bisher 616 Folgen, Folge 576–600
Ungewöhnliches Wohnen: Hinguckerhäuser in Mecklenburg-Vorpommern
Folge 576 (60 Min.)Architekt, Metallbauer, Innenausstatterin, Wohnmobilbewohner: Sie alle vereint ihr Hang zum ungewöhnlichen Wohnen. Provokant den Darß aufmischen, so der Plan von Architekt Norbert Möhring. Und genau den setzt er auch in die Tat um. Seine Häuser brechen mit den jahrhundertealten Traditionen und zitieren sie dabei. Bei ihm trifft Reet auf Glas und meterdicken Stahl. Dabei kommt Michael Mayer aus Prerow ins Spiel. Der Metallbauer vom Darß ist Feuer und Flamme für die neuen Ideen des Architekten aus Westphalen. Auch er hat sich immer für moderne Architektur begeistert, Ungewöhnliches ausprobiert. Gemeinsam verwirklichen sie Wohnträume auf dem Darß.
Ob das Rohrdachhaus in Prerow, das Bummeranghaus in Dierhagen, alle sind einzigartig. Und weitere Häuser, die Hingucker sind, entstehen gerade. Das Kontrastprogramm zum minimalistischen Stil: die Villa von Katja Kessler in Heringsdorf. Die Innenausstatterin wiederum liebt alte Gemäuer und hat aus einer verfallenen Bude ein Luxusnest für ihre Familie gebaut. Sie integriert auch schon mal rostigen Industriestyle oder eine alte Kirchentreppe in ihre Hauskreationen. Die Herrin von Schloss K, die Wohnmobilbewohner, die Lady aus dem Schloss im Zuckerbäckerstil, alle vereint ihr Hang zum ungewöhnlichen Wohnen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.08.2024 NDR Hamburgs Inseln – Lieblingsplätze in der Großstadt
Folge 577 (60 Min.)Vivien Zehl arbeitet für AIDA als Proviantmeisterin. Gerade ist sie mit dem Kreuzfahrtschiff auf der Elbinsel Steinwerder angekommen und muss neue Ladungen mit Lebensmitteln koordinieren.Bild: NDR/Stefan WeißeReif für die Insel? Man muss nicht weit reisen, um ein Eiland zu finden. Mitten in Hamburg befinden sich kleine Oasen im Strom. Auf der 38 Hektar großen Billerhuder Insel im Stadtteil Rothenburgsort lassen die Kleingärtner ihre Seele baumeln. In einer der knapp 600 Parzellen auf dem Eiland hat Rentner Ehrhard Sanders seine Passion gefunden: das Gärtnern. Sein 490 Quadratmeter großes Pachtgrundstück liegt direkt an der Bille mit Bootsanleger. Von hier aus schwimmt er auch gerne eine Runde oder paddelt mit seinem SUP-Board zu den Nachbarn.
Zu denen gehört auch Bettina Hoffmann. Sie bewohnt eines der Steinhäuser. Sie ist auf der Billerhuder Insel geboren und aufgewachsen. Ein Hingucker dort: die über 110 Jahre alte „Elise“. Jens- Peter Kahl und sein Kumpel halten die Schlepperbarkasse in Schuss. Mit ihrer „Elise“ tuckern sie gerne um die Insel und im Hamburger Hafen herum. Die Bunthäuser Spitze an der Elbinsel am Moorwerder Hauptdeich ist dagegen ein Eldorado für Reisemobilisten und auch Sitz der kleinen Bunthaus Brauerei.
Hier, wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe teilt, befindet sich der südlichste Teil von Wilhelmsburg. Mit einer Fläche von 35 Quadratkilometern ist Wilhelmsburg sogar die größte Binneninsel Europas. Musiker Benjamin Branzko lebt und arbeitet hier. Der Leuchtturm an der Bunthäuser Spitze ist einer seiner Lieblingsplätze. Branzko wohnt im kulturell vielfältigen Reiherstiegviertel mit seinen vielen Cafés. Für ihn ist sein Viertel immer noch ein Geheimtipp. Gerne geht er auch in den Inselpark, wo Brauer Jens Hinrichs sein Bunthaus-Craft-Beer verkauft.
Einmal im Jahr heißt es auf der Insel: 48 Stunden Wilhelmsburg. Auf diesem musikalischen Nachbarschaftsfestival spielen Bands, die in Wilhelmsburg und auf der Veddel zu Hause sind. Projektleiterin Alena fährt mit dem Fahrrad zu den verschiedenen Konzerten und schaut, ob alles vor Ort funktioniert. Es wird sogar finnischer Tango geboten. Auch die angrenzende Veddel ist eine Elbinsel. In der traditionellen Veddeler Fischgaststätte servieren die Inhaber Christian und Olivia Butzke vor allem Kartoffelsalat und Backfisch aus ihrem legendären Ofen.
Die Kultgaststätte ist seit 1932 eine echte Institution auf der Veddel. Im Hamburger Arbeiterstadtteil wird auch gestrickt und gehäkelt. Bei der Textilproduktion Made auf Veddel, einst als soziales Projekt gestartet, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Talenten beschäftigt. Die Fähigkeiten, die sie mitbringen, sind so vielfältig wie ihre Herkunft.
Auch Schneiderin Zübeyde Bildir beherrscht ihr Handwerk und fertigt die schönsten Textilien. Ein Ortsteil von Veddel ist die Binneninsel Peute. Hier hat Bootsbauer und Restaurateur Jürgen Renken einen maritimen Gewerbehof aus Containern ins Leben gerufen. Neben der Werfthalle ist eine Tischlerei untergebracht. Dort fertigt Dag Jansson Perslow Möbel aus Hafen- und Sturmholz. Nur einmal im Jahr besteht die Möglichkeit, die Naturschutzinsel Neßsand zu betreten. Am langen Tag der StadtNatur bietet Bernd-Ulrich Netz, verantwortlich für Naturschutz und Grünplanung bei der Umweltbehörde, eine Führung über die Insel an.
Sie liegt gegenüber von Blankenese und beheimatet seltene Tiere und Pflanzen. Auch Frederik Landwehr von der Loki Schmidt Stiftung liegt der Naturschutz am Herzen. Er leitet das Projekt Biber. 50 von ihnen gibt es in Hamburg, schätzt er. In der Dove-Elbe in den Vier- und Marschlanden begutachtet er mit der angehenden Ökologin Alina drei kleine Inseln. Hier suchen sie Biberspuren und wollen Fotofallen aufstellen.
Alina forscht gerade über die Verwandtschaftsverhältnisse der Biber in diesem Gebiet, das bei Jachtbesitzern nur die Rentnerbucht heißt. Sie ist ein beliebter Ankerplatz. Katharina und ihr Mann können hier gut abschalten. Als wären sie im Urlaub, sagen sie. Auf der 120 Meter langen Gurlitt-Insel am Ostufer der Hamburger Außenalster sind viele Wassersportler zu Hause. Dort befinden sich ein Ruderclub und eine Segelschule. Regelmäßig zieht Lokalpolitiker Markus Schreiber (SPD) hier seine Ruderbahnen; und Thorsten Turck bekommt hier Segelunterricht.
Unweit der Alster ist auf der Insel Wandrahm das Kaffeemuseum Burg ein Touristenmagnet. Leiterin Bärbel Dahms bietet Einblicke in die Welt des Kaffees und lädt zu Kaffeeverkostungen ein. Bei einem privaten Spaziergang zeigt sie ihre Lieblingsplätze auf der Wandrahm-Insel in der Speicherstadt. Der Streifzug durch Hamburgs Inselparadiese führt weiter auf die Elbinsel Kaltehofe. Die Stiftung Wasserkunst betreibt hier ein begehbares, ehemaliges Filtrationswerk und einen Naturerlebnis-Pfad.
Fast 100 Jahre lang wurde auf Kaltehofe Trinkwasser für die Hamburger Versorgung gefiltert. Felix Gedanke weiß so ziemlich alles über die Geschichte der Insel und führt die Besucherinnen und Besucher über das Gelände. Im Hamburger Hafen legt auf der Elbinsel Steinwerder einmal in der Woche das Kreuzfahrtschiff „AIDAprima“ an. Dann müssen die Festmacher harte Arbeit verrichten. An der Pier ist dann auch Vivien Zehl im Einsatz.
Sie ist Proviantmeisterin und sorgt dafür, dass das Kreuzfahrtschiff logistisch perfekt mit frischen Lebensmitteln beladen wird. Ein Traumjob, sagt sie. Vivien fährt mit dem Kreuzfahrtschiff von Hafen zu Hafen und kennt die Kaikanten dieser Welt! In Hamburg gibt es für sie immer eine besondere Herausforderung zu meistern: die Tide an der Pier. Zehn Lkw mit Tiefkühlware und frischen Lebensmitteln stehen an diesem Tag bereit. Das Kreuzfahrtschiff legt um 18:00 Uhr wieder ab und passiert dabei die Insel Neßsand, die jetzt wieder ein ganzes Jahr lang nicht betreten werden darf. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.08.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Fr. 16.08.2024 ARD Mediathek Hinterhöfe des Nordens – Arnis, Flensburg, Kiel, Lübeck
Folge 578 (60 Min.)Pralinen selbst machen, Bonsai-Kurse, Hinterhofkonzerte und Föhnfrisur: „die nordstory“ zeigt, wie Macherinnen und Macher aus Schleswig-Holstein Hinterhöfe lebendig machen und auf kleinstem Raum versteckte, kulturelle Oasen erschaffen. Einer dieser Macher ist Gunnar Astrup, Chef der Flensburger Hofkultur. Damit ein idyllischer Kaufmannshof für eine Nacht zu einer Open-Air-Bühne werden kann, muss er jede Menge Hindernisse aus dem Weg räumen. Gunnar muss mit Gastronomen um Bühnenplatz feilschen und Ordnungsamt und Feuerwehr überzeugen, dass am Konzertabend alles sicher ist. Nebenbei überredet er einige Anwohnende, ihre Wohnungen als Backstagebereich für Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung zu stellen, und trommelt Ehrenamtliche für den Auf- und Abbau zusammen.
Sollte am Konzertabend Schietwetter sein muss er einen Plan B in der Tasche haben. In Kiel locken der Floristmeister Sven Wagenknecht und die Konditormeisterin Corinna Fleißer ihre Kundschaft mit wertvollen Bonsai-Bäumen bzw. selbst gemachten Pralinen in einen versteckten Hinterhof. Das Paar muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, damit ihre Kundinnen und Kunden den Weg zu ihnen auf sich nehmen.
Corinna arbeitet schon seit Jahren an dem Rezept ihrer süß-salzigen Algenpraline. Sie soll der Renner des Jahres werden. In Arnis, der kleinsten Stadt Deutschlands, bietet Familie Nickel auf ihrem lauschigen Hinterhof feine Föhnfrisuren, edle Schnäpse und erdiges Metallbauhandwerk an. Und mitten in der historischen Lübecker Altstadt ackern die Architekten Nicola Petereit und Jörg Haufe als Hinterhofbauern. Sie bauen auf 400 Quadratmetern Obst und Gemüse an und haben nebenbei einen kleinen, archäologischen Schatz ausgebuddelt, den sich ein Experte für mittelalterliche Toiletten angucken wird. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 23.08.2024 NDR Abenteuer Baustelle – Anpacken mit Mut und Leidenschaft
Folge 579 (60 Min.)Es gibt Menschen, für die wird ein besonderes Bauwerk zum Lebenstraum. Andere opfern ihre Freizeit, um ein baufälliges Fachwerkhaus zu sanieren. „die nordstory“ erzählt drei ganz unterschiedliche Geschichten über Menschen in Norddeutschland, die mit Mut und Leidenschaft anpacken, um besondere Bauprojekte zu verwirklichen. Alain und Mirabelle Caboussat kauften 2017 den Wasserturm von Cuxhaven und stecken jahrelang all ihre Energie und finanziellen Mittel in die Sanierung. Sieben Jahre später ist es so weit: Sie eröffnen ein Café im Turm und erfüllen sich so einen Lebenstraum.
„Es war oft hart für uns, das durchzuhalten. Aber es hat sich gelohnt!“, sagt Mirabelle. In Hann. Münden an der Weser organisieren sich engagierte Bürger*innen in einer Genossenschaft und kaufen gemeinsam baufällige Fachwerkhäuser, um sie in Eigenregie zu sanieren. Bernd Demandt ist gelernter Tischler und Polsterer und schuftet gemeinsam mit seinen Mitstreitern in der Freizeit ehrenamtlich, um ein Haus von 1539 zu retten. „Wir wollen natürlich auch Wohnraum schaffen hier in der Altstadt!“, sagt Bernd. Ein sehr kleines Bauwerk wird für Lukas Thiemann zur großen Herausforderung.
Der Tischler hat zusammen mit seinem Team fünf Tiny-Häuser gebaut, die auf die Nordseeinsel Spiekeroog verschifft und dort aufgestellt werden sollen. Sie bieten nur 20 Quadratmeter Wohnfläche, müssen aber extreme Wetterbedingungen aushalten. „Wir könnten die Häuser auch auf die Zugspitze stellen, das ist dieselbe Windzone wie im Wattenmeer!“, sagt Lukas. „die nordstory“ begleitet Bauherren und Handwerker teilweise über mehrere Monate und zeigt, wie viel Arbeit und Stress, aber auch wie viel Freude das „Abenteuer Baustelle“ mit sich bringt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 30.08.2024 NDR Nur die Ruhe! Sommer an der Peene
Folge 580 (60 Min.)Einsam, wild, verwegen: Die Peene zählt zu Deutschlands naturbelassensten Flüssen. Inmitten saftiger Flussauen, wilder Orchideen, sumpfiger Bruchwälder und Niedermooren fühlt man sich ins Amazonas-Delta versetzt. Auf den ersten Blick tut sich hier nicht viel. Der Film ist eine Reise vom Ursprung der Peene am Kummerower See bis hin zum Peenestrom. Das Filmteam trifft Menschen, die sich – jeder auf seine Weise – dem Fluss und seiner Landschaft verbunden fühlen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 06.09.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Do. 05.09.2024 ARD Mediathek die nordstory spezial: Die Urlaubsmacher vom Ostseestrand – Schuften für die schönste Zeit im Jahr
Folge 581 (90 Min.)Hinter den Kulissen der Hotels, Resorts und Freizeitanlagen in Mecklenburg-Vorpommern sind viele fleißige Helferinnen und Helfer im Einsatz. Ohne sie wäre ein erholsamer Urlaub nicht möglich. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 08.09.2024 NDR Sommer an der Warnow – Paradies mit Suchtpotenzial
Folge 582 (60 Min.)Die Geschichten dieser „nordstory“ spielen an der Warnow, dem längsten und wasserreichsten Fluss Mecklenburg-Vorpommerns. Die Protagonist*innen leben alle vom und mit dem Fluss. Brit Abeln betreibt das Naturdorf Eickhof. In Bützow hat Angelika Latzke vor acht Jahren direkt am Alten Hafen ihren Eispavillon eröffnet. Ein weiterer Schauplatz ist das Flussbad Rostock. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 13.09.2024 NDR Der Gendarmenpfad – Dänemarks hyggeliger Wanderweg
Folge 583 (60 Min.)Acht Leute aus Berlin und ein Dackel namens Willy wollen dem Großstadttrubel entfliehen. Ihr Ziel: der Süden Dänemarks. Dort wartet der berühmte Gendarmenpfad auf sie. Dieser historische Weg, einst eine Patrouillenroute, auf der Polizisten Jagd auf Schmuggler machten, ist heute einer der schönsten Wanderwege des Landes. Die Reisegruppe plant, die 84 Kilometer von Skovby bis Padborg zu Fuß zu erkunden, dabei die Natur zu genießen und in die dänische Kultur einzutauchen. Nicht nur für das Teammitglied mit den Dackelbeinen wird das eine echte Belastungsprobe. Doch die soll sich lohnen. Der Süden Dänemarks ist eine einzigartige Region, in der deutsches und dänisches Leben miteinander verschmelzen.
Viele Deutsche haben hier eine neue Heimat gefunden, darunter Mareke und Hilmar. Ihr Traum vom Haus am Meer wurde Wirklichkeit am Gendarmenpfad. Das alte Ausflugslokal, das einst der dänische König besuchte, hatte zwischenzeitlich kein Dach mehr, erstrahlt nach aufwendiger Renovierung wieder in neuem Glanz. Mareke hat aber schon wieder ein neues Projekt. Sie träumt davon, mit Ziegen über den Gendarmenpfad zu wandern. Die geeigneten Tiere muss sie aber erst noch finden. Am anderen Ende des Pfades leben Flemming und Marianne. Der ehemalige Krankenpfleger und die Steuerberaterin haben nach dem Verkauf ihrer E-Learning-Firma noch einmal etwas ganz anderes gestartet mit der Eröffnung eines gemütlichen Hotels, das einst ein Nonnenkloster war.
Hier wollen sie Wanderer willkommen heißen und ihnen dänische Hygge näherbringen. Doch was hat es mit Hygge eigentlich genau auf sich? Warum sind die Dänen überhaupt so überdurchschnittlich glücklich? Das wird die Berliner Wandergruppe in diesem Film erfahren. „die nordstory“ begleitet die faszinierende Reise entlang des Gendarmenpfads. Eine Entdeckungsreise voller Geschichten, Begegnungen und unvergesslicher Momente! (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 20.09.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Do. 19.09.2024 ARD Mediathek Neues Leben im Teufelsmoor
Folge 584 (60 Min.)Nördlich von Bremen bis Bremervörde im Landkreis Rotenburg/Wümme erstreckt sich eine mystische Niederung, die schon immer Künstler*innen, Reisende und Suchende angezogen hat: das Teufelsmoor. Mit dem Ende der Corona-Pandemie haben sich hier viele Menschen mit neuen Angeboten und Projekten aufgestellt. Sie wollen die Region für den Tourismus neu nutzen und für die Bewohner lebenswerter machen. Im Teufelsmoor ist vieles im Umbruch: „die nordstory“ begleitet diesen durch den aufregenden Sommer und Herbst 2023. In Bremervörde schrauben Jörn Buschmann und sein Team am historischen Moorexpress.
Die Gleise, auf denen der Zug unterwegs ist, stammen aus der Zeit, als im Teufelsmoor noch Torf abgebaut wurde. Heute pendelt der Moorexpress, liebevoll Moormolly genannt, zum Vergnügen der Fahrgäste zwischen Stade, Worpswede und Bremen. Alle acht Jahre müssen die Waggons zur Hauptuntersuchung, die ganze drei Jahre dauert. Wird Jörn es schaffen, den knallroten Wagen am Ende wieder sicher auf die Schiene zu bringen? Das Land of Green ist ein Herzensprojekt für Matthias Benthin alias Matze.
Mit drei Freunden hat er 2020 einen verlassenen Campingplatz wieder zum Leben erweckt. Die Gäste können hier in Baumzelten und Tiny Houses übernachten. Bei der Ankunft von Mimi herrscht plötzlich Aufregung in der grünen Idylle. Mimi ist das neueste und mit 8,5 Metern Länge und vier Metern Höhe gar nicht mal so kleine Tiny House. Und da Mimi bei ihrer Ankunft erstmal im matschigen Moorboden stecken bleibt, müssen Matze und seine Nachbarn jetzt gut zusammenarbeiten, damit Mimi endlich am richtigen Platz ankommt. 2023 ist für die Kahnschiffer*innen des Teufelsmoors ein besonderes Jahr.
Nur alle drei Jahre findet die große Torfkahn-Armada statt. Alle Torfkähne des Teufelsmoors fahren in einer beeindruckenden Kolonne von Worpswede bis nach Bremen. Mit dabei ist auch der gebürtige Schwabe Rüdiger Heiss, der die Tradition auch an seinen Sohn Elias weitergibt. Das ist auch dringend nötig, denn viele der Kahnschiffer sind inzwischen im hohen Rentenalter. Das Teufelsmoor ist auch bekannt für die Sogwirkung auf Künstler*innen aus der ganzen Welt. Philine und Bhima Griem aus Berlin übernahmen 2020 die künstlerische Leitung der Künstlerhäuser und verliebten sich in das Teufelsmoor als Kreativort.
Mit einem Kneipenabend wollen sie den Austausch zwischen Künstler*innen und die Dorfbewohner*innen fördern. Auf dem Fabelhof in Worpswede baut Johannes Scholz von der Mosterei Fabelsaft einen Biomeiler. Scholz und seine Helfer*innen mischen in einer Art riesigen Komposthaufen Pferdemist mit Hackschnitzeln. Die Energie, die beim mikrobiologischen Abbau entsteht, soll den Fabelhof 18 Monate lang mit Wärme versorgen. Ob der Plan aufgeht? (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 27.09.2024 NDR Überraschungen an der Kaikante – Rostocks Fischereihafen erfindet sich neu
Folge 585 (60 Min.)Kleiner Hafen mit großer Geschichte: Der Fracht- und Fischereihafen im Rostocker Stadtteil Marienehe war die Heimat der Hochseefangflotte der DDR und das Zentrum der Fischverarbeitung. Seit dem Ende der Planwirtschaft erfindet sich der Hafen an der Warnow immer wieder neu. Fisch wird hier immer noch umgeschlagen: In den gewaltigen Kühlhallen stapeln sich Pengasius, Lachs und Forellenfilet, allerdings angeliefert mit Lkw aus Norwegen. Die Schiffe an der Kaikante bringen heutzutage Düngemittel, Getreide und vor allen Dingen Holz. Das wird hier direkt auf Züge verladen, die den Rohstoff weiter ins Inland verfrachten.
Im Hinterland des Hafens siedelt jetzt buntes Gewerbe. In der alten Starkstromtransformatorenstation zum Beispiel lässt ein Fotograf die Puppen tanzen und dreht in dem zum Studio umgebauten Haus ein Werbevideo. Die Techniker von Framework Robotics testen im Hafenbecken nebenan selbst entwickeltes Unterwassergerät. Während die Hafentierärzte, die Dock-Docs, Königspudel und Pinscher verarzten. Eine turbulente Reportage über die neuen Nutzer des alten Hafengeländes. Von brummigen Hafenarbeitern, fröhlichen Küchenfrauen, Tanzmädchen, Trödlern, Tierärzten und vielen mehr. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 04.10.2024 NDR Himmel über Hamburg – Ready for takeoff?
Folge 586 (60 Min.)Der Luftraum über Hamburg ist stark frequentiert: Er wird durchquert von den Test- und Abnahmeflügen des in Finkenwerder ansässigen Flugzeugbauers. Hubschrauber der Polizei und Feuerwehr überwachen von oben den Verkehr, nehmen im Notfall die Verfolgung auf, machen Kontrollflüge bei Großevents und transportieren Verletzte von Unfallstellen in die Krankenhäuser der Stadt. „die nordstory“ erzählt von Menschen, die den Luftraum durchqueren. Begleitet Menschen, die ihn kontrollieren, ihn leidenschaftlich meteorologisch, astronomisch und ornithologisch beobachten. Und von denen, die Menschen in Not sicher auf dem Luftweg in Kliniken bringen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 11.10.2024 NDR Pendeln zwischen Süderoog und Pellworm – Das Halligkind wird eingeschult
Folge 587 (60 Min.)Mitten im Wattenmeer, wo die Gezeiten das Leben bestimmen, beginnt auf der kleinen Hallig Süderoog für die kleine Fenja ein großes Abenteuer: das Halligkind wird eingeschult. Der erste Schultag markiert wohl für alle Familien den Start in einen neuen Lebensabschnitt. Für Fenjas Eltern, Nele Wree und Holger Spreer-Wree, gilt das in besonderer Weise. Denn die Schule, die Fenja besuchen soll, liegt auf der Nachbarinsel Pellworm, eineinhalb Stunden mit dem Schiff entfernt. Das Jahr hat es in sich für Nele und Holger, den langjährigen Pächtern von Süderoog. Im Frühjahr ist Lammzeit auf Süderoog. Auf Nele wartet wieder wochenlanger Dauerstress.
Zwillingsgeburten sind eher die Regel, selbst Drillinge sind keine Ausnahme. Holger hat seine Idee verwirklicht, über das Leben auf einer Hallig ein Kinderbuch zu schreiben. Im Sommer stellt er „Halligzauber im Wattenmeer“ auf Pellworm öffentlich vor. Anschließend beginnen die Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an den Warftgebäuden. Dafür holt er mit seinem Schiff Tischler und Maler auf die Hallig. Veit Hennig, Biologe an der Hamburger Universität, hat sich für ein Monitoring angemeldet. Es geht es um das Aussetzen kleinmaschiger Reusen. Werden sich darin so viele Kleinfische verfangen, dass Tausende von Brutvögeln für ihre Jungen ausreichend Nahrung vor der Hallig finden? Anfang September schließlich kommt Halligkind Fenja auf Pellworm zur Schule.
Bisher ging sie hier mit ihrer kleinen Schwester Ilvy in den Inselkindergarten. Nele wohnt dann mit den Töchtern in einer Ferienwohnung ihrer Eltern, mittlerweile das zweite Zuhause. Holger muss auf Süderoog bleiben, er kann die Hallig nicht tagelang allein lassen. Erst nach den Herbstferien, so der abgestimmte Plan mit der Schule, könnte Fenja auch online unterrichtet werden. Dieser Film setzt die Reihe der bisherigen Reportagen über die einzigen Bewohner von Hallig Süderoog mitten im Wattenmeer fort. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 18.10.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Mi. 16.10.2024 ARD Mediathek Wohnträume in alten Höfen – Neues von den Resthofsanierern
Folge 588 (60 Min.)Stephen und Maxi Warneyer haben mit Hof Rohrstorf einen klassischen Vierseitenhof gekauftBild: NDR/Reinhard BettauerVier unterschiedliche Höfe, vier Paare, ein Traum: individuelles Wohnen in einem alten Haus auf dem Land. Seit dem Beginn des Umbaus bei den Resthofsanierern ist ein weiteres Jahr vergangen. Tiefschläge und Höhenflüge liegen nah beieinander. Mia und Dennis Böhk renovieren seit mittlerweile drei Jahren einen ehemaligen Bauernhof in Thedinghausen zwischen Bremen und Verden. Außer ihnen selbst sollen hier auch Tiere in Not dort ein neues Zuhause finden. Und es geht mit großen Schritten voran: Die ersten Tiere sind eingezogen und auch der eigene Einzug rückt näher.
Das Haus ist zwar noch lange nicht fertig, aber das Geld wird knapp. Annika und Sascha Manzeck leben inzwischen schon fast ein Jahr in ihrem Traumhaus, einer alten Schmiede in Abbenrode bei Braunschweig. Als sie eingezogen sind, war nur das Untergeschoss fertig. Und der Ausbau der oberen Etage zieht sich hin, denn die beiden haben „Renovierungs-Blues“. Und der Alltag mit Job und zwei Kindern bringt den Zeitplan immer wieder durcheinander.
Auch Carolin und Sebastian Paschen vom Gut Landwitz in Mecklenburg-Vorpommern kommen nur langsam voran. Sie wollen das alte Guthaus sanieren und für die Gemeinschaft, für Kunst und Kultur öffnen. Und dort aber auch selbst leben. Deshalb bauen sie einen Bereich für sich als Wohnraum um. Noch ist längst nicht alles fertig, aber für die Familie steht fest: Sie wollen nirgendwo anders mehr leben, Maxi und Stephen Warneyer haben einen klassischen Vierseitenhof zwischen den Städten Uelzen und Dannenberg in Niedersachsen gekauft.
Aber der Hof ist extrem renovierungsbedürftig und eigentlich zu groß für eine Familie. Die beiden müssen eine schwere Entscheidung treffen: bleiben oder verkaufen? Die aktuelle „nordstory“ begleitet vier Paare ein Jahr lang auf ihrem Weg zum Traumhaus. Immer wieder schauen sie auch zurück auf den Anfang der Sanierung, denn der NDR ist mit der Kamera bei den Paaren schon seit insgesamt zweieinhalb Jahren dabei auf ihrem schönen und beschwerlichen Weg zum Traumhaus. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 25.10.2024 NDR „Gefundenes Fressen“ – Von Jägern, Sammlern und Selbstversorgern in MV
Folge 589 (60 Min.)Peter Rinow sammelt selbst im Winter Pilze.Bild: NDR/Cornelia HelmsImmer mehr Leute kehren zu alten Traditionen zurück: Gemüse anbauen, Brot backen und Pflanzen in der Natur sammeln. „die nordstory“ zeigt Menschen, die das Wissen aus Großmutters Zeiten wieder aufleben lassen und so gesund und nachhaltig leben wollen. Wenn Peter Rinow nicht gerade angelt, streift er durch die Wälder. Das ganze Jahr über. Selbst im Winter sammelt er Pilze. Vitalpilze sind gut fürs Immunsystem. Meist sucht er sich erstmal einen „Waldkaugummi“, eine Schmetterlingstramete, und zieht dann weiter.
Gesundes für den Speiseplan und Nützliches für die Hausapotheke findet Bianca Zillmann im Frühjahr an jeder Ecke. Dann sammelt sie Wildkräuter. Im Herbst buddelt sie Wurzeln aus, alles in der Natur vor der eigenen Haustür. Gemüse für den Winter fermentiert sie. Das macht den Darm flott und peppt das Immunsystem auf dank Milchsäurebakterien. Schon die Generationen der Vorfahren waren Jäger und Sammler. Immer mehr Menschen zieht es heute wieder zurück zu alten nachhaltigen Traditionen: Sie bauen Gemüse an, machen es haltbar, backen Brot oder sammeln in Wald und Flur Nahrung.
Joachim und Vivian Jung aus Glashagen bei Rostock sind Selbstversorger. Sie bauen so viel wie möglich selbst in ihrem Garten an, lagern Gemüse in einem Erdkeller und produzieren sogar ihre eigene Erde. Das Jägerpaar Anja und Thomas isst nur Fleisch, dass es selbst erlegt hat. Auch Peter Rinow isst am liebsten das, was er selbst geangelt hat. Er verwertet auch kleine Fische wie Plötze und Rotfedern. Wie das geht und vor allem auch schmeckt, bringt er Kindern in Angelkursen bei. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Mi. 30.10.2024 ARD Mediathek Grüfte, Glocken, großer Ausblick – Der Michel und sein Drumherum
Folge 590 (60 Min.)Michelehen halten besser: Pastorin Julia Atze.Bild: NDRMorgenritual Punkt acht Uhr: Michel-Küster Tobias Jahn säubert das Kirchenschiff mit dem Industriesauger. Die Fülle der Touristen hinterlässt deutliche Spuren. Rund 1,5 Millionen Besucher wollen Hamburgs Wahrzeichen jedes Jahr besichtigen. Was sie nicht sehen, zeigt „die nordstory“. Das sind z. B. die Fundamente mit den Kupferresten tief unter dem berühmten Turm, der verstaubte Kirchenboden mit dem geheimnisvollen Orgelfernwerk und die falschen Fenster oder der Erfrischungsraum für die Ehrenamtlichen gleich neben den schweren Grabplatten in der Krypta. Küster Tobias Jahn kennt die schönste Barockkirche Norddeutschlands und all ihre Seiten aus dem Effeff.
Der ehemalige Kfz-Techniker verrichtet seinen Dienst am Michel seit 30 Jahren. Der Michel ist fast schon ein mittelständisches Unternehmen mit Konzert- und Veranstaltungshalle und Kirche. Eine Ikone des Nordens, von deren Turm morgens und abends der Türmer seinen Choral über die Stadt bläst. Josef Thöne erfüllt den mittlerweile 300 Jahre alten Dienst direkt über den Kirchenglocken seit Jahrzehnten und in Freizeitkleidung, nachdem ihm das traditionelle Türmergewand ganz unchristlich entwendet wurde. Ein gutes Stück, wenn nicht „das“ Stück Hamburg überhaupt, ist der berühmte Sakralbau, umgeben von Hamburgensien unterschiedlichster Art.
Das trubelige Portugiesenviertel zum Hafen hin, das traditionelle Restaurant Old Commercial Room, berühmt für Labskaus, in dem Anna Rauch gewissenhaft die Küche und das Regiment führt, dazu die Krameramtswohnungen und das Seemannsheim gleich gegenüber. Drei Häuser weiter bietet der Laden Frau Vogel neben ausgefallenen Souvenirs auch Hundeeis in allerlei Geschmacksrichtungen an: Melone-Feta ist der Renner, weiß sie. Mops August ist als Vorkoster eine verlässlich geschmackssichere Spürnase.
Originalität und Eigensinn zeichnet die Gegend um den Michel und ihre Typen aus. Hauptpastor Alexander Röder liebt den Großneumarkt mit seinen Ständen, Feinschmecker besorgen sich hier häufig die Köstlichkeiten, die zum irdischen Leben gebraucht werden. Den Michel als Bauwerk zu erhalten und dem Zahn der Zeit zuvorzukommen ist eine der Hauptsorgen des Herren über zehn Angestellte und gut 300 ehrenamtliche Mitarbeiter. Dafür treibt der bestens vernetzte Geistliche sehr weltlich amtliche Beträge von Spendern, Gönnern und Michel-Liebhabern ein.
Er weiß, was der Michel für Hamburg und die Hamburger bedeutet. Hier finden die wesentlichen Schritte im hanseatischen Leben und auch danach statt. Taufe, Hochzeit oder Trauerfeier, bis 1813 ließen sich wohlhabende Bürger sogar unter dem Michel begraben. Ein feines Zubrot für die Kirche in der Neustadt. „die nordstory“ erzählt die Geschichte des Michel und begleitet das Bauwerk und seine Menschen durch das Jahr bis hin zur Aufstellung der Weihnachtstanne vor dem Altar. Eine geheime Seilwinde im Kirchenhimmel hilft, den Riesenbaum aufzurichten, denn erst dann kann für die Hamburger tatsächlich Weihnachten gefeiert werden. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.11.2024 NDR die nordstory spezial: Nostalgie auf Schienen – Unterwegs mit der Eisenbahn durch MV
Folge 591 (90 Min.)Schienenwechsel auf der Schnellfahrtstrecke Köln-Rhein/Main.Bild: Axel SchneppatDie Eisenbahn kommt zu spät, funktioniert nicht oder fällt aus. Zugfahren in Deutschland kann immer wieder zur Zumutung werden. Trotzdem gibt es sie, die Eisenbahnfans, die leidenschaftlichen Lokführer und Mitreisenden in Fernzügen, Regionalbahnen und auf Dampflokstrecken. Einer davon ist Lukas Münch, ein Lokomotivführer aus Rostock. Hauptsächlich ist Lukas auf der Dampflok Molli unterwegs, der Mecklenburgischen Bäderbahn zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn. Aber auch mit dem Lütt Kaffeebrenner der Klützer Eisenbahngesellschaft, ebenfalls eine historische Schmalspurbahn, die zwischen Klütz und Reppenhagen in Nordwestmecklenburg fährt. Allerdings nicht mit Dampf, sondern mit Diesel. Aber Lukas fährt auch mit modernen Zügen: mit der S-Bahn zwischen Warnemünde und Güstrow, ohne Kohleschippen, dafür mit der Wachsamkeitstaste im Anschlag, die er alle 30 Sekunden drücken muss.
Außerdem gibt es noch die vielen Liebhaber alter, verlassener Bahnhöfe. Moritz Müller gehört dazu. Mit viel Eisenbahnromantik im Herzen hat er den alten Bahnhof in Buschhof an der Mecklenburgischen Seenplatte umgebaut, um darin zu leben und zu arbeiten. Auch Sammler alter Eisenbahnwaggons gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Einer von ihnen hat sogar einen Originalwagen des Orientexpresses von weit hergeholt, um ihn zu restaurieren. Und natürlich gibt es all die Reisenden in den Zügen, die gerne Landschaften an sich „vorbeifliegen“ lassen, und Schaffner*innen, die für gute Laune sorgen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2024 NDR Lotsen-Nachwuchs für den Nord-Ostsee-Kanal
Folge 592 (60 Min.)In einer speziellen Halle üben die Lotsenanwärter das Hochklettern der Lotsenleiter.Bild: NDRIhre Arbeitszeiten kennen keine Nachtruhe oder Feiertage. Rund um die Uhr sorgen die Lotsen auf dem Nord-Ostsee-Kanal dafür, dass Schiffe die Wasserstraße durchqueren können. Sie gehen in den Schleusen oder bei voller Fahrt an Bord und lotsen die Schiffe durch die Enge des Kanals. Ihr Job stellt sie vor große Herausforderungen. Die Sturmflut im Oktober 2023 hat wichtige Infrastruktur beschädigt, wegen Bauarbeiten müssen die Schiffe im Kanal langsamer fahren. Und dann fehlt auch noch der Nachwuchs. Von den Weltmeeren zurück in den Norden Der aktuelle Ausbildungsjahrgang der Lotsenbrüderschaft Elbe in Brunsbüttel ist klein, nur sechs Männer sind dabei.
Einer von ihnen ist Artur Schmidt. Der 35-Jährige ist jahrelang als 1. Offizier über die Weltmeere gefahren, bevor seine Erfahrung für die Ausbildung zum Lotsen reichte. Nach einem halben Jahr wartet auf ihn jetzt die erste große Bewährungsprobe: die praktische Zwischenprüfung. Nur wenn Artur besteht, darf er mit der Ausbildung weitermachen. Im Schiffssimulator und auf dem Nord-Ostsee-Kanal sammelt er Fahrpraxis, doch in der Prüfung macht ihm starker Wind Probleme. Wird Artur das entscheidende Anlegemanöver meistern und seinem Traum vom Lotsenjob ein Stück näherkommen? Die erste Lotsin auf dem Nord-Ostsee-Kanal Miriam Schlüter hat die Ausbildung bereits abgeschlossen.
Seit einem Jahr ist sie als Lotsin auf dem Nord-Ostsee-Kanal unterwegs. Fast jeden Tag lotst Miriam ein Schiff durch den Kanal und muss dabei häufig auch gegen Vorurteile kämpfen. Denn Miriam ist eine von deutschlandweit nur vier Frauen in dem Lotsenjob und die erste Lotsin überhaupt auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Während sie sich in ihrem neuen Alltag als Lotsin zurechtfindet, versucht die Dithmarscherin auch, mit ihrem Beispiel den Weg für andere Frauen zu ebnen.
Neuer Ausbildungsweg in den Startlöchern Mehr Frauen für den Lotsenjob gewinnen und gleichzeitig die Nachwuchsprobleme lösen, das ist das Ziel Erik Dalege, Vorsitzender der Bundeslotsenkammer. Er arbeitet bereits seit Jahren an einem Studiengang, der die bisher notwendige Fahrpraxis auf den Weltmeeren ersetzen soll. Zum Wintersemester kann es endlich losgehen. Doch die Werbung für den neuen Studiengang läuft schleppend. Schaffen es die Lotsen, bis zum Semesterstart genügend Studierende zu finden? (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 15.11.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Sa. 09.11.2024 ARD Mediathek Die Amrumer Inselbauern als Bauherren – Neue Wohnungen für Insulaner
Folge 593 (90 Min.)„die nordstory Spezial“ zeigt einen spannenden Film über zwei extreme Jahre für die Inselbauern von Amrum: Es ist eine schwindelerregende To-do-Liste, die sich Birgit, Irk und Oke vorgenommen haben. Sie wollen eine ehemalige Ferienpension zu einem Wohnhaus für Insulaner umbauen, 140 Hektar Ackerland bestellen und abernten, einen neuen Stall für 20 Mastschweine bauen und die Tiere auf die Insel holen, 120 Mastbullen versorgen und zum Schlachter aufs Festland fahren. Das kann doch kein Mensch schaffen! Doch, das geht!, behaupten die Inselbauern, ohne zu wissen, dass sie es zusätzlich mit nie dagewesener Gänseplage und kapitaler Missernte zu tun bekommen werden.
Landwirte sind Oke und Irk Martinen, seit sie denken können. Und das mit ganzem Herzen. Bauherren wurden sie durch Zufall. Birgit erbte von ihrer Freundin Ursula eine Ferienpension und versprach ihr, das Haus nach Ursulas Tod weder abzureißen noch zu verkaufen. So werden die Ackerbauern zu Bauherren. Der Umbau der Pension entpuppt sich als „Zeitfresser“ und Millionenprojekt. Im Februar 2023 beginnen die Arbeiten. Es muss schnell gehen, denn die Bank will den zuvor gewährten Kredit bald zurück. Der Plan: Die künftigen Mieter, allesamt Insulaner und Freunde der Martinens, zahlen durch ihre Mieten den Kredit über die Jahre zurück.
Damit die Umbaukosten nicht durch die Decke schießen erledigt Oke mithilfe befreundeter Handwerker den Umbau in Eigenarbeit. „Nebenbei“ kümmern sich die Inselbauern gemeinsam um den Ackerbau. Immer neue Probleme begleiten das Vorhaben. Schietwetter verzögert die Umbauarbeiten. Handwerker springen kurzfristig ab, Oke muss das Dach selbst decken. Der zum Jahreswechsel 2023 geplante Einzug muss verschoben werden. Die ungewöhnlichen Wetterlagen bedrohen auch Ackerbau und Ernte. Was Dürre und Dauerregen verschonen, fressen Hunderttausende Gänse von den Feldern.
Das Jahr 2024 beginnt mit ähnlichen Problemen. Doch dann endlich, Land in Sicht: Im Mai 2024 zieht die erste Familie in das Haus ein. Das Gänseproblem haben die Martinens mit massenhaftem Maisanbau abgefedert. Der Mais wird spät im Jahr gesät und kann deshalb nicht von den Gänsen gefressen werden. Die Schweine sind in ihrem neuen Stall fett geworden und werden über den Foodtruck, das neueste Projekt der Inselbauern, direkt auf Amrum vermarktet. Parallel zum Einzug der letzten Familie wird auch noch der Wein der Inselbauern gelesen. Das hat es auf Amrum noch nie gegeben. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 17.11.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Mi. 13.11.2024 ARD Mediathek Gemeinsam für unser Dorf – Anpacken mit Herz und Hand
Folge 594 (60 Min.)Immer mehr Menschen verlassen ihre Dörfer und ziehen in die Stadt. Die Folge: Tante-Emma-Läden, Gaststätten und Banken müssen schließen. Seit einiger Zeit gibt es aber eine neue Gegenbewegung. Überzeugte Dorfbewohner nehmen ihr Glück selbst in die Hand und kämpfen gegen diesen Trend. Sie packen an und retten den Supermarkt, die Kneipe oder das Schwimmbad. Die Einwohner schließen sich zusammen und ziehen ehrenamtlich in einer Bürgergenossenschaft an einem Strang. In Harmstorf bei Harburg wollen die Einwohnerinnen und Einwohner gerade ihre 120 Jahre alte Dorfkneipe retten.
Sie wurde geschlossen, sollte verkauft werden. Jan-Hinnerk Meinen und seine 200 Mitstreiter krempelten die Ärmel hoch, gründeten eine Genossenschaft und kauften das Lokal. Mit vereinten Kräften entrümpeln sie jetzt das Gebäude, bauen um und gestalten Gaststätte, Saal und Kegelbahn neu. Mit einem neuen Pächter soll der Laden laufen, sodass die Bürger*innen ihren beliebten Treffpunkt behalten können. In Bad Grund im Harz will eine Bürgergenossenschaft in einem alten Haus ein kleines Cafe einrichten, direkt am Marktplatz.
Dazu noch ein paar Ferienwohnungen. Für gerade mal 20.000 Euro kauften die Mitglieder das Gebäude und gaben Gas. Zu Anfang waren viele dabei, doch mit der Zeit wurden es weniger und die Probleme nahmen zu. Einen regelrechten Kraftakt hat die Bürgergruppe in Uslar im Solling geplant. Monatelang musste sie auf ihr Schwimmbad verzichten, weil ein neues Dach, eine neue Lüftungsanlage und neue Scheiben nötig sind. Alle packen dort mit an, aber am Ende wird es nochmal eng.
Dagegen läuft in Otersen im Landkreis Verden alles wie am Schnürchen. Dort wird der Dorfladen schon seit 20 Jahren von den Bürgern selbst betrieben. Wegen steigender Lohn- und Energiekosten wurde das Geschäft nun in einen Hybrid-Laden umgebaut. Jetzt können die Menschen dort auch noch abends einkaufen, beobachtet von Kameras. Für „die nordstory“ hat der NDR diese vier Genossenschaften in Niedersachsen über einen Zeitraum von zwei Jahren mit der Kamera begleitet. Der Film zeigt engagierte Menschen und ihre Erfolge und Niederlagen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.11.2024 NDR Port of Lübeck – Logistik-Profis im Einsatz
Folge 595 (90 Min.)Der Port of Lübeck gilt als einer der bedeutendsten Häfen der Ostsee. Er ist das Tor für den Tourismus nach Skandinavien, ein wichtiger Umschlagplatz für Forst- und Landwirtschaftsprodukte und die Brücke für Warentransporte nach ganz Europa. Wenn irgendetwas beim Löschen der Ladung nicht rundläuft, reißen im Zweifelsfall Lieferketten in mehreren Ländern. Damit all das funktioniert, müssen die Prozesse des Hafenbetriebes wie gut geölte Zahnräder ineinandergreifen. „die nordstory Spezial“ zeigt die unsichtbaren Helden der gigantischen Hafenlogistik, die dafür sorgen, dass alles klappt.
Vormann Martin Lohse muss sich schnell für Lösungen entscheiden, wenn es beim Be- und Entladen der Schiffe ein Problem gibt. Wenn Not am Mann ist, muss er auch selbst die Geräte fahren, denn alle müssen hier alles können. Dafür, dass die großen Pötte überhaupt im Hafen ankommen, sorgt Marcus Meyer. Als Lotse umschifft er täglich die Untiefen auf dem Weg in den Hafen. Der Kapitän kennt zwar sein Schiff, aber Marcus Meyer kennt die Tücken der Trave. Immer größere Schiffe steuern Lübeck an. Nils Dibbern von der Lübeck Port Authority sorgt dafür, dass der Hafen zukunftsfähig bleibt.
Er plant die Vergrößerung der Anleger und begleitet den Bau der Landstromanlage. Die wird gebraucht, damit die Schiffe im Hafen mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden und in der Liegezeit kein Diesel in die Luft pusten. Der junge Hafen-Fan Niklas Amin trifft den ältesten Hafenmitarbeiter, den fast 90-jährigen Archivar der Lübecker Hafengesellschaft. Er zeigt dem Jungen, wo der Hafen früher war, mitten in der Stadt. Hier wurde früher alles noch per Hand verladen. Niklas’ Berufswunsch steht jetzt schon fest: Lotse am Lübecker Hafen.
Am Skandinavienkai wartet die TT-Line auf Fracht und Passagiere. Das Fährschiff bleibt nur zwei Stunden am Anleger, bis es sich wieder nach Schweden aufmacht. In dieser knappen Zeitspanne müssen Güter be- und entladen, Kabinen hergerichtet und die Bordrestaurants neu beliefert werden. Alles folgt einem minutengenauen Zeitplan, doch was passiert, wenn sich unerwartet der Zoll anmeldet? „die nordstory Spezial“ gewährt einen exklusiven Einblick in die zentralen Handlungen am Hafen und wirft dabei wichtige Fragen auf: Was muss ein moderner Hafen leisten können? Und ist eine nachhaltige, klimafreundliche Schifffahrt möglich? (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere So. 10.11.2024 ARD Mediathek Wiederaufbau nach der Ostseesturmflut – Neustart an der Küste
Folge 596 (60 Min.)Jan-Preben Arnold hat bis zum Frühling fast jeden Tag auf seinem Campingplatz gearbeitet, um ihn pünktlich zur Saison wieder eröffnen zu können.Bild: NDRCampingplatz Langballigau Jan-Preben Arnold hatte den Campingplatz mit Blick auf die Dänische Südsee gerade von seinem Vater übernommen. Direkt an der Flensburger Förde gelegen in Langballigau geht der Blick über den Strand aufs Ostseewasser. Im Herbst 2023 nimmt das Wasser genau diesen Weg und überflutet den Campingplatz, zerstört Wohnwagen von Dauercampern, beschädigt Wege und Elektrik. Es dauert, bis das Wasser abfließt. Den Winter über kann Jan-Preben Arnold hier und da ein paar Dinge reparieren, aber auch noch im Frühjahr 2024 ist es viel zu nass und matschig.
Dabei hat er ein klares Ziel vor Augen: den Campingplatz zum Saisonbeginn wieder eröffnen. Im Mai ist es so weit: Die ersten Camper kommen schon, als die Wege noch gemacht werden. Der Campingplatzbetreiber Jan-Preben Arnold hofft, dass möglichst viele Gäste im Sommer kommen. Für den Herbst und den Saisonschluss hat er sich ein paar Dinge überlegt, damit ihn eine mögliche Sturmflut nicht wieder so hart trifft. Wiederaufbau in Arnis In Arnis an der Schlei hatte die Flut ein gut 60 Meter breites Loch in den Deich gerissen, der die kleinste Stadt Deutschlands vor dem Ostseefjord Schlei schützen soll.
Ralf Timm wohnt mit seiner Frau im Überflutungsgebiet. Sein Haus hatte er als Altersvorsorge gedacht. Es steht etwas niedriger in der kleinen Stadt. Das Wasser zerstört das ganze Erdgeschoss, zieht in die Mauern rein. Das Haus scheint verloren. Aber Ralf Timm und seine Frau wollen hier nicht weg. Mit allen Mitteln retten sie, was zu retten ist. Sie legen das Haus trocken und sanieren es. Wochenlang. Monatelang. Freunde und Nachbarn helfen ihnen.
Seit der Flut ist der Zusammenhalt in Arnis noch größer geworden. Kurz bevor die neue Sturmflutsaison beginnt, ist auch der Deich geflickt. Allerdings ist er immer noch nur so hoch wie vor der Sturmflut. Das bereitet vielen Menschen in Arnis Sorge. Lotseninsel Schleimünde Auf der Lotseninsel Schleimünde hat die Ostseesturmflut im Oktober 2023 schwere Schäden hinterlassen. Der Schutzwall zur Ostsee hielt den Wassermassen nicht stand. Doch Hilfe kam von vielen Freiwilligen und vor allem von Schülern und Lehrern der Ostseeschule in Flensburg.
Die Schule ist der neue Pächter, nutzt das Haus für Inselzeiten, naturnaher Unterricht zwischen Ostsee und der Schlei. Monatelang haben die Schüler aufgeräumt, eine neue Schutzmauer aufgebaut, 130 Tonnen Steine geschleppt und gestapelt. Schönberger Strand Am Schönberger Strand fehlte nach der Ostseesturmflut auf füng Kilometer Länge der komplette feine Strandsand. Bis zum Beginn der Hochsaison hat Bauhofleiter Torsten Jeß die Aufgabe, Sand von einem Spülschiff gleichmäßig zu verteilen. Denn kein Urlauber will auf nacktem Asphalt liegen.
Sein Problem: die Zeit. Denn immer wieder macht ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Bei Sturm kann das Schiff nicht arbeiten. Sein Ziel: zum Ferienbeginn sollen die Strandkörbe wieder auf Sand stehen. Geltinger Birk Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk wurde fast vollständig überflutet, denn der Schutzdeich war gebrochen. Nils Kobarg vom Landesamt für Umwelt leitet die dortig Naturschutzstation. In der Sturmnacht hörte er die Rinder ängstlich schreien, auch die dort lebenden Wildpferde waren in Gefahr.
Doch er konnte nicht nach ihnen schauen, alle Wege waren überflutet. Wie durch ein Wunder ist keinem Tier etwas passiert. Der Deich ist mittlerweile vollständig repariert. Was in anderen Teilen Schleswig-Holsteins noch lange nicht geklappt hat, ging im Naturschutzgebiet schnell. Der Grund: die Mittel kamen aus einem anderen Finanztopf. Die Arbeiten mussten nicht erst EU-weit ausgeschrieben werden. Auch der beliebte Wanderweg um die Geltinger Birk ist seit Ostern 2024 wieder begehbar. Das freut Zehntausende Besucherinnen und Besucher, die hier jedes Jahr wandern.
Schilksee Der Olympiahafen Kiel-Schilksee wurde damals schwer beschädigt. Zwei Millionen Euro hat das Wiederherrichten der zerstörten Anleger im Hafenbecken bereits verschlungen. Mehr als 40 Boote waren im Oktober 2023 gesunken und mussten geborgen werden. Auch die schützende Steinmole musste repariert werden. 3000 Tonnen Steine sind nun aus einem norwegischen Steinbruch verbaut worden. So hat die Schutzmole wieder ihre alte Höhe bekommen. Die Segeljachten und Sportboote im Hafen sind vorerst wieder geschützt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 06.12.2024 NDR Deutsche Streaming-Premiere Di. 03.12.2024 ARD Mediathek Weihnachten im Grand Hotel
Folge 597 (60 Min.)Roschlee Cardoso – Patissier des Jahres 2023Bild: NDR / NDR Presse und InformationEs ist die fünfte Jahreszeit im traditionellen Grandhotel Vier Jahreszeiten in Hamburg: die Weihnachtszeit. Waffelduft zieht ab dem ersten Advent durchs Haus, in der Küche des Cafés Condi wird bis Neujahr gebacken, was das Zeug hält. Tannenbäume von Format stehen in Lobby, Wohnhalle und Festsälen. Das Winterwonderland mit seinem Glitzerschmuck aus künstlichem Raureif verbindet Tradition und Moderne. Für 795 Euro wird der perfekt geschmückte Weihnachtsbaum aufs Zimmer geliefert. Glanz bis in den letzten Winkel im berühmten weißen Haus an der Binnenalster.
Einen Tisch fürs Weihnachtsessen am 24. Dezember zu bekommen, ist höchstes Ziel von Hanseatenfamilien. Mit der Rechnung wird gleich für das nächste Jahr reserviert. Ein Fensterplatz mit Blick auf die geschmückte Alstertanne gilt dabei als allerhöchste Stufe. „die nordstory“ erzählt die Weihnachts- und andere Geschichten aus diesem Hort des Luxus und der Diskretion. 300 Mitarbeitende sorgen rund um die Uhr dafür, dass in den 156 Zimmern und Suiten mitsamt der 350 Quadratmeter messenden Präsidentensuite alles stimmt und nichts davon nach außen dringt.
Hier logieren Fürsten, Magnaten oder Stars gänzlich unbehelligt vom Zeitgeschehen in einem eigenen Kosmos der Kostbarkeiten. Über Geld wird nicht gesprochen. Wie funktioniert dieses Haus, wer bewirkt hinter den Kulissen, dass das Leben hier in scheinbar absoluter Leichtigkeit vonstattengehen kann? Das Reich der Möglichkeiten wird seit 1997 von Ingo Peters geleitet. Er hat hier bereits als Page gearbeitet und kennt jeden Winkel des Hauses. Einblicke in das Innere des Grandhotels nicht nur, doch auch zur Weihnachtszeit. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 20.12.2024 NDR Heimat.Hafen.Hamburg. – Hamburg ist besonders!
Folge 598 (90 Min.)Die Hafenlotsen müssen ganz nah an die Containerschiffe gebracht werden, um dann über die Lotsenleiter zusteigen zu können.Bild: NDRContainerriesen mitten in der Großstadt: Entlang der Elbe lassen sich fast täglich die Superfrachter live verfolgen, wie sie die Elbe heraufkommen oder Richtung Nordsee den Hafen wieder verlassen. Schon bei der Einfahrt werden große Schiffe besonders gewürdigt. Seit 1952 ertönt aus dem Lautsprecher der Schiffsbegrüßungsanlage: „Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, Sie im Hamburger Hafen begrüßen zu dürfen“ am Schulauer Fährhaus. Dazu schallt die Nationalhymne des Landes, unter dessen Flagge das jeweilige Schiff fährt, über das Elbwasser.
Mit der Begrüßungsanlage ist das Willkomm Höft eine ganz besondere Station auf dem Weg in den Hamburger Hafen. Meldet sich die Crew beim Begrüßungskapitän an, kann sie sich auch eine Hymne wünschen. Kapitän Ahmed Kamran ist aus Pakistan und hat sich die Hymne seines Heimatlandes gewünscht. Während er auf dem mehr als 300 Meter langen Containerschiff an Wedel vorbeigleitet, singt er die Hymne mit. Einzigartig findet er diese Zeremonie. Und auch generell mag der Kapitän, der alle Häfen der Welt gesehen hat, Hamburg besonders gerne.
„Ich habe mir da sogar beim letzten Aufenthalt eine Kapitänsmütze gekauft“, sagt er. „Wenn ich nach Hamburg komme, versuche ich immer etwas Zeit zu haben, um auch von Bord gehen zu können.“ Knapp sechs Seemeilen später kommen die Hafenlotsen an Bord des Containerriesen. Denn nur mit Unterstützung ist die Einfahrt genehmigt. 68 Hafenlotsen sind es insgesamt, die nach der sogenannten Börtordnung eingeteilt werden. Übersetzt heißt das, wer Dienst hat, geht auf das Schiff, das gerade einen Lotsen braucht. Vorab kann man das kaum planen.
An Bord übernimmt der Lotse das Kommando; offiziell liegt das natürlich weiter beim Kapitän, dem er beratend zur Seite steht. „Man muss sich das vorstellen, als würde man mit dem Auto in einem guten Hotel ankommen. Der Portier bekommt den Schlüssel und parkt den Wagen“, lautet die gängige Erklärung des Lotsen-Jobs. Bei bestimmten Schiffsgrößen und wenn schwierige Manöver gefahren werden müssen, kommt sogar zusätzlich ein zweiter Lotse an Bord. Genauso wichtig wie die Lotsen, sind auch die Schlepper für die Containerriesen.
Einmal in der Elbe, wären sie ohne Schlepper nahezu manövrierunfähig. Die kleinen Kraftprotze mit Namen wie „Boxer“, „Bear“ oder „Pilot“, ziehen und schieben die Schiffe in die vom Lotsen vorgegebene Richtung. Knapp .000 PS haben die kleinen Kraftprotze mit ihren zwei Motoren. Die Schlepperkapitäne arbeiten, wie fast alle im Hafen, im Schichtbetrieb. Flapsig nennen sie ihren Job „Escort-Service“, weil sie die dicken Pötte von Wedel bis in den Hafen begleiten. Auf Höhe der Strandperle, wo die Hamburger mit den Füßen im Sand ihre Kaltgetränke bei gutem und auch nicht so gutem Wetter schlürfen, beginnt der Showdown der Schlepper.
Das Containerschiff muss im Strom gedreht werden, denn zum Liegeplatz geht’s rückwärts. Per Funk kommen die Befehle des Lotsen zu Schub und Richtungen. Die Möwen finden das Manöver übrigens auch interessant. Geraten Fische in den Antrieb, gibt’s für sie nämlich „Schlepper-Bouillabaisse“. Zum Finale übernehmen die Festmacher. Sie haben einen der ältesten Jobs im Hamburger Hafen, der sich über die Jahre wenig verändert hat und körperlich am anstrengendsten ist.
Einzig der Wettbewerb um die Schiffe wird mittlerweile nicht mehr auf den kleinen Booten ausgetragen. Denn die Regel wie früher, wer zuerst am Schiff ist, gilt heutzutage nicht mehr. Einblicke in das Geschehen auf dem Hafengelände bekommen Touristen von Wasserseite, wenn sie eine Rundfahrt buchen oder mit einer der HADAG-Linienfähren unterwegs sind. In den Sicherheitsbereich kommen Touristen nur per Bus. Die Fahrt hinter die Kulissen der Terminals des Hamburger Hafens ist europaweit einzigartig.
Drei Stunden lang geht es von der Speicherstadt aus über die Köhlbrandbrücke in den Hafen. „Unter den riesigen Containerbrücken fällt dann eigentlich allen die Kinnlade runter“, sagt Christoph Heilmann, der den Deal mit der HHLA, eine solche Tour überhaupt anbieten zu können, vor Jahren eingetütet hat. Dieser Film ist wie ein Wimmelbuch. Er schaut aus vielen verschiedenen Perspektiven auf den Hafen, gibt Einblicke, guckt auch weit in die Vergangenheit und zeigt die Schönheit des Hafens, die nicht nur von der Sonne geküsst atemberaubend ist, sondern sogar im klassisch hamburgischen Schietwetter zutage kommt. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 25.12.2024 NDR Heimat.Hafen.Rostock – Baggern, Bauen und Bugsieren
Folge 599 (90 Min.)Micha Wiechert und Ron Verhorevoort managen das Löschen und Laden im Fischerei- und Frachthafen.Bild: NDRRostocks Hafen: Hier tobt das Arbeitsleben. Schlepper bugsieren Dickschiffe an ihren Liegeplatz. Bullige Bagger schöpfen Schlick aus dem Seekanal. Riesenrohre schwimmen, ein Holzhafen brummt, Windkraftindustrie sorgt für volle Auftragsbücher. Fähren fahren im Stundentakt. Dabei ist der Rostocker Seehafen recht jung. Er wurde erst in den 1960er-Jahren ausgebaggert, aufgeschüttet und in Betrieb genommen. Er war das „Tor zur Welt“ für die kleine DDR. Lebensnerv der Republik und Lebensort für Tausende Rostocker. Das ist bis heute so. Denn die Rostocker Hafenwelten sind nicht nur Arbeitsplatz für viele Menschen hier, sondern auch Heimat. Mit viel Geschichte. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Mo. 30.12.2024 NDR Bäcker mit Herz und Visionen: Kann er seinen Traditionsbetrieb retten?
Folge 600 (60 Min.)In den vergangenen Jahren hat Bäcker Behrens viel Geld investiert. Heute können ihm die Kunden sogar bei der Arbeit zuschauen.Bild: NDR/Video-MagicBäckermeister Hannes Behrens hat vor knapp drei Jahren mehr als eine Million Euro in sein Familienunternehmen in Plau am See gesteckt. Mitten in der Coronakrise baut er den alten Verkaufsraum im Look der 1990er-Jahre komplett um. Außerdem entsteht eine Terrasse, von der aus ihm die Kundschaft jetzt auch bei der Arbeit in der Backstube zuschauen kann. Dabei wollte Hannes eigentlich längst kürzertreten, nur noch tagsüber backen. Denn mittlerweile ist er Vater von vier kleinen Kindern, mit denen er gern mehr Zeit verbringen möchte.
Aber ihn plagen ganz andere Sorgen. Wie viele Unternehmer kämpft er mit hohen Energiekosten und gestiegenen Rohstoffpreisen. Kriegt er das Geld für seine Investitionen jemals wieder rein? „Wenn alles nicht mehr hilft, dann geht nur noch: kleinere Brötchen backen“, meint er. Doch eigentlich ist er das nicht. Der 38-Jährige steckt voller Ideen, lässt sich immer wieder etwas einfallen, um Kundinnen und Kunden anzulocken. Gerade tüftelt er zusammen mit einem Imker am Honig-Stollen im Glas.
Dann unterstützt er einen jungen Bäcker aus Crivitz, dem noch der Meistertitel fehlt, um endlich richtig durchzustarten zu können. Und dann sind da noch die Müritz-Fischer, die künftig nicht nur klassisch helle Fischbrötchen verkaufen wollen. Sie suchen ein dunkles Brötchen, das gesünder aussieht und letztendlich auch so schmeckt. Tolle Projekte, die aber auch wieder an den Kräften des jungen Bäckermeisters zehren, der zwischenzeitlich schon kurz vor dem Burn-out stand. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.01.2025 NDR
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