Echt Folge 277: DDR-Blut & Liebling des Westens – Das Geheimnis vom ostdeutschen Schäferhund
Folge 277
DDR-Blut & Liebling des Westens – Das Geheimnis vom ostdeutschen Schäferhund
Folge 277 (30 Min.)
Das Geheimnis vom ostdeutschen Schäferhund Point Alpha in der Rhön, August 2017. Ausgangspunkt eines lang gehegten Traums von Mario Jessat aus dem Altenburger Land. Hier an der Gedenkstätte zu Grenzregime und Kaltem Krieg startet eine Wanderung entlang der früheren innerdeutschen Grenze – mit dabei, ein Rudel Schäferhunde aus Ost und West und deren Besitzer. „Echt“-Moderator Sven Voss begleitet Schäferhundfreunde auf dieser ost-westdeutschen Tour mit einem Tier, das wie kein anderes für die deutsche Teilung steht. Die Hunde von Züchter Mario Jessat tragen drei Jahrzehnte nach der Wende immer noch DDR-Blut in sich – es sind Schäferhunde der ostdeutschen Gen-Linie. Deren Vorfahren halfen, das unmenschliche Grenzregime der DDR aufrechtzuerhalten. Heute aber ist der Schäferhund mit dem DDR-Gen gefragt wie nie: der Star unter Hundeliebhabern auf der ganzen Welt zwischen New York und Tokio. Diszipliniert, altdeutsch, gesund. Dabei wäre es mit dem ostdeutschen Schäferhund nach der Wende beinahe vorbei gewesen. Er entsprach nicht dem westdeutschen
Zuchtideal. Vier Jahrzehnte deutsche Teilung haben den deutschen Schäferhund in zwei völlig verschiedene Zuchtlinien laufen lassen. Das hat zu entscheidenden Unterschieden geführt. Hund West hat einen schräg nach unten laufenden Rücken. Er sollte schnell und schön sein – kurzum: Ein Vorzeigetier, mit dem sich viel Geld verdienen ließ, ähnlich wie bei Zuchtpferden. Hund Ost hat einen geraden Rücken. Ein Hund, wie er im altdeutschen Buche steht. Er sollte leistungsfähig und diszipliniert sein – kurzum: Ein Arbeitstier, nicht anfällig für Hüftleiden. Der Hund mit dem DDR-Blut – „Echt“ ergründet das Geheimnis des ostdeutschen Schäferhundes. Dabei treffen wir Menschen, die Grenzhunde für die Grenztruppen der DDR ausgebildet haben und sie nach dem Fall der Mauer vor dem Einschläfern bewahrten. „Echt“ geht an Orte, an denen Menschen getötet oder schwer verletzt wurden – auch, weil sie von Schäferhunden aufgespürt worden sind. Sven Voss spricht mit Hundefreunden, die heute auf den ostdeutschen Schäferhund als Rettungs- und Bergehund schwören. (Text: mdr)