12 Folgen, Folge 1–12

  • Folge 1 (25 Min.)
    Mit einer Hafenrundfahrt nimmt Familie Krützmann, bestehend aus Vater Herbert, Mutter Hannelore, Kerstin (15), Anna (12) und Markus (6), Abschied von ihrem bisherigen Wohnort Bremerhaven. Herbert war Schweißer auf einer Werft, ist aber seit Jahren arbeitslos und durch die Gesundschrumpfung im Schiffbau. Die Familie siedelt um an den Bodensee, wo der Großvater, Hannelores Vater, wohnt. Man hofft, die ehemalige Kfz-Werkstatt von Opa Otto wiederbeleben zu können. Während Mutter mit Anna und Markus beim Packen ist („Die Tür mit meinen Körpermaßen muss auch mit!“), verabschieden sich Herbert und Kerstin von ihren Kumpels und Kameraden.
    Im Jugendtreff entdeckt Kerstin ausgerechnet heute ihre Zuneigung zu Rolf, dem Leadgitarristen der Jugendband. Da sie ohnehin sehr enge Beziehungen zur norddeutschen Heimat hat und alle bisherigen Argumente hier zubleiben keinen Eindruck auf die Eltern hinterlassen haben, sieht sie jetzt einen Silberstreif am Horizont: Liebe muss doch die Erwachsenen davon überzeugen, dass Kerstin nicht wegziehen kann! Doch bei allem Verständnis für die neue Situation muss die Mutter darauf bestehen: Kerstin kann nicht hier bleiben, und wenn die Trennung noch so tief ins Herz schneidet.
    In der Zwischenzeit hat sich Herbert von seinen ehemaligen Arbeitskollegen, vor allem von Erich Kiesewetter verabschiedet. Erich ist nämlich auch arbeitslos und versucht, Herbert für sein Hobby zu begeistern. Er baut Windräder und experimentiert mit alternativer Energie. So sehr Herbert an seiner Heimat hängt und so ungern er umzieht, so wenig verlocken ihn jedoch Erichs Utopien.
    Als gestandener Schweißer braucht er solide Beschäftigung, keine Forscherarbeit. Er nimmt Erich mit nach Hause. So können die Männer wenigstens noch die Möbel auseinandernehmen, nachdem Hannelore bereits alles andere verpackt hat. In der letzten Nacht wird auf Matratzen am Boden geschlafen. Kerstin durfte bei ihrer Freundin übernachten und erscheint kurz vor dem Start an den Bodensee. Sie ist nervös, denn Rolf wollte sich noch verabschieden. Endlich erscheint er, sogar mit Blumen und dem Trost, den ersten Brief bereits geschrieben zu haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.1988ZDF
  • Folge 2 (25 Min.)
    Nach schweren Abschieden und hindernisreichem Packen ist die Familie Krützmann aus ihrer angestammten Heimat Bremerhaven weggezogen. Heute soll sie in Kressnang am Bodensee ankommen, wo sie Opa Otto schon ungeduldig erwartet. Endlich kommt sie wohlbehalten mit dem gesamten Mobiliar an. Es gibt eine herzliche Begrüßung, die jedoch rasch in gespannte Rivalität zwischen Opa Otto und Vater Herbert übergeht, als Herbert erfährt, dass die geplante Kfz-Werkstatt, die er wiedereröffnen will, auf den Namen von Otto Gassner angemeldet werden muss.
    Damit wird seine Vorstellung von Selbstständigkeit beträchtlich eingeschränkt. Doch Otto verspricht, dass der Betrieb Herbert gehören werde und die Anmeldung auf seinen Namen nur als Formsache für die Behörde arrangiert werden muss. Kaum ist Herbert beruhigt, bekommt sein Traum von der Autoreparaturwerkstatt einen neuen Dämpfer, als er das altmodische Werkzeug Ottos begutachtet und feststellt, dass sein eigner Werkzeugkasten in Bremerhaven vergessen wurde. Nicht gerade rosige Grundlagen für den Aufbau einer neuen Existenz! Tochter Kerstin wird bereits am ersten Tag von dem Nachbarjungen Robert angehimmelt, für den sie jedoch (noch) kein Auge hat.
    Sie fühlt sich zunächst einmal total angeödet von so viel Provinz. Anna und Markus müssen zwar immer noch ein Zimmer teilen, doch nicht mehr mit Kerstin, die jetzt ein eigenes hat. Prompt verfällt Anna auf den Gedanken, ihr Zimmer im wörtlichen Sinn zu teilen, indem sie eine Abgrenzung zu Markus’ Hälfte vornimmt, die er nicht überschreiten darf.
    Natürlich beschwert Markus sich und wird zur Ablenkung mit Opa weggeschickt. Opa Otto benötigt ein bestimmtes Schrotteil und geht mit Markus zu einem Freund, dem Schrottpeter. Seit Otto Gassner im Ruhestand ist, schweißt er nämlich Metallplastiken, die durchweg aus Autoteilen zusammengesetzt sind. Trotz seines Alters versteht er sich als moderner Künstler, findet aber bei den Dorfbewohnern keine Anerkennung. Der Autofriedhof ist für Markus ein toller Abenteuerspielplatz, während Opa Otto mit dem Schrottpeter um die benötigten Autoteile feilscht.
    Dabei vergisst er Markus. Als er ohne den Sechsjährigen daheim ankommt, bricht in der Familie ein wildes Suchen aus – Opa und Anna sehen sich auf dem Schrottplatz um, Mutter Hannelore forscht im Schwimmbad, Vater Herbert informiert die Polizei und Kerstin schwingt sich, der Not gehorchend, auf Roberts Moped. Schließlich findet Anna ihren Bruder in einem Autowrack. Und die Katze, die sie dorthin geführt hat, wird Opa Otto dem Schrottpeter für die tierliebe Anna abhandeln. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.10.1988ZDF
  • Folge 3 (25 Min.)
    Auf dem Schörgel-Hof dürfen die Ferienkinder auf dem Pony Pedro reiten. Anna möchte das am liebsten auch tun, aber sie ist ja hier kein Feriengast. Sie hat sich mit den Logiergästen angefreundet und erfährt von Elke, dass Pedro aus Altersgründen zum Schlachthof gebracht werden soll. Das muss die tierliebe Anna verhindern! Sie heckt einen Plan aus, wie sie mit Hilfe der Ferienkinder Elke und Jonas Pedro in Opa Ottos altem Schuppen verstecken und somit retten kann. Diese Entführung gelingt auch unbemerkt. Am nächsten Tag allerdings droht die Schörgel-Bäuerin mit der Polizei, denn sie hält Otto Gassner für den Pferdedieb, weil zwischen Gassner und Schörgels seit Urzeiten eine Familienfehde herrscht.
    Frau Schörgel behauptet, Otto hätte ihnen einst eine saure Wiese „angedreht“, während Otto der Überzeugung ist, dass die Gutachter, die dies behaupten, gedungen waren und die Schörgels ihm noch 3000 Mark schulden. Da es so kommen musste, dass der Familie das Pony nicht verborgen bleibt, erkennt Opa Otto eine einmalige Chance, sich an den Schörgels zu rächen.
    Er bricht einen Weidezaun stellenweise nieder und treibt die Kälber von der angeblich sauren Weise auf seine eigene. Dann marschiert er zum Schörgel-Hof, um sich lauthals über das Einbrechen der Rinder in seine Wiese, angeführt von einem Pony, zu beschweren. Bis der Schaden behoben sei, werde er das Pony behalten. Auf diese Weise hilft er Anna, das Pony vor dem Schlachthof zu bewahren. In der letzten Szene wird Kerstin beschuldigt, einer Mitschülerin Geld gestohlen zu haben. Ein Nordlicht wird nun einmal rasch verdächtigt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.10.1988ZDF
  • Folge 4 (25 Min.)
    Der Diebstahlverdacht klärt sich auf. Natürlich hat Kerstin kein Geld gestohlen. Es kamen überhaupt keine zwanzig Mark weg – der Schein war in die offene Naht von Gabis Jacke gerutscht. Die Mitschülerin entschuldigt sich bei Kerstin, die sich wegen des ungerechten Verdachts mit einem längeren Telefonat nach Bremerhaven trösten musste. Der Zuschauer sieht, dass sich Kerstin in Illusionen wiegt – ihr Freund Rolf hat sie längst abgeschrieben, nur will Kerstin dies (noch) nicht merken. Opa Otto aber merkt etwas, nämlich, dass seine Telefonrechnung hundert Mark teurer ist als früher.
    Es stellt die Familie zur Rede. Dabei kommt heraus, dass auch Herbert gelegentlich längere Telefonate mit seinem norddeutschen Freund Erich führt. Denn auch bei ihm stauen Enttäuschungen aus dem Ärger mit den Kunden und wiederholtem Streit mit Opa Otto, der in seinem künstlerischen Schaffen durch die Autoreparaturen eingeschränkt wird. Kerstin isoliert sich immer mehr. Roberts Angebot, ihr bei den Aufgaben zu helfen, lehnt sie entrüstet als „abgefahrene Anmache“ ab.
    Was sie von der schwäbischen Provinz hält, möchte sie in einer Modeboutique demonstrieren. Erst sucht sie lange und umständlich ein Kleid aus, fragt, ob es das gleiche in blau gebe, dann würde sie es kaufen. Als die Verkäuferin ihr aber auf den Kopf zusagt, dass gewiss das Taschengeld nicht reicht, muss Kerstin triumphlos abziehen. Ein zweiter Versuch, die Überlegenheit des Nordlichts Kerstin zu beweisen, endet ähnlich unrühmlich.
    Aufgestachelt durch die Bemerkung einer Klassenkameradin, schafft es die Fünfzehnjährige, in die Disco zu gelangen. Allerdings wird sie bald von ihrem Vater unter den Augen der Schulkameraden herausgeholt. Zu Hause angekommen, sieht Herbert in der Garage Licht brennen. Unter seinem Reparaturwagen liegt ein Mann: Sabotage! Mit einem Ruck zieht er Opa Otto unter dem Wagen hervor. Otto ist zwar kauzig, aber nicht bösartig. Wenn Not am Manne ist, hilft er selbstverständlich, zumal bei bestimmten Kunden mit gewissem Einfluss im Dorf. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.10.1988ZDF
  • Folge 5 (25 Min.)
    Das Pony Pedro gehört nun zur Familie Krützmann und wird von Anna gewissenhaft gepflegt. Empört vernimmt sie eines Nachmittags Hufgeklapper. Pedro wird von ihrem Klassenkameraden Mustafa geführt, Markus sitzt auf. Mustafa gehört zu einer kleinen Jugendbande, die sich „ökologischer Verein“ nennt und sich insgeheim für den Umweltschutz engagiert. Das erfährt Anna aber erst, als sie sich mit dem Pony für einen Transport zur Verfügung stellt – ohne sie darf das Pony nicht vom Hof bewegt werden! Im Geheimversteck der Bande, wo der „Chef“ Boris Wasserproben auf ihren Nitratgehaltuntersucht und andere chemische Analysen durchgeführt, werden sie plötzlich von den Schörgel-Zwillingen überfallen.
    Die kleine Fischzucht wird zerstört, das Versteckt niedergetrampelt. Verschreckt flieht das Pony, mit Geschrei von den Zwillingen verfolgt. Unerwartet hat es sich nicht in seinen ursprünglichen Stall im Schörgel-Hof, sondern in seinen neuen auf Otto Gassners Grundstück, also zu Anna, gerettet. Doch die Aufregung war zuviel für den alten Pedro.
    Der Tierarzt kann nur noch den nahen Tod konstatieren, zu helfen ist nicht mehr. Am nächsten Tag wird Pedro vom Abdecker abgeholt. Neben dem Stall bekommt er ein symbolisches Grab, an dem die Familie trauert, am meisten die untröstliche Anna. Als Grabmal erhält Pedro eine von Opas Schrottplastiken. Beim Leichentrunk erfährt Herbert, dass in der Nachbarschaft eine vollautomatische Großwerkstatt für Autos und Schiffmotoren eröffnet wird. Er sieht seine gerade neu aufgebaute Existenz gefährdet. War es doch ein Fehler, an den Bodensee zu ziehen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.10.1988ZDF
  • Folge 6 (25 Min.)
    Markus geht seit kurzem zur Schule, aber er kapselt sich ab. Er hätte gerne Freunde, doch statt etwas dafür zu tun, träumt er, stellt sich abseits und redet mit seinem „Jonna Adlerauge“, einer Plastikfigur, die sein ständiger Begleiter, Gesprächspartner und Mutmacher ist. Eines Morgens geht ihm alles schief. Die Stifte wollen nicht malen und Jonny Adlerauge inspiriert ihn auch nicht, obwohl Markus eindringlich mit ihm spricht, Da nimmt die Lehrerin ihm den Jonny weg und legt ihn aufs Lehrerpult. Empört schnappt Markus seinen Ranzen, greift sich Jonny und verlässt den Klassenraum. Die Lehrerin bitten daraufhin die Eltern um ein Gespräch.
    Weil Hannelore im Krankenhaus arbeitet, muss Herbert in die Schule kommen. Ausnahmsweise darf Markus seinen Jonny noch eine zeitlang in die Klasse mitbringen, doch er muss auch mitarbeiten, was er nun verspricht. Nachmittags entdeckt Markus in Opa Ottos Werkstatt eine Büchse mit wunderbaren silbernen Kugellagerkugeln. Die bringen ihn auf eine Idee. Unter den Klassenkameraden ist gerade das Murmelspielen Mode. Markus will sich mit diesen silbernen Kugeln einschmeicheln. Natürlich gelingt ihm das mit solchen Prachtexemplaren. Am nächsten Tag verteilt er noch mehr unter den Buben, die sich jetzt seine „Freunde“ nennen.
    Aber da entdeckt Opa Otto das Fehlen der Kugeln. Er schimpft furchtbar und droht sogar mit der Polizei. In seiner Angst schleicht Markus während des Turnunterrichts in die Klasse, um Opas Kugeln aus den verschiedenen Ranzen seiner Mitschüler zurückzuholen. Sein „Diebstahl“ wird entdeckt. Die Lehrerin kommt nach Hause, wo sich Herbert wegen seiner unzureichenden Hausmannsfähigkeiten geniert. Doch die Lehrerin betritt die Krützmannsche Wohnung gar nicht. Sie kann den Fall mit Otto Gassner regelt, der am nächsten Morgen mit Markus in die Schule geht, den Schülern den Vorfall schildert und den Kindern zur Buße ein ganzes Eimerchen voller Kugeln schenkt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.11.1988ZDF
  • Folge 7 (25 Min.)
    „Auf den Hund“ kommt Anna, die mit Tricks und zahlreichen daraus erwachsenen Verwicklungen einen Hund kauft. „Auf den Hund gekommen“ fühlt sich aber auch Herbert, der durch berufliche Schwierigkeiten und Eifersucht gegenüber Hannelore in eine Krise gerät. Frau Krützmann, seit kurzer Zeit als Schwester im örtlichen Krankenhaus beschäftigt, verlässt im Morgengrauen das Haus. Herbert verschläft das Wecken. Seine Kfz-Werkstatt floriert noch immer nicht so wie erhofft, und so findet er sich notgedrungen in der Rolle des Hausmanns wieder, der er nicht sonderlich gewachsen ist.
    Meistens geht es drunter und drüber, bis Anna den täglichen Einkauf – allerdings aus gutem Grund – übernimmt. Sie hat nämlich beschlossen, einen der Welpen ihrer Freundin Bärbel zu kaufen, obwohl sie dafür keine Unterstützung bei ihrem Vater findet. Den beschäftigen zur Zeit Eifersuchtsgedanken, seit Hannelore sich blendend mit ihrem Chef Dr. Hägele zu verstehen scheint. In Herberts Schwierigkeiten, sich im Haushalt zu konzentrieren, erkennt Anna die willkommene Chance, die Finanzierung des jungen Hundes zu verwirklichen, indem sie sich die Bissen buchstäblich vom Munde abspart: sie verzichtet beim Einkauf auf ihr Schnitzel und ihren Anteil Wurst, um sich das ersparte Geld zur Seite zu legen.
    Trotzdem reicht es nicht ganz für die 150 Mark, die Bärbel für ihren Bobtail-Welpen verlangt. Geschickt überredet Anna ihren Bruder, sein Sparschwein zu knacken. Mit dessen 30 Mark, die sie ihm mit Zinsen zurückzahlen will, und dem zurückgelegten Geld kann sie den Hund schließlich kaufen.
    Markus fühlt sich hereingelegt, denn er wusste nichts von Anna Plänen, und er verpetzt sie bei den Eltern. In diesem Moment tritt Opa Otto mit dem reizenden kleinen Hund auf. Sofort wird Anna verdächtigt Haushaltsgeld für den Hundekauf gestohlen zu haben. Doch sie kann die Sache aufklären. Obwohl der Vater noch immer Einwände gegen die Hundehaltung hat, lieben doch bereits jetzt alle Familienmitglieder den niedlichen Welpen so sehr, dass feststeht, Anna braucht ihn nicht zurückzugeben, zumal Opa die Steuerfrage klären wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.1988ZDF
  • Folge 8 (25 Min.)
    In der Familie Krützmann haben alle außer Anna und ihrem Hund Bauschmerzen im wörtlichen und übertragenen Sinn. Kerstin hat Liebeskummer und Heimweh nach ihrer alten Heimat Bremerhaven. Sie glaubt, ohne Rolf nicht mehr leben zu können, vernachlässigt die Schule und plant eine Reise in den Norden. Herberts Kleinbetrieb wirft noch immer nicht genügend für den Lebensunterhalt ab, zumal am Dorfrand eine vollautomatische Großwerkstatt eröffnet hat, die die Kundschaft stärker anzieht als sein Handwerksbetrieb. Herbert ist verbittert, fühlt sich hereingelegt durch den Umzug.
    Doch dann lässt er sich überreden und belegt beim Arbeitsamt eine Zusatzausbildung im Programmieren, damit er als Schweißer in der umliegenden Industrie größere Anstellungschancen hat. Parallel zu seiner beruflichen Unsicherheit wächst seine Eifersucht gegenüber Hannelore, die mit ihrem Krankenschwesterngehalt die Familie ernährt. Die reichlichen Überstunden schreibt Herbert ihrem Chef Dr. Hägele zu, den Hannelore von früher her gut kennt – zu gut, wie Herbert glaubt. Markus klagt immer öfter über Bauchschmerzen.
    Die Eltern halten das für Einbildung, bis Markus eines Morgens in der Schule ohnmächtig aus der Bank fällt. Mit einer Blinddarmreizung wird er ins Krankenhaus eingeliefert. Seine Mutter belegt das Bett neben ihm und ist dadurch noch seltener daheim. Bei einem Krankenhausbesuch ihres Bruders belauscht Kerstin ein Gespräch zwischen ihrer Mutter und Dr. Hägele. Obwohl er ihr bloß die Beförderung zur Stationsschwester anbietet, glaubt Kerstin, genügend Hinweise für die Annahme gehört zu haben, dass es in der Ehe ihrer Eltern kriselt.
    In einem Streitgespräch mit dem Vater wirft sie ihm ihren Verdacht an den Kopf, womit sie bei dem ohnehin Eifersüchtigen offene Türen einrennt. Nach seinem Computerlehrgang am Abend fährt Herbert zum Krankenhaus, um mit Hannelore zu sprechen. Unwirsch wird er vom Pförtner abgewiesen und muss wieder heimfahren. Hier trifft er Hannelore mit Dr. Hägele an. Sie haben Markus wieder nach Hause gebracht. Mühsam gelingt es Hannelore, Herberts Verdächtigungen zu zerstreuen. Der nimmt sich vor, am nächsten Tag ein ernstes Wort mit Kerstin zu reden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.1988ZDF
  • Folge 9 (25 Min.)
    Aus Heimweh nach Rolf und der 15 Jahre lang gewohnten Umgebung, steht Kerstin eines Tages im Morgengrauen trampend an der Straße. Doch das Ausreißen gestaltet sich schwieriger als vermutet. Nichts klappt so richtig, bis schließlich ein aufgemotzter Golf mit quietschenden Reifen neben ihr hält, aus dem ein junger Mann zur Mitfahrt einlädt. Er gibt vor, bis nach Bremerhaven zu fahren. Kerstins anfängliche Freude verflüchtigt sich jedoch schnell. Sie spürt, dass ihr Fahrer andere Ziele hat, als nur ihr Chauffeur zu sein.
    An einer Tankstelle ergreift Kerstin die Flucht. Sie versteckt sich und trifft in ihrem Schlupfwindel auf Hanni, ein Bauernmädchen aus der Gegend, das ihr die elterliche Scheune als Übernachtungsmöglichkeit anbietet. Doch auch hier wird es Kerstin unheimlich und sie flieht erneut. Ein sympathischer LKW-Fahrer nimmt sie schließlich mit nach Bremerhaven. Unterdessen ist daheim am Bodensee die Aufregung groß. Herbert hat als erster Kerstins Ausreißen entdeckt und kombiniert anhand der fehlenden Seiten im Atlas, dass sie nach Bremerhaven gefahren sein muss.
    Er beschließt, Kerstin am nächsten Morgen zu folgen, was ihm sehr entgegenkommt. Auch er hat Heimweh nach seiner gewohnten Umgebung. Im Morgengrauen macht er sich auf den Weg, nicht ohne vorher von seinem Schwiegervater mit Proviant und guten Ratschlägen verabschiedet worden zu sein. Kerstin ist in der Wohnung ihres Freundes Rolf angekommen. Er logiert in einer Wohngemeinschaft mit skurrilen Typen, die Kerstin sehr erstaunen. Auch Rolf, der noch nicht daheim ist, scheint sich sehr verändert zu haben.
    Die gesamte Zimmereinrichtung lässt nichts mehr von jenem Rolf ahnen, den Kerstin damals in Bremerhaven zurückgelassen hat. Als er endlich tief in der Nacht heimkommt – Kerstin war längst im Sessel eingeschlafen -, kommt er nicht allein, sondern in inniger Umarmung mit Angelika, eins Kerstins beste Freundin. Zutiefst verletzt und enttäuscht flieht Kerstin zum dritten Mal. Ihr Traum ist zerronnen, die Illusion der Rückkehr in den Norden zerstört. Ziellos irrt sie durch die nächtlichen, menschenleeren Straßen, steigt dann über eine Mauer des Zoos, wo sie sich auf einer Bank ausstreckt.
    Zwischenzeitlich ist Herbert bei seinem Freund Erich angekommen. Auch er muss erfahren, dass er das Leben in Bremerhaven aus der Distanz viel zu rosig verklärt hat. Erich hat weder Arbeit noch eine Perspektive – außer der, nach Australien auszuwandern. Als Kerstin nach einem Telefonat mit der Mutter bei Erich eintrifft, fällt es Vater und Tochter leicht, endgültig Abschied zu nehmen vom Norden und ihre neue Heimat am Bodensee anzunehmen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.1988ZDF
  • Folge 10 (25 Min.)
    Während Anna mit ihrem Hund und einer Filmproduktionsfirma beschäftigt ist, Kerstin die ersten zarten Bande mit Robert knüpft und Herr Krützmann für seinen Computerlehrgang tüftelt, gerät Markus in große Schwierigkeiten. Frau Dörfler, die sich in der Klasse um eine saubere, dialektfreie Aussprache bemüht, bau Markus zum Vorbild für seine Mitschüler auf, was ihm nicht gerade Sympathien einbringt. Im Gegenteil hänseln die Klassenkameraden ihn wegen seiner gepflegten Aussprache. Außerdem sind da Fritz und Franz, zwei Bauernjungen aus der Nachbarschaft – Markus ist für sie ein Fremder, eben ein Nordlicht, dem sie bei jeder Gelegenheit ihre Überlegenheit, besonders körperlich, beweisen müssen. Eines Tages auf dem Schulweg kann Markus ihrer Prügel nur durch den herbeieilenden Robert und dessen Judokenntnisse entgehen.
    Seine Angst steigert sich derart, dass er ins Bett nässt und nur noch widerwillig in die Schule geht. Als der Druck zu groß wird, spricht er seinen Vater an. Zu seinem Erstaunen verfügt auch der über Kenntnisse in Judo, die er ihm bereitwillig beibringt. Mit gestärktem Selbstbewusstsein lässt er sich von seiner Mutter außerdem in die schwäbische Mundart einführen. Am nächsten Tag in der Schule durchbricht er seine Rolle als Musterschüler, indem er seine neuerworbenen Mundartkenntnisse zum Entsetzen seiner Lehrerin und zur Begeisterung der Mitschüler zum besten gibt. Das Eis ist gebrochen. Endgültig ist er nicht mehr das Nordlicht, sondern einer von ihnen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.1988ZDF
  • Folge 11 (25 Min.)
    Opa Gassner wird zu einem Termin beim Bürgermeister des Ortes vorstellig. Er erwartet insgeheim, endlich Anerkennung für seine zahlreichen Schrottplastiken – zum Beispiel in Form eines Ausstellungsangebotes – zu bekommen. Der Bürgermeister dagegen, im Wahlkampf um jede Stimme kämpfend, fordert ihn unmissverständlich auf, den Schrott aus seinem Garten endlich zu entfernen, damit die Gegend nicht länger verschandelt werde. In der darauffolgenden Nacht macht Opa Gassner seiner Enttäuschung und Wut betrunken und laut schimpfend Luft. Anna, die mit der Familie diesen Wutausbruch vom Fenster aus beobachtet, fühlt sich in ihrer Entscheidung bestätigt, der DIVA-Filmproduktion für den nächsten Tag die Erlaubnis gegeben zu haben, ihren Opa zu besuchen.
    Das Filmteam kommt wie verabredet und schafft zunächst Verwirrung, da weder Opa Gassner noch Herbert über sein Kommen informiert sind. Nach kurzem Zögern siegt Opa Gassner Stolz, nun doch endlich Anerkennung zu finden. So unkonventionell wie das Filmteam ist, gestalten sich die Dreharbeiten. Es kommt zu etlichen Turbulenzen, bei denen auch einiges Geschirr daran glauben muss.
    Im Bürgermeister, zu dem das Ergebnis inzwischen auch vorgedrungen ist, vollzieht sich die „große Bewusstseinswende“. Interessiert daran, überall da zu sein, wo man gesehen wird, eilt er zum Schauplatz. Am Haus der Krützmanns angekommen, sind die Außenaufnahmen mit den Schrottplastiken allerdings schon beendet. Der eitle Bürgermeister gibt nicht auf. Unterstützt von seiner diensteifrigen Sekretärin beschließt er, zumindest Fotos von sich und den Plastiken machen zu lassen. Doch auch das will nicht gelingen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.1988ZDF
  • Folge 12 (25 Min.)
    Herbert Krützmann hat aufgrund seiner Zusatzausbildung eine neue Stelle bei der nahegelegenen Zahnradfabrik bekommen. Seine Kinder haben Plakate geschrieben und überall im ganzen Städtchen angeschlagen, damit alle Welt erfährt, dass das Fernsehen Otto Gassners Schrottplastiken als Kunstobjekte in einem Beitrag der Regionalschau würdigt. Anschließend wird eine Ausstellung der Skulpturen im Stadtpark eröffnet werden. Diesen Erfolg gönnen die verfeindeten Nachbarn dem Otto nicht. Die Schörgel-Zwillinge hecken einen Plan aus. Inzwischen aber hat sich Opa Otto mit dem Bürgermeister angelegt und lässt die Plastiken wieder vom Lastwagen abladen. Am nächsten Morgen sind die Plastiken weg, der Ausstellungsplatz ist leer.
    Sofort stehen die Schörgels im Verdacht, aber ein Durchsuchen des Hofes bleibt erfolglos. Jetzt wird die Öko-Bande aktiv. Zusammen mit den Krützmann-Kindern verfolgt sie die Schörgel-Zwillinge, die zum Baden an den See fahren. Sie nahmen ihnen die Fahrräder und die Kleider weg und zwingen sie auf diese Weise zu verraten, wo sie die Plastiken versteckt haben. Mit Hilfe des Schrottpeters und seines Fuhrwerks bringen die Kinder die Skulpturen wohlbehalten zur Ausstellungswiese zurück. Endlich kann die Ausstellung eröffnet werden. Zwar verwechselt der Bürgermeister noch die Rede, aber schließlich kann so etwas passieren nach soviel Aufregung. Dem Künstler und seinen Werken tut dies keinen Abbruch. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.1988ZDF

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