„Schulter an Schulter“ porträtiert einen deutschen und einen afghanischen Soldaten, die beide in der Nähe von Kunduz ihren Dienst verrichten. Daniel S., Hauptmann im deutschen Feldlager in Kunduz, wirkt überzeugt von dem, was er tut. Nach sechs Monaten Einsatz freut er sich auf sein Zuhause in Deutschland. Dort warten seine Frau Sandra und seine zwei kleinen Kinder auf ihn. Aber er wird nach Afghanistan zurückkehren. Denn: „Das hier ist das wahre Leben.“ Im drei Kilometer entfernten afghanischen Militärlager gewährt auch Leutnant Mehdi M. private Einblicke. Seit seiner Kindheit wollte er zum Militär. Seine Familie hat ihn dabei unterstützt. Heute sieht sie seinen Einsatz mit gemischten
Gefühlen. Einen Unterschied zwischen den afghanischen und den deutschen Soldaten sieht er nicht: „Wir sind zwar aus verschiedenen Ländern, aber wir erfüllen die gleichen Aufgaben.“ Seine Familie, Frau und zwei Kinder, lebt in Kabul. Mehdi M. kann nur alle vier bis fünf Monate nach Hause. Jenseits der politischen Diskussion um den Afghanistan-Einsatz blickt Shaheen Dill-Riaz’ Dokumentarfilm in sehr persönlichen Nahaufnahmen auf die Menschen, die an der politischen Entscheidung nicht beteiligt sind, sondern vor Ort ihren Job machen. Der Film zeigt das Alltagsleben in den Lagern, begleitet sie zum Schießstand und in die Kantine, hakt immer wieder aus dem Off nach und lässt die Interviews unkommentiert wirken. (Text: ZDF)