2017, Folge 262–282

  • Folge 262 (30 Min.)
    Ein Stau und plötzlich kracht es. 12. September 2016, Karl-Heinz und Ingrid Beyer sind auf der A4 unterwegs in den Urlaub. Kurz hinter Dresden rast ein Lkw ungebremst in das Wohnmobil des Ehepaars. Schwere Unfälle, kilometerlange Staus, Vollsperrungen verursacht durch LKWs – fast täglich knallt es auf deutschen Autobahnen. Juni 2016, die A9 bei Dessau: zwei LKW fahren in einer Baustelle ineinander, brennen komplett, die Autobahn muss tagelang gesperrt werden. A4 bei Wilsdruff: ein Lkw fährt mit voller Wucht ins Stauende, schiebt drei weitere zusammen, acht Stunden benötigen Rettungskräfte um die verkeilten LKW zu bergen. Zwei Menschen sterben. Der Schaden beträgt 750.000 €. Warum gibt es immer häufiger extrem schwere Unfälle mit Lkw? Was sind die Ursachen, wo doch die absoluten Unfallzahlen zurückgehen? Und warum sind es scheinbar immer dieselben Unfallschwerpunkte? „Echt“-Moderator Sven Voss ist mit der Polizei vor Ort bei der Verkehrskontrolle.
    Täglich donnern 17.000 Lkw über die A4 zwischen Dresden und dem Dreieck Nossen. Genau hier verursachen sie immer wieder schwere Unfälle. Dabei sollen doch technische Hilfsmittel, wie Abstandswarner oder Notbremsassistent helfen, Unfälle zu vermeiden. Wo liegen die Gründe: Bei der Technik oder beim Menschen? „Echt“ sucht Antworten, spricht mit Lkw-Fahrern, Unfallforschern und Polizei. Die Ergebnisse sind überraschend und erschreckend zugleich. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.01.2017MDR
  • Folge 263 (30 Min.)
    In einer wilden Verfolgungsjagd unter Wasser hängt James Bond mit dem Aqua Scooter seine Verfolger ab. Der Erfinder dieses genialen Unterwasser-Motorrads Bernd Böttger stammt aus Sebnitz in Sachsen. Der umtriebige Tüftler hatte sprichwörtlich Benzin im Blut. Die DDR wurde ihm bald zu klein, deshalb wollte er nur raus und dabei sollte ihm seine Erfindung helfen. Die dramatische Flucht durch die Ostsee gelingt. Seine Ost-Erfindung meldet Böttger anschließend als West-Patent an. „Echt“ erzählt, wie während des Kalten Krieges der Wettlauf um Patente zwischen Ost und West im Verborgenen tobt. Es geht um das große Geschäft. Denn jede Seite weiß: Patente sind die Lizenz zum Gelddrucken. Jena. Fieberhaft wird in den geheimen Labors an neuen Technologien getüftelt.
    Die Manager von Carl Zeiss investieren gigantische Summen um die Konkurrenz im Westen vom Markt zu drängen und lukrative Aufträge an Land zu ziehen. Exklusives Film-Material aus dem Firmenarchiv belegt, wie wichtig dieser Kampf für den Osten gewesen ist. Mit einer speziellen Entwicklung gelingt den Ingenieuren dann eine Sensation: Ihre Multispektralkamera liefert gestochen scharfe Bilder vom All aus und kann praktisch alles erfassen, wovon Geheimdienste und Militärs nur träumen – einfach über Grenzen hinweg. Moderator Sven Voss hat exklusive Einblicke in die Akten des Patent- und Markenamts und zeigt die Geschichten hinter den Erfindungen. Manche sind bis heute genial und überall im Einsatz, andere einfach nur skurril. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.2017MDR
  • Folge 264 (30 Min.)
    Temperatursturz, Kälteeinbruch in Mitteldeutschland, eisige Sturmböen sorgen derzeit für Extremsituationen. Sind wir gerüstet für Wetterrekorde von mehr als 20 Grad unter null? Was geschieht, wenn die Energieversorgung zusammenbricht? „Echt“-Moderator Sven Voss fragt: Kann es uns wieder so empfindlich treffen, wie 1979 oder 1987? Axel-Rainer Porsch, bis 2003 Störungsingenieur bei der Thüringer Energie AG hat die Extremwinter ganz besonders gut in Erinnerung. Er war damals Schichtingenieur im Erfurter Energiekombinat Süd. 24 Stunden Blackout in Thüringen. Am Nachmittag des 1. Januar 1979. Das Unfassbare tritt ein: Eine Szenario, das als „Geheime Verschlusssache“ in den Schubladen der Energiekombinate der DDR liegt.
    Die Bezirke Suhl, Gera und Erfurt werden mit voller Absicht vollständig von der Stromversorgung abgetrennt. Es kommt zum Blackout. Die Abschaltung trifft die Menschen völlig unvorbereitet: Sie frieren in den Wohnungen, in Krankenhäusern funktionieren Notstromaggregate nicht, in der Maxhütte Unterwellenborn brennt ein Hochofen aus – ein Millionenschaden. Überall gehen die Lichter aus. Ein Blackout, der sich Stunden zuvor auf dramatische Weise angedeutet hat: In der Silvesternacht trifft es 1.500 Gäste im Hotel Panorama in Oberhof.
    Kurz nach Mitternacht fällt der Strom aus, das gigantische Hotel liegt im Dunkeln. Die Aufzüge fallen aus. Kinder suchen über die Freitreppe bei minus 28 Grad ihre Eltern. Trotz dieser Erfahrungen kommt es zehn Jahre später erneut zu einer Energiekrise. Im Kraftwerk Boxberg geht Block 13 wegen akuten Brennstoffmangels kaputt. Wieder ist Mitteldeutschland lahmgelegt. „Echt“ rekonstruiert die dramatischen Ereignisse, als „General Winter“ das Land fest im Griff hatte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.02.2017MDR
  • Folge 265 (30 Min.)
    In Dresden werden deutschlandweit die höchsten Werte von Chrystal Meth im Abwasser gemessen. Ende 2016 sorgte diese Meldung für Schlagzeilen. 137 Milligramm Chrystal Meth pro 1.000 Einwohner. Davon fließen jeden Tag etwa 20 Gramm Chrystal Meth in die Elbe. Dieser Wert ist ein wichtiger Indikator. Denn die gefährliche Droge wird zwar streng geheim konsumiert, im Abwasser lässt sie sich aber nicht mehr verheimlichen. Wie gefährlich ist die Droge für uns alle im Abwasser und welche riskanten Stoffe schwimmen da noch unter uns herum? „Echt“-Moderator Sven Voss nimmt das zum Anlass, selbst hinabzusteigen in Dresdens Unterwelt, eine geheimnisvolle Welt von der oben kaum jemand etwas weiß.
    In fünf Metern Tiefe befindet sich ein 1.800 Kilometer langes Kanalnetz. Schleusen, Gewölbe, Dämme, Schieber. Das unterirdische Labyrinth ist in 33 Bereiche eingeteilt. Mehr als einhundert Pumpwerke führen das Abwasser aus tiefer gelegenen Abschnitten dem Kanalnetz zu. Sven Voss begleitet Experten der Dresdener Stadtentwässerung tief hinein in dieses geheimnisvolle Labyrinth. An fünf Punkten wird das Abwasser sogar unter der Elbe hindurchgeleitet.
    Nur gereinigtes Wasser oder Regen gelangt in die Elbe. Riesige Speicher sorgen dafür, dass verunreinigtes Abwasser selbst bei Flut nicht in den Fluss gelangt. Im Labor werden Abwasserproben ständig untersucht. 20 Gramm Chrystal gelangen täglich in die Elbe. Doch noch mehr Sorge machen den Experten die beträchtlichen Mengen an Medikamentenrückständen: Antibiotika oder Nitrat. Gefährliche Rückstände, die trotz modernster Abwasserreinigung immer häufiger in unserem Trinkwasser nachgewiesen werden. Können wir uns schützen? „Echt“ hakt nach bei den Experten der Wasserwirtschaft. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.02.2017MDR
  • Folge 266 (30 Min.)
    Alarm im Thomas-Münzer-Schacht, 500 Meter unter Sangerhausen. 32 Kubikmeter Wasser pro Minute fließen in das Grubengebäude. Die Pumpen arbeiten unter Hochdruck, überall Wassereinbrüche. Im Mai 1988 müssen die Kumpel Rohre reparieren und neu verlegen, notdürftige Dämme werden errichtet. Die Wasserpumpen, die das Wasser aus dem Bergwerk schaffen, arbeiten mit Hochdruck. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Können die Bergmänner ihren Schacht retten? „Echt“ rekonstruiert zum ersten Mal dieses noch nie erzählte Drama der Bergbaugeschichte. Exklusiv für „Echt“ erinnern sich die ehemaligen Bergleute des Thomas-Münzer-Schachtes an ihren dramatischen Kampf gegen das Wasser.
    Seit Jahrhunderten graben die Bergleute im Mansfelder Land nach Kupferschiefer. Und seit Jahrhunderten kämpfen sie gegen das Wasser, das in dieser Gegend unter der Erde wütet. Das Gebirge in dieser Gegend ist stark wasserlöslich. Gips zum Beispiel liegt hier gleich unter der Erde und wird über Jahrtausende leicht ausgewaschen und weggespült. So entstanden die riesigen geheimnisvollen Höhlen, wie die Heimkehle oder die Barbarossa Höhle.
    Und genau hier im Karstgebiet – gleich neben Sangerhausen – im Land, wo das Wasser unter der Erde alles auflöst, wird 1947 ein neues Bergwerk in die Erde getrieben: der Thomas-Münzer-Schacht. Kann das gut gehen? Am Anfang scheinen die Bergleute das Wasser mit ihren Pumpen in den Griff zu bekommen. Aber als sich die Kumpel mit ihrem unersättlichen Hunger nach Kupfer immer weiter in den Berg vorgraben, passiert die Katastrophe. Zehn Kilometer weit im Berg erreichen sie einen so genannten Karstwasserleiter, der riesige Mengen Wasser in den Berg spült.
    Dazu wird das Wasser immer salzhaltiger, weil über dem Kupferschiefer Steinsalz ausgewaschen wird. Mit einem verwegenen Plan, versuchen sie die Lage in den Griff zu bekommen. Aber dann tauchen auch noch Meter große Löcher auf dem Grund der nahe gelegenen Talsperre Kelbra auf. Ist es das Unfassbare möglich? Fließt das Wasser aus der Talsperre in den 10 Kilometer entfernten Münzer-Schacht? Das wäre das Ende der Grube. „Echt“-Moderator Sven Voss trifft die ehemaligen Bergleute des Thomas-Münzer-Schachts, die zum ersten Mal die Geschichte des Untergangs ihres Bergwerks erzählen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.03.2017MDR
  • Folge 267 (30 Min.)
    Eine Explosion. 30 schwer verletzte Menschen. Panik, Chaos, Rettungskräfte. Ein Szenario das jederzeit passieren könnte. Welche Maßnahmen greifen, wenn es am Bahnhof zu einem Anschlag kommt? 125.000 Menschen, 1.000 Züge, 110 Geschäfte. Der Leipziger Hauptbahnhof ist ein Ort der Superlative. Er ist der am stärksten frequentierte Bahnhof Mitteldeutschlands. Und er ist Brennpunkt in Sachen Sicherheitsrisiko. Deshalb beobachten 130 Überwachungskameras alle hier verkehrenden Menschen – der bestbewachte Ort Leipzigs und trotzdem der, mit der höchsten Kriminalität.
    Die Videoaufzeichnungen sollen Straftaten oder Anschläge nicht nur aufklären sondern sogar schon vorab verhindern. Die Kameras spüren verdächtige Gegenstände auf, etwa Koffer, die Sprengstoff enthalten könnten. „Echt“ trifft Peter Schmiedtchen, Professor für Sicherheit und Gefahrenabwehr an der Hochschule Magdeburg-Stendal – international gefragt, kennt er sich aus mit Konzepten für Sicherheit und Schutz von Menschen an so sensiblen Orten. Außerdem wird Moderator Sven Voss Teil eines Experiments. Kann er mit Hilfe von Überwachungstechnik enttarnt werden? Ein Unternehmen aus Dresden – weltweit unter den Marktführern der Branche – entwickelt Software, die aus Videobildern verdächtige Personen filtert.
    Doch was passiert, wenn sich Sven Voss tarnt – mit Brille, falschen Haaren oder Bart? Wird er identifiziert? Wo liegen die Grenzen dieser Technik? Einer Art der Überwachung, die derzeit in Deutschland viel diskutiert wird – gerade nach dem Anschlag in Berlin. Und was, wenn doch ein verdächtiger Koffer auf einem Bahnhof entdeckt wird? Wie kann ein solches explosives Gepäckstück entschärft werden? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.03.2017MDR
  • Folge 268 (30 Min.)
    Etwa 33.000 Minen werden heute noch allein in Thüringen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze vermutet. Auf ca. 25 Kilometern werden gar 42 Flächen immer noch mit einem „erhöhten Restrisiko“ eingestuft. Exklusiv bei „Echt“ redet er heute über die Entwicklung heimtückischer Minen in der DDR: Chemieingenieur Gerhard Wölfer. Er tat Dienst in der geheimen Waffenproduktion der DDR. Sein Dienstort: Oranienbaum in Sachsen-Anhalt, die ehemalige Senfgas-Fabrik der Nazis, das spätere Munitionswerk der NVA. Eines der Kernprodukte dort: Tretminen und Selbstschussanlagen für die innerdeutsche Grenze – darunter auch die berüchtigte Splittermine SM 70. Gerhard Wölfer arbeitet dreißig Jahre lang bis 1992 in der streng bewachten Waffenfabrik Oranienbaum.
    Er hat alles miterlebt. Minutiös erzählt er, wie die Minen in der DDR konzipiert, entwickelt, perfektioniert und schließlich an der unüberwindlichsten Grenze der Welt vergraben worden sind – einzig mit dem Ziel, jeden Fluchtversuch zu verhindern. Sie hatten viel zu tun in dem Werk: Ca.
    1,3 Millionen Minen wurden an der innerdeutschen Grenze verlegt. Reinhard Kilian hat als Offizier des Bundesgrenzschutzes den Aufbau des Minenstreifens erlebt und berichtet von technischen Details, die er nie für möglich gehalten hätte. Und die Gefahr ist immer noch gegenwärtig. Das Thüringische Umweltministerium rechnet derzeit mit Kosten von 6,5 Millionen Euro für die Suche nach bisher unentdeckten Minen. „Echt“-Moderator Sven Voss fragt nach: Wie soll man damit umgehen? Wer soll das bezahlen? Wer sorgt für unsere Sicherheit? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.04.2017MDR
  • Folge 269 (30 Min.)
    Der Schweizer Zoll bittet in Leipzig um Hilfe. Denn der Leipziger Zoo ist im Besitz von etwas ganz besonderem. Europaweit leben hier in Mitteldeutschland die beiden einzigen Exemplare ihrer Art: Schuppentiere. Und die Beamten vom Schweizer Zoll benötigen dringend Geruchsproben dieser scheuen Tiere für die Ausbildung ihrer Zollhunde. Denn der Handel mit hochbedrohten Tierarten blüht. Die meistgeschmuggelten Säugetiere der Welt sind Schuppentiere. Eine Million von ihnen sind in den vergangenen zehn Jahren verschwunden. Eine dramatische Situation. Auf dem Schwarzmarkt erzielen sie Höchstpreise.
    „Echt“ macht sich auf die Spur: Wie funktioniert der Schmuggel mit bedrohten Tieren? Und welche Möglichkeiten besitzt der Zoll geschmuggelte Tiere zu entdecken? Wilderer machen inzwischen auch vor Zoos nicht halt. Erst vor wenigen Tagen ist in einem französischen Zoo Nashornbulle Vince getötet worden. Die skrupellosen Wilderer waren scharf auf seine wertvollen Hörner. Sven Voss trifft Ruben Holland, Kurator des Leipziger Zoos und fragt, warum bedrohte Tiere geschmuggelt werden. Und was steckt hinter dem Konzept einer Back-up Population, die in Leipzig aufgebaut werden soll? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2017MDR
  • Folge 270 (30 Min.)
    3.600 Quadratmeter Ausdehnung, unter der Erde, perfekt getarnt, mitten im Wald: Im Ernstfall wollte sich die Stasi-Bezirksleitung Suhl im Thüringer Wald in einem Bunker verschanzen. 130 Führungskader hätten hier durch ein ausgeklügeltes System lebenserhaltender Maßnahmen für ein Jahr ausharren können. „Echt“ steigt hinab in die geheime Welt der Bunker. Eine technische Meisterleistung war der 300 Millionen DDR-Mark teure Honecker-Bunker bei Berlin. Mehr als 350 Personen hätten hier in 170 Räumen abgeschottet von der Außenwelt überleben können.
    Aber auch im Westen gibt es diese Relikte des Kalten Krieges. „Echt“ besucht die Bunkeranlage von Ilbenstadt. Hier hätte sich die Führungsstelle für die Stadt Frankfurt verschanzt, als „Abschnittsführungsstelle für Zivil- und Katastrophenschutz“. Neben Wasser, Luft und Stromversorgung waren Klimaanlagen, Sanitärbereiche, ein medizinischer Bereich, ein Dekontaminationsbereich und eine Küche vorhanden. Bis zu 92 Personen hätten so vier Wochen überleben können. Sven Voss taucht in die geheime Bunkerwelt vergangener Tage ab und fragt, wie heute die Bevölkerung im Krisenfall geschützt werden kann? Gibt es heute Konzepte, um nicht nur, wie im Kalten Krieg, die Eliten aus Verwaltung, Regierung und Militär zu schützen? Er trifft einen Experten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und hakt nach, inwieweit sich der Bürger heute selber um seine Sicherheit im Ernstfall kümmern soll und kann.
    Für den Privatmann gibt es teilweise abenteuerliche Ideen und Projekte. In Rothenstein bei Jena soll im ehemals größten unterirdischen Waffendepot Zentraleuropas eine riesige Privatbunkeranlage entstehen.
    Ein US-Investor will geschätzte 1,1 Mrd. Euro in den Bunker investieren, um dort Luxuswohnungen einzubauen. Hier sollen dann zahlungskräftige Menschen Katastrophen überstehen. Der ehemalige Bunker hat mit seinen 40 Lagerstollen auf 21.100 Quadratmetern tatsächlich einiges zu bieten: Eine eigene Energie- und Wasserversorgung sowie ein Gleisanschluss der Deutschen Bahn sind inklusive. Was ist dran am „Weltuntergangsbunker“ in Thüringen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.05.2017MDR
  • Folge 271 (30 Min.)
    „Warum ausgerechnet hier?“, fragen sich viele Menschen aus Meiningen. Warum soll ausgerechnet vor meiner Haustür ein Geothermiekraftwerk entstehen? Beim Gedanken daran fürchten sie um ihr Hab und Gut. Erdbeben, Risse in Hauswänden, verseuchtes Grundwasser könnten die Folge sein, warnen Umweltexperten. Auch weil eine dem gefährlichen Fracking ähnliche Technologie hierbei zum Einsatz kommt. Die Proteste zeigen Wirkung. Momentan liegt das Projekt auf Eis. Für viele Experten aber ist das eine verpasste Chance. In 3.000 bis 5.000 Metern Tiefe schlummern gigantische Energiereserven, die niemals versiegen, meint Geotechniker Matthias Reich von der TU Freiberg.
    Sauberer als mit Geothermie, also mit Erdwärme, kann man heutzutage kaum Energie erzeugen. Es entstehen keine Schadstoffe, das Klima wird nicht belastet. In den neun deutschen Geothermiekraftwerken funktioniert das scheinbar auch ganz einfach: Kaltes Wasser wird ins Erdinnere gepresst, wo es sich am heißen Gestein erhitzt. Dann muss es über eine zweite Bohrung als Dampf wieder an die Erdoberfläche gelangen, um dort Turbinen anzutreiben, die Strom oder Heizenergie erzeugen.
    Nachteil, es müssen sehr tiefe Bohrungen ins Erdinnere vorgenommen werden. Doch genau so soll demnächst auch im sächsischen Schneeberg Erdwärme für die Stromerzeugung genutzt werden. Die Probenbohrungen waren vielversprechend. Widerstand in der Bevölkerung gibt es bislang kaum. Hier wurde von Anfang an auch Aufklärungsarbeit geleistet. Dennoch kamen im Dezember 2016 schlechte Neuigkeiten aus Bayern. In Poing bebte viermal die Erde. Erdstöße mit einer Stärke bis 2,7 auf der Richterskala erschütterten den Untergrund.
    Seitdem geht dort die Angst vor weiteren Beben um. Als Ursache haben nicht nur viele Anwohner sondern auch Experten das nahe Geothermiekraftwerk in Verdacht. Am gewaltigsten haben sich Erdspannungen im Juli 2013 in Sankt Gallen entladen. Bei einer Magnitude von 4,6 auf der Richterskala hat es an einhundert Häusern zum Teil schwere Schäden gegeben. Ist das Risiko zu groß? Oder ist der heiße Untergrund die Energiequelle der Zukunft? Sven Voss macht sich auf die Suche nach Antworten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.05.2017MDR
  • Folge 272 (30 Min.)
    Vis-à-vis mit den Braunkohlebaggern – nach einem Jahrhundert voller Staub, Ruß und Lärm, waren die Menschen im Leipziger Umland froh, als die riesigen Gruben und Tagebaulöcher endlich geschlossen wurden. So auch Steffi Lieberodt aus Rückmarsdorf. Sie wollte eigentlich alt werden in diesem idyllisch gelegenen Leipziger Stadtteil. Nun aber soll es ganz anders kommen. Vor einem Jahr kündigt ein großes Unternehmen an, hier ihren Kiesabbau zu erweitern: 47 Hektar groß und genau neben dem kleinen Rückmarsdorf. Von dort soll der Nachschub dieses begehrten Rohstoffs für die boomende Leipziger Bauindustrie gesichert werden.
    „Mit mir ist kein Kies zu machen“, so Steffi Lieberodt. Schaue sie in die Zukunft, wird sie wütend und auch ein wenig ängstlich. Die riesige Kiesgrube soll erst 70 Meter vor den Haustüren und Gärten der Rückmarsdorfer enden. „Ein acht Meter hoher Schutzwall wird die Wohngebiete vor Lärm und Staubbelästigung schützen“, versichert Andreas Heilmann, Geschäftsführer des Baustoffunternehmens, das den Kiesabbau in Rückmarsdorf vorantreibt. Ab 2019 sollen jährlich 330.000 Tonnen Kies gewonnen werden. Ein gewaltiges Vorhaben, das den Menschen in Rückmarsdorf Sorgen macht. Wieder geht es um Lärm, Dreck und Erschütterungen im Boden, wieder treibt sie die Sorge um ihre Lebensqualität an.
    „Für uns ist das alles völlig inakzeptabel“, so Cornelia Kluth von der Bürgerinitiative gegen den Rückmarsdorfer Kiesabbau. „Denn es gibt in der Region genug Kiesabbaugebiete“. Schlussendlich entscheidet das Sächsische Oberbergamt in Freiberg über den geplanten Kiesabbau in Rückmarsdorf. „Echt“ auf Spurensuche in einer geschundenen Landschaft. Moderator Sven Voss trifft Betroffene und hakt nach bei der Baustoffindustrie, die die immer größere Nachfrage nach Kies bedienen muss. Welche Alternativen gibt es? Und wie leben Menschen neben einer aktiven Kiesgrube. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.06.2017MDR
  • Folge 273 (30 Min.)
    Kraftstrotzend, gigantisch. Und doch genügt ein sanfter Druck auf den Joystick, schon vibriert der 692 PS starke Dieselmotor, bringt seine Kraft auf den Acker. Sven Voss geht auf Hektar-Jagd mit einem Exemplar der größten und stärksten Traktorengeneration der Welt, auf den Flächen der Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg im südlichen Sachsen-Anhalt. Nirgendwo in Deutschland ist die Dichte der Acker-Giganten so hoch, wie in Mitteldeutschland, dort wo die Felder und Äcker am größten sind. Wo heute modernste PS-Boliden für Freude am Pflügen sorgen, da waren es zu LPG-Zeiten vor allem die Kirowez-Großtraktoren aus Sankt Petersburg. Der K700, ausgestattet mit dem 330 PS Motor des Kampfpanzers T72 war der Acker-Gigant der DDR, allradbetrieben mit 16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgängen, robust, zuverlässig und vor allem: durstig.
    Der Kraftstoffverbrauch ist mehr als enorm, etwa 500 Liter Diesel schluckt der Motor bei einem 14-Stundentag auf dem Feld. Trotzdem sind bis heute die kraftvollen Ungetüme dank ihrer einfachen Technik kaum kaputtzukriegen. Dutzende Russentrecker sind nach wie vor im Einsatz bei Liebhabern dieser robusten Technik. „Echt“ ist dabei, wenn die Fahrer mit ihren alten Maschinen zum alljährlichen Kräftemessen anrücken: Zum Russentreffen am Sachsenring in Oberlungwitz. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.07.2017MDR
  • Folge 274 (30 Min.)
    Der Trabant 603 und der Wartburg 355 sind Autos, die kaum jemand kennt. Sven Voss macht sich auf die Suche nach den geheimen Autos „Made in GDR“. Schickes Design: der Trabi 603. Schon Mitte der 1960er-Jahre, als im Westen der VW Käfer Kult war, hatte dieser Prototyp ein Fließheck, so wie der spätere VW Golf. Insider meinen, die VW Designer seien davon inspiriert worden. Andere behaupten gar, diese Idee sei Devisenbringend verkauft worden und deshalb durfte in der DDR kein fortschrittliches Auto gebaut werden. Auch der Wartburg 355 sticht 1968 durch sein Design ins Auge. Ebenfalls mit Fließheck ausgestattet und seine Kunststoffkarosse gilt sogar heute noch als fortschrittlich.
    Außerdem war da noch das „RGW Auto“, an dem viele DDR Ingenieure mittüftelten. Eines haben all diese Prototypen gemeinsam: Sie wurden nie gebaut. Verzweifelte Ingenieure und Designer mussten mit ansehen, wie ihre Ideen verschrottet wurden. „Da sind Menschen dran zerbrochen“, erinnert sich Klaus-Dieter Fiesinger, der bis zu seinem Ruhestand 2013 Leiter der AWE in Eisenach tätig war. Ein weltmarktfähiges Auto, das im Export reichliche Devisen garantiert hätte, passte irgendwie nicht in die Welt der Planwirtschaftler.
    Mehrfach konstruierten die Autobauer in Zwickau und Eisenach Viertaktmotoren. Es half nichts. Berlin befahl den Zweitakter. Die Konstrukteure in den DDR-Auto-Schmieden waren zu viel mehr in der Lage als Trabant und Wartburg. Schließlich haben sie ihr Handwerk nach Kriegsende nicht schlagartig verlernt. Die Wiege des deutschen Automobilbaus liegt in Sachsen. Und Eisenach war eines der ersten Autowerke in dem nach Kriegsende, in dem ein BMW mit Viertaktmotor vom Band lief. Und so ist es gewiss kein Zufall, dass der Autobau in Sachsen und Thüringen heute wieder boomt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.07.2017MDR
  • Folge 275 (30 Min.)
    In Mitteldeutschland träumt man von einem Zugang zum Meer – und das schon seit mehr als einhundert Jahren. Viel fehlt nicht mehr, um von Leipzig aus die Strecke von der Elster bis zur Alster schiffbar zu machen. Sogar einen Hafen mit Hochspeicher und Anlegestellen gibt es bereits. Mit Hochdruck wird nach dem ersten Weltkrieg an der Anlage gearbeitet. Das Projekt ist von höchster Priorität. 1920 wird es in einem Regierungsabkommen „Südflügel des Mittellandkanals“ genannt. Doch knapp acht unvollendete Kanal-Kilometer trennen bis heute Leipzig vom Meer. Was nur wenige wissen: Ein fertiger Planfeststellungsbeschluss zur Fertigstellung des Kanals existiert schon.
    In einem kleinen Stadtarchiv taucht das Dokument aus den 1930er Jahren jetzt wieder auf. „Echt“ erhält exklusive Einblicke in die Akte und fragt: Ist dieser Beschluss bis heute gültig? Kann der Traum vom Meer endlich in Erfüllung gehen? Und würde dann in dem verwunschenen Hafenbecken, das seit Jahrzehnten vor sich hinschlummert, zum ersten Mal ein richtiges Schiff einfahren? Mit aufwendigen Computer-Animationen lässt „Echt“ das Millionen-Projekt schon mal Realität werden. Und Moderator Sven Voss hakt nach: Wem würde so ein Kanal heute eigentlich nützen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.08.2017MDR
  • Folge 276 (30 Min.)
    Sommer 2002, friedliche Gebirgsbäche verwandeln sich in reißende Ströme. Innerhalb weniger Augenblicke wird aus dem gewohnten Alltag ein Kampf um Leben und Tod. So auch in Glashütte. Die 79-jährige Gertrud Tänzler ist die letzte Einwohnerin in ihrem Haus – und sie ist eingeschlossen. Selbst für die Helfer wäre hier jeder Einsatz lebensgefährlich. Es gibt nur eine Lösung: die Rettung aus der Luft. „Echt“ mit der noch nie erzählten Geschichte einer dramatischen Rettungsaktion und der Frage: Haben wir die Botschaft, die uns die Natur 2002 gesendet hat, richtig verstanden? Die Hochwasserschutzanlagen im Tal der Müglitz und an der Weißeritz wurden in den letzten Jahren modernisiert und ausgebaut.
    Aber reicht das, um eine Stadt wie Dresden zu schützen – eine Stadt mit unschätzbar wertvollen Kulturgütern? Eine Stadt, die 2002 nicht nur mit den Fluten der Elbe zu kämpfen hat, sondern auch mit der Weißeritz, die sich innerhalb der Stadt ihr altes Flussbett zurückerobert? „Echt“ recherchiert vor Ort und berichtet über gewaltige Flutschutztore, Schutzmauern und Dämme.
    Aber entdeckt in spektakulären Flugaufnahmen auch neue Überflutungsflächen, die den Flüssen im Hochwasserfall wieder mehr Raum bieten. Besonders schlimm trifft es 2002 auch Grimma. Als die Fluten im Sommer 2013 ein weiteres Mal alles überschwemmen, sind die neu geplanten Schutzbauten noch nicht fertig: Die zwei Kilometer lange Hochwasserschutzwand und eine unterirdische Dichtwand mit acht Grundwasserbrunnen.
    Eine der aufwendigsten Hochwasserschutzanlagen der Welt. „Echt“-Moderator Sven Voss fragt nach, wann Grimma endlich flutsicher ist. Überflutete Städte, durchweichte Dämme, gebrochene Deiche, Evakuierungen, Katastrophenalarm. Das muss nicht sein. „Echt“ zieht auch eine positive Bilanz. An vielen Stellen hat man die richtigen Konzepte umgesetzt. In Dresden blieb beim Hochwasser 2013 die große Katastrophe aus – so wie im kleinen Eilenburg. Der Ort gilt heute als die erste komplett hochwassergeschützte Stadt in Sachsen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.08.2017MDR
  • Folge 277 (30 Min.)
    Das Geheimnis vom ostdeutschen Schäferhund Point Alpha in der Rhön, August 2017. Ausgangspunkt eines lang gehegten Traums von Mario Jessat aus dem Altenburger Land. Hier an der Gedenkstätte zu Grenzregime und Kaltem Krieg startet eine Wanderung entlang der früheren innerdeutschen Grenze – mit dabei, ein Rudel Schäferhunde aus Ost und West und deren Besitzer. „Echt“-Moderator Sven Voss begleitet Schäferhundfreunde auf dieser ost-westdeutschen Tour mit einem Tier, das wie kein anderes für die deutsche Teilung steht.
    Die Hunde von Züchter Mario Jessat tragen drei Jahrzehnte nach der Wende immer noch DDR-Blut in sich – es sind Schäferhunde der ostdeutschen Gen-Linie. Deren Vorfahren halfen, das unmenschliche Grenzregime der DDR aufrechtzuerhalten. Heute aber ist der Schäferhund mit dem DDR-Gen gefragt wie nie: der Star unter Hundeliebhabern auf der ganzen Welt zwischen New York und Tokio. Diszipliniert, altdeutsch, gesund. Dabei wäre es mit dem ostdeutschen Schäferhund nach der Wende beinahe vorbei gewesen. Er entsprach nicht dem westdeutschen Zuchtideal.
    Vier Jahrzehnte deutsche Teilung haben den deutschen Schäferhund in zwei völlig verschiedene Zuchtlinien laufen lassen. Das hat zu entscheidenden Unterschieden geführt. Hund West hat einen schräg nach unten laufenden Rücken. Er sollte schnell und schön sein – kurzum: Ein Vorzeigetier, mit dem sich viel Geld verdienen ließ, ähnlich wie bei Zuchtpferden. Hund Ost hat einen geraden Rücken. Ein Hund, wie er im altdeutschen Buche steht. Er sollte leistungsfähig und diszipliniert sein – kurzum: Ein Arbeitstier, nicht anfällig für Hüftleiden.
    Der Hund mit dem DDR-Blut – „Echt“ ergründet das Geheimnis des ostdeutschen Schäferhundes. Dabei treffen wir Menschen, die Grenzhunde für die Grenztruppen der DDR ausgebildet haben und sie nach dem Fall der Mauer vor dem Einschläfern bewahrten. „Echt“ geht an Orte, an denen Menschen getötet oder schwer verletzt wurden – auch, weil sie von Schäferhunden aufgespürt worden sind. Sven Voss spricht mit Hundefreunden, die heute auf den ostdeutschen Schäferhund als Rettungs- und Bergehund schwören. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.08.2017MDR
  • Folge 278 (30 Min.)
    Wie gerüstet ist unsere Polizei? 15. Mai, früher Morgen am Hauptbahnhof Leipzig. Menschen laufen panisch umher. Rauch von Nebelgranaten steigt auf. Schüsse fallen. Der östliche Teil des Hauptbahnhofs gleicht einem Horror-Szenario. Zum Glück ist das kein Ernstfall, sondern eine streng geheime Übung der Polizei. Das Geschehen ist abgeschirmt von einem zwei Meter hohen Sichtschutz. Unmöglich für Passanten oder Schaulustige etwas zu entdecken von den geheimen Strategie- und Taktikmanövern der Polizei. Ein halbes Jahr nach der Übung darf „Echt“ zum ersten Mal und exklusiv hinter die Kulissen dieser einmaligen Anti-Terror-Übung blicken.
    Es ist deutschlandweit die erste Übung dieses Ausmaßes mitten im Herzen einer Großstadt. Das Szenario ist leider jeder Zeit denkbar: Drei Attentäter, bewaffnet mit Sprengstoff, Granaten und Schnellfeuergewehren, schießen wild um sich. Möglicherweise ein Terrorkommando? „Echt“-Moderator Sven Voss trifft Polizeidirektor Sven Jahn von der Bundespolizeiakademie. Er ist der Architekt der Leipziger Terror-Übung und einer der wichtigsten Taktik-Ausbilder der deutschen Polizei. „Stellen Sie sich vor, Sie haben einen 59-jährigen Streifenpolizisten und auf einmal wird der zu einem Anti-Terror-Einsatz gerufen.
    Das ist quasi wie Krieg. Darauf müssen wir den Mann vorbereiten.“ Die drei mitteldeutschen Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben inzwischen fast 60 Millionen Euro in den Anti-Terror-Kampf investiert. „Echt“ schaut exklusiv hinter die Kulissen der Anti-Terror-Ausbildung der Bundespolizei in Pirna, einer Dienststelle, die für ganz Mitteldeutschland zuständig ist. Und wir begleiten Polizisten beim Spezialtraining „Lebensbedrohliche Einsatzlagen“. Außerdem im Interview: ein Mann, dessen Identität selbst wir nicht preisgeben dürfen. Sein Spezialanzug für den Einsatz kostet 50.000 Euro: der Bombenentschärfer des Landeskriminalamts Sachsen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.09.2017MDR
  • Folge 279 (30 Min.)
    Die Lage ist dramatisch: allein 40% der Jungstörche sind in diesem Sommer dem Starkregen zum Opfer gefallen. Und das ist nur eine Vogelart, die bedroht ist. Seit Jahrzehnten beobachten Forscher ein dramatisches Vogelsterben. 300 Millionen Brutpaare weniger! Um mehr als die Hälfte ist europaweit die Anzahl allein in landwirtschaftlichen Gebieten innerhalb von dreißig Jahren zurückgegangen. Bis 2013 sind in Deutschland die Bestände vom Kiebitz um 80 Prozent, Braunkehlchen um 63 Prozent und Uferschnepfe um 61 Prozent gesunken. Die Gründe sind vielfältig. Viel diskutiert werden die bis zu 200.000 Opfer der Windenergie.
    Hauptursache des Vogelsterbens sind aber nicht nur die Windkrafträder. Wir Menschen nehmen den Vögeln immer mehr Lebensraum. Riesige Agrarflächen statt Wiesen und Weiden. Ein Opfer ist die Lerche, deren Bestand in zwei Jahrzehnten um ein Fünftel geschrumpft ist. Der Einsatz von Pestiziden und Insektengiften raubt den Vögeln die Nahrung. In manchen Gebieten hat die Zahl der Insekten schon um 90% abgenommen. Nicht nur Schwalben oder Mauersegler leben von Insekten. Auch in Städten lauert überall der Tod. Große Glasfassaden liegen voll im Trend. In Deutschland sterben jährlich ca.
    18 Millionen Tiere durch Vogelschlag an Glas. Glas bedroht alle Vogelarten, denn es wird in fast jeder Flughöhe verbaut. Außerdem sind Krankheiten, wie das tropische Usutu-Virus und die Vogelgrippe, ein zusätzlicher Grund für das große Sterben. Die größte Gefahr für die Vögel jedoch, so fürchten Ornithologen, ist der Klimawandel. Extreme Wetterlagen verändern ihren Lebensraum dramatisch. „Echt“-Moderator Sven Voss geht auf Spurensuche in Rettungsstationen für verletzte Vögel. Er fragt nach Auswegen aus dieser dramatischen Entwicklung. Wie müssen wir bauen, wie müssen wir den Lebensraum gestalten? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.09.2017MDR
  • Folge 280 (30 Min.)
    Der Thüringer Wald in den 1980er-Jahren: Hubschraubergetöse russischer Maschinen über den Baumwipfeln. Tausende Tonnen von Kalk verteilen die schweren Last-Helikopter in den Höhenlagen. Eine dramatische Rettungsaktion, bei der eine Menge Westgeld für die DDR auf dem Spiel steht. Es geht darum, den Fichtenwald zu retten, denn dieses Fichtenholz ist längst an den Westen verkauft. Jetzt aber droht der saure Regen aus den CSSR-Braunkohlekraftwerken den DDR-Holzverkäufern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Der wertvolle Wald droht zu sterben. Die Rettungsaktion kostet Millionen. Letztlich ist alle Mühe umsonst. Denn durch Klimawandel und Erderwärmung steht die Existenz der Fichte heute ohnehin auf dem Spiel.
    Diesen identitätsstiftenden Flachwurzler, der Thüringen prägt wie kein anderer Baum, wird es bald nicht mehr geben. Das war abzusehen. Die Fichte als Nutzpflanze der Industrie war immer in Gefahr. Geschwächte Bäume durch Wetterextreme und Umweltgifte, dazu Orkane, Stürme, Borkenkäferplagen – am Ende bleiben nur noch apokalyptisch anmutende Haufen Reisig. Wie 1946, als die Kammlagen des Thüringer Waldes aussahen, wie nach einem Atomschlag. „Echt“ erzählt aus den Wäldern des Thüringer Waldes eine spannende Klima-, Umwelt- und Wettergeschichte – vom Tod der Fichte und vom Aufbruch in einen Wald, den erst unsere Kinder und Kindeskinder genießen können. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.10.2017MDR
  • Folge 281 (30 Min.)
    September 2017. Das Segelschiff „Zephir“ ist auf dem Weg zu einer gefährlichen Expedition. Mit an Bord sind einige der besten Taucher Europas. Ihr Plan: Tauchen zu den gesunkenen Schiffen auf dem Grund der Ostsee, den Wracks der „Wilhelm Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“. Der Untergang dieser Schiffe gilt bisher als größte Schiffskatastrophe aller Zeiten. Torpediert von russischen U-Booten fanden hier 20.000 Menschen am Ende des Zweiten Weltkriegs den Tod. Seitdem liegen diese Wracks in etwa einhundert Metern Tiefe, bedeckt mit Schlamm und Algen. „Echt“-Moderator Sven Voss ist mit auf Expedition und trifft an Bord der „Zephir“ Wolfgang Frank.
    In der DDR Berufstaucher, ist das Wracktauchen in großen Tiefen trotzdem für ihn eine enorme Herausforderung. Allein die Ausrüstung, die jeder im Team anlegen muss, wiegt 80 Kilo. Dazu gehören verschiedene Flaschen mit Atemgas, dessen Zusammensetzung jeder vorher akribisch genau berechnen muss – es ist schließlich ihre Lebensversicherung. Denn allein bei einem 20-minütigen Tauchgang in 100m Tiefe benötigen die Taucher zweieinhalb Stunden, um wieder an die Oberfläche zu gelangen. Bisher sind die Wracks nicht offiziell betaucht worden. Tauchen in so großen Tiefen war bislang technisch nicht möglich.
    Dazu lauern schwer kalkulierbare Gefahren. Die Schiffe sind mit so genannten „Geisternetzen“ überzogen. Für Taucher, die sich darin verfangen, bedeutet das Lebensgefahr. „Echt“ ist exklusiv dabei – bei der Expedition, die die Wracks jetzt erstmalig untersuchen und vermessen soll, dazu werden die Taucher auch in die gesunkenen Schiffe hineintauchen. In welchem Zustand befinden sich diese Seekriegsgräber? Inzwischen ist bekannt geworden, dass Grabräuber dort gewildert haben. Welchen Schaden haben sie verursacht? Und was werden die Taucher noch beim Wracktauchen in der Ostsee erleben? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.11.2017MDR
  • Folge 282 (30 Min.)
    Eine leblose Person hängt 15 Meter über dem steilen Abgrund am Finkenstein, dem beliebten Kletterfelsen bei Oberhof im Thüringer Wald. „Echt“ ist dabei, als die Thüringer Bergwacht hier ein ganz spezielles Training absolviert. Eine der Bergretterinnen ist die 18-jährige Julia Birken von der Bergwacht Bad Liebenstein. Seit zwei Jahren ist sie in der Ausbildung und heute muss sie sich beweisen. Wird sie den vermeintlich Verunglückten retten können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen? „Echt“-Moderator Sven Voss begleitet die Thüringer Bergretter außerdem in das weltweit einmalige Trainingszentrum in Bad Tölz.
    Eine riesige Halle, zwei komplette Hubschrauber hängen von der Decke. Hier trainieren die Thüringer zum ersten Mal den Ernstfall: die Rettung mit dem Hubschrauber in unwegsamen Gelände. Julia muss sich aus dem Hubschrauber abseilen und einen Menschen sicher nach oben transportieren. Philipp Luther aus Tambach-Dietharz übt, wie Menschen aus einer Seilbahngondel befreit werden. Im Bergwachtzentrum Bad Tölz können die angehenden Bergretter die komplizierten Rettungsabläufe immer wieder durchspielen – wie in einem Zirkeltraining.
    Nur so bekommen die Bergretter Routine für das, was sie im Einsatz beherrschen müssen. „Draußen in der Natur gibt es Wind, Wetter, die Lautstärke des Hubschraubers und die Aufgeregtheit, weil man das ja nun nicht alltäglich macht, kann man das hier ganz in Ruhe trainieren“, erklärt Daniel Fritzsche, Chef der Bergwacht Thüringen. Allein die Thüringer Bergwacht hat im letzten Jahr 600 Einsätze und fast 60.000 Dienststunden absolviert. „Echt“ ist live dabei, wenn sich wahre Helden des Alltags auf den Ernstfall vorbereiten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.12.2017MDR

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