die nordstory Folge 93: Wasser-Wandern auf verschlungenen Wegen – Paddeln im Müritz-Nationalpark
Folge 93
Wasser-Wandern auf verschlungenen Wegen – Paddeln im Müritz-Nationalpark
Folge 93 (60 Min.)
Die Müritz, einer der größten Binnenseen Deutschlands, ist bei vielen Wassersportlern bekannt, bei Seglern und Hausbootfahrern beliebt. Abseits des großen Gewässers aber gibt es schmalere Nebenarme, die man nicht mit dem Motorboot befahren kann und darf. Diese Flussadern schlängeln sich durch die Natur und sind so eng, dass sich die gegenüber stehenden Bäume an den Ufern in der Krone berühren und ein grünes Dach über dem Wasser bilden, urwaldähnlich. Es ist ein Paradies für Wasserwanderer in der Ruhe der Natur ohne Motorengeräusch. Zwei Routen gibt es für die Paddler im Müritz-Nationalpark. Die vier Kilometer lange Alte Fahrt von der Müritz bis in den Woterfitzsee und die Obere Havel und die 23 Kilometer lange Strecke von Kratzeburg bis in den Useriner See. Wer einmal diesen Wegen auf dem Wasser gefolgt ist, kommt meistens wieder. So auch Michael Birkner. Seit über 20 Jahren sucht der Potsdamer in seinem Urlaub die Ruhe der unberührt wirkenden Natur. Einst ist er mit seinen Eltern dorthin
gekommen, mittlerweile hat er seine Tochter für das Paddeln begeistert. Das Filmteam begleitet ihn mit der Kamera ebenso wie Uwe Lemke. Er ist mit seinem Kollegen Manfred beruflich als Nationalpark-Wächter im Kanu unterwegs, aber auch privat mit seiner Tochter. Für die Ausflüge mit ihr hat er sich extra ein Kajak gekauft. Bei vielen Touristen in der Region wächst die Lust am Wasserwandern. Das hat dazu geführt, dass andere Menschen davon leben können. Einer von ihnen ist Siegfried Hecht, Kanu-Verleiher. Er wagte es als einer der Ersten, daraus seinen Beruf zu machen. Auch ihn beobachtet das Filmteam und erzählt, wie sich dadurch sein Leben verändert hat, wie das Wasser sein Dasein prägt. Jens Kratzeburg dagegen ist als Sohn eines Fischers auf den Müritz-Gewässern groß geworden. Auch er wurde Fischer, obwohl er es nicht wollte, und ist es geblieben, auch wenn die Fischerei an sich ihn nicht mehr ernähren kann. Sein Beruf in der Natur bindet ihn an seine Heimat und lässt ihn nicht los. (Text: NDR)