Kommentare 1–3 von 3

  • (geb. 1964) am

    Starker Anfang & interessantes Thema. Doch spätestens ab Folge 3 verliert sich die Story in immer mehr "Verwicklungen & Personen". Den Überblick zu behalten wird immer schwieriger und das, ja das steigert sich bis zum Ende der Serie. Nur die Story nicht, diese wird immer undurchsichtiger- anhand einer völlig überzogenen Handlung & zig Personen- welche die Szene neu betreten und dann verschwinden, und dann .....wieder auftauchen.... Sorry - Netflix, da gibt es wesentlich besser aufgearbeitete politische Themen- Serien. Maximal 6 von 10 möglichen Punkten- mehr ist nicht drin. (gääääähn!)
    • (geb. 1959) am

      Ich bin politisch interessiert, und ich habe mich, bevor ich die acht Folgen angeschaut habe, auch mit der Geschichte Afrika's und Ruanda's beschäftigt.
      Trotzdem, ich weiss immer noch nicht, was mir die Serie eigentlich sagen möchte, was der Kern, was die Aussage ist, und was die Folgen und Konsequenzen sind?
      Die Deutschen, die Europäer und auch die US-Amerikaner haben in Afrika und in Ruanda ihr dreckiges und sehr, sehr blutiges "Spiel" gespielt  -  und "spielen" es heute noch immer.
      Indem wir meinen, alle müssten nach unseren "Spielregeln" in Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit und auch Ökonomie "spielen", bringen wir Unglück, Leid und Zerstörung in diese Länder, die wir angeblich glücklich machen möchten.
      Übrigens, wir verlieren dieses "Spiel" gerade eben, weil die sogenannte "Dritte Welt" aufgewacht ist und erkannt hat, dass sie selbst ihre Interessen formulieren und einbringen muss  -  allerdings, ob da ein verstärkter Einfluss von Russland und China hilfreich ist, bezweifele ich sehr stark. Und wieder, schon wieder ist das Volk das Leid Tragende, Unglück Aushalten und Zerstörung Erduldende.
      • (geb. 1970) am

        Sehr gute Serie, leider nur die wichtigsten Akteure wie USA, Europa, UNO und Frankreich nur angerissen in Verantwotung gezogen.

        Und Deutschland?

        Eine Beratergruppe der Bundeswehr unterstützte bis zum Beginn des Mordens vor Ort die ruandische Armee, die den Genozid von langer Hand mitplante und in 100 Tagen ausführte. Spätere Völkermörder genossen an der Führungsakademie der Bundeswehr eine Offiziersausbildung ersten Ranges. Selbst zu den Hetzern des berüchtigten Radiosenders RTLM bestanden nicht bloß flüchtige Verbindungen.

        Hätte Deutschland – insbesondere aufgrund seiner eigenen Geschichte – hier nicht hellhörig werden sollen? Die ernüchternde Antwort lautet, dass Deutsche in Ruanda durchaus Alarm schlugen, diese Warnungen in Bonn und anderswo aber auf taube Ohren stießen.

        Zu dieser deutschen Ignoranz vor Beginn des Völkermordes kam ein politischer Widerwille während des Völkermordes hinzu. Weder auf eigene Faust noch innerhalb der Vereinten Nationen oder der EU bemühte sich Deutschland um humanitäre Lösungen oder gar eine Aufstockung der Blauhelmmission in Ruanda.

        Nach der Ankunft der letzten deutschen Bürger aus Ruanda am 14. April 1994 verkündete Bundeskanzler Helmut Kohl, dass die Rettungsaktion „nach all den tragischen Ereignissen in Ruanda […] eine sehr gute Nachricht“ sei. Dies war die letzte Äußerung des Bundeskanzlers zum Völkermord in Ruanda (1). Auf gewisse Weise dauert das Schweigen der Bundesregierung bis heute an: selbst 22 Jahre nach dem Völkermord hat sich die BRD noch nicht um eine offizielle Aufarbeitung der eigenen Rolle im Zusammenhang mit dem Völkermord in Ruanda bemüht.

        Vorboten des Völkermordes

        Als Teil Deutsch-Ostafrikas war Ruanda 1885–1918 eine deutsche Kolonie. Praktisch bedeutete dies, dass etwa zehn deutsche Beamte ab 1897 den Hof des ruandischen Mwami berieten und dass sich die römisch-katholischen Weißen Väter bemühten, ihren Glauben im Land zu verbreiteten.

        Es ist umstritten, ob es sich bei der Unterscheidung zwischen Hutu und Tutsi um soziale oder ethnische Gruppen handelt. Belegt ist jedoch, dass die deutsche Kolonialverwaltung diese Differenzierung als eine Art Kastensystem förderte und auf Basis der Rassentheorie und -lehre festschrieb. Ebenso zementierte die neue Kolonialmacht Belgien ab 1918 im Völkerbunds-Mandatsgebiet Ruanda-Urundi die gesellschaftliche Trennung, insbesondere durch die Einführung eines strikten Ausweissystems Mitte der 1930er Jahre. Hutu machten etwa 85% der ruandischen Bevölkerung aus, Tutsi 14% und die Gruppe der Twa etwa 1%. Alle Gruppen sprachen dieselbe Sprache und lebten im kleinen Ruanda jahrhundertelang gemeinsam auf engem Raum.


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