bisher 13 Folgen, Folge 1–13

  • Folge 1
    Am 14. Juli 2020 macht Martin Pucher zwei Bankprüfern das Geständnis seines Lebens – nämlich, dass er für einen der spektakulärsten Bankenskandale des ganzen Landes verantwortlich ist. Er und seine Vorständin, Franziska Klikovits, haben rund Millionen Euro in den Bilanzen der Commerzialbank Mattersburg schlichtweg erfunden. Ein Betrag, der Behörden und Experten verblüfft, doch die Schadensumme ist nicht das einzig Bemerkenswerte an dem Skandal. Ebenfalls erstaunlich ist, dass er 25 Jahre niemandem aufgefallen sein soll – weder den Wirtschaftsprüfern noch der Finanzmarktaufsicht und auch nicht der Österreichische Nationalbank.
    Doch wie konnte das überhaupt passieren? Die Frage beschäftigt aktuell rund 12.000 Geschädigte und die Gerichte, einfache Antworten darauf wird es wohl noch länger nicht geben. Denn Martin Pucher war gut vernetzt und die Stränge des Bankenskandals ziehen sich bis in die höchsten Kreise der Politik. Mit dem erschwindelten Geld gab er sich in der Region als Gönner, beeindruckte mit Sponsorings und Geldgeschenken und finanzierte vor allem den SV Mattersburg. Der Film zeigt in sechs Schritten, was es für ein handfestes Bankenfiasko braucht und welche Talente Martin Pucher spielen ließ, um Schätzungen zufolge bis zu 690 Millionen Euro zu erfinden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.05.2021ORF 1
  • Folge 2
    Jan Marsaleks Name ist für immer untrennbar mit Wirecard und damit mit dem größten Finanzskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte verknüpft. Gemeinsam mit Markus Braun, der wie Marsalek ebenfalls aus Österreich stammt, leitete er fast 20 Jahre lang die Geschicke des Zahlungsdienstleisters. Bis bekannt wurde, dass 1,9 Milliarden Euro des Asien-Geschäfts möglicherweise einfach erfunden worden waren. Wirecard fällt im Juni 2020 wie ein Kartenhaus in sich zusammen, Markus Braun wird verhaftet. Der für das Asien-Geschäft verantwortliche Jan Marsalek setzt sich gerade noch rechtzeitig ab. Vom Flugplatz Bad Vöslau, mit Unterstützung des ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten Thomas Schellenbacher und Herrn W., einem ehemaligen Abteilungsleiter des BVT. Danach verschwindet er spurlos. Wer ist dieser Mann, der von so vielen als wenig greifbar beschrieben wird? Wie konnte er so hoch aufsteigen und so tief fallen? Und wo könnte er heute sein? Wird er jemals wieder auftauchen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.07.2023ORF 1
  • Folge 3
    Dem „talentierten Herrn Schmid“ haben Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz schon einmal eine ganze Folge gewidmet. Vor eineinhalb Jahren, als der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz wegen der Inseratenaffäre zunächst zur Seite, dann ganz zurücktrat. Schmids Handy hält mit den Hunderttausenden Chatnachrichten das Land weiter in Atem. Er selbst verbrachte die Zeit, nachdem seine Unterhaltungen publik wurden, in Holland – und beschloss dann auszupacken. Um Kronzeuge zu werden, muss er den Ermittlern Neues bieten – und das tut er.
    Das Update der Folge „Der talentierte Herr Schmid“ ruft am Mittwoch, dem 5. Juli 2023, um 20:15 Uhr in ORF 1 in Erinnerung, was bisher geschah, und findet heraus, was in den zwei Jahren seit Veröffentlichung der Schmid-Chats passiert ist. Über den Status quo der Ermittlungen spricht Werner Suppan, Rechtsanwalt von Sebastian Kurz. Was bisher geschah: 300.000 Chats waren es, die die Nation in Atem hielten. Gespeichert auf dem Handy von Thomas Schmid. Kabinettsmitarbeiter, Generalsekretär im Finanzministerium, zuletzt ÖBAG-Chef.
    Mit seiner Unterstützung gelangte Sebastian Kurz an die Macht und er war es auch, der ihn – versehentlich – stürzte. Denn eigentlich ging es um etwas gänzlich anderes, als das Handy von Thomas Schmid 2019 beschlagnahmt wurde. Nämlich um seine mutmaßliche Beteiligung an der Casinos-Affäre. Und eigentlich hatte Schmid versucht, alle seine Nachrichten zu löschen. Aber den Ermittlern gelang es, sie zu rekonstruieren. Seitdem schwappen immer wieder neue Enthüllungen an die Öffentlichkeit.
    Zutage gefördert wurde dabei auch die sogenannte Inseratenaffäre. In diesem neuen Ermittlungsverfahren der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) geht es darum, dass Sebastian Kurz Thomas Schmid damit beauftragt haben soll, Umfragen in Auftrag zu geben und deren Veröffentlichung zu steuern. Die Finanzierung: Verdeckt über das Finanzministerium und Regierungsinserate. Das ist jedenfalls der Vorwurf. Wer ist denn nun dieser Thomas Schmid, der sich schon früh für Politik begeistert hat, und wie hängen all die Affären zusammen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.11.2021ORF 1
  • Folge 4
    Werner Rydl, einstiger Staatsfeind und Steuer-Jongleur, hat Österreich, nach eigenen Angaben, um 4,5 Milliarden Euro geprellt. Seiner Meinung nach hat er der Republik damit sogar einen Gefallen getan, denn mit komplexen Karussellgeschäften machte der gebürtige Wiener in den 1990ern auf Steuer-Schlupflöcher aufmerksam. (Die brachten ihn und 17 andere ins Gefängnis, darunter seine Mutter.) Fieses Finanz-Genie, größenwahnsinniger Krimineller oder Kämpfer für Gerechtigkeit – Werner Rydl könnte alles sein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.12.2021ORF 1
  • Folge 5
    Julian Hessenthaler, Privatermittler aus Wien, der Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus in die Video-Falle lockte, sitzt seit mittlerweile 15 Monaten in der Justizanstalt St. Pölten in Untersuchungshaft und wartet auf sein Urteil. Ihm droht eine 15-jährige Haftstrafe. Grund dafür ist allerdings nicht das Ibiza-Video. Die Anklage wirft ihm den Handel mit 1,25 Kilogramm Kokain vor und stützt sich dabei auf die Aussagen von zwei Belastungszeugen. Julian Hessenthaler hat die jüngste innenpolitische Entwicklung in Österreich geprägt wie kaum ein anderer, denn er ist der Urheber des Ibiza-Videos.
    Als es am 17. Mai 2019 veröffentlicht wurde, ahnte noch niemand, wie weit die Folgen reichen würden: Es beendete die politischen Karrieren von Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus und brachte die türkis-blaue Regierung zu Fall. Die folgenden Ermittlungen lösten eine Kette an Ereignissen aus, die schließlich zum Rücktritt von Sebastian Kurz und jüngst zur Verhaftung der ehemaligen Ministerin Sophie Karmasin führten. Die Dokumentation „Der talentierte Herr Hessenthaler“ von Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz geht am Mittwoch, dem 16. März 2022, um 21:05 Uhr in ORF 1 der Frage nach, inwieweit das Ibiza-Video in Julian Hessenthalers Drogenprozess doch eine Rolle spielt.
    Das Urteil soll am 16. März fallen. Erstmals im österreichischen Fernsehen sprechen alle (männlichen) Protagonisten des Ibiza-Videos: Julian Hessenthaler, Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus. Und jener Mann, der die sogenannte Spesenaffäre aufdeckte: Oliver Ribarich, Straches ehemaliger Leibwächter. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.03.2022ORF 1
  • Folge 6
    Ende 2021 ist Heinz-Christian Strache ganz unten angekommen. Vom Erfolg des früheren Vizekanzlers und FPÖ-Chefs ist nicht mehr viel übrig. Seine neue Partei „Team HC Strache“ hat den Einzug in den Landtag verpasst. Nach Ermittlungen, Hausdurchsuchungen und Gerichtsverfahren sitzt er auf horrenden Anwaltskosten und sieht keine andere Möglichkeit mehr als einen Spendenaufruf. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.04.2022ORF 1
  • Folge 7
    Gentleman, Netzwerker, Rüstungslobbyist, bei dessen Jagdgesellschaften die Mächtigen ein und aus gehen: So wird Alfons Mensdorff-Pouilly oft beschrieben. Er selbst bezeichnet sich lieber als „Bauer“, der keine besonderen Talente habe. Aus einer verarmten Adelsfamilie stammend, netzwerkte sich „der Graf“, wie er in seiner burgenländischen Heimat immer noch genannt wird, bis in höchste gesellschaftliche und politische Kreise. Legendär sind seine Jagdgesellschaften, bei denen zahlreiche Politiker und andere Entscheidungsträger gerne zu Gast waren. Dass dabei neben Jagdgesprächen auch andere Absprachen getroffen wurden, von denen die Firmen und Auftraggeber Mensdorff-Pouillys profitierten, ist eine oft geäußerte Vermutung, die von allen Beteiligten stets bestritten wird.
    Zweimal saß Mensdorff-Pouilly mehrere Wochen in Untersuchungshaft, doch Straftaten konnten ihm nie nachgewiesen werden – bis auf einmal. Im Jahr 2015 wurde er wegen Untreue zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt. Diese durfte er jedoch in seinem Schloss im Burgenland absitzen. Die Eurofighter-Affäre beschäftigt Österreich seit 20 Jahren. So lange versuchen Justiz und Parlament Mensdorff-Pouilly eine Beteiligung daran nachzuweisen: Er soll Druck auf Entscheidungsträger ausgeübt und Schmiergelder verschoben haben. Für eine Verurteilung reichte die Verdachtslage bis heute nicht aus. Doch Anfang 2020 kam es zu einer neuen Anklage. Kann der talentierte Herr Mensdorff-Pouilly sich auch diesmal aus der Affäre ziehen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.04.2022ORF 1
  • Folge 8
    War Karl-Heinz Grasser der beste Finanzminister aller Zeiten – oder hat er sich am Staat bedient? Die einst steile Karriere des Polit-Popstars endete unrühmlich: Seit mehr als zehn Jahren wird Grassers Leben von der Buwog-Anklage geprägt. Die Regierungszeit des einst so beliebten Finanzministers wird vom Verdacht überschattet, er habe sich am Verkauf von Staatseigentum persönlich bereichert. Im Dezember 2020 wurde Grasser in erster Instanz zu acht Jahren Haft verurteilt, seine Anwälte haben Berufung eingelegt. Grassers Aufstieg und Fall waren durchgehend eng von den Medien begleitet.
    Seine hohen PR-Ausgaben sorgten für Diskussionen, seine private Homepage ließ er sich von der Industriellenvereinigung sponsern und gerne teilte er sein glamouröses Leben mit der Welt. Dabei verschwammen oft die Grenzen zwischen beruflich und privat, und auch die vom Erlaubtem zum Verbotenen. „Das, was die Frau Beinschab für Kurz gemacht hat, habe ich für Grasser gemacht“, behauptet Peter Hochegger, Grassers ehemaliger PR-Berater und Mitangeklagter in der Buwog-Affäre. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.10.2022ORF 1
  • Folge 9
    - Der raketenhafte Aufstieg des Szenewirts Martin Ho scheint ein jähes Ende gefunden zu haben. Was steckt dahinter? Glamour, Promis, Champagner – Martin Ho hat es geschafft. Mit 19 Jahren eröffnet der gebürtige Vietnamese sein erstes Restaurant in Wien, mit 35 betreibt er einige der angesagtesten Clubs in der Stadt, wo die Polit-Prominenz ein und aus geht. Diesem Erfolg kann auch die Corona-Krise nichts anhaben: Während zahllose Betriebe aufgrund des Lockdowns für immer schließen, eröffnet Martin Ho mehrere neue Lokale. Über die nächsten geplanten Maßnahmen scheint er immer sehr gut Bescheid zu wissen, was ihm den Spitznamen „Ho-Rakel“ einträgt.
    Haben dabei gute Kontakte ins Bundeskanzleramt geholfen, wie gerne gemutmaßt wird? Denn gleichzeitig mit Martin Ho legt ein anderer junger Mann einen raketenhaften Aufstieg hin: Sebastian Kurz. Die beiden Männer verbindet eine Freundschaft. Doch diese Freundschaft bringt Martin Ho nicht nur Vorteile. Einige Medien interessieren sich besonders für den erfolgreichen Szene-Gastronomen, wollen von geheimen politischen Absprachen in seinen Hinterzimmern erfahren und Drogenhandel in seinen Clubs aufgedeckt haben.
    Und nun ermittelt auch noch die Staatsanwaltschaft wegen möglichen Betrugs bei Corona-Kurzarbeit. Wenig später legt Martin Ho alle seine Geschäftsführer-Funktionen zurück. Wegen interner Umstrukturierung, nicht wegen der Betrugsermittlungen, wie er sagt. Was steckt hinter den Gerüchten? „Der talentierte Herr Ho“ geht den Vorwürfen auf den Grund und befragt dazu jene, die sie erhoben haben, lässt Freund*innen und Weggefährten und Martin Ho selbst zu Wort kommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.01.2023ORF 1
  • Folge 10
    Christoph Chorherr war der erste Grünen-Politiker, der wegen Korruption angeklagt wurde. Der Prozess endete in erster Instanz mit einem Freispruch. Die neue Dokumentation „Der talentierte Herr Chorherr – Außer Spesen nichts gewesen?“ von Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz nimmt die Affäre am Mittwoch, dem 31. Mai 2023, um 21:05 Uhr in ORF 1 zum Anlass, die Stadtplanung in Wien genauer zu beleuchten. Ein Investor, ein Hochhausprojekt in Wien, eine Schule in Südafrika, ein grüner Politiker, anonyme Anzeigen und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft: Das sind die Zutaten für einen Wirtschaftskrimi, der die Stadt Wien jahrelang beschäftigt hat.
    Können Immobilieninvestoren Bauprojekte durchsetzen, wenn sie an die richtigen Leute spenden? Die WKStA wollte starke Indizien dafür gefunden haben und erhob in der Heumarkt-Causa Anklage. Die Beschuldigten: das Who’s who der Baubranche und Christoph Chorherr, ehemals Planungssprecher der Wiener Grünen. Das Besondere dabei: Er soll das Geld nicht für sich selbst genommen haben, sondern für seinen gemeinnützigen Verein, der Schulprojekte in Südafrika finanziert, so der Vorwurf.
    Die Dokumentation zeichnet Chorherrs Werdegang nach – vom Sohn aus bürgerlichem Haushalt und Fahrradaktivisten zum politischen Visionär und Gestalter und schließlich Bäckereiunternehmer. Der Prozess endet im Jänner 2023 mit Freisprüchen für alle Angeklagten, wirft aber Fragen auf: Gibt es eine zu große Nähe zwischen Politik und Investoren? Wie transparent sind die Vergabeverfahren? Wie sorgt die stark wachsende Stadt Wien für genügend leistbaren Wohnraum? Hat die WKStA nicht sorgfältig gearbeitet? Und: Was wurde eigentlich aus dem Heumarkt-Projekt, das die ganze Affäre ins Rollen gebracht hat? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.05.2023ORF 1
  • Folge 11
    In Lech am Arlberg sollte das „KaDeWe der Alpen“ eröffnen.
    Drei Euro – so viel war das operative Geschäft der Möbelkette kika/​Leiner am Ende nur mehr wert. Im Juni verkaufte Benkos Signa-Gruppe den strauchelnden Möbelriesen um diesen symbolischen Betrag. Der Käufer schickt das Unternehmen in Teilinsolvenz. 23 von 40 Filialen sind seit August geschlossen, 1.300 Beschäftigte werden ihren Job verlieren. Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber bezeichnete den kika/​Leiner-Deal dennoch als „sehr gutes Investment“, weil die Immobilien gewinnbringend verkauft werden konnten. Die Rendite für die Investoren stimmt.
    Die Republik dagegen dürfte auf mehreren Millionen Euro an Kosten für gestundete Kredite sitzenbleiben. Wie konnte es zu dieser Schieflage kommen? René Benko verkörpert die Austro-Variante des US-amerikanischen Traums „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Er wächst in Innsbruck in bürgerlichen Verhältnissen auf und steigt schon als Teenager in die Immobilienbranche ein. Mit 20 wird Benko Schillingmillionär. Die Projekte werden größer und internationaler. Als Immobilieninvestor setzt Benko vor allem auf eines: Innenstadtimmobilien in bester Lage.
    Vom Kaufhaus Tyrol in Innsbruck, dem Goldenen Quartier in Wien, dem KaDeWe in Berlin bis zum Chrysler Building in New York. Dabei schreckt er auch nicht vor Deals mit Investoren mit zweifelhaftem Ruf zurück. Benko gilt als talentierter Netzwerker. Es gibt gute Kontakte in die Spitzenpolitik. Im Signa-Beirat sitzen mit Alfred Gusenbauer und Susanne Riess-Hahn ein ehemaliger Bundeskanzler und eine ehemalige Vizekanzlerin. Auch ein guter Draht ins Finanzministerium ist belegt. Wie gut dieser war, ermittelt nun die WKStA.
    Es gilt die Unschuldsvermutung. Können es sich die Reichen in Österreich richten? In der Dokumentation „Der talentierte Herr Benko“ sprechen Freunde und Wegbegleiter:innen über René Benkos schillernden Weg in die Topliga der Immobilienentwickler. Für den Film gewährte Signa Einblick in die Baustelle des ehemaligen Leiner-Gebäudes in der Wiener Mariahilferstraße, wo Benko ein neues Luxus-Kaufhaus samt Dachpark errichtet. Wie lief der Kauf des Gebäudes in den Weihnachtstagen 2017 tatsächlich ab? Die Doku-Gestalter:innen Alexander Lechner, Lukas Wagner und Elisabeth Pfneisl schauen sich auch Benkos „Gesellenstück“, das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck, näher an.
    Und sie waren auf Spurensuche in Lech am Arlberg. Dort hatte ein Grundstückskauf Benkos die Gemeindepolitik aufgerüttelt und die Korruptionsermittler:innen auf den Plan gerufen. Was führte zur Einstellung der Ermittlungen? Als René Benkos Signa die deutsche Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und den Möbelriesen kika/​Leiner in Österreich übernahm, wurde er noch als Retter gefeiert. Von diesem Ruf ist heute nicht mehr viel übrig. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.09.2023ORF 1
  • Folge 12
    Schillernder Aufstieg, beeindruckendes Wachstum und prestigeträchtige Immobilien – doch die Erfolgsgeschichte von René Benko und seinem Immobilienimperium hat eine unerwartete Wendung genommen. Das Mastermind aus Tirol wurde zum Rück-zug aus dem eigenen Unternehmen gezwungen, entmachtet von den eigenen Inves-toren. Wie konnte es so weit kommen? Eine Notbremsung stoppt Benkos kometenhaften Aufstieg. Anfang November fordert Strabag-Gründer und Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner öffentlichkeitswirksam den Rückzug von René Benko. Statt Benko soll ein Sanierer die Führung des Immo-bilienkonzerns übernehmen, so die Forderung.
    Der Grund: Die Signa braucht drin-gend Geld. Zwar besitzt das von Benko gegründete Unternehmen Immobilien im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro, doch die Zinsanhebungen der EZB haben den rasant gewachsenen Konzern in eine akute Liquiditätskrise gestürzt. Das Vertrauen in Benko scheint am Boden. Nach einem erbitterten Machtkampf um die Signa-Führung gibt Benko seinen Rückzug bekannt. Ist der Tiroler Schulabbrecher, der es zum Milliardär geschafft hat, am Ende? Zwei Monate nach der Erstausstrahlung der Dokumentation „Der talentierte Herr Benko“ haben die aktuellen Entwicklungen nach einem Update verlangt.
    Vieles er-scheint jetzt in einem anderen Licht. Für die Neufassung des Films ordnen Wirt-schaftsprofessor Leonhard Dobusch (Universität Innsbruck, Momentum Institut) und Investigativjournalist Ashwien Sankholkar (Dossier) die Geschehnisse neu ein und kommen in ihrer Analyse zum selben Schluss: Das letzte Wort im Machtpoker ist noch nicht gesprochen. René Benko wächst in Innsbruck in bürgerlichen Verhältnissen auf und steigt schon als Teenager in die Immobilienbranche ein.
    Mit 20 wird er Schillingmillionär. Die Pro-jekte werden größer und internationaler. Als Immobilieninvestor setzt Benko vor al-lem auf eines: Innenstadtimmobilien. Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer nennt für den Erfolg drei Wörter: „Lage, Lage, Lage.“ Benko gilt als talentierter Netzwerker. Er pflegt gute Kontakte in die Spitzenpolitik. Auch ein guter Draht ins Finanzministerium ist belegt. Wie gut dieser war, ermittelt nun die WKStA. Es gilt die Unschuldsvermu-tung.
    René Benkos weiße Weste hat schon früher Flecken bekommen. Trotz üppiger Corona-Hilfen sind seine Handelsketten in Schieflage geraten. Die Insolvenzen deut-scher Kaufhäuser und zuletzt des österreichischen Möbelriesen kika/​Leiner haben die Allgemeinheit Millionen gekostet. Welche Folgen hat nun das Wanken des Signa-Imperiums? In der Dokumentation „Der talentierte Herr Benko“ sprechen Freund/​innen und Wegbegleiter/​innen über René Benkos schillernden Weg in die Topliga der Immobilienentwick-ler. Fachleute bewerten die Folgen von Benkos Entmachtung. . (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.11.2023ORF 1
  • Folge 13
    Ex-Magna-Mitarbeiter Peter Westenthaler im Interview.
    Siegfried Wolf, 66, ist seit Jahrzehnten erfolgreicher Manager in der Automobilbranche. Seinen Aufstieg erlebt der Steirer in den 1990-Jahren, als ihn Frank Stronach zu Magna holt. Das Unternehmen wächst, 40.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Mit Wolfs Karriere geht es steil bergauf und er knüpft wichtige Kontakte in die Politik. Die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ bezeichnet Wolf als einen der „am besten vernetzten Manager in der Autoindustrie“. Siegfried Wolf baut sich ein weit verzweigtes Netzwerk auf, das vom Ballhausplatz bis in den Kreml reicht.
    Neben einem besonderen Naheverhältnis zu Wladimir Putin hat Wolf enge Verbindungen zum russischen Oligarchen Oleg Deripaska, für den er 2010 Magna verlässt, um die russische Autoindustrie wieder mit aufzubauen. Und auch in Österreich ist der Manager mit den Mächtigen seit Jahrzehnten auf Du und Du. Doch in den letzten Jahren gerät Siegfried Wolf zunehmend unter Druck. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung und im Zusammenhang mit dem Eurofighter-Skandal wird Wolf Geldwäscherei vorgeworfen.
    In beiden Fällen gilt die Unschuldsvermutung. Was ist dran an den Vorwürfen und welche Auswirkungen könnten sie auf die weitere Karriere von Siegfried Wolf haben? Was bedeutet Wolfs geschäftliche Nähe zu Russland für Steyr Automotive, das LKW-Werk in Oberösterreich, das der Manager erst 2021 übernommen hat? Die Sendung beleuchtet wie Siegfried Wolf zu einem der mächtigsten und reichsten Manager des Landes aufgestiegen ist und geht der Frage nach, was die aktuellen Ermittlungen für den Manager bedeuten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.12.2023ORF 1

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