• Folge 8 (30 Min.)
    „Natürlich könnte ich in die Großstadt abhauen, wie viele andere es tun, aber ich will etwas bewegen.“ Eric (23) ist schwul und kämpft in seiner sachsen-anhaltischen Kleinstadt immer wieder gegen Widerstände. Besonders, als er den ersten CSD der Region organisiert. „Der Landkreis ist eine rechte Hochburg. Viele Leute in meinem Umfeld machen sich darüber Gedanken und haben Angst.“ Gegen alle Widerstände und Vorurteile organisiert Eric den CSD. Ein Großaufgebot der Polizei ist vor Ort. Wird die Community friedlich und gewaltfrei hier in der Kleinstadt feiern können? „Ich hatte tatsächlich im Bekanntenkreis viele Menschen, die der Ansicht sind, dass Homosexualität eine Krankheit ist.“ Tina (31) aus einem kleinen Dorf im Schwarzwald hatte lange große Schwierigkeiten sich selbst zu akzeptieren, wie sie ist.
    Als der Kinderwunsch zustande kam, zog sie mit ihrer Ehefrau Sarah wieder ins Heimatdorf, doch das Leben von vier Generationen im Elternhaus stellt das Paar immer wieder vor Herausforderungen.
    „Bedenken hatten wir von Anfang an, weil du gehst eben in ein fremdes Dorf und verlässt die Anonymität der Großstadt.“ Auch Christian (40) zieht es aufs Land. Er will Berlin den Rücken kehren und mit seinem Verlobten Jens in ein kleines Dorf in Mecklenburg ziehen. Doch im Haus, das Christian geerbt hat, muss nun die letzte Kneipe im Ort schließen, weil das schwule Paar dort einziehen wird. Wie werden die Dorfbewohner sie aufnehmen? Als Joe (25) sich vor knapp zwei Jahren als nonbinär outete, schminkte und Röcke trug, wurde vor allem Joes Mutter in dem kleinen ostfriesischen Dorf darauf angesprochen.
    Joes großer Wunsch ist es, den Namen im Ausweis zu ändern, doch das Standesamt stellt sich quer: „Es war eines der schlimmsten Telefonate meines Lebens, das Selbstbestimmungsgesetz fühlt sich für mich wie ein Fremdbestimmungsgesetz an.“ Aber Joe wehrt sich. In Großstädten hat sich die queere Community längst einen festen Platz erkämpft, doch auf dem Land leben queere Menschen weniger öffentlich.
    Und wenn, dann prallen häufig Welten aufeinander. Die Dokumentation lässt teilhaben an stillen Kämpfen, aber auch Momenten des Zusammenhalts. Der Film wirft einen intensiven Blick auf die Herausforderungen, aber auch Hoffnungen und Erfolge queerer Menschen in ländlichen Regionen. Er zeigt, wie sich gesellschaftlicher Wandel und mehr Akzeptanz in kleineren Orten entwickeln können. Die Provinz ist mehr als nur der Gegensatz zur Großstadt – sie kann ein Ort der Veränderung sein, in dem queere Menschen ihre eigenen Wege finden, ihren Platz zu behaupten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 NDR
  • Folge 9 (30 Min.)
    Auf eine neue Niere hoffen jedes Jahr 8500 Menschen. Philipp, 44, ist einer davon. Bei ihm wurde eine unheilbare Nierenerkrankung diagnostiziert. Die Chancen, ein Spenderorgan zu bekommen, sind in Deutschland nicht groß. Ein Alptraum für den dreifachen Familienvater. Die Rettung ist seine Frau Kirsten. Sie entscheidet sich, ihm eine Niere zu spenden. Zuerst war da nur ein schwarzer Punkt im Auge. Doch bald war klar: Philipp hat eine schwere Nierenkrankheit. Die Diagnose: IgA-Nephropathie. Der schwarze Punkt stellte sich als gequetschter Sehnerv aufgrund von Bluthochdruck heraus – eine Folge der eingeschränkten Nierenleistung. Nach der Diagnose lebt Philipp vier Jahre fast beschwerdefrei.
    Er verzichtet auf Alkohol, nimmt Blutdrucktabletten und wird regelmäßig untersucht. Doch 2024 sinkt seine Nierenleistung unter zehn Prozent. Der erfolgreiche Leiter eines Unternehmenscontrollings muss nun dreimal pro Woche zur Dialyse. Er beginnt, sich mit dem Thema Transplantation auseinanderzusetzen. Da es in Deutschland sechs bis acht Jahre dauert, eine Organspende eines Verstorbenen zu bekommen, sucht er nach Lebendspendern. Sowohl seine Eltern als auch seine Schwester kommen nicht infrage. Einzige Chance ist seine Frau Kirsten. Gegen alle Ängste, auch um die drei gemeinsamen Kinder, entscheidet sich Kirsten, ihrem Mann eine Niere zu spenden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 Das Erste
  • Folge 10 (30 Min.)
    „Ich kann nicht glauben, dass hier mein Sohn liegt. Ich kann noch nicht zulassen, dass mein Kind tot ist.“ Jeden Tag steht Joanna (48) fassungslos am Grab von Philipos (20). „Mir wäre lieber, wir würden uns streiten. Alles, alles wäre besser, wenn ich fühlen könnte, dass er lebt.“ Nach der Abiturfeier seiner Schwester im Festsaal des Kurparks Bad Oeynhausen wird Philipos im Juni 2024 zusammengeschlagen. Zwei Tage später stirbt Philipos und der mutmaßliche Täter – ein 19-jähriger Syrer – wird festgenommen.
    Während Joanna um ihren Sohn trauert, wird aus Philipos eine Schlagzeile – und sein Tod wird zum Anlass genommen, im Bundestag und in den Medien wieder über die Asylpolitik zu diskutieren. Philipos’ Mutter beteiligt sich nicht an dieser Diskussion. Für sie spielt die Nationalität des Täters keine Rolle. „Der Arzt, der um das Leben meines Kindes gekämpft hat, ist Syrer. Mein Friseur auch und ich? Ich bin Polin.“ Stattdessen versucht Joanna, die tiefgläubig ist, einen Weg zu finden, mit ihrer Wut, ihrem Zorn, ihrer Verzweiflung und Trauer umzugehen.
    Sie sucht Rat bei einer Gefängnispsychologin und einem Priester: Warum musste Philipos sterben? Darf ich wütend auf den Täter sein? Muss ich ihm verzeihen? Seit Januar sitzt sie dem Angeklagten am Landgericht Bielefeld gegenüber, erträgt die Berichte der Polizei, Zeugenaussagen, hört die Obduktionsergebnisse der Gerichtsmediziner, sieht die Bilder ihres toten Kindes auf dem Seziertisch. „Auch das Unfassbare, das Schmerzliche zu hören, zu wissen wie Philipos gestorben ist … das bin ich meinem Kind schuldig.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.06.2025 Das Erste

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