2019, Folge 965–980

  • Folge 965 (30 Min.)
    Diese beiden Männer haben franz. Bahngeschichte geschrieben. 2007 stellten sie in einem TGV einen Geschwindigkeitsrekord auf: 574,8 Km/​h. Eric Pieczak, Rekordlokführer, links im Bild und Georges Pinquié, Lehrlokführer, rechts im Bild. – Bild: SWR/​Alexander Schweitzer
    Diese beiden Männer haben franz. Bahngeschichte geschrieben. 2007 stellten sie in einem TGV einen Geschwindigkeitsrekord auf: 574,8 Km/​h. Eric Pieczak, Rekordlokführer, links im Bild und Georges Pinquié, Lehrlokführer, rechts im Bild.
    Das Französische Eisenbahnmuseum im elsässischen Mulhouse heißt offiziell „Cité du Train“, Stadt der Züge. Es ist das größte Eisenbahnmuseum Europas und erzählt seit 1971 französische Eisenbahngeschichte. Unter den rund 90 Ausstellungsstücke ist beispielsweise eine der ältesten original erhaltenen Dampflokomotiven auf dem europäischen Festland. Sie ist eine der ersten Lokomotiven in Frankreich, 1844 gebaut vom englischen Ingenieur William Barber Buddicom. Auch die größte Dampflok Europas – die 241 A 1 – ist ausgestellt. Sie ist der Prototyp der ersten französischen Mountain-Lokomotiven, ihre Treibräder haben einen Durchmesser von zwei Metern. „Eisenbahn-Romantik“ berichtet über Luxuszüge und die Pariser Metro.
    Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, dass in den 30er Jahren aus finanziellen Gründen, aber auch um von Kohle unabhängiger zu werden, Automobilfirmen mit Triebfahrzeugen experimentierten. Ein Glanzstück der Ausstellung ist der Wagon Rapid von Bugatti. Die automobile Edelschmiede aus dem nahen Molsheim baute in den 30er Jahren Schnellzüge mit Bugatti. Die Nachkriegszeit in Frankreich war gekennzeichnet vom Schnellverkehr. Bereits 1955 erreichten zwei Elektrolokomotiven in der Nähe von Bordeaux Tempo 331. Der Capitole erreichte 1967 als erster Zug in Europa eine fahrplanmäßige Geschwindigkeit von 200 km/​h. Das Filmteam trifft im Führerstand eines TGVs Eric Pieczak, den schnellsten Lokführer der Welt. Er schaffte 2007 den Rekord von 574,8 km/​h. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.05.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 09.05.2019ARD Mediathek
  • Folge 966 (45 Min.)
    Die Fahrgäste machen es sich bequem, die Fahrt wird bis in die Nacht gehen.
    Äthiopien ist anders. Es gibt noch die Armut, aber Äthiopien hat gleichzeitig eine der höchsten Wirtschaftswachstumsraten in Afrika. Karl Heinz Böhm war gestern, das Heute bestimmen die Äthiopier selbst und die Chinesen. Die haben das Potential erkannt, das in diesem bevölkerungsreichen Land steckt. Während Europa seine Chance verschläft, arbeiten Chinesen und auch Türken an gigantischen Infrastrukturmaßnahmen, vor allem auf dem Bahnsektor. Das „Eisenbahn-Romantik“ Team war vier Wochen in diesem gegensätzlichen Land unterwegs: Zwischen dem Stadtstaat Djibouti am Golf von Aden und der auf 2.400 Meter Höhe gelegenen Hauptstadt Addis Abeba, auf der modernsten Bahnlinie Afrikas, 800 Kilometer voll elektrifiziert.
    Mit Schmugglern im letzten Zug der alten Kaiserlichen Bahn von Dire Dawa durch die Wüste an die Grenze Richtung Norden und mit der Straßenbahn von Kaliti bis Menelik II. Öffentlicher Nahverkehr ist in Afrika ein Novum. Die Fünf Millionen-Metropole Addis leidet unter unvorstellbarem Smog. Eine erste Konsequenz, zwei Trambahnlinien. Sie sind ideal, um die Stadt zu erkunden: Die Kathedrale, das Nationalmuseum mit einem der ältesten menschlichen Skelette, „Fin Fin“ ein traditionelles Lokal und natürlich das Eisenbahnmuseum mit dem Hofzug von Kaiser Haile Selassie.
    Bei Gesprächen mit Fahrgästen und mit einer Trambahnfahrerin kommt die Begeisterung für das neue Verkehrsmittel rüber. Nach einer Woche startet die Reise mit dem modernen Schnellzug, fahrplanmäßig täglich, er war vorübergehend für Flüchtlingstransporte von der somalischen Grenze eingesetzt. Im Gegensatz zur Tram läuft die Eisenbahn noch überwiegend unter chinesischer Regie.
    In der Leitzentrale, im Führerstand, selbst der Oberschaffner, alles Chinesen. Das Filmteam stellt fest, dass vor dem Personenverkehr der Gütertransport Vorrang hat. Jeden Tag verlassen Züge mit 150 und mehr Containern den Hafen von Djibouti Richtung Addis. Keine der Straßen durchs Gebirge könnte den stetig wachsenden Warenfluss bewältigen. Der Schmugglerzug fährt einmal die Woche. Die Existenz der meisten Passagiere hängt von ihm ab: „Der Zug ist wie ein Teil meiner Familie.
    Er versorgt uns wie eine Mutter. Er bringt Nudeln, Salz, Makkaroni, Speiseöl, dafür bringe ich Obst, Kartoffeln und Kat nach Djibouti.“ Die Diesellok, die die klapprigen Waggons durch die Wüste schleppt, ist eine französische Alstom aus den 70er Jahren. Für die Ingenieure im Betriebswerk Dire Dawa ist es eine Herausforderung die Maschinen am Laufen zu halten. Für Ersatzteile fehlt das Geld, alles fließt in die neue Bahn. Die alte Strecke, die vor über hundert Jahren von Kaiser Menelik II gebaut wurde und die mit ihren vielen Stationen ganz nah an den Menschen war, hat keine Zukunft. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 967 (30 Min.)
    Eine Straßenbahn, hier ein Citadis Triebwagen, hält am Place de la République, vor dem Staatstheater.
    Straßburg ist eine geschichtsträchtige Stadt an der Grenze zu Deutschland und mit ihren vielen europäischen Institutionen neben Brüssel die Hauptstadt Europas. Um diese vielfältige Stadt zu entdecken, bietet es sich an, die „tramways“, die Straßenbahnen, zu nutzen. Sie gelten als Paradebeispiel für die Renaissance der Straßenbahnen in Europa seit den 1990er Jahren. Als die Tramway 1994 eröffnet wurde, nahm die Stadt dies zum Anlass einer Neugestaltung der Verkehrsführung. Große Bereiche der Innenstadt wurden autofrei, während die Straßenbahnen durch das Herz der Stadt rollen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 968 (30 Min.)
    Wenn er Vertrauen geschöpft hat und guter Laune ist, dann nimmt Ulrich Goll, der frühere Justizminister von Baden-Württemberg, einen mit unter seinen Dachboden. Dort steht was nur wenige wissen – eine Modelleisenbahn. Wenn er sich mal richtig in eine andere Welt zurückziehen will, dann baut er an der Anlage weiter. Leni Breymaier hat ganz andere Erinnerungen an die Eisenbahn – die ehemalige SPD-Landesvorsitzende hat schon auf dem Ulmer Hauptbahnhof gearbeitet und reist seit frühester Kindheit mit der Bahn.
    Heute als Bundestagsabgeordnete ist sie Vielfahrerin. Andreas Schwarz, Grüner Fraktionsvorsitzender im baden-württembergischen Landtag, hat eines gemeinsam mit Thomas Strobl, dem Innenminister des Landes: Sie beide haben sich für Bahnen eingesetzt. Strobl für die Stadtbahn in Heilbronn und Schwarz für die S-Bahn ins heimische Kirchheim. Vier Politiker einmal ganz anders – nicht hinterm Schreibtisch oder im Parlament, nein, hier sind sie als Menschen mit ihren ganz persönlichen Erlebnissen rund um die Eisenbahn gezeigt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.09.2019SWR Fernsehen
  • Folge 969 (30 Min.)
    Bahnhofshalle des Gare de Lyon.
    Er ist einer der bedeutendsten Bahnhöfe Europas und der jüngste der großen Pariser Bahnhaltestellen. Als sich Frankreichs Hauptstadt auf die Weltausstellung von 1900 vorbereitet, wird gebaut. Die Eisenbahngesellschaft PLM ergreift die Gelegenheit und offeriert den „Gare de Lyon“ – einen stolzen Prunkbau im Belle-Epoque-Stil. So entstand ein Monument der Eisenbahnarchitektur mit einer 100 Meter langen, von Allegorien gezierten Fassade und einem 64 Meter hohen Uhrenturm, einer Kopie des Londoner „Big Ben“. Gleichzeitig zur Weltausstellung von 1900 entstanden das „Grand Palais“, das „Petit Palais“, die Brücke „Alexandre III.“ sowie der „Gare d’Orsay“.
    Im Bahnhofsinnern befindet sich noch heute das Restaurant „Le Train Bleu“. Zwei Marmortreppen führen in den prunkvollen Speisesaal, in dem 41 Gemälde von 30 Künstlern – der malerischen Elite ihrer Zeit – hängen, auf denen die schönsten Landschaften Frankreichs zu sehen sind. Die PLM besaß damals das größte Eisenbahnnetz der Welt. Mit diesem Dekor feierte sie ihr eigenes Imperium und pflegte das luxuriöse Image. Unweit davon liegt der „Gare du Nord“. Auch eine der Haltestellen des ehemaligen Luxuszuges „Train Bleu“ auf dem Weg nach Cannes. Zweitältester und größter Bahnhof von Paris. 23 Statuen berühmter Bildhauer schmücken die 180 Meter lange Prunkfassade. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.09.2019SWR Fernsehen
  • Folge 970 (30 Min.)
    Werner Schreiner am Hauptbahnhof seiner Heimatstadt Neustadt a.d. Weinstraße.
    „Der richtige Mann für diese Aufgabe – ein Mann, der Europa lebt“ so die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer anlässlich des 70. Geburtstags von Werner Schreiner. Werner Schreiner, geb. 1947, studierter Lehrer, Historiker und vor allem Verkehrsexperte aus Neustadt an der Weinstraße. Bereits 1974 wurde wegen ihm ein Haltepunkt für Schüler an der Pfälzischen Nordbahn erbaut. Fortan bemühte er sich, den pfälzischen Schienenverkehr zu optimieren, sei es durch Streckenreaktivierungen oder durch die Verknüpfung von Fahrplänen. Vor 25 Jahren gelingt Schreiner sein Paradestück – die stufenweise Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes, eines integralen Taktfahrplanes für die Schiene und später auch für wichtige Buslinien – in Deutschland ist das beispielgebend.
    Als Historiker hat er in Neustadt an der Weinstraße ein Eisenbahnmuseum gegründet und vor 35 Jahren war Schreiner Mitinitiator des Kuckucks-Bähnel, einer dampfenden Museumsbahn. Werner Schreiner war 15 Jahre lang in leitenden Funktionen des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, VRN, tätig. Dabei galt sein besonderes Interesse dem Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar. Der Film zeigt die wichtigsten Stationen des Pfälzer Bahnretters Werner Schreiner. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.09.2019SWR Fernsehen
  • Folge 971 (30 Min.)
    Der Zug überquert die Calanques, die fjordartigen Buchten. An Sonntagen sind die Zufahrtsstraßen im Sommer häufig gesperrt und der Zug die einzige Möglichkeit, zum Meer zu kommen.
    Der schnellste Weg mit der Bahn von Paris an die Côte d’Azur verläuft über Lyon und Marseille. Wer etwas mehr Zeit hat und einen nicht so bekannten, aber mindestens genauso schönen Küstenabschnitt entdecken möchte, steigt 50 Kilometer vor Marseille in Miramas um, in den Train de la Côte Bleue. Dieser Zug fährt auf einer der schönsten Panoramastrecken Südfrankreichs, 60 Kilometer größtenteils entlang der Mittelmeerküste mit herrlichen Sandstränden, lauschigen Felsbuchten und glasklaren Flüsschen.
    Die Côte Bleue ist weniger bekannt als ihre große Schwester Côte d’Azur, dafür aber längst nicht so überlaufen. Es bietet sich eine Kombination aus Zugfahrt und Wanderung auf dem Küstenweg an. Die Reisenden kommen an Orte ohne Straße, an die sie nur ihre Füße oder die Bahn bringen. Im ersten Teil verlässt der Zug das Eisenbahnerstädtchen Miramas in Richtung Süden und fährt bald über eine einmalige Eisenbahnbrücke, die den Canal de Caronte überspannt. Bei Bedarf öffnet sich einmal am Tag die Drehbrücke, damit große Frachtschiffe den Kanal passieren können.
    Danach beginnt der landschaftlich wohl schönste Abschnitt der Ligne de la Côte Bleue. Die nächste Station heißt Carry-le-Rouet. Einst ein abgelegenes Fischernest war der Ort nach dem Bau der Bahnlinie ab 1915 gut an Marseille angebunden. Heute gilt Carry-le-Rouet als wichtigster Badeort der Côte Bleue. Schon der französische Schauspieler und Sänger Fernandel war von Carry-le-Rouet so angetan, dass er sich hier nach dem Zweiten Weltkrieg eine Villa über dem Hafen bauen ließ. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.10.2019SWR Fernsehen
  • Folge 972 (30 Min.)
    Viadukt vor dem Dörfchen Niolon. Darunter führt einer der schönsten Wanderwege an der Cote Bleue hindurch, überhaupt bietet sich die Bahn für Wanderer hervorragend an.
    Der schnellste Weg mit der Bahn von Paris an die Côte d’Azur verläuft über Lyon und Marseille. Wer etwas mehr Zeit hat und einen nicht so bekannten, aber mindestens genauso schönen Küstenabschnitt entdecken möchte, steigt 50 Kilometer vor Marseille in Miramas um in den Train de la Côte Bleue. Dieser Zug fährt auf einer der schönsten Panoramastrecken Südfrankreichs: 60 Kilometer größtenteils entlang der Mittelmeerküste mit herrlichen Sandstränden, lauschigen Felsbuchten und glasklaren Flüsschen. Die Côte Bleue ist weniger bekannt als ihre große Schwester Côte d’Azur, dafür aber längst nicht so überlaufen.
    Am besten ist eine Kombination aus Zugfahrt und Wanderung auf dem Küstenweg. Die Reisenden kommen an Orte ohne Straße, an die einen nur die Füße oder die Bahn bringen. Im zweiten Teil erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer das Viaduc in Méjean, eines der für die Strecke so typischen Steinbogen-Viadukte. In Niolon beobachten die Zuschauerinnen und Zuschauer einen Tauchkurs der UCPA, einer Vereinigung für Sport im Freien. Ihr Ziel ist es, dass auch junge Menschen mit kleinem Geldbeutel den Tauchsport erlernen und soziale Kontakte herstellen können.
    Die Schönheit unter Wasser ist an der Côte Bleue unvergleichlich. Die Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen auch das ehemalige Künstlerdorf L’Estaque mit seinen ineinander verschachtelten Häuschen. Der Ort wurde von Georges Braque, Paul Cézanne, Raoul Dufy und vielen anderen Künstlern besucht und hat sie inspiriert. Braques Gemälde „ Häuser in L’Estaque“ kreierte erstmals den Begriff Kubismus. Von L’Estaque ist es nicht mehr weit zum Endbahnhof Marseille Saint-Charles. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.10.2019SWR Fernsehen
  • Folge 973 (30 Min.)
    Eisenbahnexperte Rudolf Röder vor dem Gäubahntunnel durch den Kriegsberg in Stuttgart. Er wurde 1876 fertig gestellt.
    Die Zugverbindung zwischen Stuttgart und Singen und weiter bis Zürich war einst eine wichtige Magistrale. Man konnte durchgehend von Berlin über Stuttgart bis Mailand oder La Spezia fahren. Heute verkehren die Züge der Deutschen Bahn nur noch zwischen Stuttgart, Singen und Zürich. Der Film erzählt die über 140-jährige Geschichte der Gäubahn und fragt, wie es weitergeht. Zur Einweihung der Gäubahn vor 140 Jahren wurde sogar ein eigener Marsch komponiert. Man hat die Stecke dann so lange ausgebaut bis sie durchgehend zweigleisig war. Doch seit Kriegsende liegt zwischen Horb und Tuttlingen nur noch ein Gleis – bis heute. Große Änderungen stehen wegen der Bauarbeiten für „Stuttgart 21“ an.
    So soll der Start- und Endbahnhof der Gäubahn in zwei S-Bahn-Stationen verlegt werden. Für eine Übergangszeit von mehreren Jahren werden Umsteigerinnen und Umsteiger damit in der Regel ein Fahrzeitverlängerung von einer Stunde inkauf nehmen müssen. Nach der Fertigstellung von „Stuttgart 21“ sollen die Züge aus dem Süden nicht mehr über die Stuttgarter Panoramastrecke zum neuen Hauptbahnhof fahren, sondern über den geplanten Flughafenbahnhof und einen langen Tunnel. Kritikerinnen und Kritiker wollen aber an der alten Trasse festhalten und zumindest einen Teil des Kopfbahnhofs retten. Genauso der Landesverkehrsminister, er schlägt vor, die Bahnsteige dann unter die Erde zu legen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.10.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 24.10.2019ARD Mediathek
  • Folge 974
    Eisenbahngrüße vom Ende der Welt: Von Sachalin weiß man in Europa so gut wie gar nichts. Bis 1992 war die Insel im äußersten Osten Russlands Sperrgebiet, was zur Folge hat, dass bis heute auch die Einwohnerinnen und Einwohner Russlands kaum etwas über ihre „Schatzkammer“ wissen. Auf und um Sachalin lagern die größten Erdöl- und Erdgas-Vorräte Russlands, die Insel hat in den letzten Jahren dadurch enorm an strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Nach 2021, so wird spekuliert, soll der Baubeginn einer Brücke über den Tatarensund sein, selbst ein Tunnel zu der gerade mal 48 Kilometer weit entfernten japanischen Insel Hokkaido ist angedacht.
    Voraussetzung für all diese Überlegungen aber ist eine Umstellung des Schmalspur-Eisenbahnnetzes auf die russische Breitspur. Und genau diese wurde 2019 zwischen Juni und September realisiert. Das Filmteam folgt der Transsib, der längsten Eisenbahnstrecke der Welt, die letzten Kilometer bis nach Wanino im Osten des russischen Kontinents. Von dort aus wird Sachalin mithilfe von drei Fähren rund um das Jahr mit allem versorgt, was man auf der Insel braucht.
    Das Filmteam fährt mit den Datschazügen, mit denen die Bewohnerinnen und Bewohner den Städten im Sommer „entfliehen“, und wo sie Urlaub vom Arbeiten machen können. Erklärt wird das Wachta-System, das den Einwohnerinnen und Einwohnern Sachalins auf den Ölplattformen, in den Erdgas- und Erdöl-Raffinerien zehn Tage Arbeit und dann immer wieder zehn Tage Freizeit gibt. Der Transport für alle Arbeiterinnen und Arbeiter zu den Arbeitsplätzen vor allem im Norden von Nogliki geschieht über das mehr als 800 Kilometer lange Eisenbahnnetz Sachalins. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.11.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 07.11.2019ARD Mediathek
  • Folge 975
    Diese Spezialfahrzeuge hat Tom Miller gebaut.
    Heimat – Was ist das eigentlich? Die vier Vereinsmitglieder von „Bockerl fahr zua!“ haben sich das nie gefragt, sie haben schlicht das was, vor ihrer Haustür passiert, nachgebaut. Eine Anlage, die ihre Heimat „Die Hallertau“ im Herzen Bayerns in vielen Motiven bis ins Detail nachbildet. Eine Anlage, die in den Gemeindehallen, in denen sie ausgestellt wird, von hunderten Menschen besucht wird – und diese Besucher bringen ihre Geschichten, ihre Bilder mit und die werden auf der Anlage auch immer wieder nachgebaut und so ist in den letzten Jahren ein einzigartiges rollendes Heimatmuseum entstanden.
    Ein längst abgerissenes Schulgebäude weckt Erinnerungen, die Schimmelkapelle gibt es auch in Wirklichkeit und auch ein Schrottplatz gehört wie im richtigen Leben dazu. Der zweite Teil des Films beschäftigt sich mit einer Großspuranlage in Amerika, die ihresgleichen sucht. Tom Miller hat auf Zwölf mal 25 Metern die Schmalspurbahnen des Wilden Westens mit einer Akribie nachgebildet, die nur noch staunen lässt. Ein verstecktes und gleichwohl üppiges Kleinod, das der Öffentlichkeit bisher kaum zugänglich war. Zwei Modellbahnkonzepte auf zwei Kontinenten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.11.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereMi 13.11.2019ARD Mediathek
  • Folge 976
    Dreh am Bahnhof St Pancras.
    Der Bahnhof St. Pancras: Sinnbild der letzten großen Eruption der „Railway Mania“ des Industriezeitalters. Erbaut zur zweiten Londoner Weltausstellung 1862. Land dazu nahm sich die Railway rund um die Kirche von Saint Pancras sowie durch den Abriss der benachbarten Armenviertel. Die Toten auf dem Friedhof wurden einfach umgebettet. Entstanden ist eine etwas andere Kathedrale – aus Gusseisen und Glas. Allein die Bahnhofshalle mit ihrem einzigen 74 Meter breiten Bogen ist ein Meisterwerk der Baukunst. Der Kirchenarchitekt George Gilbert Scott, damals längst eine Berühmtheit, gewann den Wettbewerb aus Verwaltungsgebäude und Midland Hotel.
    Die 38 Zimmer im Chambers’ Club, die Lobby, die Restaurants, der alte Ladies’ Smoking Room – damals der erste auf der ganzen Welt – und „The Grand Staircase“ mit seinen Teppichkaskaden lassen einen heute wieder eine fremde, große Zeit betreten: Die Zeit der Ersteröffnung 1873, die Zeit, in der England Weltbeherrscherin und Victoria auch Kaiserin von Indien war. Einen unvermuteten Kontrast bietet die Art und Weise, wie St. Pancras taubenfrei gehalten wird: nämlich durch Falken. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.11.2019SWR Fernsehen
  • Folge 977
    Der Churchill-Pfeil am Rheinfall in Schaffhausen auf einer seiner Stammcharterstrecken.
    Eine Legende auf Schienen feiert 80. Geburtstag. 1939 wurde der sogenannte Churchill-Pfeil in Zürich der Öffentlichkeit vorgestellt. Es handelt sich um einen elektrischen Triebzug, der wegen seiner aerodynamischen Form und knallroten Farbe überall sofort auffiel. Seine erste große Fahrt machte er 1946. Damals luden Schweizer Industrielle den Hobbymaler Winston Churchill zu Malferien am Genfer See ein. Für seine legendäre Reise durch die Schweiz wurde Churchill dieser rote Salonzug zur Verfügung gestellt. Er besuchte u. a. Bern und Zürich, wo er von der Bevölkerung jubelnd begrüßt wurde. Am 19. September 1946 hielt Churchill in der Universität Zürich eine visionäre Rede, in der er die Errichtung einer Art Vereinigte Staaten von Europa forderte.
    Sein Schlüsselsatz: „Let Europe arise.“ – Lasst uns Europa errichten.“ Der Zug hieß fortan Churchill-Pfeil und wurde für Ausflugs- und Sonderfahrten in der Schweiz verwendet, bis er 1979 einen Brandschaden erlitt und später zum Schrottwert verkauft wurde. 1996 kam das Fahrzeug zur Mittelthurgaubahn, wurde wieder in Betrieb gesetzt und verweilte dort bis zur Insolvenz der Firma. 2002 kam der Zug zurück zu den SBB, wo sich seither ein Team von sieben Lokführern um den Unterhalt des Zuges in der Servicehalle G der SBB in Zürich kümmert. Der älteste Triebwagen im SBB Personenverkehr wird heute rund 50 bis 70 Mal pro Jahr eingesetzt und legt dabei 20.000 Kilometer zurück. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.11.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 28.11.2019ARD Mediathek
  • Folge 978
    Olaf Fröhlich beim „altern“ seines neuen Wagons. Durch das Bemalen wird der realistische Eindruck der Züge verstärkt.
    Auf den ersten Blick sieht es aus wie jedes andere Modellbahnertreffen, wenn sich in einer großen Sporthalle eine Menge Menschen mit ihren Modellbahnen treffen. Doch die Sendung besucht ein ganz besonderes Treffen: die E-Gruppe von Fremo. Fremo, das ist die Abkürzung für „Freundeskreis Europäischer Modellbauer“ und ein Verein mit derzeit etwa 2.000 Mitgliedern. Anliegen des Vereins ist es, „engagierte Modellbahner ohne regionale Beschränkungen zusammenzuführen“. Das geschieht zumeist auf Treffen, zu denen jeder Teilnehmer eine zuvor angemeldete Anzahl Module mitbringt. Seit 2009 ist alle zwei Jahre der Betrieb unter Oberleitung fixer Bestandteil des Fremo Treffens in St.
    Valentin bei Linz, in Österreich. War es im ersten Jahr nur eine kurze Strecke zwischen zwei Bahnhöfen, gibt es dieses Jahr, zum zehnjährigen Jubiläum eine lange, weitverzweigte Strecke komplett mit Oberleitung. Es ist das erste reine Fremo-E-Treffen! Aus allen angemeldeten Modulen wird mittels CAD Programm das Layout des Arrangements geplant. Der Planer und Organisator des Treffens in St. Valentin, Alexander Baltzewitsch, kann die Module am Bildschirm winkel- und maßgetreu zusammenschieben. Nach der Fertigstellung des Layouts wird der Fahrplan erstellt.
    Denn, das ist eine weitere Besonderheit von Fremo, es wird realitätsnaher Betrieb gefahren. Die Zuschauerinnen und Zuschauer begleiten einige Mitglieder vorab bei ihrer Vorbereitung auf das große Treffen in St. Valentin. Bei so vielen Modulen muss man schon mit LKW zum Treffen anreisen – die Mitglieder nehmen Aufwand auf sich, um solche Treffen zu ermöglichen. Beim Aufbau wird deutlich, wie wichtig die Gemeinschaft ist: Jeder hilft jedem, Verantwortliche für Technik und Telefon sorgen dafür, dass beim Zusammenschalten aller Module dann auch die Telefonverbindung unter den Bahnhöfen klappt und sich der Digitalstrom auf der Anlage synchron auf allen Gleisen befindet.
    Am zweiten Tag startet endlich der Fahrplanbetrieb. Jeder Zug hat einen Lokführer, der den Zug über die gesamte Strecke, die er fahren soll, begleitet. Fahrdienstleiter sorgen in den Stellwerken dafür, dass die Züge auf die richtigen Strecken geleitet werden. Trotz aller Nähe zum Vorbild und aller Ernsthaftigkeit kommt auch der Spaß nicht zu kurz, schließlich ist es ein Hobby. Beim Mittagessen wird gefachsimpelt und ist abends, nachdem der letzte Fahrplan Absolviert ist, geht es ans „freie Fahren“, bei dem jeder seine Lieblingszüge rollen lassen kann. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.12.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 05.12.2019ARD Mediathek
  • Folge 979 (30 Min.)
    Eine Dampflok der englischen Vulcan Foundry aus den 50er Jahren steht vor den restaurierten Reisezugwagen der North Borneo Railway.
    „Eisenbahn-Romantik“ ist auf der Insel Borneo im Südchinesischen Meer unterwegs. Dort gibt es im malaysischen Bundesstatt Sabah noch eine meterspurige Eisenbahnstrecke, die einst von der britischen Handelsgesellschaft North Borneo Company gebaut wurde. Die Strecke ist seit 1898 mit Unterbrechungen nach dem Zweiten Weltkrieg und einer Totalüberholung von 2011 bis 2017 in Betrieb. Heute misst sie noch 134 Kilometer. Von Sabah’s Hauptstadt Kota Kinabalu bis in die Stadt Papar im Süden fährt zusätzlich zum Regionalzug der Sabah State Railway zweimal die Woche ein Dampfzug für Touristinnen und Touristen.
    Damit werden die britischen Kolonialzeiten wieder heraufbeschworen, als die Bahn noch den Namen North Borneo Railway trug. Der Ausflug in die Vergangenheit dauert ungefähr fünf Stunden. Unterwegs begegnen die Zuschauerinnen und Zuschauer dem auf Borneo lebenden britische Buchautor Ross Ibbotson. Er stellt sein neustes Werk über den Bau der Eisenbahn vor. Die Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen Märkte mit exotischer Ware, einen buddhistischen Tempel und treffen auf Orang-Utans in freier Wildbahn.
    Die „Waldmenschen“ sind vom Aussterben bedroht, denn ihr Lebensraum, der Regenwald, schrumpft zugunsten von Ölpalm-Plantagen. Das Sepilok Orangutan Conservation Centre kümmert sich um verwaiste Orang-Utan-Junge, zieht sie auf und wildert sie wieder aus. Die Dampfreise auf Borneo ist viel mehr als eine Bahnfahrt, sie erzählt von der Geschichte, zeigt die tropische Tier- und Pflanzenwelt des Dschungels und führt durch ein faszinierendes Land. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.12.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 12.12.2019ARD Mediathek
  • Folge 980 (30 Min.)
    Der Dieseltriebzug im Tal des Padas – ein Abenteuer auf wackeligen Schienen.
    „Eisenbahn-Romantik“ ist auf der Insel Borneo im Südchinesischen Meer unterwegs. Dort gibt es im malaysischen Bundesstatt Sabah noch eine Eisenbahnstrecke mit einer Spur von einem Meter Durchmesser. Seit 1898 ist die Strecke, mit Unterbrechungen nach dem Zweiten Weltkrieg und einer Totalüberholung von 2011 bis 2017, in Betrieb. Sie führt von Sabah’s Hauptstadt Kota Kinabalu 134 Kilometer in den Süden nach Tenom im Landesinneren und wird von der Sabah State Railway in drei Etappen befahren. Das Fernseh-Team von „Eisenbahn-Romantik“ ist ab Beaufort mit einem Dieseltriebzug auf den Etappen zwei und drei im Padas-Tal unterwegs, über Halogilat nach Tenom durch den Dschungel.
    Eine Straße in den Süden gibt es nur fernab der Bahnstrecke, für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region ist die Bahn lebenswichtig. Die Stationen sind die naturgeschützten Mangrovensümpfe der Halbinsel Klias Wetlands mit den faszinierenden endemischen Nasenaffen und das Kulturdorf Mari-Mari, in dem Besucherinnen und Besucher die Sitten und Gebräuche der Urbewohner Borneos kennenlernen.
    Für Eisenbahnfreunde hat sich die Werkstatt der Sabah State Railway geöffnet, im Bornean Sunbear Rehabilitation Centre kann man die vom Aussterben bedrohten Malaienbären beobachten, in dem Städtchen Tenom weht Besucherinnen und Besuchern Kaffeeduft um die Nase und zu guter Letzt erinnert die zerfallene Bahnstation Melalap an eine glorreiche Zeit der ehemaligen North Borneo Railway. Die Fahrt im Triebwagen bzw. Güterwagen auf den holprigen Gleisen in den Süden von Sabah ist ein echtes Abenteuer. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.12.2019SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 19.12.2019ARD Mediathek

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