Miniserie in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Dr. Martin Krüger, Kunsthistoriker und Direktor der Münchner Neuen Staatsgalerie, ist ein Mann mit Erfolg – im Beruf wie im Privatleben. Seit einiger Zeit hat er eine Beziehung mit der Grafologin Johanna Krain, einer jungen Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Die Malerin und Zeichenlehrerin Anna Haider dagegen bemüht sich erfolglos um die Zuneigung Krügers, der ihre Begabung als Künstlerin erkannt hat. Der Medizinalratswitwe Beradt ist das Bohème-Leben der „schamlosen Person“ Haider ein Dorn im Auge: Sie bewirkt ein Disziplinarverfahren wegen Unzucht gegen ihre Untermieterin und beschuldigt Krüger der Beteiligung.
    Veranlasst vom Amtsrichter, legt Krüger den der Wahrheit entsprechenden Eid ab, kein Verhältnis mit Anna Haider unterhalten zu haben. Trotzdem wird Anna aus dem Schuldienst relegiert. Daraufhin erwirbt Krüger ihr Selbstporträt „Die nackte Lehrerin“ für eine ansehnliche Summe aus dem Ankaufsetat des Kultusministeriums. Während Martin Krüger und Johanna Krain zusammen in Spanien Urlaub machen, begeht die verzweifelte Malerin Selbstmord. Nach München zurückgekehrt, steht Krügers Entschluss sofort fest: Er stellt das „unzüchtige“ Selbstporträt von Anna Haider öffentlich in der Staatsgalerie aus und veranstaltet damit eine „Gedenkausstellung“ für die Verstorbene.
    Die Provokation führt zu Gegenreaktionen des Kultusministers Faucher, die schließlich in einem Meineidsprozess gipfeln, in dem Krüger zu Unrecht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wird. Johanna Krains Kampf um ein Revisionsverfahren beginnt. Als die junge Frau wenige Tage nach dem Prozess auf offener Straße von vier jungen Männern unflätig und in bedrohlicher Weise angepöbelt wird, springt ihr ein Passant bei, den die Angreifer verprügeln. Es ist der Schweizer Schriftsteller Jacques Tüverlin, der sich von nun an für Johanna Krain und für den Fall Krüger interessiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.10.1992arte
  • Der inhaftierte Dr. Martin Krüger nimmt die durch den Zuchthausdirektor Förtsch erschwerten Haftbedingungen zunächst gelassen hin: Er rechnet mit Freispruch und Rehabilitierung. Ingenieur Kaspar Pröckl, sein sozialrevolutionär eingestellter Freund, springt über seinen Schatten und erreicht, dass der Großindustrielle Baron Reindl beim Justizminister Klenk einen Termin für Krügers Verteidiger Dr. Geyer arrangiert. Der Anwalt wird jedoch kurz vor diesem Termin nachts von Anhängern der NSDAP als „Judenschwein“ niedergeschlagen. Statt Geyer erscheint Johanna Krain beim Justizminister. Dieser schmettert ihren Antrag, das Revisionsverfahren einzuleiten, da der Prozess Krüger zwar „legal, aber nicht legitim“ verlaufen sei, zynisch ab.
    Wutentbrannt beschließt Johanna, den Häftling zu heiraten, um ihren Kampf um Krüger vor den Behörden gesetzlich zu verankern. Auf einer Versammlung der Anhänger Hitlers in der Bierwirtschaft „Gaisgarten“ wird der meineidige Ratzenberger das Opfer einer politischen Stammtisch-Auseinandersetzung: Der Bäckermeister Gierl kommt dem randalierenden Taxichauffeur zuvor und zerschmettert einen Bierkrug auf dessen Schädel. Mit dem Tod Ratzenbergers hat sich die Chance auf die gerichtliche Wiederaufnahme des Falls Krüger nochmals wesentlich verschlechtert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 09.10.1992arte
  • Der physische und psychische Zustand Krügers verschlechtert sich. Nicht nur die fatalen Haftbedingungen, auch Herzbeschwerden machen ihm zu schaffen. Johannas empörte Intervention bei Zuchthausdirektor Förtsch wegen Unterlassung medizinischer Hilfeleistung bringt keine Änderung. Dr. Gsell, der Anstaltsarzt, bezeichnet den Gefangenen schlichtweg als Hypochonder. Alles ist anders geworden für Krüger. Er empfindet Todesangst, sogar Johanna ist ihm fremd geworden. Johanna will Krüger freibekommen, egal auf welche Weise, notfalls auch ohne Rehabilitierung.
    Monate vergehen. Während die Dinge von Amts wegen stagnieren, intensivieren Tüverlin und Johanna ihre Beziehung. Tüverlin gesteht ihr seine Liebe. Der windige Erich Bornhaak, Dr. Geyers unehelicher Sohn mit einer Nichtjüdin und Anhänger der Nazis, der seinen Vater gleichzeitig hasst und ausbeutet, wird von seiner Partei mit einer Aktion beauftragt: Ein Waffendepot der NSDAP ist von einem kommunistischen Metzgergesellen verraten worden. Als Informantin kommt nur das Dienstmädchen Amalie Sandhuber im Haus des Generals L. in Frage.
    Bornhaak soll sich an das vollkommen naive, ahnungslose Mädchen heranmachen. Zusammen mit dem Versicherungsagenten Dellmeier, einem Geschworenen im Prozess Krüger, führt er schließlich in einem Waldstück den Fememord an der „Verräterin“ aus, der als eine Tat der sogenannten Patrioten entdeckt wird. Polizeipräsident Sailer weigert sich, der Aufforderung des Justizministers Klenk nachzukommen und diesen Mord zu decken. Daraufhin wird Sailer von seinem Amt suspendiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.10.1992arte

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