Folge 18

  • Mit Allah fürs Grundgesetz – Muslime im Einsatz gegen Kriminalität

    Folge 18 (45 Min.)
    Sie arbeiten in Deutschland: als Polizisten, als Lehrer, als Gefängnisseelsorger. Und sie sind Muslime. Ihr Einsatzgebiet ist dort, wo mancher an seine Grenze kommt: wenn Einwanderer kriminell werden oder als Inhaftierte bereits kriminell geworden sind. Die Dokumentation „Mit Allah fürs Grundgesetz“ begleitet eine Reihe von in Deutschland lebenden Muslimen bei ihrer Arbeit und leuchtet dabei ein schwieriges Thema aus: von Migranten begangene Kriminalität.
    Die Kommissare Cüneyt Altintas und Emin Abay bereiten sich im Polizeikommissariat Melle auf eine Nachtschicht vor. In ihrem Revier liegt eine Großraumdisco. Der überwiegende Teil der Besucher sind Migranten. Die Sorge der beiden türkisch-stämmigen Polizisten: Wird diese Samstagnacht friedlich verlaufen? Allzu oft ist das nicht der Fall. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
    Imam Ahmet Erdal betreut einen jungen Flüchtling in der Jugendstrafanstalt Hameln. Der aus Syrien stammende Mann sitzt ein wegen versuchten Totschlags. Er hat einen Mann niedergestochen – um seinen Bruder zu verteidigen, wie er sagt. Jetzt will der Imam, er selbst ein Einwanderer aus der Türkei, dem Flüchtling die Regeln des Grundgesetzes nahebringen – und die des Korans. Denn der junge Mann hat gegen beide Regelwerke verstoßen.
    Die in Deutschland von Migranten verübten Straftaten sind ein Politikum, werden immer wieder populistisch genutzt, sind dabei aber kaum erforscht. Die Polizeistatistik unterscheidet bei den Tatverdächtigen lediglich zwischen Deutschen und Nichtdeutschen, der Migrationshintergrund hingegen wird nicht erfasst. Aber was ist mit all denjenigen, die einen deutschen Pass haben und die selbst oder deren Eltern aus dem Ausland stammen? Sie treten in kaum einer Kriminalitätsstatistik in Erscheinung,
    werden nur selten gesondert erfasst.
    Dabei stellen besonders jugendliche Migranten einen weit höheren Anteil unter den Inhaftierten dar, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. In Hamburg beispielsweise bezeichnen sich rund ein Drittel der Gefängnisinsassen als Muslime – ein Hinweis auf ihren Migrationshintergrund. Und knapp 54 Prozent der Hamburger Gefangenen haben einen ausländischen Pass. In anderen Bundesländern sind die Zahlen ähnlich hoch. Was läuft da schief?
    Zur Beantwortung dieser Frage wirft der Autor Manfred Uhlig auch einen Blick in die Schule. Dort bereitet sich die angehende Lehrerin Berfin Yildiz auf eine Werte-und-Normen-Stunde an einer achten Klasse an einem Gymnasium bei Hannover vor. Über die Hälfte ihrer Schüler haben einen Migrationshintergrund. Ihr Thema an diesem Tag: Rollenklischees. Sie selbst möchte ihren Schülerinnen und Schülern ein Vorbild sein: Als unabhängige Frau und Muslima, die ihre Tage nicht am Herd verbringt, sondern ihr eigenes Geld verdient. Die Lehrerin vermutet, dass die Kriminalität unter jungen Migranten oft auch damit zusammenhängt, dass sie keine Erfolgserlebnisse haben, sich abgelehnt fühlen.
    Ausgangspunkt des Films sind eigene Beobachtungen: Am Untersuchungsgefängnis Hamburg – hier grenzen die Gefängnismauern direkt an einen Park – kommen allabendlich Angehörige von Gefangenen zusammen und kommunizieren mit den Insassen durch lautes Rufen. Der Autor sucht Kontakt. Er will wissen, was ihre Brüder, Onkel und Cousins hinter Gitter gebracht hat. Und macht sich von dort auf den Weg auf der Suche nach Antworten: Warum werden so viele Menschen mit Migrationshintergrund straffällig? Gibt es Wege in die Kriminalität, die besonders typisch für Migranten sind? Und wenn ja: Wo kann man ansetzen, um der Kriminalität vorzubeugen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.06.2022Das ErsteDeutsche Online-PremiereMi 08.06.2022ARD Mediathek

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