechs schwangeren Frauen in Polen, die gestorben sein sollen, weil Ärzte keine Abtreibung vorgenommen haben. In Polen gilt seit Jahren eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas. Es verunsichert Ärzte, entmündigt Frauen und setzt sie hohen gesundheitlichen Risiken aus. Viele polnische Frauen gehen empört auf die Straße oder organisieren sich, um Schwangeren in Not zu helfen. Mit Folgen: Die Aktivistin Justyna Wydrzyńska steht vor Gericht, weil sie einer Schwangeren ein Abtreibungsmedikament zugeschickt hat. Auf der anderen Seite, setzt sich die streng gläubige Katholikin und siebenfache Mutter Anna Powidel dafür ein, dass selbst bei komplizierter Schwangerschaft und einem lebensunfähigen Fötus nicht abgetrieben werden darf. Ein Land, zwei Welten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.06.2023MDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 27.05.2023
  • Folge 247
    Rumänien ist die Müllhalde Europas: Hier landen tausende Tonnen an Müll aus anderen EU-Ländern – auch aus Deutschland. Oft wird der Müll illegal eingeführt und dann unsachgemäß entsorgt: verbrannt oder einfach irgendwo abgeladen. Bogdan Tucmeanu möchte das nicht einfach hinnehmen. Er kämpft schon seit über zehn Jahren: gegen den Gestank, gegen den Müll vor seiner Haustür. Der Müll hat ihn zum Aktivisten gemacht. Nicht heute, nicht morgen, schon gestern hätte man handeln müssen, sagt er. Immer wieder verklagt er Verantwortliche – doch die Chancen, dass sich dadurch wirklich etwas ändert, sind gering.
    Denn die Möglichkeiten, eine ordnungsgemäße Entsorgung zu umgehen, sind in Rumänien bisher besonders hoch. Die EU-Kommission schätzt, dass in der EU pro Jahr über 15 Mrd. Euro Gewinn mit illegaler Müllentsorgung erzielt werden. Damit gehört der illegale Handel mit Müll neben Drogen- und Menschenhandel zu den gewinnbringendsten Aktivitäten organisierter Kriminalität. Wie kann es sein, dass der illegale Handel mit Müll so lukrativ ist? Wie kommt deutscher Müll nach Rumänien? Und wer ist dafür verantwortlich? Auf der Suche nach deutschem Müll – und nach Antworten – reisen die BR-Reporterinnen Hanna Resch und Juliane Rummel nach Rumänien. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.06.2023MDR
  • Folge 248 (15 Min.)
    Seit über 300 Jahren wird in Bulgarien aus der Damaszener Rose das berühmte Rosenöl destilliert, das als Rohstoff für die edelsten Parfüms der Welt dient. Jetzt wollen die Menschen im ärmsten Land der EU von dem blumigen Reichtum in ihrem Tal profitieren und beschreiten dafür neue Wege. Der Film begleitet Rosenpflücker, Rosenbauern, Destillateure und Parfümeure – von der Rosenernte bis zum traditionellen Rosenfest. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.07.2023MDR
  • Folge 249?
    Noch lebt Dominika Lasota in ihrer Warschauer Wohnung aus Umzugskisten, und das wird vermutlich noch eine ganze Weile so bleiben. Denn die 20-Jährige hat in den nächsten Wochen und Monaten eine Menge vor. In Polen finden im Herbst Parlamentswahlen statt und Dominika möchte mitmischen. Nicht als Kandidatin einer bestimmten Partei, sondern als Teil einer Bewegung junger Polinnen und Polen, die sich eine Veränderung für ihr Land wünschen. Ihr Ziel: mehr Offenheit und Toleranz, stärkere Frauen- und Minderheitenrechte und – mehr Umweltschutz.
    Dafür ist Dominika Lasota bereit, auch persönlich Opfer zu bringen. Ihr Abitur schloss sie mit Bestnote ab und hatte die Möglichkeit an der New York University zu studieren, mit Vollstipendium. Doch Dominika lehnte ab, sie will etwas in ihrem Land bewirken. „Nur zusammen können wir eine Veränderung herbeiführen“, sagt sie. Und so organisiert sie in Warschau zusammen mit anderen Aktivistinnen im Juni ein Treffen junger Polen aus allen Landesteilen, um eine Strategie für die Monate vor den Wahlen zu erarbeiten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 01.07.2023
  • Folge 250 (15 Min.)
    „Unser kleines Meer“ nennen die Moldauer den Dnjestr. Die Region gilt als eine der schönsten der Republik – perfekt für Tourismus. Auch Iurie Coţofan sieht darin eine Chance und hat einen alten Campingplatz gekauft. Eine gute Idee – wenn nicht die russischen Soldaten und transnistrischen Separatisten wären. Das Dorf Cocieri, wo Iurie lebt, ist eine moldauische Exklave im Moskau treuen Separatistengebiet Transnistrien, umgeben von Checkpoints russischer Soldaten. „Ich könnte sie auffressen“, sagt der 62-Jährige verbittert. Seit dem Krieg 1992 kämpft er gegen die Separatisten. 2014 verbieten sie ihm Transnistrien zu betreten. Daraufhin hat er seine Firma verloren und kämpft seitdem um eine neue Existenz. Seine kranke Mutter kann er nur noch unter großem Risiko besuchen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.08.2023MDR
  • Folge 251 (15 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.08.2023MDR
  • Folge 252 (15 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.09.2023MDR
  • Folge 253 (15 Min.)
    „Wir müssen hier ums Überleben kämpfen“, klagt Marcin Jodko. Weil die Ostsee überfischt ist, bringt der 44-Jährige aus Ustka mit seinem kleinen Kutter zu wenige Fische an Land. Nur die Einnahmen ihrer Pension halten die Familie finanziell über Wasser. Marcin kritisiert, dass die EU die großen Trawler nicht daran hindere, die Ostsee leer zu fischen. Marek Waniewski aus Kołobrzeg leitet hingegen eine der größten Fischtrawlerflotten Polens. Die Fangquoten setzen seinem Unternehmen sehr zu. Der 42-Jährige findet aber auch, dass die polnische Regierung Subventionen unfair verteile. Dass der Beruf der beiden nicht nur finanzielle Sorgen mit sich bringt, beweist Marcins Arbeitstag. Denn 30 Kilometer vor der Küste versagt plötzlich sein Motor und alle Reparaturversuche scheitern. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.09.2023MDRDeutsche Online-PremiereFr 15.09.2023ARD Mediathek
  • Folge 254 (15 Min.)
    Auf Instagram soll es gut aussehen: Selfie mit Kommunionskind Wiktoria
    Kleine Katholiken ganz groß: Der Tag, an dem die Drittklässler zum ersten Mal vom Leib Jesu und seinem Blut – so der Glaube – kosten dürfen, ist in Polen zu einem Mega-Event geworden. Trotz Inflation und Krise wird die Erstkommunion fast so aufwändig gefeiert wie eine Hochzeit. Aber es gibt Unterschiede. Die Familie des zehnjährigen Wiktor in der ländlichen Provinz Heiligkreuz feiert noch eher traditionell – mit viel Fleisch, Wodka, Akkordeon und Gesang. In der Großstadt Łódź dagegen hat die Familie von Wiktoria ein Märchenschloss gemietet – inklusive Vier-Gänge-Menü und Kinder-Animateurin. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.10.2023MDR
  • Folge 255 (15 Min.)
    Roma in der Slowakei Nirgendwo in Europa prallen die Lebenswelten von Mitteleuropa und Mittelalter, westlicher Lebensstandard einerseits und totale Ausgrenzung der Roma in mittelalterlich anmutenden Slums andererseits, so krass und unmittelbar aufeinander, wie in der Ostslowakei. ARD-Korrespondent Danko Handrick berichtet bereits seit über zehn Jahren aus Tschechien und der Slowakei und geht der Frage nach, warum es weder den Roma, noch der slowakischen Gesellschaft und Politik gelingt, die Slums und Ghettos zu überwinden und hinter sich zu lassen? (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.11.2023MDR
  • Folge 256 (15 Min.)
    Die felsige Küste etwas außerhalb von Lissabon. Hier beginnt die Doku, an der südwestlichsten Großstadt der EU, und sie endet über die östlichen Außengrenze der EU hinaus an der Grenze zur Ukraine.
    Wir haben uns an Europa gewöhnt. Junge Menschen kennen die Welt nicht anders. Kaum ein Aspekt unseres Alltags wird nicht irgendwie von der EU beeinflusst. Vor 30 Jahren sind die Grundlagen dessen in Maastricht beschlossen worden. Heute bröckelt Europa. Die Reportage geht auf einer Reise quer durch Europa der Frage nach den (Er)folgen von Maastricht nach. Die Route führt den Zuschauer von Portugal ganz im Westen Europas an die östliche Außengrenze der EU, mit aktuellen Überlegungen zur Errichtung neuer Grenzen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.11.2023MDR
  • Folge 257 (15 Min.)
    Caroline Fernolend blieb mit ihrer Kleinfamilie als nahezu alle anderen Deutschstämmigen 1990 das Dorf in Richtung Bundesrepublik verließen. Den Zusammenbruch des Regimes in Rumänien erlebte sie als Befreiung und gleichzeitig als großes Unglück. Sie blieb aus Pflichtgefühl, wollte die Baudenkmäler Siebenbürgens vor dem sicheren Verfall bewahren. Über die Jahre gelang es ihr nicht nur ihr Heimatdorf zu retten, sondern viele Orte der Region Siebenbürgen sogar neu zu beleben. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.12.2023MDR
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 09.12.2023

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