bisher 574 Folgen, Folge 101–125

  • Folge 101 (60 Min.)
    „In Stettin hätten wir uns nicht mal eine Eigentumswohnung leisten können“, so Piotr Blaszcyk. „Im kleinen Örtchen Freienstein dagegen konnten wir uns sogar ein ganzes Haus kaufen.“ 25.000 Euro mussten sie dafür auf den Tisch blättern und nennen jetzt ein heruntergekommenes Landhaus samt drei Hektar Land ihr eigen. Der große Traum vom Eigenheim: Die polnische Familie Blaszczyk aus Stettin hat ihn sich in Deutschland erfüllt. Auf deutscher Seite sind die Immobilienpreise so niedrig wie nie, während sie in der boomenden Metropole Stettin ins Unermessliche steigen. Der Architekt Jürgen Teske und das Maklerehepaar Horn arbeiten mittlerweile fast ausschließlich für polnische Hauskäufer.
    „Etwas Besseres hätte dieser Gegend nicht passieren können. Die polnischen Familien bringen eine Menge Aufträge hierher“, sagt Architekt Teske. „Zwar renovieren sie viel in Eigenregie, aber einen Großteil der Arbeit müssen Fachkräfte erledigen.“ Wie Familie Blaszczyk versucht auch Familie Wystrach in Deutschland ihr Glück. In beiden Familien ist großes handwerkliches Geschick vorhanden. Sie verbringen jede freie Minute am Eigenheim. Beide Familien stammen aus der Hafenstadt Stettin, wo die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird.
    Auf der einen Seite das Luxusviertel im Speckgürtel der Stadt, auf der anderen Seite riesige Wohnblocks für Polen mit winzigem Einkommen. Der Film zeigt, wie sich für verschiedene Polen der Umzug ins Grüne entwickelt. Wie schreiten die Renovierungsarbeiten voran? Reicht das Geld? Wie lebt es sich im Winter in einem schwer renovierungsbedürftigen Haus? Wie integrieren sich die Neuankömmlinge? Sind die Polen willkommen? Hannes Agena und Heiko Seibt gehen diesen Fragen nach und zeigen, was es für die polnischen Bürger bedeutet, das Abenteuer Neuanfang im Nachbarland zu wagen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.02.2014NDR
  • Folge 102 (60 Min.)
    In der Wildtierauffangstation Lüneburger Heide werden jedes Jahr Tausende tierische Patienten aufgepäppelt. Es herrscht dort eine Riesenaufregung, denn die „Wohngemeinschaft der wilden Tiere“ muss dringend umziehen. Die alte Station ist zu klein geworden. Hunderte wilde Tiere müssen auf Tour in ihr neues Zuhause gehen: Esel, Eichhörnchen, Schafe, Katzen, Hunde und auch die Exoten wie Reptilien und Papageien. Für Stationsleiterin Diana Erdmann und ihr Team bedeutet das jede Menge Arbeit. Denn nicht jedes Tier hat Lust auf Umzugsstress. Seit einigen Jahren schon leben die französischen Poitou-Esel Marie und Pierre in der Station.
    Die beiden sind schwer an Tierfreunde vermittelbar. Auch wenn sie sich in ihrem Käfig befinden, sind sie noch mit Vorsicht zu genießen und dazu echte Gewohnheitstiere. Wie kriegt man sie bloß in den Pferdeanhänger? Und dann soll sich das störrische Paar auf dem neuen Gelände auch noch mit zwei Pferden anfreunden. Die beiden Pferde sind auf dem früheren Reiterhof mit Gaststätte geblieben, der nun zur Tierstation umfunktioniert wird. 17 Hektar umfasst das Areal mit Teich, Sauna, Solarium und Schwimmbad.
    Der Pool wird das neue Zuhause der Schildkröten. Doch wo sollen die gefährlichen Schnappschildkröten hin? Auch bei den Schlangen wird immer wieder nachgezählt, ob alle noch da sind, damit bloß kein giftiges Exemplar während der Umsiedlung ausbüxt. Im Papageienkäfig herrscht dagegen Hochstimmung. Mario Romano ist da: Er ist der „Vogelflüsterer“ und Papageien-Psychologe der Station und unterstützt die Tiere mental beim Umzug in den ehemaligen Wintergarten des Hotels. Diana Erdmann hat ganz andere Sorgen: In den ehemaligen Suiten des Gebäudes ist die Heizung ausgefallen.
    Eigentlich sollten da die rund 60 Katzen wohnen. Vielleicht können sie zur Zwischenmiete in das Kaminzimmer? Aber Vorsicht ist geboten, denn nebenan sind schon die Hunde einquartiert. Da droht Katzenjammer. Die Stationsleiterin und ihr Team müssen die Gebäude nach und nach tiergerecht umrüsten. Das kostet Zeit, Geld und jede Menge Nerven. Die Dokumentation aus der Reihe „nordstory“ berichtet über einen Um- und Einzug von Tieren in ihr neues Heim, den es so im Norden noch nicht gegeben hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.03.2014NDR
  • Folge 103 (60 Min.)
    In Hamburg gibt es so viele, magische Momente, die man gar nicht bemerkt, selbst wenn sie direkt vor den Augen passieren: Wolken, die über die Alster ziehen, große Containerschiffe im Tanz mit kleinen Schleppern im Hafen, der Frühnebel, wenn er kurz vor Sonnenaufgang verschwindet. Der Rhythmus der Stadt wird erst im Zeitraffer sichtbar: ein Haus wird gebaut, ein Bunker abgerissen, die Alster friert zu, das Eis taut wieder auf. Knospen sprießen, wenn der Frühling mit Macht kommt, das Riesenrad des Sommerdoms spannt sich beim Aufbau wie ein Fächer auf und bei Airbus rollen im Minutentakt neue Flugzeuge vom „Band“. Doch hinter diesen Zeitrafferaufnahmen steckt noch mehr: Die „nordstory“ hat passend dazu ein Jahr lang kleine, persönliche Geschichten gesucht. Es sind emotionale Geschichten von Menschen, die in Hamburg leben und arbeiten, die sie vielleicht auch prägen und liebenswert machen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.03.2014NDR
  • Folge 104 (60 Min.)
    Klaus Langer ist Maler, Bildhauer, Restaurator, Radmacher, Polsterer, Schneider, Schuhmacher und vieles mehr. Er ist ein Künstler und Universalhandwerker, man sagt ihm nach, er hätte „vier rechte Hände“. All diese Fähigkeiten hat er nie erlernt. Er ist nur ein einfacher Melker, hat sein Leben lang als Landarbeiter auf Bauernhöfen oder als Arbeiter auf dem Bau geschuftet. Seinen riesigen Händen sieht man das Arbeitsleben an. Sie können zupacken und sind doch gleichzeitig die filigranen Werkzeuge seiner Talente. Klaus Langer hat mit seiner Frau Käthe sechs Kinder in teils bitterer Armut aufgezogen.
    Er hat hart geschuftet, aber auch gelebt und gefeiert, auch dank seiner Kunst. Denn er hat viele Steinskulpturen und Bilder verkauft. Nur so konnte er seine Familie über die Runden bringen. Nun, nach 13 Jahren, muss er wieder an seine größte Skulptur heran: ein Islandhengst in Originalgröße aus Holz. Dessen Besitzer will umziehen, Klaus soll das tonnenschwere Stück abbauen, restaurieren und an seinem neuen Bestimmungsort wieder aufstellen.
    Eigentlich ist das keine Arbeit für einen 80-Jährigen, aber Klaus hat es dem Eigentümer versprochen. Und was er verspricht, das hält er. Sein großes Mundwerk und sein Ehrgeiz sind die Triebfedern seines Lebens, das gibt er gerne zu. Sie treiben ihn noch immer zu unglaublichen Leistungen. So hat Klaus Langer auch das Dach der alten verfallenen Meierei auf Gut Wetterade Stück für Stück allein gedeckt. Nur weil sein Verwalter sagte, dass er das nie schaffen würde. Nun sind Haus und Garten ein Schmuckstück, natürlich voll mit Kunstwerken, es ist die Galerie seines Lebens.
    Klaus Langer ist bekannt in seiner Gegend. Obwohl alle wissen, dass er ein „verrückter Hund“ ist, hat er es geschafft, sie noch einmal zu verblüffen: Mit 72 Jahren hat er sich in den Kopf gesetzt, als Geigenbauer berühmt zu werden, obwohl er auch davon keine Ahnung hatte, er konnte nicht einmal Geige spielen. Wieder war seine „große Klappe“ schuld, denn er hatte es seiner Käthe versprochen. Mittlerweile, acht Jahre später, hängen 50 Geigen in seiner Werkstatt unterm Dach, alle Marke Eigenbau.
    Der Film begleitet den „Stradivari von Wetterade“ beim Bau einer neuen Geige. Dann schlägt die Stunde der Wahrheit: Er bekommt tatsächlich Besuch von einem Profigeiger, der seine Instrumente testen will. Ein Porträt über einen besonderen Menschen mit einer typischen Geschichte dieser Generation: die Flucht aus Schlesien als Kind, die Arbeit als Stallknecht, die Hungerzeit als Arbeiter. Und doch ist es auch die Geschichte eines einzigartigen Universalkünstlers auf einem idyllisch gelegenen Gutshof in der Holsteinischen Schweiz. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.03.2014NDR
  • Folge 105 (60 Min.)
    Natürlich haben sie sich für ihre Trauung den Leuchtturm ausgesucht, Grit aus Dresden und Ronald aus Rostock. Jetzt müssen sie die 135 Stufen hoch gehen. Das ist gar nicht so einfach im cremefarbenen Hochzeitskleid mit drei Metern Schleppe. Aber der Wille ist eisern: „Der Warnemünder Leuchtturm war für uns schon immer der Begriff von Urlaub, Ostseestrand und Sommer“, schwärmt Grit. „Das schönste Wahrzeichen der Küste“, ergänzt Ronald. Jeden Sommer traut sich ein Dutzend Paare, die Ehe in 31 Metern Höhe zu schließen.
    Aus dieser Höhe kann man eine unscheinbare Gestalt erkennen, die mit suchendem Blick den Strand abschreitet. Es ist Anke Paap, Neu-Warnemünderin mit einer Mission. Sie sammelt modernes Strandgut. Keine romantischen Holz- und Eisenreste, die an versunkene Schiffe oder andere Abenteuer erinnern, sondern alte Zahnbürsten, Gummischuhe, Spielzeugteile. Aus dem Strandgut baut sie in ihrem kleinen romantischen Atelier farbenfrohe Collagen. „Sachen suchen am Strand besteht längst nicht nur aus Muscheln, Holz und Steinen, sondern auch aus Plastik in allen Regenbogenfarben“, meint sie.
    Ihre Collagen geben Eindrücke von einem Spaziergang am Strand in der heutigen Zeit wider. Michael Jens, genannt „Mücke“, passt auf, dass nicht zu viel Müll am Warnemünder Strand landet. Der zwei Meter fünf große und 200 Kilo schwere Mann geht abends Patrouille an der Wasserkante, verscheucht Radfahrer, ermahnt Griller, weist angetrunkene Randalierer in die Schranken. „Arbeiten da, wo andere Urlaub machen. Das wollte ich schon immer“, strahlt Sylvia Söffing von der Warnemünder Zimmervermittlung.
    Gerade steht ein Pärchen aus Österreich mit Rucksäcken vor der Tür und sucht eine preiswerte Bleibe. Sylvia Söffing kann helfen: „Von der Pritsche im Hinterhofanbau bis zum fünf Sterne- Apartment mit Meerblick habe ich alles im Angebot.“ Während der Hochsaison in Warnemünde läuft auch Sylvia Söffings kleiner Betrieb auf Hochtouren. Aber sie muss sich auch um ihre eigene Ferienwohnung kümmern. „Wenn die mal abbezahlt ist, ziehe ich selber ein“, schwärmt sie. „Dann kann ich auch endlich dort wohnen, wo andere Urlaub machen!“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.03.2014NDR
  • Folge 106 (60 Min.)
    In wirtschaftlich mageren Zeiten suchten Nordfriesen von den Inseln Föhr und Amrum ihr Heil in Übersee. New York war ihnen seit Generationen näher als Hamburg, Berlin oder irgendeine andere deutsche Stadt. „die nordstory“ erzählt die Geschichte von vier Familien, deren Lebenswege einige Ähnlichkeiten aufweisen: vom Aufbruch der Auswanderer, von den Jahren in den USA, ihrer Heimkehr nach Nordfriesland und den damit verbundenen Schwierigkeiten. Ocke und Christa Bohn sind 1950 ausgewandert, weil die jungen Eheleute auf Föhr keine Perspektive sahen. Die bescheidene Landwirtschaft konnte unmöglich alle Mitglieder der oft kinderreichen Familien ernähren.
    Und der Tourismus steckte noch in den Kinderschuhen. Da erschien ihnen Amerika als das „gelobte Land“. Dort blieben sie gut zehn Jahre, arbeiteten hart und verdienten mit „Delicatessen“ das Startkapital für ihre Zukunft in der Heimat. Der Amrumer Detlef „Pimo“ Boyens hatte im Jachtklub auf Long Island die schönste Zeit seines Lebens, wie er sagt. Nach nur drei Jahren war der Traum schon wieder ausgeträumt, dann ging es mit Eltern und Schwester wieder retour nach Deutschland. Amerikanische Bootsbesitzer erlebte er als bequem und großzügig, deshalb konnte er schon als Junge viele Dollar sparen und sie später ins eigene Haus stecken.
    Gerhard „Gelly“ Martinen lernte seine Frau Marianne beim Tanz im „Föhrer und Amrumer Krankenunterstützungsverein New York“ kennen. Beide stammten von der Insel Amrum. Sie war schon als Kind mit ihren Eltern ausgewandert und sprach kein Deutsch, er konnte bei seiner Ankunft 1962 kaum ein Wort Englisch. Als Gelly sich gerade eingewöhnt hatte, wurde er von der Army eingezogen und musste zwei Jahre lang Wehrdienst leisten. Anschließend heiratete er Marianne und beide arbeiteten hart gemeinsam im eigenen „Delicatessen“-Store, obwohl der gelernte Tischler eigentlich nie im „Deli“ hatte landen wollen.
    1974 kehrten sie mit zwei Kindern nach Amrum zurück. Pauline Höfer, in New York zur Welt gekommen, aber auf Amrum aufgewachsen, wollte nach einer Banklehre endlich ihre Geburtsstadt besuchen. Geplant waren acht Monate Aufenthalt in den USA, es wurden 40 Jahre und sechs Monate daraus. Doch auch sie lebt heute wieder in Deutschland, abwechselnd auf Amrum und Föhr. Sie alle haben Momente großen Glücks erlebt, aber auch Ernüchterung und Enttäuschung. Doch keiner der Föhrer und Amrumer hat den Sprung über den großen Teich je bereut. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.04.2014NDR
  • Folge 107 (60 Min.)
    In Mecklenburg-Vorpommern scheint der Himmel weiter zu sein als anderswo. Das sieht man am besten von der Erde aus. Ein Filmteam des NDR ist zu einem Rundflug in die Luft gegangen und zeigt in diesem Film, wie schön das nordöstlichste Bundesland tatsächlich ist. Entstanden sind atemberaubende Bilder von Orten, die man zu kennen glaubt. Das Delta der Peene, die 1.000 Seen der Müritz, die „mathematischen Strukturen“ der altehrwürdigen Hansestädte. Die Menschen unten auf der Erde sind allerdings sehr bodenständig. Das zeigt sich bei Zwischenlandungen während des Fluges über Mecklenburg: bei Fischer Düwel zum Beispiel, der etwas Einmaliges an Land zieht. Oder aber im Sternberger Seenland, wo das Filmteam die Blutwursttorte beim Tortenmacher probiert. Dazu zählen auch die Besuche beim Schaalsee-Schäfer, der gern einmal ein König ist, und bei den Obstbauern, deren Taktik in Sachen Bekämpfung der Schermaus mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus berühmt ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.04.2014NDR
  • Folge 108 (60 Min.)
    Viehhandel vom Ammerland bis nach Ostfriesland: erst werden Sprüche geklopft, dann wird zwischen den Vertragspartnern lautstark geschachert, am Schluss einigt man sich per Handschlag. Und der zählt seit über 500 Jahren. Die traditionellen Viehmärkte sind Anziehungspunkt für Tausende Schaulustige und Landwirte aus ganz Deutschland. Rund drei Dutzend Familien in der Region bestreiten schwerpunktmäßig ihren Lebensunterhalt durch den Handel mit Vierbeinern, auch wenn die Geschäfte schwieriger werden. Detlef Ferdinand aus Ostfriesland handelt mit Rindern. Der Ferdinand-Clan ist ein professionell aufgezogenes Familienunternehmen.
    Ehefrau Elke kümmert sich um das Büro. Sohn Eike, inzwischen 24 Jahre alt, hat eine Ausbildung im Fleischhandel absolviert und mehrere Jahre in Lübbecke gearbeitet. Nun ist Eike zurück und im Betrieb seines Vaters angestellt. Vorerst wohnt er auch wieder bei seinen Eltern. Seine erste Bewährungsprobe wird der Gallimarkt sein. Dirk Sandstede besitzt im Ammerland einen Betrieb mit fast 300 Tieren. Der Pferdehandel läuft schleppend. Nebenbei züchtet Sandstede Limousin-Rinder, die er an den Mann bringt.
    Handeln liegt ihm im Blut. Bereits als Elfjähriger verschacherte er Tauben in der Schule. In der Region ist Dirk Sandstede wie bunter Hund bekannt. Nach dem Motto „man muss im Gespräch bleiben“, setzt er sich gerne in Szene, nimmt bei den jährlichen Landesmeisterschaften in der Kutschvielseitigkeit teil, veranstaltet legendäre Viehabtriebe im Herbst und auch er lässt den Gallimarkt nie aus. „die nordstory“ begleitet die beiden Viehhändler und ihre Familien in ihrem Kampf um lebendige Tradition und blickt mit ihnen hinter die Kulissen des Gallimarktes. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.04.2014NDR
  • Folge 109 (60 Min.)
    In Mecklenburg-Vorpommern gibt es durchschnittlich 782 Sonnenstunden pro Jahr, sieben Millionen Touristen kommen jedes Jahr in den Nordosten. Das sind viel zu wenig, wenn es nach Albrecht Kurbjuhn geht. Er ist seit 25 Jahren Mecklenburger aus Leidenschaft. Der gebürtige Hesse hat nicht nur ein Hotel in Kühlungsborn, sondern auch eine Mission: Er will seine Heimat Mecklenburg-Vorpommern noch bekannter machen und mehr internationale Gäste ins Land locken. Deswegen hat der 56-Jährige einen Verein gegründet. Der Landschaft gibt er ein besonderes Label: Statt Mecklenburger Küste will er die Region zwischen Wismar und Warnemünde unter dem Namen „German Riviera“, geschützt beim Patentamt, vermarkten.
    Denn schließlich gibt es hier alles, was Menschen mit dem mondänen französischen Begriff verbinden: Heiligendamm, das älteste Seebad Kontinentaleuropas, teure Jachten und Traditionssegler in Rostock-Hohe Düne, Kühlungsborn und Wismar. Und auf der ältesten Galopprennbahn in Bad Doberan weht ein Hauch von Ascot. „die nordstory“ begleitet Albrecht Kurbjuhn auf seinem anstrengenden Weg, die Mecklenburger Küste noch bekannter zu machen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.05.2014NDR
  • Folge 110 (60 Min.)
    Sie könnten am Strand liegen, sich vom Semester erholen, gegen kleines Geld Autos waschen oder in die Ferne schweifen. All das tun die etwa 100 Studenten und Abiturienten aber nicht: Sie haben sich entschieden, bei der Rapsernte auf Gut Hohenlieth zu helfen. Damit zählen sie zu einer sorgsam ausgesuchten Gruppe arbeitswilliger Menschen. Denn auf dem Familienbetrieb in der Nähe der Eckernförder Bucht bewerben sich jedes Jahr einige Hundert Jugendliche um den Knochenjob. Sie begeben sich freiwillig an körperliche Grenzen und übernehmen hohe Verantwortung an seltsamen Maschinen. Die Norddeutsche Pflanzenzucht (NPZ) braucht verlässliche Saisonaushilfen, um die kleinen Rapskörner, die fast schon wie Kaviar sorgsam gezüchtet werden, sicher zu ernten und in alle Welt exportieren zu können.
    Für die Studenten hat die wochenlange Arbeit bei der Ernte einen hohen Ertrag. Sie verdienen in kurzer Zeit viel Geld. Eine ihrer Vorgesetzten ist erstmals die 24-jährige Frederike Wagner. Sie versucht, den angehenden Akademikern das nötige Verantwortungsgefühl für den Raps zu vermitteln und den Trupp der Ungelernten durch die Saison zu führen. Mit jedem falschen Handgriff kann für die Rapszüchter ein Vermögen auf dem Spiel stehen. Und die Studenten kämpfen gegen Muskelkater, Müdigkeit und Schlendrian. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 16.05.2014NDR
  • Folge 111 (60 Min.)
    Tagsüber radeln, die Nacht auf dem Schiff verbringen, und das quer durch Mecklenburg-Vorpommern. Es ist ein Aktivurlaub der besonderen Art: In zwei der schönsten Regionen des Landes machen sich ganz unterschiedliche Menschen auf die Suche nach dem ultimativen Urlaubserlebnis. Eine Reise mit großen und kleinen Abenteuern, mit romantischen Panoramafahrten und sportlichen Höchstleistungen. Im Hafen von Waren startet die „Gretha van Holland“ zu einer kleinen Kreuzfahrt auf der Müritz, dem größten deutschen Binnensee. Hinter dem Steuerrad steht Bob Bel aus den Niederlanden.
    Er ist Kapitän, Eigner, Maschinist und Entertainer. Liebevoll hat er sein Schiff umgebaut. Früher ist ein niederländischer Schokoladenfabrikant damit über das Mittelmeer geschippert. Kabinen und Salon bieten jetzt Platz für 25 Passagiere. Unter ihnen sind Christa und Heinz Böggemann aus Münster. Die beiden Rentner waren noch nie an der Müritz und sind begeistert von der Landschaft, den Dörfern und der Tierwelt. Ab und zu lassen auch sie sich zu einer kleinen Radtour überreden. Aber an Bord ist es für sie genauso spannend.
    Vor allem, wenn Bob Bel die „Gretha van Holland“ durch enge Schleusen und flache Brücken manövrieren muss. Außerdem macht sich der Kapitän Sorgen um den Tiefgang des Schiffes, denn auf der Müritz herrscht gerade Niedrigwasser, da kann man sich leicht festfahren. Kreuz und quer auf dem Greifswalder Bodden segelt die „Amazone“, ein finnisches ehemaliges Schulschiff. An Bord sind sechs Männer aus Sachsen vom Markranstädter Carneval Club. Sie haben die Ostseetour auf dem Segelschiff gebucht. Das wird ein sportlicher Urlaub für die Gäste.
    Denn die „Amazone“ legt fast jeden Morgen ohne ihre Gäste ab. Die Passagiere radeln nämlich, ausgerüstet mit Radwanderkarten und jeder Menge Euphorie, zum nächsten Treffpunkt, wenn sie ihn denn finden. Fast jeden Tag legen die Männer 65 Kilometer durch eine reizvolle Landschaft über die Inseln Rügen und Usedom zurück, oft querfeldein. Meist geht es gleich nach dem Frühstück los. Zwei Urlaubstage der Sachsen sind allerdings fahrradfrei. Da bleiben die Männer an Bord des Zwei-Mast-Schoners, lernen das Einmaleins der Seefahrt und dürfen richtig mit segeln. Wenn genug Wind bläst! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.05.2014NDR
  • Folge 112 (60 Min.)
    Kurfürst Georg Ludwig: Seine Freunde nannten ihn „Lucky George“, einen „Hans im Glück“ unter den Fürsten Europas. Ihm fielen tatsächlich das Kurfürstentum Hannover und der dazu gehörige Fürstenhut praktisch als Erbe in den Schoß. 1701 wuchs in der Residenzstadt an der Leine die Hoffnung, dass noch größere Würden in seiner Person harrten. Im „Act of Settlement“ hatte das britische Parlament nämlich bestimmt, dass im Erbfall ein Angehöriger des Hauses Stuart, protestantische Linie, die Nachfolge der in London herrschenden Queen antreten sollte. Queen Anne starb 1714. Kurfürst Georg Ludwig von Hannover war über seine Mutter aus dem Stuart-Geschlecht unumstrittener Thronfolger.
    Indessen: Das Glück war Georg I. König von Großbritannien und Irland nicht immer hold. Er heiratete seine bildhübsche Cousine, Tochter des in Celle regierenden Welfenherzogs. Sie gebar ihrem Gemahl einen Sohn und eine Tochter und hatte damit ihre Schuldigkeit offenbar getan. Georg I. zog es vor, sich fürderhin mit ansehnlichen Mätressen zu amüsieren. Seine Gattin Sophie Dorothea schenkte ihr Herz einem eigenen Liebhaber, dem schwedischen Grafen Königsmarck. Und so kam, was kommen musste: der Graf wurde ermordet, die Ehefrau in das niedersächsische Ahlden verbannt, sodass man sie fortan in der Geschichte als die „Prinzessin von Ahlden“ kennt.
    Heute, 300 Jahre nach der Krönung von Georg I. im Jahr 1714, unternehmen Hannover, das Land Niedersachsen, aber auch London mit einer großen Zahl von Veranstaltungen den Versuch, die 123 Jahre der Personalunion, in der insgesamt fünf Könige aus dem Haus Hannover sowohl über Großbritannien als auch über das damalige Kurfürstentum Hannover herrschten, ein wenig von den Spinnweben der Geschichte zu befreien. Diesem Zweck dient auch diese Dokumentation des Adelsexperten der ARD Rolf Seelmann-Eggebert, der in Hannover aufgewachsen ist und lange Jahre Fernsehkorrespondent in London war. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.05.2014NDR
  • Folge 113 (60 Min.)
    Die Gemeinde Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg ist ein fast vergessenes Kleinod, obwohl sie so viel Einmaliges zu bieten hat: Sie ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue. Als erste Arche-Region Deutschlands versucht sie, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen am Leben zu erhalten und hat darüber hinaus eine spannende Grenzgeschichte: Als einzige Kommune in Deutschland hat sie nach der Wiedervereinigung das Bundesland gewechselt. „die nordstory“ begleitet drei Protagonisten im Amt Neuhaus durch ein Jahr: Franz-Jürgen Lehmkuhl erzählt seine ganz persönliche Grenzgeschichte, die er im Sperrgebiet miterlebt hat.
    Naturschutzförster Hans-Jürgen Kelm zeigt „sein“ Biosphärenreservat und auch die viele Arbeit, die dahintersteckt. Und Idealist Hans-Jürgen Niederhoff versucht, vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen am Leben zu erhalten und sein Arche-Projekt bekannter zu machen sowie Unterstützer zu finden. Das Jahr läuft gut, bis das Elbhochwasser allen drei Protagonisten einen Strich durch die Rechnung macht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.06.2014NDR
  • Folge 114 (60 Min.)
    In Norddeutschland gibt es nicht nur Hunderte Inseln in Nord- und Ostsee, sondern auch im Land der Tausend Seen oder in einem der vielen Flüsse. Das Team der „nordstory“ hat zwischen Mecklenburg und Nordfriesland den Reiz der Vielfalt von Inseln entdeckt und stellt einige von ihnen vor. Die Liebesinsel im Brückentinsee Sie liegt inmitten der Mecklenburger Seenplatte und hat aus der Luft betrachtet die Form eines Herzens: die Liebesinsel im Brückentinsee. Barbara Karge empfängt mit ihrer herzlichen Art im einzigen kleinen Hotel auf der Insel überdurchschnittlich viele Liebespaare.
    Die bodenständige und schlagfertige Mittfünfzigerin ist mitten in den Vorbereitungen für eine Hochzeit, denn natürlich ist die Liebesinsel, wie der Name schon sagt, das Paradies für Liebespaare. Der Inseldoktor von Pellworm in Nordfriesland Er war bis Mitte 2016 der einzige Arzt auf Pellworm. Als der Rheinländer Uwe Kurzke vor mehr als drei Jahrzehnten auf die Insel kam, handelte es sich noch um eine strukturschwache Region mit wenig Zukunft. Das hat sich geändert! Uwe Kurzke versorgte zuletzt 1.200 Insulaner plus Touristen, von denen die Insel lebt, und das 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.
    Sorgen macht ihm allerdings, wie es weitergeht, wenn er einmal aufhört. Seit Jahren versucht er, angehende Mediziner während eines Praktikums zu überzeugen, wie wunderbar das Arbeiten und Leben auf Pellworm ist. Die Flussinsel Wilhelmsburg mitten in Hamburg Wilhelmsburg, eine der größten Flussinseln Europas, liegt mitten in der Stadt. Von hier aus sind es nur sechs Minuten mit der Bahn bis ins Zentrum von Hamburg. Wilhelmsburg ist angesagt, nachdem dort im Jahr 2013 die internationale gartenschau und die Internationale Bauaustellung stattgefunden haben.
    Viele behaupten sogar, es sei momentan „on the top“. Das multikulturelle Flair hat schon immer für Weltoffenheit gesorgt und besonders junge Leute auf die Insel gelockt. Noch sind die Mieten dort günstig und zahlreiche Möglichkeiten vorhanden. Urhamburger und Menschen aus etlichen Nationen leben hier. Neben dem Badestrand Finkenriek stapeln sich die Container im Hafen, Industrie trifft auf Idylle. Und „die nordstory“ ist mit typischen Wilhelmsburgern mittendrin. Die Strohauser Plate, die Flussinsel Die Strohauser Plate ist eine der großen Flussinseln Deutschlands, geprägt durch großräumige Röhrichte und artenreiches Grünland.
    Viele bestandsbedrohte Vogelarten finden hier Rückzugsräume und Brutmöglichkeiten. Das Betreten der sechs Kilometer langen Weserinsel ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht erlaubt. Nur im Frühjahr und Sommer ist die Insel an einzelnen Tagen mit geführten Exkursionen zugänglich. Zwei ehrenamtliche Naturschützer sind von April bis Juli die einzigen Bewohner der Insel. „die nordstory“ begleitet die beiden Männer bei ihrer Arbeit und entdeckt mit ihnen zusammen die wunderbare Natur auf der Strohauser Plate. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.06.2014NDR
  • Folge 115 (60 Min.)
    Thomas Voigtländer ist der Fährmann vom Schmalen Luzin. Er kurbelt dort Europas einzige handbetriebene Seilfähre mit einem großen Schwungrad täglich über den schmalen, bis zu 34 Meter tiefen See. Seine Luzin-Fähre ist mittlerweile zum Wahrzeichen der Region geworden. Wer mit ihr von Feldberg zum Hullerbusch hinüberfährt, kann auf verschlungenen Pfaden entlang des Steilufers den einzigartigen Charakter der Feldberger Seenlandschaft entdecken. Fred „Freddy“ Bollmann ist einer der Fahrgäste, den Thomas Voigtländer regelmäßig über den See bringt, wenn er von seinen Exkursionen am Hullerbusch heimkehrt.
    Die beiden kennen sich schon lange, der Fährmann und der „Adlermann“. Freddy hat jahrelang im Naturpark als Ranger dafür gesorgt, dass sich die Adler wieder ansiedeln oder die Lachmöwen und die Flussseeschwalbe. Heute ist er selbstständig und bietet Ranger-Touren an. Und immer noch baut Freddy die Nester, Brutinseln und Nistkästen und sorgt dafür, dass Hobby- und Profifotografen Motive aus der perfekten Naturidylle finden: ein Seeadler fängt Beute, ein Schreiadler füttert seine Jungen. Freddy Bollmann lockt Kraniche und andere wilde Tierarten den Fotografen vor die Linse.
    Auch Achim Ditzen ist regelmäßig zu Gast beim Fährmann Voigtländer. Er leiht sich von ihm manchmal ein Ruderboot. Achim Ditzen ist der jüngste Sohn von Hans Fallada, dem deutschen Schriftsteller („Kleiner Mann, was nun?“, „Jeder stirbt für sich allein“), der 1933 aus Berlin in die Feldberger Seenlandschaft kam, um der Großstadt und dem frühen Ruhm zu entfliehen. In Carwitz kaufte Fallada eine alte Büttnerei und ließ sie umbauen. Hier hat Achim Ditzen seine Kindheit und Jugend verbracht. Heute ist hier das Hans-Fallada-Museum untergebracht, das wichtigste Kulturdenkmal in der Feldberger Seenlandschaft.
    In Carwitz hat der drogenabhängige und alkoholkranke Schriftsteller Fallada seine glücklichste Zeit verbracht. Achim Ditzen hat die getreue Wiederherstellung seines Elternhauses in den letzten Jahren vehement unterstützt. Und hier liest er auch regelmäßig aus Falladas Büchern und Aufzeichnungen und erzählt den Gästen von der zerrissenen Persönlichkeit seines Vaters, der in dieser Idylle am Ende sein Heil nicht gefunden hat. „die nordstory“ stellt drei Typen aus der Region, den Fährmann, den Ranger und den Sohn des Literaten Fallada, mit ihren Geschichten aus der Feldberger Seenlandschaft vor. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.07.2014NDR
  • Folge 116 (60 Min.)
    6:00 Uhr morgens am betriebseigenen Fähranleger: Schichtbeginn bei Airbus. Mehr als 15.000 Menschen arbeiten beim Flugzeugbauer in Hamburg-Finkenwerder. Hier werden die Flugzeugtypen A319 und A320 montiert. Außerdem werden Teile des größten Passagierflugzeugs der Welt, des A380, dort gefertigt. Einmal in der Woche landet in Finkenwerder ein A380-Rohling. Binnen 49 Tagen wird dieser dann lackiert und fertig ausgebaut. Die Herausforderungen, die den Arbeitsalltag bei Airbus bestimmen sind vielfältig: die Übergabe des ersten A319 an eine US-amerikanische Fluggesellschaft, eine Feuerschutzübung, die Endfertigung des A319 und A320, einstündige Zwischenstopps zum schnellen Ent- und Beladen der Beluga-Transportflugzeuge oder die Endfertigung des größten Passagierflugzeugs der Welt.
    Ingenieurin Susanne von Arciszewski leitet den Ausbau des A380. 510 Männer und Frauen hören auf ihr Kommando. Beim Ausbau gilt es ganz genau definierte Kriterien einzuhalten, wie zum Beispiel die Ausleuchtung der Bar oder die Position von Schränken und Beschlägen.
    Obwohl in Hamburg-Finkenwerder bereits mehr als 150 Exemplare des A380 fertiggestellt wurden, wird es immer wieder eng mit dem Zeitplan. Zum Beispiel wenn eine Leiste im Zoll feststeckt und nicht pünktlich angeliefert wird. Christoph Hettwer ist für den Paintshop verantwortlich. Seine Mitarbeiter müssen nicht nur perfekt mit der Lackierpistole umgehen können, sondern brauchen auch ein gutes Auge. Selbst kleinste Unregelmäßigkeiten in der 0,2 Millimeter starken Lackschicht der Maschine werden hier ausgebessert.
    Wenn es nötig ist, geschieht das auch mal von Hand mit einem kleinen Pinsel. Wenn der 275 Tonnen schwere A380 fertig lackiert und ausgebaut ist, übernehmen die Testpiloten das Flugzeug zu ersten Flügen über der Nordsee. Im Tower in Finkenwerder koordiniert Benjamin Schmidt Starts und Landungen der Airbus-Testflüge sowie die der Beluga-Transportflugzeuge und einiger privater Sportmaschinen. Allein die Endabnahme eines A380 dauert neun Tage. Für Airbus-Mitarbeiter ist es jedes Mal eine Herausforderung.
    Besteht ihr Jet die Prozedur und darf er dann Finkenwerder endgültig verlassen? „Nur ein Flugzeug, das bezahlt ist, darf das Werk verlassen“, erklärt Kerstin Bornemann. Als Protokollchefin ist sie für eine stilvolle Übergabe der Flugzeuge an die neuen Eigentümer zuständig. Bis zu drei Wochen dauern ihre Vorbereitungen dafür. Der größte Kunde für Airbus Hamburg ist die Fluggesellschaft Emirates. Gerade der A380 ist das Lieblingsmodell der Fluglinie aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.07.2014NDR
  • Folge 117 (60 Min.)
    Ihre Häuser haben Raubritter, Adlige oder Verwandte eines Königs bauen lassen. Was ist heute mit diesen Gutshöfen? Die größte Schwierigkeit ist es, alles zu erhalten. Vieles ist zu groß und unpraktisch. Der Film zeigt anhand dreier schleswig-holsteinischer Gutshöfe, wie viel Mühe und Geld es kostet, ein herrschaftliches Gut zu erhalten, und mit welchen Ideen die Besitzer ihre Höfe bewirtschaften. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.07.2014NDR
  • Folge 118 (60 Min.)
    Immo Ortlepp liebt die Natur, sie ist sein Zuhause. Am Rande eines kleinen Dorfes in der Wedemark bei Hannover hat sich der passionierte Jäger und Naturfreund seinen Traum vom Leben verwirklicht. Er führt Jagdscheinanwärter zum „Grünen Abitur“, gibt Seminare, präpariert Trophäen und bringt Kindern und Jugendlichen die heimische Natur nahe. Sein „Biologieunterricht zum Anfassen“ ist legendär. Wer einmal bei Immo Ortlepp eine „Dschungeltour“ mitgemacht hat, verwechselt nie mehr einen Hasen mit einem Kaninchen. Auf dem Waldgrundstück des ambitionierten Berufsjägers grunzen, röhren, gackern und blöcken die verschiedenen Tierarten, von frühmorgens bis zum Sonnenuntergang.
    Immo Ortlepp lebt mit großen und kleinen Wildschweinen, Frettchen, Hühnern, Puten, Hunden und dem zahmen Rothirschen Harry zusammen. Er kann sich ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen. Kerstin Patzschke-Schulz zeigt die unterschiedlichen Lebenswelten dieses besonderen Menschen. Das NDR Team hat den außergewöhnlichen Niedersachsen durch das Jahr begleitet. Höhepunkt dieser „nordstory“ ist die Teilnahme von Immo Ortlepp an der Deutschen Meisterschaft im Hirschrufen und sein spektakulärer Sieg. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.07.2014NDR
  • Folge 119 (60 Min.)
    Die Schleusenanlage zwischen Elbe und Kanal besteht seit 1914.
    Mecklenburg-Vorpommern ist ein Land für Wassersportfreunde. Seitdem Hausboote und kleine Motorjachten ohne Führerschein gemietet werden dürfen, sind auf den Seen und Flüssen des Landes Tausende Freizeitkapitäne und Hobbylotsen unterwegs. An den Schleusen rund um die Seenplatte herrscht jedes Jahr ab Mai Chaos. Wer hat eigentlich Vorfahrt? Wie macht man das Boot in der Schleuse fest? Was sind die Verhaltensgrundregeln? Schleusenwärter Marcel Wasmund steht auf der Spundwand wie ein Dirigent. Er fuchtelt mit den Armen und winkt.
    Die Paddler sollen zunächst zurückbleiben, zuerst ist das große Motorboot an der Reihe. Bei den Paddlern regt sich der Unmut. Kinder plärren, Biergläser klimpern, es ist heiß. Alle wollen in der Schleuse von Diemitz, mitten in der Mecklenburger Seenplatte, weiter. Große und kleine Boote drängeln sich dort. Und Schleusenwärter Marcel muss sie alle durch das Nadelöhr der Wasserstraße bringen. In der Schleusenkammer hat ein Boot Vorfahrt: das der Wasserschutzpolizei. Die beiden Polizeiobermeister Rainer Böhm und Michael Konschak haben Streifendienst auf der Seenplatte.
    Sie haben schon vieles gesehen, Boote und Flöße, die explodiert sind, brennende Motoren, Boote, die kentern oder sich rammen, betrunkene Leute am Ruder. Und in der Schleuse passieren täglich die kleinen Blechschäden. Kein Wunder, denn in jeder Saison finden ca. 47.000 Schleusungen auf den Mecklenburger Wasserstraßen statt. „Und in den Booten da unten fahren ja meistens Anfänger, Amateure oder Leute, die überhaupt keine Ahnung haben“, weiß Bastian Gerrisch. Er steht jeden Sommertag mit seiner Videokamera oben auf der Brücke über der Diemitzer Schleuse und filmt Pannen.
    „Ich hab’ alles auf Band“, schwärmt er, „rammen, kentern, geplatzte Fender, über Bord Gefallene.“ Mit stoischer Ruhe steht der „Pannenfilmer“ oben und wartet auf den nächsten Freizeitkapitän, der keine Ahnung hat, wie er sein Boot in die enge Schleusenkammer bringen soll. Unten in der mit Paddlern angefüllten Schleuse macht Jens Winkelmann gerade Geschäfte. Er ist jede Saison mit seinem schwimmenden Wasserkiosk unterwegs und verkauft kühles Bier, frischen Räucherfisch, Kuchen und Eis.
    „Wo es sich staut, halte ich an“, sagt Jens und verteilt nebenbei eisgekühltes Bier an durstige Paddler. „Das sieht nur so easy aus“, sagt er, „aber das ist richtiger Stress!“ An einem heißen Sommerwochenende auf der Mecklenburger Seenplatte herrscht ein Verkehr wie auf der A7 in den Ferien. Aber alle Menschen sind gut drauf. „die nordstory“ begleitet Polizei, Schleusenwärter, schwimmende Händler, Binnenfischer und Charterbootfahrer durch die Hitze beim Sommerstress auf der Wasserstraße. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.08.2014NDR
  • Folge 120 (60 Min.)
    Für manche ist die Binneninsel Lühesand zwischen Stade und Hamburg nur eine große Anhäufung von Sand in der Elbe, für andere das perfekte Urlaubsparadies. Stammcamper, Tagesbesucher und Tierwelt teilen sich einen der schönsten Flecken in Niedersachsen. „die nordstory“ begleitet ein Jahr lang Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder nach Lühesand zurückkehren und widmet dem kleinen Eiland so ein liebevolles Porträt im Wandel der Jahreszeiten. Holger Blohm ist ein Inselkind. Er ist zwar nicht auf Lühesand geboren, aber seit er denken kann, ist die Insel seine Heimat.
    Für ihn bedeutet Lühesand Zuhause, Arbeit und Lebensgefühl. Der Großvater pachtete 1933 die Insel. Jetzt ist Holger Blohm hier der Chef und dazu noch Fährmann, Imbisskoch und Campingplatzbetreiber. Mit den Jahreszeiten verändern sich nicht nur das Aussehen der Elbinsel, sondern auch die Anforderungen an den Inselwart. Im Frühling ist Schwerstarbeit angesagt: Auf seiner umgerüsteten Wohnwagenfähre verschifft Holger Blohm die mobilen Wohnungen der Camper nach Lühesand, schließlich ist die Insel autofrei. Viele der Gäste kommen schon seit Jahrzehnten nach Lühesand.
    Die Ratjens sind die „dienstältesten“ Camper auf der Insel, sie kommen seit über 55 Jahren hierher. Werner Ratjens ist fast 90 Jahre alt. Daher schaffen die Ratjens den saisonalen Auf- und Abbau ihrer kleinen Hütte nur noch mit Unterstützung. Zum Glück packen Sohn Martin und die Enkelkinder mit an, die Familie wohnt nämlich gleich nebenan. Eines lassen sich die Ratjens aber nicht nehmen: Jeden Sonntag lädt die Familie alle Nachbarn zum Frühschoppen in ihren Garten. Vom Tagesgast bis zum Stammcamper, ob Naturschützer oder Angler, für viele Menschen ist Lühesand ein faszinierender Fleck Erde. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.08.2014NDR
  • Folge 121 (60 Min.)
    Strandkörbe, Dünen und Meer versprechen Momente, in denen man abschalten, entspannen und genießen kann. Dafür muss man nicht unbedingt weit reisen, denn viele der kilometerlangen und idyllischen Sandstrände im Norden bieten ihren Besuchern Erholung und abwechslungsreiche Vielfalt. Das Team der „nordstory“ hat vier ganz unterschiedliche Strände in Norddeutschland besucht und zeigt, wo es sich im Sommer gut aushalten lässt. Wangerooge in Niedersachsen Kurz vor Beginn der Hauptsaison haben die Männer der Strandkorbwerkstatt Wangerooge alle Hände voll zu tun.
    1.400 Strandkörbe müssen an den kilometerlangen Strand der Ostfriesischen Insel gebracht werden und alle sollen tipptopp in Schuss sein. Kuno Kummer reinigt und repariert sie, wenn etwas kaputt gegangen ist, und tupft den nagelneuen Strandkörben Körben die Nummer auf. Seine Kollegen haben gut damit zu tun, alle Strandkörbe am Strand zu verteilen: Hans Zientarski fährt unzählige Male zwischen der Strandkorbwerkstatt und den verschiedenen Strandabschnitten hin und her.
    Strandkorbwärter Günther Manott schiebt und rückt sie im Sand zurecht. Morgens dreht er sie Richtung Osten, damit sie trocknen können und damit es schön aussieht. Die Männer würden sich zwar nie selbst in einen Strandkorb legen, aber sie freuen sich darauf, wenn in der Hauptsaison endlich wieder Leben am Strand ist, denn dafür haben sie in den vergangenen Wochen und Monaten viel gearbeitet. Die Boberger Düne in Hamburg Das Naturschutzgebiet Boberger Niederung gleich hinter der Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg ist eine erstaunliche, 350 Hektar große Sandlandschaft, ein Überbleibsel aus der Eiszeit zwischen Geest und Marsch.
    Einerseits ist es Naherholungsziel mit Badesee, andererseits Naturschutzgebiet. Für Frederik Landwehr ist alles willkommen, Tierarten wie Insekten und Kröten und natürlich Badegäste. Am meisten Spaß macht ihm die Arbeit mit den Kindergruppen. Zusammen mit Karen Elvers betreut der Landschaftsentwickler das dortige Naturschutz-Informationshaus, das von der Loki Schmidt Stiftung betrieben wird.
    Im Sommer stehen sie dort vor vielen Herausforderungen, denn dann kommen die Anlieger aus den Siedlungen zum Chillen, Grillen, Baden. Wenn es dann für die unter Schutz stehende Fledermaus zu laut wird, muss schon mal der Naturschutzwart gerufen werden. St. Peter-Ording in Schleswig-Holstein Der Strand von St. Peter-Ording bietet einzigartige Dünenlandschaften, man sieht dort Häuser auf Pfählen und beeindruckende Szenen von Surfern und Kitern.
    Er ist zwölf Kilometer lang und zwei Kilometer breit. In der Saison ist der Strand mit 1.400 Strandkörben bestückt. Etwa 260.000 Besucher kommen im Sommer hierher und wollen am Strand etwas erleben, wissen Sonja Behrendt und Hein Jeve. Sieben Tage die Woche sind sie dann in Aktion. Seit 2006 betreiben die beiden ein Wassersportcenter am Strand von St. Peter-Ording, eine der größten und bekanntesten Surfschulen Deutschlands. Anstrengend ist der Sommer aber auch für die Beamten des Bäderdienstes.
    Sie haben jede Menge zu tun, um im Tumult am Strand den Überblick zu behalten und für Ordnung zu sorgen. Wenn der Tag sich dem Abend neigt und es ruhiger wird, tauchen die Strandsucher auf: Sonden-Gänger sieht man bei der Suche nach verloren gegangenen Schätzen. Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern An den schneeweißen, kilometerlangen Stränden der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst kann man das Meer fühlen, hören, sehen, eben mit allen Sinnen erleben.
    Die Fotografin Monika Lawrenz schwört auf das Licht am Morgen in Zingst und am Nachmittag am Weststrand in Prerow. Kein Licht ist mit diesem vergleichbar. Der Komponist Lutz Gerlach hört, dass das Meer jeden Tag anders klingt. Er übersetzt die Geräusche in Noten, die er in seiner Klanggalerie in Ahrenshoop niederschreibt. Die Tänzerin Sandra Gawlik, einst am Friedrichstadtpalast engagiert, regeneriert ihre müden Glieder am Meer. Die Gelassenheit, die sie hier erlebt, gibt sie beim Strandyoga an Menschen weiter, die hier wohnen oder Urlaub machen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.08.2014NDR
  • Folge 122 (60 Min.)
    Baltrum ist die kleinste der bewohnten Ostfriesischen Inseln, etwa 500 Menschen leben hier. Es ist ein anderes Leben als auf dem Festland: autofrei, im Rhythmus der Gezeiten, abhängig von Wind und Wetter und vom Strom der Urlauber. Die meisten Insulaner leben vom Tourismus. Auf einer so kleinen Insel muss man fest zusammenhalten. „die nordstory“ begleitet die Bewohner der Insel Baltrum durch mehrere Jahreszeiten und zeigt eine Reportage über den Mikrokosmos auf der Insel. Einige Persönlichkeiten sind besonders wichtig für die Inselgesellschaft.
    Kapitän Egbert Behrends zum Beispiel. Der Kapitän der „Baltrum I“ bringt nicht nur die vielen Sommerfrischler heil auf die Insel. Die Crew des Fahrgastschiffs muss oft flexibel sein und obendrein noch Güter aller Art durchs Watt manövrieren. Im Frühjahr holt Inselkutscher Heinz Seiffart seinen Fuhrpark und die Pferde aus dem Winterquartier zurück auf die Insel. „Bei uns geht’s oft zu wie im Zirkus, man muss nur die Ruhe bewahren!“, sagt Kapitän Egbert Behrends.
    Und so bleibt er auch unbeeindruckt, wenn sein vierbeiniges „Frachtgut“ bockig wird. Kapitän Behrends erarbeitet den Jahresfahrplan der vier „Baltrum“-Schiffe zusammen mit Onno Ulrichs, dem Chef der Baltrum-Linie. Sie planen fast immer zwei Jahre im Voraus und das ohne Computer. Onno Ulrichs ist mittlerweile über 80 Jahre alt und ein Unternehmer vom alten Schlag. Kapitän Behrends hat viel von ihm gelernt. Viele Einheimische von der Insel haben noch viel weiterzugeben und sind aus der Baltrumer Gemeinschaft nicht wegzudenken.
    Das ist auch bei Heinz Seiffart der Fall: Der Inselkutscher ist mit seinem Kaltblutwallach Günter so etwas wie der „Taxiruf“ von Baltrum. Vor allem Badegäste, die schon etwas betagter sind, brauchen den fahrbaren Untersatz. Aber Heinz Seiffart ist selber schon über 70 und findet keinen Nachfolger für sein Fuhrunternehmen. Seinem Altersgenossen Max Zielinski geht es ähnlich. „Fahrrad-Max“ kümmert sich nicht nur um die Drahtesel der Insulaner, die auf Baltrum überlebenswichtig sind.
    Er repariert auch sonst alles, was auf der Insel kaputt geht. Außerdem führt er mit seiner Theresa den Bollerwagenverleih. Auch für Max gibt es noch keinen Nachfolger. Und weil Max obendrein den schönsten Gemüsegarten der Insel hat, versorgt er seine Nachbarn mit frischem Grünzeug. Oft kommt auch der Seniorchef des Hotels Fresena bei Max vorbei, weil ihm wieder einmal der Schnittlauch ausgegangen ist. Reemt Ulrichs hat das Hotel von seinen Eltern übernommen und durch die „goldenen Jahre“ des Nordseetourismus geführt.
    Früher gab es im Sommer nur einen Bettenwechsel nach drei Wochen, denn die Leute machten drei Wochen Sommerurlaub am Stück im Hotel. Diese Zeiten sind vorbei. Mittlerweile haben seine Tochter Tina und Schwiegersohn Frank den Betrieb übernommen. Aber der Seniorchef ist der Einzige in der Familie, der kochen kann. Ohne ihn und seine Frau Ilse geht es nicht. Aber es geht auch nicht ohne Reibereien, wenn zwei Generationen zusammen wirtschaften. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.08.2014NDR
  • Folge 123 (60 Min.)
    Detlef Paech ist eigentlich immer vergnügt. Aber besonders guter Laune ist der Zweimetermann, wenn er mit seinem Tiefkühllaster mit 3.000 Kilo eiskalter Ware Inhalt auf die Nordseeinsel Pellworm fährt. Die Insel ist nicht nur sein Arbeitsplatz, sondern auch seine zweite Heimat. Viele Pellwormer sind nicht nur Kunden von ihm, sondern richtige Freunde. Denn die Insulaner haben ihren „Eisonkel“ vor zehn Jahren wirtschaftlich gerettet. Damals musste Detlef Paech sich als Verkaufsfahrer selbstständig machen. Die Firma, für die er 30 Jahre fest angestellt gefahren ist, löste ihren Vertrieb auf. Die Pellwormer versprachen ihrem Eismann die Treue und hielten Wort.
    Das bewahrte ihn damals vor der Arbeitslosigkeit, was er den Insulanern nicht vergessen hat. Deswegen bekommt auch Rollstuhlfahrer Rolf immer als Erster schon direkt am Anleger sein Paket. Dem 90-jährigen Herman von der Eck liefert Detlef Paech dessen Lieblingswürste. Egbert vom Leuchtturmkiosk wartet schon auf die Pommes und für die 100-jährige Lotti ist der Besuch des „Eisonkels“ sowieso der Höhepunkt des Tages. Detlef Paech nimmt sich Zeit für seine Kunden, hat für jeden einen Schnack, wer Hilfe braucht, bekommt sie.
    Bei seiner Wirtin Annemarie, bei der er Wohnrecht auf Lebenszeit hat, mäht er z. B. den Rasen und saugt Staub in der Wohnstube. Seinen Freunden Britti und Roni vom Wattreiterhof hilft er beim Umräumen, und jedes Inselkind bekommt ein Eis gratis. Nach Feierabend spielt Detlef Paech bei Gerti und Helmuth auf dem Bauernhof Skat oder schippert mit der Fischerfamilie Hellmann auf die Nachbarhallig Langeneß. Fast nebenbei verkauft er seine gesamte Ware und fährt nach zehn Tagen immer glücklich und zufrieden zurück aufs Festland. Von dieser einzigartigen Geschäftsbeziehung profitieren alle: die Pellwormer und ihr „Eisonkel“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.08.2014NDR
  • Folge 124 (60 Min.)
    In Niedersachsen gibt es Millionen Hausschweine, mehr als in jedem anderen Bundesland. Und trotzdem bekommen die wenigsten der Einwohner Niedersachsens je ein lebendes Hausschwein zu Gesicht. Die meisten Schweine führen ein sehr kurzes Leben im Verborgenen in einem durchorganisierten Mastbetrieb. Es gibt aber nicht nur die hochgezüchteten Hybridschweine. Seit dem Mittelalter haben sich Hunderte Groß- und Minischweinerassen entwickelt. In Norddeutschland leben seltene alte Arten, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehört zum Beispiel das Husumer Protestschwein oder das Bunte Bentheimer Schwein aus der gleichnamigen Grafschaft Bentheim.
    Die Säugetiere sind dem Menschen physiologisch sehr ähnlich und gelten als eines der intelligentesten Lebewesen. Schweine lernen schneller als Hunde und haben eine eigene Persönlichkeit, Charme und Witz. Für einige Menschen sind die „speckigen“ Tiere tatsächlich wahre Glücksbringer. Intensivkrankenschwester Sabine Duda sagt von sich selbst, dass sie ein „Schweinemensch“ ist. In Ostfriesland beherbergt sie herrenlose und bedürftige Schweine, die praktisch Allesfresser sind, und versucht, diese weiter zu vermitteln.
    Viele Hobbyhalter sind mit der Haltung ihrer Minischweine schnell überfordert. Als ausgewachsenes Tier wiegen die „Minis“ nämlich bis zu 100 Kilogramm. Für Sabine Duda und ihre Mitstreiter vom Verein Schweinefreunde e.V. kommt es zu einem Großeinsatz, als im Nachbardorf 30 vernachlässigte „Ringelschwanzträger“ vom Hungertod bedroht sind. Aber es wird schwierig, für so viele Vierbeiner ein neues Zuhause zu finden. In der Grafschaft Bentheim züchtet Lambertus Arends auf seinem Archehof die vom Aussterben bedrohten Wollschweine.
    Für seine Zuchtsau namens Susanne sucht er einen reinrassigen Eber und kauft schließlich den jungen, für seine Aufgabe allerdings noch unerfahrenen Lazlo. Schließlich wird Susanne trächtig und auf dem Arends-Hof wartet man gespannt auf den neuen Wollschweinnachwuchs. Im Wisentgehege in Springe bekommen die Wildschweine im Frühjahr ihre Frischlinge. Tierpflegerin Katharina Renziehausen-Philipps hat ein besonderes Verhältnis zu den „jungen Wilden“: Auf dem elterlichen Hof in Salzhemmendorf beherbergt ihre Familie seit Jahren zahme Wildschweine.
    Bache Willi und ihre Stallgenossen kamen als Flaschenkinder auf den Hof, weil sie ihre Mutter verloren hatten. Auch in der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Abteilung für kleine Klauentiere, widmet man sich intensiv den Sus scrofa domestica (Hausschwein). Prof. Dr. Michael Wendt betreut tierische Patienten aus ganz Deutschland, weil Schweine für viele Veterinäre ein eher unbekanntes Terrain sind. Denn Schweine, auch Minischweine, sind offiziell Nutztiere.
    Sind sie krank oder verletzt, werden sie meist geschlachtet. Das kommt für Schweinefreundin Silke Arnold niemals infrage. Ihre Mucker, eine Minischwein-Wollsau-Kreuzung, lahmt. Verdacht auf Kreuzbandriss. Die Spezialisten aus Hannover sollen helfen. Damit Mucker wieder schmerzfrei laufen kann, sind Silke Aufwand und Kosten für die Behandlung erst einmal egal. „die nordstory“ erzählt von Menschen und ihren borstigen Glücksbringern. Eine Reportage über Persönlichkeiten, die sich mit Leidenschaft ihren Allesfressern widmen und mit ihnen spannende Geschichten erleben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.09.2014NDR
  • Folge 125 (60 Min.)
    Das kleine Dorf Worpswede, im niedersächsischen Teufelsmoor gelegen, zehrt noch immer von seinem großen Ruf als einstige Künstlerkolonie. 125 Jahre ist es her, dass sich drei junge deutsche Maler in die einsame Siedlung der Torfbauern verliebten und dort ihre Utopie vom naturnahen Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft verwirklichen wollten. Die Utopie scheiterte, aber sie hat das Dorf bis heute geprägt: Worpswede wurde zur Anlaufstätte für Künstler und Kreative, für Aussteiger und Sinnsuchende.
    140 Künstler leben und arbeiten in dem Dorf mit etwa 5.000 Einwohnern. Ateliers und Werkstätten, Museen und Galerien prägen das Ortsbild und locken nach wie vor zahlreiche Touristen an. Worpswede ist aber nicht nur ein Künstlerdorf: Der Ort hat eine magische Anziehungskraft auf Menschen, die alternative Lebens- und Arbeitsformen suchen. NDR Autorin Angela Sonntag geht auf Entdeckungsreise durch das heutige Worpswede und trifft unterschiedlichste Menschen, die ihr Herz an diesen Ort verloren haben. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.09.2014NDR

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