Hector Obalk widmet sich heute den Werken der italienischen Künstler Antonio da Correggio (1489–1534), Andrea del Sarto (1486–1530) und Agnolo di Cosimo, genannt Bronzino (1503–1572). Diese Künstler der späten Renaissance waren bestrebt, einen eigenen Stil, eine „bella maniera“ herauszubilden – daher der Begriff des Manierismus. In den Bildern der manieristischen Künstler ist ein Detail von besonderer Bedeutung: die Darstellung der Hände, die eine immer größere Unabhängigkeit und Ausdruckskraft erlangen. Die sogenannten manieristischen Hände bilden oft den intelligentesten Teil der Gemälde. Für die manieristischen Maler ist die Hand mit all ihren
Gelenken, Knochen und Knöchelchen wie ein Spiegelbild des ganzen Körpers. Sie werden in den seltsamsten Haltungen und Positionen gezeigt, mit einer Ausnahme: Nie beschränkt sich die Darstellung der Hände auf die Ausführung einer rein funktionalen Geste. Eine besonders virtuose Darstellung manieristischer Hände zeigt Hector Obalk am Beispiel von Correggios Gemälde „Mystische Vermählung“ (1526–27). So sehr sich Corregio, Sarto und Bronzino in ihrem Stil auch unterscheiden, eint sie die ganz außergewöhnliche Darstellung der Hände in ihren Gemälden. Man muss sich auf einem Gemälde also nur die Hände anschauen, um einen manieristischen Maler zu erkennen. (Text: arte)