Das kleine Fernsehspiel Deutsche Seelen – Leben nach der Colonia Dignidad
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Deutsche Seelen – Leben nach der Colonia Dignidad
Dokumentarfilm über die Bewohner der ehemaligen Colonia Dignidad (Chile) und ihren Versuch, nach Jahrzehnten von Verbrechen und Mord als Gemeinschaft weiter zu bestehen. Rüdiger war ein Kind, Aki zwei Monate alt und Kurt der Stellvertreter des pädophilen Sektenchefs. Sie kamen 1961 gemeinsam mit 500 anderen deutschen Sektenmitgliedern nach Chile und lebten über 40 Jahre weggeschlossen von der Welt. Sie lebten in einem totalitären System, das seine Mitglieder brutal unterdrückte und ausbeutete, das mit Pinochets Regime kooperierte, mit Waffen und Drogen handelte und systematisch folterte. Auch nach dem Zusammenbruch der Sekte wohnen Täter und Opfer weiterhin Tür an Tür, durch einen Pakt des Schweigens aneinander gekettet – ein Kollektiv des Verdrängens. Die Parallelen zur jüngeren deutschen Geschichte sind fatal. Das
Dokumentarfilmdebüt von Matthias Zuber, Martin Farkas und Britta Buchholz erzählt sehr deutsche Geschichten von Sehnsucht und romantischem Schwärmen, von Verzweiflung und Verdrängung, von Schuld und Opfer. „Deutsche Seelen – Leben nach der Colonia Dignidad“ ist der erste Dokumentarfilm überhaupt, der in der ehemaligen Kolonie entstand. Er gibt den Menschen eine Stimme, die ihre Selbstbestimmung eingebüßt haben, und versuchen, sie zurück zu erlangen. Der Film ist ein Zeugnis vom Trauma der menschlichen Erniedrigung und Zerstörung, aber auch von dessen Überwindung. „Deutsche Seelen – Leben nach der Colonia Dignidad“ hatte seine Premiere auf dem Filmfestival Max Ophüls-Preis und war auf weiteren Festivals national und international zu sehen. Beim achtung berlin-Filmfestival 2009 erhielt er eine „Lobende Erwähnung“ der ökumenischen Jury. (Text: ZDF)