Abdelkarim will einen bayerischen Migrationsvordergrund. Der Sohn marokkanischer Einwanderer ist in Bielefeld aufgewachsen, hat in Bochum studiert, lebt jetzt in Duisburg und ist durch ganz Deutschland getourt. Doch das reicht dem Comedian und Moderator Abdelkarim nicht. Um seine Multikulti-Persönlichkeit zu vervollständigen, fehlt ihm noch die bayerische Staatsangehörigkeit. Abdelkarim findet die bayerische Hauptstadt toll, denn ihr Flair kommt ihm schon sehr „mittelmeermäßig“ vor. Im Grunde ist ganz Bavaria nah an Marokko dran: Die Bewohner oft bärtig, tief religiös, konservativ und in seltsame bunte Gewänder gehüllt. Nicht zuletzt diese kulturelle Verbundenheit brachte Abdelkarim 2015 den Bayerischen Kabarettpreis in der Sparte „Senkrechtstarter“ ein. In seinem Programm „Zwischen Ghetto und Germanen“ verdichtet er seine eigenen Erlebnisse als Migrant zu ungemein lustigen aber auch kritischen Szenen. Ottfried Fischer sagt über ihn: „Abdelkarim sieht nur aus wie Stand-up-Comedy. Aber wenn er seinen Alltag humoristisch verarbeitet, wird’s ganz von selbst
politisch. Weil er weiß, was der Witz an seiner Sache ist, braucht er auch keine Gesinnung obendrauf.“ Von einer bayerischen Institution derart geadelt, steht der Aufnahme Abdelkarims im Freistaat wenig entgegen – sollte man meinen. Doch bevor die Schranke hochgeht, muss er bei Habe die Ehre noch einige knifflige Prüfungen bestehen. In der Comedyshow „Habe die Ehre“ werden einreisewillige Prominente augenzwinkernd auf ihre Bayerntauglichkeit geprüft. Sie müssen sich einer Reihe witziger, bunter und erhellender Prüfungen unterziehen und erfahren dabei eine Menge über Bayern. Gastgeberin der Sendung ist die Kabarettistin Christine Eixenberger. Ihr zur Seite steht der Parodist und Kabarettist Wolfgang Krebs. Er bewertet die Leistungen der Gäste – und zwar in Person des Ministerpräsidenten Seehofer oder des Ex-Regierungschefs Stoiber. Als Außenreporter ist Bayern 3-Moderator Bernhard Fleischmann dabei. Für „Habe die Ehre“ fährt er durch ganz Bayern, um vor Ort knifflige Aufgaben zu stellen und anschließend die Lösungen zu präsentieren. (Text: Bayerisches Fernsehen)