Die Spur der Steine Staffel 1, Folge 12: Das Bankett der Gallier
Staffel 1, Folge 12
12. Das Bankett der Gallier
Staffel 1, Folge 12 (25 Min.)
Die Liebe der Franzosen zur Gastronomie reicht bis in die Zeit der Gallier zurück. Das berühmte Bankett, mit dem jedes Abenteuer der Comic-Helden Asterix und Obelix zu Ende geht, war tatsächlich eine Institution im Leben der Gallier. Allerdings war das gemeinschaftliche Festessen zu besonderen Anlässen kein Gelage, bei dem man mit bloßen Händen nach Wildschweinkeulen griff, der Alkohol in Strömen floss und jeder zu viel aß und trank. Das gallische Bankett folgte einer bestimmten Etikette und war ein Ritual mit einer dem gesellschaftlichen Rang entsprechenden Sitzordnung. Speisen, Getränke, Geschirr und Besteck wurden sorgfältig ausgewählt. Das Bankett bildete den festlichen Abschluss religiöser Zeremonien, Kriegsräte, politischer Versammlungen und Bestattungen. Serviert wurde hauptsächlich Fleisch aus eigener Aufzucht: Man opferte Schweine,
Rinder oder Schafe und teilte sie mit den Göttern. Wildschwein stand nicht auf dem Speiseplan, da die Gallier – im Gegensatz zur landläufigen Meinung – kein Volk von Jägern waren. Stattdessen gab es Fleisch vom Hausschwein und vom Hund. Zum Ritual des Banketts gehörte der Genuss alkoholischer Getränke. Denn die Gallier fühlten sich im Rauch den Göttern näher. Archäologen fanden neben den Belegen für den Konsum von Bier vor allem Spuren von Wein: Tausende Amphoren an verschiedenen Fundorten belegen die Vorliebe der Gallier für das damalige Luxus-Importprodukt aus Italien. Allerdings war der Weinkonsum der gesellschaftlichen Elite vorbehalten. Aber welche Esskultur hatten die Vorfahren der Franzosen neben den Festbanketten? Was waren ihre Lieblingsspeisen? Aufschlüsse darüber liefert neben der Archäologie auch die Ethnobotanik. (Text: arte)