Staffel 1, Folge 1–20

Staffel 1 von „Die wunderbare Welt der Weine“ startete am 30.10.2017 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (27 Min.)
    In Georgien fragt man nicht: „Wie geht’s?“, sondern: „Wie geht’s deinen Reben?“ Im ostgeorgischen Kachetien besitzt jede Familie einen Weinberg und stellt eigenen Wein her, den sie mit anderen teilt. Es heißt, in dem Land am Fuße des Kaukasus habe der Weinbau vor über 6.000 Jahren seinen Anfang genommen. Schon in der Antike presste man in der Region köstlichen Traubensaft und füllte ihn zum Vergären in sogenannte Qvevris, die man in der Erde vergrub. Die Georgier sind zu Recht stolz auf ihr kulturelles Erbe und meinen sogar, ein Qvevri zu fertigen sei komplizierter als ein Haus zu bauen. Nach Ende der sowjetischen Massenproduktion lebt die einzigartige Tradition in dem Land wieder auf, in dem die Weinproduktion seit jeher eine der wichtigsten Lebensgrundlagen war.
    Soliko Tsaishvili hat nach dem Zerfall der UdSSR die Hauptstadt Tbilissi verlassen, um Wein anzubauen. Damals wurden die riesigen kollektivierten Weingüter in Tausende kleine Parzellen aufgeteilt. Soliko hat alte Rebsorten angebaut und keltert den Saft in eigenen Qvevris. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.10.2017arte
  • Staffel 1, Folge 2 (26 Min.)
    80 Kilometer nördlich von Venedig, zwischen Conegliano und Valdobbiadene in den ersten Ausläufern der Dolomiten, liegt die Heimat des Prosecco. Der sprudelnde Weißwein, der erstmals um 1870 hergestellt wurde, ist das Aushängeschild einer Region, die von ihren Bewohnern seit Jahrhunderten stolz „Marca Gioiosa“ („fröhliche Gegend“) genannt wird. Ein Name, der vielleicht auch mit der Weinbautradition zu tun hat. Venedig war damals ein wichtiger Handelshafen, in dem Waren nach Mitteleuropa, Bordeaux und England verschifft wurden. Venezianische Kaufmannsfamilien, die mit dem Weinhandel zu Reichtum gekommen waren, errichteten im Hinterland herrliche Landvillen und begannen selbst mit dem Weinbau. Primo Franco und seine Frau Anna-Lisa haben eine solche Villa gekauft, um die umliegenden Weinberge zu bestellen.
    Primo nennt sich selbst den „Marco Polo des Prosecco“. Tatsächlich hat er Pionierarbeit geleistet, indem er in den 1980er Jahren als Erster den Atlantik überquerte und in Amerika einen Wein anbot, den bis dahin niemand dort kannte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.10.2017arte
  • Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)
    Im argentinischen Osten, am Fuße des höchsten Anden-Gipfels Aconcagua, liegt die größte künstliche Oase des amerikanischen Kontinents. Wo einst nur Wüste war, erstrecken sich heute Weinberge bis zum Horizont. Die Winzer von Mendoza haben ein einzigartiges Bewässerungssystem geschaffen, für das sie sich von uralten Traditionen inspirieren ließen. Schon die Huarpes, die ab dem 5. Jahrhundert in der Region siedelten, hatten Methoden gefunden, die trockenen Böden zu bewirtschaften. Noch heute kommt den sogenannten Tomeros die Aufgabe zu, das Wasser aus dem 4.000 Kilometer langen Kanalsystem auf die einzelnen Plantagen zu verteilen. Rodrigo arbeitet als Tomero in Lulunta, einem Vorort von Mendoza. Nur er darf die Schleusen öffnen, um die einzelnen Weingüter zu bewässern.
    Der Klimawandel birgt Gefahren für die Weinbauern, weil die Anden-Gletscher immer kleiner werden und immer weniger Wasser aus der Schneeschmelze zur Verfügung steht. Die jungen Winzer Ramiro und Alfredo haben ein einfallsreiches neues System entwickelt, um das Gletscherwasser in Wein zu verwandeln! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 4 (26 Min.)
    Die spanische Insel Lanzarote vor der afrikanischen Westküste war für den Weinbau wahrlich nicht prädestiniert. Mehrere Vulkanausbrüche im 18. und 19. Jahrhundert begruben fruchtbares Ackerland unter einer Lava- und Ascheschicht. Doch die Bewohner der trockenen, vom Wind gepeitschten Insel machten aus der vermeintlichen Not eine Tugend und gaben ihrer Heimat ein neues Gesicht, das inzwischen bei Weinliebhabern aus aller Welt bekannt ist. Das Weinanbaugebiet auf Lanzarote besteht aus Hunderttausenden kleinen Kratern in schwarzem Sand, in denen je eine Rebe wächst. Die einzige Wasserquelle ist hier die Luftfeuchtigkeit, die durch Verdunstung über dem Meer entsteht und von den Passatwinden ins Landesinnere getragen wird. Der Tau sammelt sich an den Wänden der Kuhlen mit den Rebstöcken und wird von der Vulkanasche aufgesogen.
    „Wie ein Phoenix aus der Asche“ kaum eine Redewendung passt besser zu der Weinproduktion auf Lanzarote. Dank der einfallsreichen Inselbewohner entsteht dort heute ein herrlicher Tropfen mit einer Note von Wind, Wasser, Feuer und schwarzem Sand. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 5 (26 Min.)
    Der Santorin-Archipel entstand vor etwa 3.500 Jahren durch einen Vulkanausbruch und wurde im 12. Jahrhundert von den Venezianern nach der heiligen Irene benannt. Da Weinreben zu den wenigen Pflanzen gehören, die auf dem trockenen Ascheboden gedeihen und den heftigen Meereswinden standhalten, wurde der Wein früh zum wichtigsten Exportprodukt der Insel. Die Reben werden dort nicht hochgesteckt, sondern in Bodennähe zu kleinen Körbchen („Koulouras“) geflochten, um die kostbaren Trauben zusätzlich zu schützen. Das Weingut von Önologin Ioanna und ihrem Agronomen gehört zu den ältesten der Welt. Dort wird der Wein noch nach antiken Methoden hergestellt! Die Reben werden nach uralten Techniken geschnitten und durch Abmoosen vermehrt, um ihr wertvolles Erbgut zu bewahren.
    Weine aus Santorin gelten als Söhne von Feuer und Wasser, denn der Rebwuchs wird auch von den Gezeiten beeinflusst. Yiannis Paraskevopoulos versucht sich dort an einem gewagten Experiment: Sein Weißwein aus den einheimischen Assyrtiko-Trauben vergärt jahrelang in Flaschen, 20 Meter unter der Wasseroberfläche. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 6 (26 Min.)
    Etwa 250 Kilometer nordöstlich von Budapest wird im Schutz des Tokajer Gebirges ein Süßwein mit besonders komplexem Bouquet angebaut, der nicht nur auf eine besondere Geschichte zurückblickt, sondern auch als einziger Wein in einer Nationalhymne vorkommt: der Tokaj Aszú. Dieser „König der Weine“ wurde durch Ludwig XIV. und den Versailler Hof auch über Ungarn hinaus populär und war drei Jahrhunderte lang das begehrteste Getränk der europäischen Elite: Er wurde an den Tafeln aller europäischen Höfe gereicht, zu großen Festen getrunken und inspirierte Intellektuelle und Künstler, die ihn in Musik und Literatur verewigten. Durch die Kriege im 20. Jahrhundert und das kommunistische Regime geriet er in Vergessenheit. Doch seit gut 20 Jahren wird die einzigartige und seltene Rebe wieder angebaut.
    Einziger Wermutstropfen: Die Ernte gestaltet sich äußerst schwierig. Niemand weiß das besser als Winzer Samuel Tinon, der jedes Jahr dieses Risiko auf sich nimmt auch wenn er manchmal das Nachsehen hat. Süße Freude und herbe Enttäuschung liegen beim Tokaj Aszú nah beieinander. Um die nötige Edelfäule und einen hohen Zuckergehalt zu erreichen, müssen die überreifen, rosinenartig geschrumpften Trauben so spät wie möglich gelesen werden. Alles kann bis zum letzten Moment schiefgehen. Regen zum falschen Zeitpunkt oder Frost können alle Mühe zunichtemachen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 7 (26 Min.)
    Über dem Genfer See erhebt sich zwischen Lausanne und Vevey eine faszinierende Kulturlandschaft. Mehr als tausend Weinbauern teilen sich hier 800 Hektar auf einem schmalen Band, das zwischen dem Seeufer auf 375 Meter und dem Wald auf 600 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hier besitzt Jean-François Chevalley ein Weingut, das er in der 22. und sein Sohn in der 23. Generation bewirtschaften. Das Lavaux besteht hauptsächlich aus 400 Kilometer Mauern mit 10.000 angelegten Terrassen auf 40 Ebenen. Von urwüchsig kann hier keine Rede sein, diese Landschaft wurde von Menschenhand geschaffen: mit dem einzigen Ziel, den Reben bestmögliche Bedingungen zu bieten. Die Instandhaltung der Mauern in den abschüssigen Steilhängen ist aufwendig, und auch die Weinlese ist harte Knochenarbeit, maschinelles Ernten ist quasi unmöglich.
    Doch die Natur ist auch eine Verbündete, denn möglich ist der Weinbau in dieser Gegend nur dank des Genfer Sees, der die klimatischen Bedingungen begünstigt. Seinen guten Ruf verdankt das Weinbaugebiet Lavaux vor allem dem Dézaley. Die für das Lavaux typische Dézalay-Traube wächst dort, wo die Hänge am steilsten sind. Seit Generationen mussten hier viele Familien lernen, mit den 45 Grad steilen Hängen und Mauern zurechtzukommen. Die Symbiose von Landschaft und Mensch, das Gestalten der Natur zum Wohl der Reben, haben dem Lavaux 2007 den Titel Weltkulturerbe der UNESCO eingebracht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 8 (26 Min.)
    Ein Land, das bisher nicht gerade mit edlen Tropfen Aufmerksamkeit erzeugte, könnte schon bald die Welt der Weine auf den Kopf stellen: China. Schon heute steht das Reich der Mitte mit 830.000 Hektar Rebfläche im internationalen Vergleich auf Platz zwei. Und einige chinesische Winzer haben mittlerweile den Anspruch, echte Spitzenweine zu produzieren. Sie wollen Liebhabern und Kennern beweisen, dass Weine aus China zu den begehrtesten Tropfen zählen können. Die Dokumentation erkundet verschiedene Weinanbaugebiete in China, wo eine neue Elite von Weinbauern auf eine wahre Weinrevolution hinarbeitet. Der findige Geschäftsmann Chen Cheun Meng schuf sage und schreibe 300 Weingüter und verkauft sie schlüsselfertig an reiche Chinesen, die vom luxuriösen Schlossleben träumen inklusive Keller voller Weinflaschen, auf deren Etikett der eigene Name steht.
    Dabei wird weniger der Wein als ein ganz bestimmter Lifestyle vermarktet. Der Großunternehmer Tom Hsu dagegen hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er stammt eigentlich aus der Hightech-Branche, doch die wahre Passion des Handykönigs gilt dem Wein. Mit dem besten Wein Chinas möchte er die Welt erobern. Die nicht minder ambitionierte Winzerin Emma Gao baut Reben in der ehemals kargen, wüstenähnlichen Gegend an; und ihre Weine werden bereits hoch gelobt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 9 (26 Min.)
    Kalifornien steht seit jeher für den amerikanischen Traum. Während des Goldrauschs kamen rund 300.000 amerikanische und ausländische Goldgräber nach San Francisco und Umgebung, um hier ihr Glück zu suchen. Nur wenige wurden reich, viele besannen sich letztlich auf die Landwirtschaft oder den Weinbau. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das rund eine Autostunde von San Francisco entfernte Napa Valley zum Zentrum der amerikanischen Weinproduktion und zu einer der renommiertesten Anbauregionen der Welt. Die Geschichte des seit 1857 bestehenden Weinguts Buena Vista ist ein Paradebeispiel für den American Dream. Der Gründer des Guts, ein ungarischer Emigrant namens Agoston Haraszthy, gilt als Vater des kalifornischen Weinbaus.
    150 Jahre später ist es wieder ein Europäer, diesmal ein Franzose, der das Gut bewirtschaftet und damit den Geist des Gründers am Leben erhält: Jean-Charles Boisset liebt seine Ländereien und seine wichtigste Rebsorte, die Primitivo, die in den USA „Zinfandel“ heißt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 10 (26 Min.)
    Knapp zwei Autostunden südwestlich von Tokio ragt der Fuji aus einer Bergkette, die man hier die „japanischen Alpen“ nennt. Das Gebirge bedeckt rund 70 Prozent der Präfektur Yamanashi und wirkt, als wolle es eines der bestgehüteten Geheimnisse des Landes vor fremden Blicken schützen: den Weinbau. Denn der Großteil des japanischen Weins wird in diesem Tal produziert. Der Legende nach kam die Traube im 18. Jahrhundert im Gepäck eines buddhistischen Mönchs aus China auf die japanische Halbinsel. An riesigen, zwei Meter hohen Pergolen prägt der Wein seit nunmehr 1.300 Jahren das Landschaftsbild. Die Kleinstadt Katsunuma gilt dabei als Zentrum der japanischen Weinproduktion. Mitten in der Stadt gedeiht eine weltweit einzigartige Rebsorte: die Koshu.
    Diese Traube ist mit einer besonders festen und widerständigen Haut optimal an die schwierigen Wetterbedingungen mit zwei Regenzeiten pro Jahr angepasst. Während die buddhistischen Mönche den Wein noch wie ihre chinesischen Vorfahren anbauen, lässt sich eine junge, im Ausland ausgebildete Generation vom europäischen Weinbau inspirieren, um neuartige und noch hochwertigere Weine zu produzieren. Doch nach der Ernte kommen Jung und Alt zusammen, um am Shinto-Schrein am Fuße des Fuji den Göttern für den fruchtbaren Boden zu danken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 11 (26 Min.)
    Champagner, heute Inbegriff von Luxus, wurde erstmals vor über 200 Jahren im französischen Osten hergestellt. Die Trauben für den Schaumwein, der laut Überlieferung vom Mönch Dom Pérignon erfunden wurde, wachsen in den sanften Hügeln der Champagne im Marne-Tal, an den Hängen rund um Reims, an der Côte des Blancs oder auch in Riceys. Aus der Luft betrachtet wirkt die Gegend wie ein friedliches Meer aus Rebstöcken doch ihr wahres Geheimnis verbirgt sich unter der Erde: Reims ist unterhöhlt von einem 300 Kilometer langen Stollenlabyrinth. Ursprünglich diente es dem Abbau von Kreidegestein, einem begehrten Baumaterial. Dann wurden die Gänge von den großen Champagnerhäusern als Keller zweckentfremdet. Über eine Milliarde Flaschen lagern in den schummrigen Gewölben.
    In dem Dörfchen Vandières, rund 30 Kilometer südwestlich von Reims, baut die Familie Legrand in der vierten Generation Wein an. Thibault Legrand hat den Betrieb vor kurzem von seinem Vater Patrice übernommen, einem passionierten Winzer, der sich auch für die geologische Entwicklungsgeschichte der Champagne begeistert. In Fortführung einer alten Tradition erweitert er Stück für Stück die unterirdischen Galerien, die teilweise noch aus der Römerzeit und dem Mittelalter stammen. Die Dokumentation unternimmt eine Zeitreise in die Geschichte des Champagners und erklärt, was den stillen Wein so fein zum Perlen bringt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 12 (26 Min.)
    Die Winzer des Douro-Tals sind Architekten einer ganz besonderen Kulturlandschaft. Nur sie kennen das Geheimnis des Portweins, eines der Markenzeichen Portugals. Nicht weit von der berühmten Wallfahrtskirche von Lamego liegt die Quinta do Bom Retiro, eines der ältesten Weingüter Portugals. Die Reben auf den mit Steinmauern befestigten Terrassen und Felsvorsprüngen sind ein lebendiges Beispiel für die Geschichte des Douro-Tals. Der Winzer João de Almeida, dessen ursprünglich aus Porto stammende Vorfahren schon seit Generationen im Weinbau arbeiten, weiß viel über die Besonderheiten der Region und die Geheimnisse des Likörweins. Sein Urgroßonkel Adriano Ramos Pinto war der Architekt dieser „hängenden Gärten“. Schon vor 2.000 Jahren begann man, an den steilen und unwirtlichen Schieferhängen des Flusses Douro Wein anzubauen.
    Dabei lernten die portugiesischen Weinbauern, mit dieser steinigen und fast wüstenartigen Gegend umzugehen, und verwandelten die kahlen Hänge im Laufe der Zeit in weitläufige Weinberge. Moderne landwirtschaftliche Maschinen erleichtern heute das Anlegen neuer Terrassen und deren Bepflanzung. Trotzdem bleibt der Weinanbau im Douro-Tal eine permanente Herausforderung. Nicht zuletzt wegen der klimatischen Bedingungen und da das Pflanzen neuer Reben wahre Knochenarbeit ist. Die Dokumentation führt auch nach Porto. Die zweitgrößte Stadt Portugals liegt direkt am Atlantik und spielt eine wichtige Rolle in der Erfolgsgeschichte des Portweins. Hier legte der Marquês de Pombal 1756 die ersten Qualitätskriterien für den Portwein fest. Er darf nur auf Parzellen angebaut werden, die bestimmte Ansprüche in Bezug auf Klima, Bodenbeschaffenheit und Höhenlage erfüllen.
    Schon ein Jahrhundert vor Bordeaux führte er eine Art geschützte Herkunftsbezeichnung ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 13 (26 Min.)
    Eine Weinplantage mitten im Pazifik? Kaum vorstellbar, aber wahr: Auf dem Tuamotu-Archipel wachsen auf einer der 240 winzigen vorgelagerten Inseln tatsächlich Trauben, auf einem schmalen Streifen zwischen Lagune und Ozean. Die Koralleninsel, auf der zuvor überwiegend Kokospalmen wuchsen, verdankt ihre neue Kulturpflanze dem Franzosen Dominique Auroy. Zusammen mit dem jungen Önologen Sébastien Thépenier und einem Team begeisterter Helfer vor Ort hat er seinen etwas verrückten Traum umsetzen können. Anfang des 20. Jahrhunderts hatten Missionare bereits versucht, Reben anzubauen für ihren Messwein. Aber sie hatten kein Glück. Erst 1992 kam der erste von drei französischen Önologen, denen es gelang, die erste Weinplantage in diesem abgelegenen Winkel der Erde anzulegen. Denn eigentlich können Rebstöcke in dem heißen tropischen Ambiente nicht überleben.
    Thépenier versuchte einen neuen Ansatz. Über 50 aus Europa importierte Rebsorten wurden auf verschiedenen Atollen getestet. Die Italia-Traube, die Muscat de Hambourg und die Carignan rouge zeigten sich am vielversprechendsten. Nach einer Eingewöhnungszeit von zehn langen Jahren wächst nun entgegen aller Erwartungen der Wein in einer Gegend, in der das Thermometer nie unter 30 Grad Celsius sinkt und es keine Winter gibt. In der Anpassungszeit erleben die Jungwinzer so manche Überraschung. In den Tropen tragen die Reben zweimal im Jahr Früchte, im September und im März. Mittlerweile ernten Sébastien und sein Team über 25 Tonnen Trauben pro Jahr. Das ist zwar nur knapp die Hälfte dessen, was die Stöcke in Europa produzieren würden aber schon allein drei Rebsorten in diesen Breiten anzubauen, ist eine Meisterleistung.
    Wenn das Meer die Arbeit der Menschen weiterhin respektiert, kann diese kleine Insel irgendwo im Pazifik zu einem neuen Weinanbaugebiet heranwachsen und Polynesien sein Kapitel in der Geschichte des Weinbaus schreiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 14 (26 Min.)
    Entlang des Rheins erstreckt sich zwischen Bingen und Koblenz eine wahre Märchenlandschaft: Schlösser und Burgen wechseln sich ab mit dicht gepflanzten Rebzeilen, die an steil abfallenden Hängen über dem Fluss balancieren. Doch kaum jemandem ist dabei bewusst, dass diese malerische Kulisse von Menschen bewirtschaftet werden muss. Dabei haben es die Winzer bei einer Hangneigung von teils über 50 Grad keineswegs leicht. Doch seit über tausend Jahren ist das Rheintal ein begehrtes Weinbaugebiet, denn es heißt, dass die auf dem Fluss reflektierten Sonnenstrahlen die Reifung der Trauben begünstigen. Im 12. Jahrhundert nahm der deutsche Weinanbau hier, zwischen Rhein und Main, seinen Anfang. Die Winzer des Rheintals sind auch die Bewahrer der Geheimnisse des Rieslings, der als einer der renommiertesten deutschen Weine gilt.
    Doch seit ein paar Jahren spüren die Weinbauern auch im Rheintal die Auswirkungen des Klimawandels und fürchten um ihre Zukunft. Bisher waren die deutlich höheren Temperaturen eher willkommen, doch mittlerweile bereiten lange Trockenperioden den Winzern Sorgen: Diese könnten den Rieslinganbau in der Region langfristig gefährden. Die Wissenschaft soll sicherstellen, dass der besondere Weißwein auch in Zukunft in der Region angebaut werden kann: An der Universität Geisenheim wurde ein weltweit einzigartiges Freiluftlabor mit 29 unterschiedlichen Rebsorten angelegt, wo Professoren und Studenten nun den Klimawandel der nächsten 50 Jahre simulieren und erforschen, wie der Riesling zukunftssicher gemacht werden kann. Ob es gelingen wird, den charakterstarken Wein des Rheintals auch für die Zukunft zu bewahren? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 15 (26 Min.)
    Im äußersten Süden Afrikas, wo der Atlantik auf den Indischen Ozean trifft, ragt das Kap der Guten Hoffnung aus der schäumenden Brandung. Das riesige Land dahinter wurde 400 Jahre lang von Kolonialherren besetzt und nach ihren Vorstellungen geformt so wurde auch Wein gepflanzt. Die großartigen Weine sollen schon Napoleon begeistert haben, und mittlerweile ist Südafrika ein wahres Eldorado des Weinbaus. Doch wenn in Südafrika von dem Terroir eines Weinguts gesprochen wird, ist damit nicht nur die geographische Lage gemeint wie anderswo, sondern auch die jeweilige Geschichte: Denn das Land, das heute den Wein reifen lässt, wurde während der Kolonialzeit der ursprünglichen Bevölkerung weggenommen, und die Weingüter wurden mit Sklavenarbeit aufgebaut.
    Auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid hat sich an den Besitzverhältnissen nicht viel geändert, und 93 Prozent der gesamten Landfläche gehören der weißen Minderheit. Über eine Agrarreform und eine damit einhergehende angemessene Neuverteilung wird weiterhin nur heiß diskutiert. In der Weinwelt ist Sheila Hlanjwa darum eine absolute Ausnahme: Sie stammt aus Langa, dem ältesten Township Kapstadts, und hat als erste schwarze Frau ein Diplom der Önologie gemacht. Sheila träumt davon, eines Tages mitten in ihrem Viertel ein eigenes Weingut zu bewirtschaften und ihr Wissen weiterzugeben. Die gesamte Weinbranche Südafrikas steht vor großen Herausforderungen. Doch die Umstrukturierung wird nur gelingen, wenn sozialere und gerechtere Verhältnisse geschaffen werden. Dafür muss es noch viele Beispiele wie Sheila geben und sie dürfen keine Ausnahmen bleiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 16 (26 Min.)
    Bordeaux ist ein Weinanbaugebiet der Superlative was ihm nicht unbedingt vorherbestimmt war. Denn eigentlich sind die Bedingungen alles andere als ideal: Das feuchte Klima und der Wasserreichtum sprechen eher gegen Rebkulturen. Aber die Menschen haben im Lauf der Zeit Erfahrungen gesammelt, die es ihnen ermöglichen, mit den geografischen und klimatischen Launen der Natur fertigzuwerden. Die aus Dänemark stammende Familie Cruse hat sich vor zwei Jahrhunderten auf Château Laujac niedergelassen. In sechster Generation bewirtschaften Vanessa und René-Philippe Duboscq das Weingut im Médoc. Um Reben anbauen zu können, musste der Boden des Anwesens erst mittels Drainagen entwässert werden. Das Anwesen liegt im Norden des Médoc, nur fünf Kilometer vom Mündungsdelta und dem Atlantik entfernt.
    Das Wort Médoc kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Land inmitten von Wasser“. Ihre Familiengeschichte begann in Bordeaux, wo sich die aus Nordeuropa stammenden Händler niederließen, um im größten Atlantikhafen Europas ihre Weine ins Ausland zu verschiffen. Ihren architektonischen Reichtum verdankt die inzwischen zum Weltkulturerbe zählende Stadt dem florierenden Weinhandel. Nicht nur als Transportweg ist der Fluss unverzichtbar für den Vertrieb der Weine ins Ausland. 30 Kilometer südlich von Bordeaux liegt am Ufer des Flusses Ciron das malerische Dorf Cérons. Hier stellt Xavier Perromat seit 30 Jahren mit unerschöpflicher Geduld einen erlesenen Likörwein her, dem die vom Flussufer aufsteigenden Nebel sein unverwechselbares Aroma verleihen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 17 (26 Min.)
    Im äußersten Westen Kanadas, 400 Kilometer von der Pazifikküste entfernt, erstreckt sich hinter schneebedeckten Gipfeln und tiefen Schluchten das Okanagan-Tal. Die kontrastreiche Landschaft ist geprägt von fruchtbaren Tälern und einer ganzen Reihe von Seen. Der größte ist der Okanagan Lake mit über 300 Quadratkilometern Fläche. Die Region ist geprägt von einer großen Vielfalt an Bodentypen und einem Klima mit unglaublichen Temperaturschwankungen von 45 Grad Celsius im Sommer bis zu minus 35 Grad Celsius im Winter. Der Süden des Tals gehört zu den trockensten Gegenden Kanadas. Hier erstrecken sich auf 260 Hektar die Rebfelder der Covert Farms. Gene Covert, der Besitzer der Domäne, setzt das Werk seiner Vorfahren in der vierten Generation fort.
    Nördlich von Osoyoos herrschen besonders niedrige Temperaturen, die ideal für den Anbau von Rebsorten sind, die gut mit Kälte zurechtkommen Pinot Noir und Chardonnay zum Beispiel. Und für eine Spezialität ist diese Region wie geschaffen: den Eiswein. Dieser hocharomatische Süßwein wird aus gefrorenen Trauben gekeltert eine Methode, die Winzer aus dem rheinhessischen Dromersheim bei Bingen 1830 eher zufällig entdeckt hatten. Eric von Krosigk widmet sich dieser begehrten Rarität voller Enthusiasmus. Im südlichen Okanagan Valley können die Temperaturen bis auf 45 Grad Celsius steigen. Hier, in einer 400 Hektar großen wüstenähnlichen Gegend, die ihren Vorfahren als heilig galt, ist es Indianern gelungen, Reben anzubauen. Justin Hall ist Chef-Önologe und betreibt das erste von Ureinwohnern geführten Weingut Nordamerikas.
    Das Nk’Mip ist ein Winzerbetrieb, dessen Produktion und Verwaltung vollständig in den Händen eines Indianerstamms liegt. Dank der fruchtbaren Böden und des nahegelegenen Osoyoos-Sees konnten die Osoyoos-Indianer viele Projekte verwirklichen, ohne das Land ihrer Vorfahren zu zerstören. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 18 (27 Min.)
    Zwischen Tasmansee und Pazifik liegt geografisch völlig isoliert der Inselstaat Neuseeland. Vor 40 Jahren gelang es den neuen Siedlern, in Marlborough auf der Südinsel Rebstöcke zu pflanzen. Wer in Neuseeland Wein anbauen will, muss sich auf Wildnis, unberechenbare klimatische Bedingungen wie Frost und Erdbebengefahr einstellen. Das Wairau Valley und seine Weinfelder liegen auf einer Verwerfungslinie, die sich in Nord-Süd-Richtung durch die ganze Insel zieht. Sie wird in Abschnitte wie Wairau Fault, Awatere Fault oder Alpine Fault unterteilt und ist verantwortlich für die rund 20.000 Erdstöße pro Jahr. Egal in welcher Region, in Neuseeland zeigt die Natur deutlich, wer der Stärkere ist. Trotz der Erdbebengefahr werden Neuseelands weite Flächen ausgiebig für den Weinanbau genutzt.
    Zunächst betrieb man intensive Schafzucht, lange Zeit die Haupteinnahmequelle der Insel. Aber nach und nach wurden die Schafe von den Reben verdrängt. Peter Yealands ist einer wichtigsten Winzer des Landes nachdem er in zäher Arbeit 2.000 Hektar unwirtliches Gelände in Rebland verwandelt hat. Neuseeländischer Wein ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden, an der auch das Volk der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, seinen Anteil hat. James Wheeler engagiert sich für den Erhalt ihrer Kultur und hat den ersten Maori-Wein Neuseelands aus der Taufe gehoben: den Tohu. Das Weingut Tohu hat sich in der neuseeländischen Weinwelt fest etabliert und der Geist der Maori-Kultur durchdringt auch die Weinkultur des Landes. Den Winzern ist es gelungen, den Pioniergeist ihrer europäischen Vorfahren mit dem großen Respekt der Maori vor der Natur zu verbinden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 19 (26 Min.)
    Am Rande der Atacamawüste erstrecken sich unter einem glasklaren Himmel die Weinberge der grünen Hochtäler Nordchiles. Den extremen klimatischen und geografischen Bedingungen zum Trotz wurden die ersten Rebstöcke bereits vor fast einem halben Jahrtausend in die trockenen Böden gesetzt, als die spanischen Eroberer das Land auf der Suche nach Gold durchquerten. Die Chilenen haben das Beste aus dieser Landschaft gemacht. Im Kampf gegen extreme Temperaturen, trockene Wüstenwinde und eine gnadenlose Sonne waren die Höhenlage und unzählige Mikroklimazonen nur eine zusätzliche Herausforderung. Einige Winzer greifen in den Hochtälern des Nordens zu ungewöhnlichen Anbaumethoden, die sich von denen der Weingüter im Süden stark unterscheiden.
    Hoch oben im Elqui-Tal macht Juan Luis Huerta einen Wein, dessen Geschmacksdichte den Charakter des außergewöhnlichen Terroirs perfekt zum Ausdruck bringt. Dafür hat er in echten Extremlagen, auf über 2.300 Meter Höhe, Reben angepflanzt als ob er den Bergen und der Wüste den Kampf ansagen wollte. Er baute sein eigenes Bewässerungssystem, das von Gebirgsbächen gespeist wird. Dann pflanzte er verschiedene Rebsorten an. Nach einer zehnjährigen Versuchsphase wusste er, welche Sorten mit den extremen Bedingungen am besten zurechtkamen. Es ist heute der höchstgelegene Weinberg Chiles. Das Huasco-Tal grenzt direkt an die Wüste von Atacama an. Am Rande der Wüste haben drei Schwestern beschlossen, eines der ersten Weingüter des Landes wieder in Betrieb zu nehmen und Bio-Wein zu produzieren.
    Das Kupfer in den tieferen Gesteinsschichten wirkt auf die Mikroorganismen im Boden und verleiht ihm antibakterielle Eigenschaften. Das schützt die Rebstöcke vor Pilzbefall. Indem sie hier Wein anbauen, erwecken sie die Wüste zum Leben. Der Wein aus den Hochtälern Chiles hat viel zu erzählen und hat Chile mittlerweile zu einem der international bedeutendsten Weinländer gemacht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.11.2017arte
  • Staffel 1, Folge 20 (26 Min.)
    Das Weinanbaugebiet Barossa Valley liegt nördlich von Adelaide, der Hauptstadt des australischen Bundesstaates South Australia. Hier müssen sich die Winzer seit jeher gegen das unwirtliche Wüstenklima behaupten; seit zehn Jahren herrscht in der Region sogar besonders große Trockenheit. Im 19. Jahrhundert ließen sich hier deutsche Siedler nieder, deren Nachfahren bereits in den 1920er Jahren den biologisch-dynamischen Weinbau einführten. Diese Wirtschaftsweise verzichtet auf Chemikalien, misst der Bodenpflege große Bedeutung bei und ermöglicht den Weinbau sogar unter den widrigen Klimabedingungen, weshalb sie von vielen australischen Winzern noch heute praktiziert wird. Auch Prue Henschke, der eine hundertjährige Lage sein Eigen nennt, schwört auf die biodynamischen Verfahren.
    Sie helfen den Reben, die Sonnenstrahlen optimal aufzunehmen, und durch Bespritzen der Pflanzen mit einem Quarzpräparat kann der Pflanzensaft besser zirkulieren. John und Troy Kalleske, genau wie Prue deutscher Abstammung, bewirtschaften einen großen biologisch-dynamischen Betrieb, der sich seit über 150 Jahren in Familienbesitz befindet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.11.2017arte

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