Grand’ Art Staffel 3, Folge 2: Correggio (2): Die Madonnen
Staffel 3, Folge 2
9. Correggio (2): Die Madonnen
Staffel 3, Folge 2 (26 Min.)
Hector Obalk ist wieder in Parma, wo er sich auf die Spuren des italienischen Renaissance-Malers Antonio da Correggio (1489–1534) begibt. Er hat hier seine gesamte Karriere durchlaufen. Neben monumentalen Deckenfresken hat er hier später in seiner reifen Phase berühmte Malereien geschaffen. In der Nationalgalerie von Parma sieht sich der Kunstkenner die manieristischen Gemälde Correggios an. Unter dem Manierismus ist eine Spätform der Renaissance zu verstehen. Die auf den Gemälden dargestellten Körper der Figuren sind dabei häufig leicht gestreckt beziehungsweise verrenkt. Sie sind aus der Untersicht, wie aus der Sicht eines Kindes, gemalt. Dies trifft auf alle religiösen Gemälde von Correggio zu. Obalk nimmt das Bild „Madonna des Heiligen Hieronymus“
(1527–1528) mit seiner Kamera in all seinen anmutigen Details unter die Lupe und erklärt, welch wichtige Rolle die Untersicht in der Bildkomposition spielt. Außerdem stellt Hector Obalk „Die Beweinung Christi“ (1524–1526) und „Das Martyrium von vier Heiligen“ (um 1525) genauer vor. Als letztes spektakuläres Beispiel von Untersicht betrachtet Obalk „Die Madonna mit der Schüssel“ (1530), ein Gemälde, das eine gewaltige Schräglinie im Bildaufbau durchzieht. Alle Gemälde vermitteln dem Betrachter eine unglaubliche Sinnlichkeit, wie es sie in der Kunstgeschichte zuvor nicht gegeben hatte. In den Körpern der dargestellten Figuren, in deren Händen, Fingern und weichen Faltenwürfen der Gewänder scheint die ganze Menschheit Ausdruck zu finden. (Text: arte)