„Selbstgespräche“ begleitet eine Gruppe von Callcenter-MitarbeiterInnen bei ihren tragikomischen Versuchen, ihr Callcenter zu retten und wirkliche Nähe zu anderen Menschen aufzubauen. Sascha glaubt an seinen Durchbruch als Showmaster, doch sein Träumer-Leben endet abrupt, als seine Freundin schwanger wird. Als sich der schüchterne Adrian in eine Kundin verliebt, treibt Sascha ihn an, sich nicht länger hinter dem Telefon zu verstecken. Von Beziehungen hält die alleinerziehende Marie nicht mehr viel. Sie benutzt das ungeliebte Headset vornehmlich dazu, sich einen neuen Job als Architektin zu suchen. Die Wege der drei hätten sich nie gekreuzt, säßen sie nicht zufällig nebeneinander in den Telefonboxen eines Callcenters. Sascha, Adrian und Marie sind jung und brauchen das Geld. Mit fester Stimme und schönen Worten versprechen sie
potenziellen Kunden eine Super-Flatrate zu sensationellen Konditionen. „Jeder neue Anruf ist eine neue Chance“, so das Motto ihres Chefs Richard Harms. Sein Leben ist das Callcenter, seine Ehe ein Trümmerhaufen. Erst recht, als die digitale Anzeigetafel im Büro installiert wird. Innerhalb von vier Wochen müssen die Verkaufszahlen massiv gesteigert werden, sonst droht der Abteilung die Schließung. Zahlen und Quoten treten an gegen große Träume und Hoffnungen. André Erkaus Debütfilm erzählt in tragikomischem Tonfall von den unbekannten Menschen am anderen Ende der Telefonleitung, ihren Lebenslügen, Hoffnungen und Träumen. Sein Film über die zunehmende Sprachlosigkeit in Zeiten medialer Dauerkommunikation wurde auf dem Festival „Max-Ophüls-Preis“ mit dem Hauptpreis und dem Preis für die Beste Filmmusik ausgezeichnet. (Text: ZDF)