Energiekrise: Angst um Arbeitsplätze Reicht der Doppel-Wumms? Politik und Wirtschaft schlagen Alarm, so auch in Sachsen: Explodierende Energiepreise, hohe Inflation, bevorstehende Rezession – für viele Handwerksbetriebe, aber auch andere kleine und mittelständische Unternehmen wird die Energiekrise zunehmend zur finanziellen Belastung. Dabei gilt der Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Er beschäftigt mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer. Können die von Bund und Ländern beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen die von der Pleitewelle bedrohten Betriebe retten – und damit auch die Arbeitsplätze erhalten? Wegwerfware Strom Produziert, bezahlt und ungenutzt An windreichen und sonnigen Tagen könnte besonders viel grüner Strom produziert werden, doch gerade dann müssen trotz Energiekrise viele Windkraft- und Photovoltaikanlagen abgeschaltet werden. Der Grund: Die Übertragungsnetze sind überlastet, der Strom kann nicht abtransportiert werden. Dabei könnte man diesen „Wegwerfstrom“ regional sinnvoll verwerten, zum Beispiel um Schwimmbäder oder Fernwärmenetze zu beheizen. Dieser Strom müsste nur von Netzentgelten befreit werden. Doch die Bundesregierung setzt stattdessen auf den Bau von großen Stromautobahnen, die den Strom von Norden nach
Süden abtransportieren sollen – oft gegen den Willen der Bevölkerung vor Ort. Rückenwind für Windkraft Zeitenwende auf dem Land? Putins Ukrainekrieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise ändern die Einstellung von Politik und Bevölkerung in den betroffenen Städten und Gemeinden. Dort wird dringend Strom aus Erneuerbaren Energien gebraucht: preiswert und zuverlässig. Beispiel Warstein in Nordrhein-Westfalen: Früher war die Stadt gegen einen Windpark im Arnsberger Wald, doch inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. „frontal“ hat den Kurswechsel in der Energiepolitik der Stadt im Sauerland beobachtet. Der Lobbykampf ums Gas Grüner Wasserstoff als Alternative? Trotz Klimawandel und Energiekrise – mit extrem hohen Preisen soll Deutschland auch in Zukunft mit Gas heizen, meint die Branche. Irgendwann soll Erdgas dann durch grünen Wasserstoff ersetzt werden. „frontal“ berichtet über das Gas, die Lobby und die Alternativen. Angst vor hohen Energiekosten Wie Verbraucher entlastet werden Niemand solle Angst vor zu hohen Energiekosten haben, beschwichtigte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung Ende Oktober 2022 mit Blick auf die Entlastungspakete bei Gas und Strom. „frontal“ hat gemeinsam mit einem Familienvater nachgerechnet. (Text: ZDF)