Elf 99
DDR / D 1989–1994
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Deutsche TV-Premiere DDR2
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Jugendmagazin im Fernsehen der DDR, das vor allem während der Wendezeit durch seine offene und freche, manchmal sogar respektlose Berichterstattung auffiel.
Der Titel des Magazins „1199“ ergab sich aus der Postleitzahl von Berlin-Adlershof, dem Sitz des DDR-Fernsehens.

Kauftipps von Elf 99-Fans

Elf 99 – Community

  • (geb. 1970) am

    1199 muss es vor der Wende schon stundenweise gegeben haben!! Oder eienen Ableger/Vorgänger???
  • (geb. 1972) am

    ich bin auch einmal im zarten alter von 16 zu sehen, weiß aber leider auch nicht woher ich diese sendung bekommen kann
  • (geb. 1952) am

    Das Zauberwort heißt: KenFM. Der wird auch geschasst, aber es gibt ihn noch.
  • (geb. 1975) am

    Ja, die Sendung ELF99 war in der Tat eine Überraschung, als sie im September 1989 auf Sendung ging. Eine Serie wie "Dirty Dancing" hätte es vorher nicht ins DDR-Fernsehen geschafft und auch Musikvideos waren vorher nur selten zu sehen, meistens nur von Sängern der DDR.
    ELF99 wurde in der Nachwendezeit zu einer prägenden Marke im damaligen Deutschen Fernsehfunk und zeichnete sich durchaus durch Respektlosigkeit aus. Ich erinnere mich an einen Kommentar der HÖRZU, die den DFF-Programmen in der Regel keine Beachtung schenkten. ELF99 hatte es dann doch mal geschafft, allerdings negativ: ein junges nacktes Pärchen habe sich gegenseitig nach erogenen Zonen erkundet. "Softpornografie im Jugendfernsehen" und "da habe sich das sonst so flotte Magazin doch etwas vergriffen", hiess es dazu von der westdeutschen Institution der Fernsehzeitschriften.

    Die Sendung hat jedoch mit dem Wechsel zu RTL 1992 sehr an Qualität verloren. Es war eben kein Jugendnachmittag mehr, der an zwei Tagen in der Woche über zwei Stunden dauerte, sondern nur noch 45 Minuten, abzüglich Werbung, die just ab 1992 gleich zweimal pro Sendung eingestreut werden durfte. Es blieben effektiv 35 Minuten.
    Da das Abspielen von vier Musikvideos pro Sendung die einzige Maxime zu sein schien, trat so die journalistische Qualität immer mehr in den Hintergrund.

    Vom Slogan "Die Störung hat System" war bei RTL nichts mehr zu hören. Stattdessen wurden immer öfter Promotion-Einspieler gebracht, welche die Sendung sich selbst bewerben liess, mit dem immer stets gleichen Worten "Right here, right now, eleven ninetynine!".
    ELF 99 war zu "Eleven ninetynine", einem Schatten seiner selbst, verkommen. Der Wechsel zu VOX war der Sprung aufs sinkende Schiff: VOX stand im März 1994 kurz vor der Pleite und hätte per 1.April den Sendebetrieb einstellen sollen, hielt dann aber ein Notprogramm aufrecht. Alles, was übermässig Geld kostete, verschwand, und so auch ELF99 oder das, was davon noch übrig war.

    Die Frage, ob das Magazin beim MDR in alter Form überlebt hätte, wage ich zu bezweifeln. Denn der MDR war das politische Gegenteil zum DFF.

    Korrigiert werden müsste bei den Ausstrahlungsterminen noch ein Faktum: die erste Ausgabe bei RTL lief am 6.Januar 1992 und nicht erst am 20.Januar. Die Programmzeitschriften hatten noch für diesen Zeitraum die Wiederholung der Nachmittagstelenovela "Die wilde Rose" angekündigt.

    Genau deshalb beschwerten sich übrigens auch viele Jugendliche bei RTL darüber, dass ihre Lieblingsserie plötzlich durch ELF99 ersetzt worden war. Die Moderatoren der Sendung wiesen deswegen auch darauf hin, dass die verdrängte Serie doch auch nachmittags zu sehen sei.
  • am

    Velamint schrieb: Kam seitdem nie mehr im TV...leider! - Stimmt leider nicht. Diese Serie wurde beispielsweise 1996 im MDR gezeigt. An spätere Ausstrahlungen kann ich mich auch erinnern, leider ist das Wunschliste nicht up to date.

Elf 99 – News

Cast & Crew

Dies & das

Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Jugendmagazin mit Musikvideos, Serien und Spielfilmen.
Elf 99 war nach der Postleitzahl des Produktionsorts Berlin-Adlershof benannt. Zu den Moderatoren gehörten Jan Carpentier, Ingo Dubinski, Angela Fritzsch, Victoria Hermann, Ines Krüger, Angela Mohr, Marcel Obua, Thomas Riedel und Steffen Twardowski.
Das Magazin war ursprünglich als DDR-Propagandasendung geplant, wurde aber schnell zum Sprachrohr der Jugend. Die Ausstattung war nicht nur für DDR-Verhältnisse traumhaft: Mit modernster Technik, einem üppig und bonbonfarben gestylten Studio und jungen, unverbrauchten Redakteuren sollte eine in jeder Hinsicht moderne Jugendsendung entstehen, die die jungen Leute gar nicht mehr auf den Gedanken bringen würde, den verdorbenen Westkrempel im Fernsehen ansehen zu wollen. Das entsprach ausdrücklich dem Wunsch von Erich Honecker. Zum Start im September 1989 pries der Staatsratsvorsitzende Elf 99 als „ganz tolles Ding“. Das änderte sich schnell, als sich das Team noch im gleichen Monat traute, über das Problem der Botschaftsflüchtlinge zu berichten. In allen anderen DDR-Medien wurde diese Angelegenheit zu jener Zeit noch totgeschwiegen.
Dann kam die Wende, und am 25. November 1989 schrieb die Sendung Geschichte, als sie einen kritischen Bericht aus der Waldsiedlung der ehemaligen Partei- und Staatsführung in Wandlitz zeigte, der von vielen westlichen Nachrichtensendungen und Magazinen übernommen wurde. Die Abkehr von der Hofberichterstattung war unübersehbar. Zwischen Musikvideos, Quizspielen, Tanzkursen und Veranstaltungstipps kam auch die Opposition zu Wort, wurden Neonazis und Gefangene in der DDR ein Thema. Die Reporter von Elf 99 scheuten sich nicht mehr, hohe Herren in Grund und Boden zu fragen, darunter DDR-Gewerkschaftschef Harry Tisch, aber auch westliche Politiker wie Theo Waigel. Der war sichtlich entsetzt, dass sich jemand nicht mit den abgedroschenen Standardphrasen zufrieden gab, und brach ein Interview ab. Nach einiger Zeit legte sich Elf 99 den Slogan „Die Störung hat System“ zu. Das Team bestückte pro Woche mehrere mehrstündige Live-Sendungen am Nachmittag und zusätzlich Spezialausgaben mit Reportagen. Innerhalb der Sendung liefen ab September 1990 auch die Musikmagazine „Paula“ und „Count Down“ und das Automagazin „Dixi“.
Nach der Abwicklung des DFF fand Elf 99 Unterschlupf im Vorabendprogramm von RTL und war nur dort zu sehen, wo RTL keine eigenen Regionalprogramme anbot. Die Sendung war jetzt täglich 45 Minuten lang und mischte bunte Musik- und Modethemen mit Studiogesprächen, Kurzreportagen und unterhaltsam aufbereiteten politischen Themen. Als sich abzeichnete, dass sich kein bundesweiter Sendeplatz finden würde, wanderte Elf 99 im September 1993 zu Vox ins Nachmittagsprogramm, war aber nur noch ein Schatten seiner selbst. 1994 wechselte das Magazin als 90-minütige Sendung auf den Samstagnachmittag, wo es schließlich durch das noch weicher gespülte Jugendmagazin Saturday ersetzt wurde. Das brachte es aber nur noch auf fünf Ausgaben.

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