Die ZDF-Hitparade
D 1969–2000
  • Musik
Deutsche TV-Premiere ZDF
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„Hier ist Berlin! Das Zweite Deutsche Fernsehen präsentiert Ihnen Ausgabe Nummer 1 der Hitparade!“. Mit diesen schon fast legendären Worten eröffnet Dieter Thomas Heck am 18. Januar 1969 zum ersten Mal die Hitparade. Die Sendung trifft den Nerv der Zeit. Fortan wird samstags begeistert mitverfolgt, welcher Schlagerstar auf dem Siegertreppchen steht. Regelrecht entgegen gefiebert wird diesem Abend. Im häuslichen Wohnzimmer wird spekuliert, wer es in die nächste Sendung geschafft haben könnte. Denn schließlich wurde vorher per Postkarte der persönliche Favorit erkohren. Und wem das Glück hold war, der hat eine der begehrten Reisen ins Studio nach Berlin gewonnen – beneidet von der ganzen Nation.
Als Viktor Worms 1985 die Hitparade übernimmt, werden einige Neuerungen vorgenommen. 16 Jahre lang galt die Regel, in der Hitparade wird live gesungen und die Lieder müssen auf deutsch sein – nun ist es erlaubt, auch in anderen Sprachen zu singen. Internationale Interpreten halten Einzug. Diese Änderung, die der Sendung einen neuen Charakter verleiht, wird vom Zuschauer kritisch aufgenommen.
1990 folgt dann der „Rückschritt“ zur Schlagersendung. Uwe Hübner ist neuer Moderator der Hitparade. Zum 25. Jubiläum präsentiert er am 20. Januar 1994 an „historischer“ Stätte live aus Berlin eine große Geburtstagsgala. Mit dabei sind viele Hitparadenklassiker, Interpreten also, die die Sendung seinerzeit maßgeblich mitgeprägt haben. Nach 31 Jahren und 368 Folgen wird die Hitparade am 16. Dezember 2000 eingestellt. (Text: 3Sat)

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Die ZDF-Hitparade – Community

  • (geb. 1982) am

    Das stimmt leider. Schade dass es den TV-Sender ZDFKultur nicht mehr gibt, da liefen die ganzen alten Musikshows des ZDF. Starparade, Disco, Hitparade, Musik liegt in der Luft usw.
  • (geb. 1999) am

    Schade das man bei ZDF für solche ältere Musikshows kein Platz meher haben. Selbst die ZDF Kultnacht wurde gekürzt. Ich glaube das ZDF ungern zurüblick.Das man auf komm raus Jung sein will. Echt schade was aus ZDF geworden ist
  • am

    Das sind meine frühesten Musikerinnerungen. Immer samstags nach dem Baden saßen wir auf der Couch und sahen im Westfernsehen die ZDF-Hitparade. Bis heute kann ich Schlager nur aus den 70ern hören.
    Richtig toll fand ich dann die NDW.
  • (geb. 1967) am

    Tony Marshall 3.2.1938-16.2.2023
    Tony Marshall war ein deutscher Schlagersänger und ausgebildeter Opernsänger mit dem Spitznamen „Stimmungsmacher der Nation“.
    Zu seinen Kulthits gehören u.a. „Schöne Maid“, „Junge, die Welt ist schön“, „Täterätätätätä“ und „Heute haun' wir auf die Pauke“.
    Als Schauspieler wirkte er 1969 in der Kinokomödie „Husch, husch ins Körbchen“ in einer kleinen Nebenrolle mit.
    So trat er in natürlich zahlreichen deutschen Unterhaltungsshows auf. „Mainz bleibt Mainz“, „Musik aus Studio B“, „Die Rudi Carrell Show“, „Stars in der Manege“, „Was bin ich?“, „Disco“, „ZDF Hitparade“, „Zeichenmahlzeit“, „Dalli Dalli“, „Zum Blauen Bock“, „Die Fallers“, „Die Pyramide“, „Wetten, dass...?“, „Verstehen Sie Spaß?“, „Inas Nacht“, „Lafer, Lichter, Lecker!“ und noch viele mehr.
    Von 1982 bis 1999 moderierte er im ZDF die Show „Laß das mal den Tony machen“ und von 2000 bis 2004 die Sendung „Fröhlicher Feierabend“ im SWR Fernsehen.
    Tony Marshall starb am 16.2.2023 im Alter von 85 Jahren.
  • (geb. 1962) am

    Ich freue mich auf die Sendung ,zugegeben ich bin Schlagerfan,oder einfach Musikfan .Ich höre mir fast alles an  ,aber Gottschalk ist zuviel 😡warum muss der die Sendung moderieren ??? Man merkt doch dass er das total widerwillig macht ,oder ist er so mediengeil dass er selbst die Hitparade moderiert 😒

Die ZDF-Hitparade – News

Cast & Crew

Dies & das

In den 32 Jahren des Bestehens der „Hitparade“ wurden die Regeln immer wieder verändert.
In den Jahren 1969 bis September 1973 war es so, dass es insgesamt 13 Titel gab in der „Hitparade“, die ersten 5 davon waren die wiedergewählten des Vormonats, danach folgten dann 8 Neuvorstellungen. Aus diesen insgesamt 13 Titeln konnten die Zuschauer per Postkarte dann ihren Lieblingshit wählen. War ein Titel 3 mal unter den ersten 5 schied er aus. Als im Oktober 1973 etwas an der Sendezeit gekürzt wurde, mussten auch zwei Titel dem Ganzen zum Opfer fallen. So wurden nur noch 4 wiedergewählte und 7 Neuvorstellungen nach dem gleichen Auswahlsystem präsentiert.
Als der Stimmgang immer mehr zum Stimmfang ausuferte änderte man 1978 das System. Nun endschied die Media-Contol Liste wer in der Hitparade auftreten durfte. So gab es jeden Monat 20 Titel von denen 10 live im Studio dabei waren. Auch hier galt wieder: 3 mal dabei gewesen, der Titel scheidet aus. Ausnahme: Wer unter den Top 3 war durfte solange auftreten wie er sich an der Spitzte halten konnte. So plärrten von April bis August 1978 „Vader Abraham und die Schlümpfe“ ununterbochen auf Platz 1 der Hitparade. Auch die charmante Paola war über 7 Monate mit „Blue Bayou“ bei Dieter Thomas Heck vertreten.
Somit wurde im Januar 1980 die „Hitparade“ erneut verändert. Zu beginn jeder Sendung gab es 7 Neuvorstellungen, danach wurden die 3 Sieger (also zusammen 10 Titel) präsentiert die aus den 10 Titeln des Vormonats ausgewählt wurden. Das System glich dem der 70er Jahre. Außerdem mussten die Fans wieder auf den Sieger bis zur nächsten Sendung warten.
Also entschloss man sich zur Radikalkur. Im April 1982 wurde etwas völlig neues eingeführt: der TED. Zu Beginn jeder „Hitparade“ wurden nun die drei Titel des Vormonats präsentiert, danach folgten dann 6 Neuvorstellungen, aus denen per TED die 3 Titel für das nächste mal gewählt wurden.
Mit dem Weggang des Schnellsprechers Dieter Thomas Heck wurden bei Viktor Worms die Regeln leicht verändert, und so wurde ab Januar 1985 nur noch der Sieger (Platz 1) aus dem Vormonat begrüsst, danach folgten dann statt sechs nun sieben Neuvorstellungen aus dem der Sieger der dann für den Folgemonat gewählt wurde.
Das TED-System, so schön wie es ja war, brachte allerdings nur einen kleinen Haken mit sich: Es durften nur etwa 1000 ausgewählte Bundesbürger an der „Hitparade“ teilnehmen, also musste man sich etwas einfallen lassen. Zu diesem Zeitpunkt war übrings auch der englische Schlager sehr im Aufwind in Deutschland. Und so wurde im Februar 1987 der TED durch ein Wettsystem ersetzt welches zunächst nur Niedersachsen aktiv war. Nun wurden auch neben den deutschen Titeln jene präsentiert die in englisch gesungen aber in deutsch produziert wurden. Die Titel wurden nun in der plazierten Reihenfolge, die die Zuschauer vor jeder Sendung per Tippschein tippen konnte,vorgestellt. Ein Titel konnte auch hier wieder 3 Mal dabei sein.
Da aber aber kein weiteres Bundesland ausser Niedersachsen an dem Tippspiel sich beteiligt hat, wurde es schon wieder langweilig für die Hitparade. Also wurde bereits im September 1988 ein neuer Spielpartner für die Hitparade gesucht. Dabei kam man schnell auf die „Bundespost“. In einer Telefonaktion etwa 10 Tage vor jeder „Hitparade“ präsentierte Viktor Worms unter einer Service-Nummer 8 Neuvorstellungen, davon sollten die Zuschauer dann sich 4 Titel aussuchen die in der nächsten Hitparade dabei sein sollten. Daher hieß das Spiel auch damals „4 aus 8“. Zu ihnen kamen dann noch die 3 Titel, die laut Media-Control ganz oben in den Charts waren.
Im Dezember 1989 verabschiedete Viktor Worms sich von der Hitparade, und Uwe Hübner folgte. Auch bei ihm wurden die Spielregeln erneut geändert. Nun war es so dass wieder der TED eingesetzt wurde, aber jeder anrufen konnte. Zu anfangs präsentierte er 5, dann 7, später 8 Neuvorstellungen wobei der Sieger ein zweites Mal wieder gewählt werden konnte. Im Jahre 1994 wurde die Sendezeit auf 60 Minuten ausgedehnt und es war mehr Platz für Musik und so wurden statt der 8 sogar 10 Titel pro Monat zur Wahl angeboten. Die 3 ersten hatten 3 Mal die Chance wiedergewählt zu werden.
Als im Mai 1997 die „Hitparade“ auf den Samstag wechselte wurden abermals die Regeln geändert. Nun durfte zu Beginn der Sendung,genau wie 1985/​86 bei Viktor Worms, der Sieger ausserhalb des Wettbewerbs auftreten. Dann folgten 5 Neuvorstellungen und Platz 2 und 3 (also wieder 7 Titel,die zur Wahl stehen) der Vormonatssendung die noch einmal die Chance auf Platz 1 bekamen.
Eine kleine Änderung gab es nochmalig im September 1999, nun wurden insgesamt 8 Titel (also 6 Neuvorstellungen und Platz 2 und 3 des Vormonats) vorgestellt und während daraus der Sieger gewählt wurde, trat der Sieger des Vormonats auf. Der Spezialgast, der bisher an dieser Stelle auftrat, fällt somit weg. Dieses System gab es dann bis zum Dezember 2000 als die letzte Hitparade im ZDF lief.

Sommerhitparaden:
17.07.1986 auf Mallorca (Wdh. in 3 Sat: 04.07.2001)
28.08.1986 am Timmendorfer Strand (Wdh. in 3 Sat: 01.08.2001)
16.07.1987 auf der Bundesgartenschau in Düsseldorf (Wdh. in 3 Sat: 19.07.2002)
20.08.1987 auf dem Wannsee in Berlin (Wdh. in 3 Sat: 16.08.2002)
21.07.1988 im Phantasialand in Brühl (Wdh. in 3 Sat: 08.08.2003)
18.08.1988 aus dem Fernsehstudio „Vorauswahl zur Berolina“ (Wdh. in 3 Sat: 05.09.2003)
04.07.1996 im Kurhaus in Binz auf Rügen
Jubiläumssendungen:
100. Hitparade: 26.11.1977
150. Hitparade: 08.02.1982
200. Hitparade: 21.05.1986
250. Hitparade: 11.07.1990
300. Hitparade: 03.11.1994
350. Hitparade: 20.02.1999
25 Jahre Hitparade: 20.01.1994 (wurde am 11.07.2001 auf 3 Sat wiederholt)
Weihnachtssendungen:
21.12.1995 : Europas schönste Weihnachtslieder
20.12.1997 – 19.12.1998 – 18.12.1999 neue deutsche Weihnachtslieder
Die unterschiedlichen Sendetermine von damals:
Januar 1969 bis September 1973 : samstags um 18:45 Uhr bis 19:35 Uhr
Oktober 1973 – November 1977 : samstags um 19:30 Uhr bis 20:15 Uhr
Januar 1978 bis Dezember 1983 : montags um 19:30 Uhr bis 20.15
1984 : samstags um 19:30 Uhr bis 20:15 Uhr
Januar 1985 bis Dezember 1991 : mittwochs um 19.30 bis 20:15 Uhr(ausnahme die „Sommerhitparaden“ die kamen jeweils am Donnerstag 1986 von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr und 1987/​1988 von 19:30 Uhr bis 20.30 und dauerten 60 Minuten)
1992 : donnerstags um 19.25 (mit der Werbepause) bis 20:15 Uhr
1993 : donnerstags um 20:15 Uhr bis 21:00 Uhr
Januar 1994 bis April 1997: donnerstags von 20:15 Uhr bis 21:15 Uhr
Mai 1997 bis Dezember 1999: samstags um 19.25 (mit der Werbepause) bis 20:15 Uhr
2000: samstags um 17.55 bis 19:00 Uhr (mit Werbepause)
Nicole hat die meisten Siege in der ZDF Hitparade davon getragen (16 Siege!!) und Roland Kaiser ist der Hitparadenkönig, was die meisten Auftritte angeht.
(Informationen von Thomas Nobel)
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Schlagersendung von Truck Branss, die ihren Moderator Dieter „Thomas“ Heck zum Star machte.
Das Konzept war einfach: Mehrere deutsche Schlagersänger treten auf und singen live zum Halbplayback ihre neuesten Lieder, Dieter Thomas Heck macht die Zwischenansagen. Danach dürfen die Zuschauer den Siegertitel wählen. Anfangs sind die drei Erstplatzierten beim nächsten Mal wieder dabei, später nur noch der Erste.
Heck war eine naheliegende Wahl als Moderator: Er hatte bereits seit 1966 bei Radio Luxemburg regelmäßig „Die deutsche Hitparade“ moderiert, die – im Gegensatz zu fast allen anderen Programmen des Senders – ausschließlich aktuelle deutsche Schlager spielte und zur Überraschung vieler sehr erfolgreich wurde. 1967 startete er mit dem Konzept bei der Europawelle Saar, dort hieß die Sendung „Deutsche Schlagerparade“. Der Saarländische Rundfunk glaubte jedoch nicht an das Konzept im Fernsehen, weshalb Heck mit Regisseur Branss zum ZDF ging – und dort wurde die Hitparade auf Anhieb ein großer Erfolg.
Die Hitparade lief einmal im Monat und war ein paar Jahre 50 Minuten und ein paar Jahrzehnte eine Dreiviertelstunde lang. Sendeplatz war bis 1977 samstags am frühen Abend, dann montags, ab 1984 wieder samstags.
183 Hitparaden moderierte Dieter Thomas Heck aus dem Studio 4 der Berliner Union Film, was er zu Beginn jeder Sendung lautstark verkündete. Seine ersten und letzten Worte in jeder Sendung waren über viele Jahre ein Ritual: Am Anfang sagte er die sekundengenaue Uhrzeit an und brüllte: „Hier ist Berlin!“, am Ende maschinengewehrte er, dass dies eine Sendung „Ihres Zett-Dee-Eff!“ war. Immerhin wurde Heck im Lauf der Jahre leiser. In der Premiere hatte er noch eine Dreiviertelstunde lang jede einzelne Moderation durchgebrüllt und sich problemlos gegen Applaus und Anfang und Ende der schon oder noch laufenden Lieder durchgesetzt (die vermutlich nur deshalb vom Techniker so laut ausgesteuert wurden, damit Hecks Gebrüll nicht so auffiel). Später gewöhnte er sich an, zumindest für Balladen mit verschränkten Armen eine sanfte Ansage zu flöten. Der Sänger Drafi Deutscher parodierte diesen Wandel später erstklassig in Hecks anderer Sendung Die Pyramide.
Berüchtigt war auch Hecks Angewohnheit, den Techniker schon während der letzten Worte seiner Moderation anzubellen, das Band mit dem Halbplayback zu starten: „Reiner (später: Klaus), fahr ab!“ Und wenn ein vorgestellter Titel auf den zweiten Platz kam, sagte Heck immer: „Von Null auf Zwei!“ Während bei anderen Sendungen am Ende ein Abspann mit einem Schriftband durch das Bild lief, das die Beteiligten nannte, las Schnellsprecher Heck das alles selbst vor, jeden einzelnen Namen vom Kameramann, Maskenbildner, Regieassistenten bis zu „Regie: Truck Branss!“. Viele Beteiligte schienen allein dafür engagiert worden zu sein, diesen Teil der Sendung für Heck zu erschweren, weshalb an der Kamera regelmäßig Wolfgang Jaskulski stand, Charlotte Hirschhorn den Bildschnitt besorgte und über lange Zeit der Mann fürs Szenenbild Joachim Czerczenga war.
Die Hitparade war der konservative Gegenentwurf zu Beat-Club und Disco – sie startete nicht zufällig im gleichen Jahr wie das ZDF-Magazin. Zwar kam sie in modernem Gewand daher – die erste Sendung begann mit einem Fast-360-Grad-Schwenk, der nicht nur das Publikum zeigte, sondern auch die anderen Kameras und die Technik -, aber die Abkehr von den Beatles zugunsten deutschsprachiger Heile-Welt-Besinger wie Rex Gildo, Bata Illic, Roy Black und Karel Gott (alle schon in der ersten Sendung dabei) war eine bewusste und politische Entscheidung.
Trotz des großen Erfolgs war das Konzept der Sendung fast immer umstritten. Fraglich war beispielsweise, wer überhaupt auftreten durfte: Anfangs wählte eine Fachjury des ZDF die Titel aus Vorschlägen der Plattenindustrie aus. Nach heftiger Kritik, auch von Heck selbst, orientierte sich die Auswahl ab 1978 an den tatsächlichen Verkaufszahlen. Trotzdem waren die erfolgreichsten Titel oft nicht vertreten, z. B. weil etablierte Sänger um ihr Image fürchteten, wenn sie vom Publikum nicht wiedergewählt würden. Stattdessen sah man immer wieder die zweite Garde der deutschen Stars: Chris Roberts, Michael Holm, Jürgen Marcus oder Christian Anders.
Schließlich gab auch der Wahlmodus durch die Zuschauer Anlass zu Spekulationen: 1970 entdeckte ein Auszähler 11 037 Abstimmungspostkarten mit derselben Handschrift und demselben Poststempel. Auf jeder von ihnen wurde Peter Orloff gewählt – der wurde trotz Unschuldsbeteuerungen disqualifiziert. Stattdessen gewann Ray Miller, der später in den Verdacht geriet, das Ganze selbst eingefädelt zu haben, um Orloff zu schaden. Das waren noch Skandale! Ab 1971 verschickte das ZDF, um Manipulationen zu verhindern, die Stimmkarten an das Publikum.
Zu dieser Zeit bestand die Hitparade aus 13 Titeln: fünf Gewinner des Vormonats und acht Neuvorstellungen. Wer dreimal dabei war, durfte nicht wiedergewählt werden. Im Oktober 1973 wurde mit der Sendezeit auch die Zahl der Teilnehmer reduziert: vier Titel kamen nun wieder, und sieben waren neu. Der 1978 eingeführte Auswahlmodus nach Plattenverkäufen ohne Teilnahmebegrenzung bewährte sich nicht: Er war verantwortlich dafür, dass z. B. Vader Abraham ein halbes Jahr lang Monat für Monat seine nervigen Schlümpfe in die Hitparade schleppte.
Ab der 125. Sendung im Januar 1980 wurde der Titel der Sendung in Hitparade im ZDF geändert. Nun suchte vorübergehend wieder eine Jury aus Experten und Zuschauern die vorgeschlagenen Titel aus, was aber auch nur zwei Jahre beibehalten und durch verschiedene Mischformen aus Media-Control-Zahlen und Zuschauerstimmen ersetzt wurde. Ab April 1982 wurde per Telefon gewählt, sodass der Sieger noch während der Sendung feststand. Wegen begrenzter Kapazitäten im Telefonnetz waren zunächst nur repräsentativ ausgesuchte Personen TED-Zuschauer (TED = Tele-Dialog). Erst 1989 war die Telekom so weit, alle Zuschauer über in der Sendung bekannt gegebene TED-Nummern abstimmen zu lassen. Für das TED-System war Manfred Denninger zuständig, der in jeder Sendung auftauchte.
Truck Branss führte Regie bis 1979, Heck moderierte zum letzten Mal am 15. Dezember 1984 und sang zum ersten Mal selbst, natürlich außer Konkurrenz: „Danke, Berlin!“. Er litt zu dieser Zeit sichtlich unter den Veränderungen in der deutschen Popszene, durch die die „Neue Deutsche Welle“ plötzlich über die Hitparade hinwegschwappte. Sie war zugleich Segen und Fluch für die Sendung: Einerseits war in ihr plötzlich aktuell angesagte Musik zu hören, andererseits verschreckten Auftritte wie der von Trio mit „Da da da“ das Stammpublikum.
Hecks Nachfolger wurde Viktor Worms, neuer Sendeplatz war nun mittwochs um 19:30 Uhr. 1987 folgten eine Veränderung des Gesamtkonzepts und eine vermeintliche Modernisierung: Von nun an durften auch englischsprachige Titel gesungen werden, solange sie in Deutschland produziert worden waren (was Dieter Bohlen Tür und Tor öffnete). Die Zuschauer konnten sich eineinhalb Wochen vor der Sendung die Neuvorstellungen per Telefon anhören und vier dieser acht Titel auf Stimmzetteln aus der Lotto-Annahmestelle in die Sendung wählen; hinzu kamen noch die Sieger nach Verkaufszahlen. Dieses Verfahren war mit einem Gewinnspiel verbunden, in der Live-Sendung wurden dann unter den Einsendern Gewinne verlost. Beides hatte nicht den gewünschten Erfolg, weshalb die Teilnahme später wieder deutschsprachigen Titeln vorbehalten blieb und die Zettelwirtschaft verschwand. In einer Sendung hatte ein Mitspieler aus Koblenz, der ganz offensichtlich mehrere Stimmzettel abgegeben hatte, sowohl den ersten als auch den zweiten Preis zugelost bekommen, ein Auto und eine Reise. Auch mussten die Interpreten zwischenzeitlich nicht mehr live singen, doch auch diese Regel blieb nicht lange bestehen.
1990 wurde der ehemalige RTL-Ansager Uwe Hübner neuer Moderator und langfristig zur zweiten Symbolfigur des deutschen Schlagers. Dass das nicht immer eine angenehme Rolle ist, merkte er 1994, als Stefan Raab den Siegerpokal für „Böörti Vogts“ fallen ließ und sich mit Handschellen in der Sendung an den Moderator fesselte.
Ab 1992 war der Donnerstag Hitparaden-Tag, die Show lief zunächst um 19:25 Uhr, erstmals mit Werbeunterbrechung, ab 1993 um 20:15 Uhr wieder ohne. Im Mai 1997 wechselte sie auf Samstag um 19:25 Uhr und 2000 auf 17:55 Uhr. Die Sendeplätze wechselten wegen sinkender Quoten, und die Quoten sanken wegen wechselnder Sendeplätze, weshalb die Show schließlich mit Hinweis auf eben die mangelnde Zuschauerresonanz nach insgesamt 367 Sendungen abgesetzt wurde. In der letzten Sendung trat zum 67. Mal Roland Kaiser auf. Häufigste Gewinnerin war Nicole, die 16-mal an der Spitze gestanden hatte.
Zu den regulären Sendungen kamen gelegentliche Sonderausgaben, z. B. mit den Hits des Jahres im Januar (Die Super-Hitparade), mit Sommer-, Weihnachts- oder Stimmungshits.
“Das Beste aus der ZDF-Hitparade“ mit Musikausschnitten aus den Heck-Jahren ist auf mehreren DVDs erhältlich, Folge 2 beinhaltet u. a. die komplette Premierensendung vom 18. Januar 1969.

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