2007, Folge 418–432

  • Folge 418
    Das Stück Land zwischen Rhein und Maas ist für viele Menschen unbekanntes Land. Im Osten erstreckt sich, breit und mächtig, der Rhein. Er erzählt viele Geschichten und ist selbst ein Stück Deutscher Geschichte. Im Westen die Maas, sie bildet die geografische Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Dass hier einmal eine politische Grenze verlief, davon ist hier nichts mehr zu spüren. Deutsche und Holländer leben und arbeiten auf beiden Seiten des Flusses, das Vieh grast länderübergreifend und einzig die unterschiedliche Beschilderung der Straßen und Orte erinnert daran, dass hier zwei Länder aneinander grenzen. Wir gehen auf Entdeckungsreise am Niederrhein, besuchen bekannte Orte und erforschen Neuland im Grenzland.
    Wir treffen einen wahnsinnigen Puppenspieler in seinem Markt der vergessenen Waren, besuchen in Kevelaer den Maler Paul Wans und seine grunzenden Modelle und fahren mit der mehrfachen Dressurweltmeisterin Isabell Werth um die Wette. Und bei einer Reise in die Vergangenheit, wenn römische Tischsitten lebendig werden, Kräuterfrauen duftende Tees brühen und Windmühlenflügel geheimnisvolle Lieder singen, entdecken wir die märchenhafte Seite der Region. Dass es flach ist am Niederrhein, das sagen nur die, die noch nie hier waren. Alle anderen bemerken vor allem zwei Dinge: die offene Herzlichkeit der Menschen und die ebenso offene Weite des Landes. Platt, das ist hier nur der Dialekt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.08.2007Das Erste
  • Folge 419
    Sanft geschwungene Hügel, Wälder, Wiesen, Äcker und Hecken: Das Mergelland. Diese Region der Niederlande liegt vor den Toren Aachens. Dem Flüsschen Geul entlang geht es vorbei an der mittelalterlichen Eyneburg bei Kelmis, vorbei an Wassermühlen in saftigen Wiesentälern bis zur Mündung der Geul in die Maas. Auf den weiten Feldern des Mergellandes betreuen Biologen den seltenen Feldhamster und im Spätsommer ernten Obstanbauer schmackhafte Apfelsorten, die auf dem 60 bis 80 Millionen Jahre alten Mergelgrund bestens gedeihen.
    Über der Stadt Valkenburg im Herzen des Mergellandes befindet sich die wildromantische Ruine der einzigen Höhenburg der Niederlande. Direkt darunter in dunklen Gängen einer gewaltigen Mergelhöhle verstecken sich Fledermäuse und andere geheimnisvolle Dinge. Maastricht ist die Hauptstadt der Provinz Limburg mit einer historischen Altstadt. Typisch für die abwechslungsreiche Ausflugs-Region ist das Mergellandschaf, das heute dazu beträgt, die seltenen Magerrasenwiesen des Mergellandes zu erhalten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.08.2007Das Erste
  • Folge 420
    Dänemark oder Deutschland? Über Jahrhunderte war diese Frage im heutigen Dänemark zwischen Tondern und der Insel Fanö umstritten. Emil Nolde war im nördlichen Friesland zu Hause und hat mit seinen Bildern das deutsch-dänische Grenzland mit dem hohen Himmel und dem weiten Horizont weltberühmt gemacht. Die wechselvolle Geschichte hat Natur und Menschen auf ganz besondere Weise geprägt. Der Däne Iver Gram aus Mögeltönder ist solch ein typischer „Grenzgänger“. Im Winter und Frühjahr führt er Tausende Touristen zu einem atemberaubenden Naturschauspiel, das es nur an ganz bestimmten Orten rund um Tondern zu sehen gibt. Kurz vor Einbruch der Dämmerung tanzen hier, oft vor glutroter Abendsonne, Millionen Stare in der Luft.
    Iver Gram erklärt dann in bestem Deutsch, warum die Vögel sich so verhalten. Im Sommer organisiert er Austern- und Robbensafaris vor der Nordseeinsel Römö. Hier lebt auch Marc Schwede. Der ist Deutscher und verdient seine Brötchen als Kitebuggylehrer an einem der breitesten Strände Nordeuropas. Auf der winzigen Nachbarinsel Mandö geht es meistens wesentlich ruhiger zu. Urlauber und Einheimische sehen sich hier oft tagelang nicht. Nur wenn es brennt, wie während der Dreharbeiten zufällig geschehen, dann sind alle da und löschen gemeinsam. Däne oder Deutscher? Das ist dann egal. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.09.2007Das Erste
  • Folge 421
    Kaum hat man den Namen Heidelberg ausgesprochen, schon rattern im Kopf die Klischees und Wahrheiten, belästigen aufdringliche Schlagerschnipsel das Denken und rühren wunderbare Oden das Gemüt. „Lange lieb’ ich dich schon“, dichtete Friedrich Hölderlin hingebungsvoll und nannte Heidelberg der „Vaterlandsstädte Ländlichschönste“. Rund 200 Jahre ist das her. Damals war die Stadt noch ein verschlafenes Nest und ein Geheimtipp unter den Romantikern. Inzwischen hat sich der Geheimtipp auf der ganzen Welt herumgesprochen, und das Ergebnis sind Millionen von Touristen, die Heidelberg fest im Griff haben. Sie ziehen in gewaltiger Truppenstärke durch die Stadt in Richtung Schloss, kaufen dabei alles, was Ramschläden und Fast-Food-Ecken zu bieten haben, und unterstützen dadurch eine Stadtbild-Entwicklung, die der sogenannten Welthauptstadt der Romantik an manchen Ecken nicht würdig ist.
    Aber trotz Vermarktung des Mythos Heidelberg hat die Stadt einen nahezu unverwüstlichen Zauber,strahlt im Morgen- und Abendlicht eine Schönheit aus, die beinahe weh tut. Da muss man nicht einmal Romantiker sein. Der Film von Christina Brecht-Benze ist eine kritische Liebeserklärung an die Stadt am Neckar. Er zeigt den Ansturm auf die Großpostkarte Heidelberg und stellt Menschen vor, die das Riesenbild anderen erklären – wie Schlossführer.
    Der Film fragt aber auch, wie es sich lebt mitten in einer Postkartenlandschaft und in einem Mythos. Alt-Heidelberger berichten vom Lebensgefühl in der Altstadt, deren Sanierung die Sozialstruktur verändert hat. Und es kommen natürlich Studenten zu Wort, für die sich mit einem Studienplatz an der ältesten Universität Deutschlands ein Traum erfüllt hat. Geträumt wurde vorher in Russland, Australien oder Malawi. Aus 80 Nationen kommen die 25.000 Studenten der Universität und machen Heidelberg so zu einer selten multikulturellen Stadt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.09.2007Das Erste
  • Folge 422
    Es liest sich ganz einfach: DAS Ruhrgebiet. So als seien keinerlei Zweifel über die Einheit dieser Region gestattet. Doch das Revier ist alles andere als ein homogenes breites Band ineinander verwachsener Städte. Wie sollte es das auch sein? Immerhin zieht es sich mehr als 100 Kilometer von West nach Ost und knapp 70 Kilometer von Norden nach Süden. Ein Drittel der Landesbevölkerung Nordrhein-Westfalens lebt hier: etwa 5,3 Millionen Menschen. Wenn es heute tatsächlich etwas gibt, was die Menschen in den dreiundfünfzig selbstständigen Gemeinden rechts und links der Ruhr verbindet, dann ist es ihre gemeinsame Vergangenheit: Der Lockruf des schwarzen Goldes.
    Denn seine wirtschaftliche Bedeutung bezog das Ruhrgebiet in den vergangenen beiden Jahrhunderten vor allem aus seinen Steinkohlevorräten. Traditionell schloss sich an den Bergbau eine große Anzahl von Industrien an, besonders Eisen- und Stahlindustrie sowie chemische Industrie. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es eine unumstößlich Wahrheit: Wer im Revier wohnte, arbeitete mittel- oder unmittelbar für Kohle und Stahl. Die Arbeiter ganzer Straßenzüge gingen morgens gemeinsam „auf Schicht“ – zur Zeche oder ins Werk. Arbeit einte, und der so entstandene Ballungsraum wurde für Millionen Menschen unterschiedlicher Herkunft zu einer neuen Heimat.
    Erst die Krise in der Montanindustrie in den 1970er Jahren schuf eine gänzlich neue Situation. Das wiederum betraf sie alle – und erforderte einen grundlegenden Strukturwandel im Ruhrgebiet. Es ist diese Vergangenheit, die den Menschenschlag im Ruhrgebiet geschaffen hat. Verbunden ist damit ein Charakter, der wirklich ,typisch“ ist – und nicht vor Stadtgrenzen Halt macht. So ist es heute egal, ob man in Duisburg am Büdchen steht, im Gelsenkirchener Revierpark Nienhausen oder vor dem Fußballstadion des BVB in Dortmund: Überall trifft man noch die Leute „von hier“, für die es wichtig ist, Dinge beim Namen zu nennen; die geradeheraus und nicht um den heißen Brei herumreden und dabei einen bisweilen derben Humor bevorzugen; mit denen man leicht ins Gespräch kommt und die man bereits nach dem ersten Satz an ihrem „Ruhrpott-Slang“ erkennt; die lieber ein Bierchen picheln als die Weinkarte zu studieren und sich ohnehin in der Gaststätte wohler fühlen als im Sterne-Restaurant – wenn nicht sogar bei „Pommes Rotweiß auffe Hand“.
    Der filmische Streifzug durch das Ruhrgebiet fördert Einblicke, die früher oft unbeobachtet blieben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.09.2007Das Erste
    Autor: Clemens Gersch
  • Folge 423
    Der Hegau, die Landschaft nordwestlich des Bodensees, wird gern „des Herrgotts Kegelspiel“ genannt. Erloschene Vulkane geben der Gegend ihr typisches Gesicht. Am bekanntesten ist der „Hohentwiel“ mit einer der größten Festungsruinen Deutschlands. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.09.2007Das Erste
  • Folge 424
    Täglich bewegt sich ein Menschenstrom aus Deutschland über die Oder in die angrenzenden polnischen Orte. Man könnte vermuten, dass touristische Sensationen der Grund dafür sind. Doch es sind nicht Burgen, Bäche oder Berge, sondern Billigwaren, die die Grenzgänger anlocken. Allein 120 Friseure warten in Kostrzyn auf Kunden. Nur die wenigsten Tagesbesucher wissen, dass sich nur ein paar Meter neben dem Schnäppchenmarkt preußische Geschichte abgespielt hat. Kronprinz Friedrich war auf der Festung inhaftiert und musste mit ansehen, wie sein Freund Katte hingerichtet wurde.
    Damit hatte sein Vater, der König, ein Exempel preußischer Erziehung statuiert. Die Neumark, östlich der Oder gelegen, ist ein historischer Landstrich mit ausgedehnten Wäldern, malerischen Seen, verträumten Dörfern und Städten, eingefasst von drei Flüssen. Seit dem 14. Jahrhundert trägt der Landstrich in Abgrenzung zur Mittel-, Alt- und Uckermark seinen Namen. Durch die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz kamen diese Teile der vormals preußischen Provinz Brandenburg 1945 unter polnische Verwaltung. Krieg, Vertreibung, Umsiedlung haben bis heute Wunden bei den Einwohnern hinterlassen.
    Zbigniew Czarnuch, ein alter Geschichtslehrer, hat in der kleinen polnischen Stadt Witnica (früher: Vietz), einen „Park der Erinnerung“ angelegt mit einem Denkmal gegen die Vertreibung. Jedes Jahr im Sommer folgen Hunderttausende Menschen der Einladung des polnischen DJs Jerzy Owsiak nach Kostrzyn. Das größte Hippie-Festival Europas findet in der Neumark statt. Mit ihrer einmaligen, unberührten Landschaft wartet die Region auf Besucher, die nicht nur wegen eines Events oder eines schnellen Schnäppchens kommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.10.2007Das Erste
  • Folge 425
    „Gestern haben die Leute von Sotheby’s wieder angerufen“, erzählt Fürst Carl-Phillip zu Salm/​Salm lächelnd. Wie jedes Jahr. „Wenn ich verkaufen will, würden sie mir gerne zur Seite stehen.“ Jaja, zur Seite stehen … Die Versuchung ist wirklich zu groß für die professionellen Versteigerer aus der ganzen Welt. Bei den Kunst-Schätzen, die im Museum auf Schloss Anholt liegen: Jan von Goyen, Gerard ter Borch – David Teniers, Breughel der Jüngere. Die ganz großen Maler und ihre Werke. Doch Carl-Phillip wird nicht ein einziges verkaufen und erst recht nicht das Bild, um das ihn auch die großen Museen der Welt beneiden: „Diana mit Aktäon und Kallisto“. Ein früher Rembrandt – und eins seiner Hauptwerke. Der Wert: Wahrscheinlich im mittleren achtstelligen Bereich, vielleicht auch mehr. Aber es ist unverkäuflich. Denn Carl Phillip kann es gar nicht verkaufen. Es gehört ihm nicht, es gehört der Familie, und damit immer der nachfolgenden Generation. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.10.2007Das Erste
  • Folge 426
    Zwischen Thüringer Wald und Rhön liegt im weiten Tal der Werra die Kurstadt Bad Salzungen. Sie ist Ausgangspunkt einer Reise entlang einer beschaulichen Flusslandschaft und zu sehenswerten Ortschaften. Nicht immer und nicht alle Orte waren früher so einfach zu erreichen wie heute. Sie gehörten zum grenznahen Sperrgebiet der DDR und waren nur für die Bewohner zugänglich, und vom Westen aus nur mit dem Fernglas zu betrachten. „Bilderbuch“ stellt die Region an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze vor, besucht Menschen und Ortschaften beiderseits der ehemaligen Staats- und heutigen Landesgrenze.
    Im thüringischen Merkers fahren wir hinab in die 800 Meter tief gelegene „Kristallgrotte“ des ehemals größten Kaliproduzenten der Welt, und im Naturpark Hainich, dem „Urwald mitten in Deutschland“ wandern wir auf einem Baumkronenpfad entlang uralter Buchen. Einen „echten Urwald“ entdecken wir im hessischen Witzenhausen: Vor hundert Jahren wurden hier, in der Deutschen Kolonialschule, Tropenlandwirte für die Kolonien ausgebildet. Heute wird Deutschlands ältestes Gewächshaus für tropische Nutzpflanzen von der Universität Kassel genutzt.
    Von hier aus ist es auch nicht weit nach Lindewerra, dem Stockmacherdorf, in dem noch immer in einer kleinen Manufaktur Spazierstöcke hergestellt werden. Auf der Werra begegnen wir zahlreichen Kanuten und Ruderern, doch wir fahren auch eine Strecke über atemberaubende Viadukte der alten längst stillgelegten Eisenbahnlinie Berlin-Koblenz mit einer Draisine entlang. Der Endpunkt unserer Filmreise befindet sich in Hannoversch Münden, wo Werra und Fulda sich zur Weser vereinen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.10.2007Das Erste
  • Folge 427
    Aachen, Eupen und Maastricht gehören zur „Euregio Maas – Rhein“. Zwischen den Städten erstrecken sich Gebiete wie das Limburger Land – wunderschön und voller Geschichten und Traditionen. Die Öffnung nationaler Grenzen hat wirtschaftliche Dynamik ins Dreiländereck gebracht. Der Euro vereinfacht den Warenverkehr. Die Verkehrswege zwischen den Städten sind gut ausgebaut, Aachen und Maastricht nutzen einen gemeinsamen Flughafen. Aber das Dreiländereck ist vor allem eine Kulturlandschaft geblieben, und die Menschen wissen hier bestens für Seele und Leib zu sorgen.
    Die Zuckerbäcker in diesem Teil von Deutschland, Belgien und der Niederlande wetteifern mit verführerischen, süßen Spezialitäten. Der Frage der Urheberschaft ist dabei zweitrangig: Hauptsache, es schmeckt. Printen, „Kräutermöppchen“, „Dominosteine“, „Schweineohren“ oder Pralinen- und Schokoladenspezialitäten – die Vielfalt appetitlicher Süßigkeiten macht das Dreiländereck mit seinen rund vier Millionen Einwohnern zu einer Art sinnlichem Zentrum mitten in der Europäischen Union.
    Die Sendung schaut beim Schokoladenmuseum von Eupen vorbei – und natürlich in allerhand Töpfe. Sie zeigt, wie die Leckereien entstehen – und wo sie angeboten werden. Die Geschichte der wichtigsten Erzeugnisse wird erzählt und die reizvolle Umgebung gezeigt mit ihren gläubigen und herzlichen Menschen. Ihr Motto: Die Sünde ist nicht die Mutter der Beichte – sondern umgekehrt. Entstanden ist ein „privates“ Bilderbuch mit heiteren und verführerischen Bildern sowie unterhaltsamen persönlichen Geschichten – eines für Herz und Seele in der kühleren Jahreszeit. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.11.2007Das Erste
    Film von Inge Petrick und Christian Gramstadt
  • Folge 428
    Rund eine Million Menschen besuchen jährlich den Königssee, der neben Schloss Neuschwanstein als größte touristische Attraktion Oberbayerns gilt. Auch wenn an schönen Tagen die Halbinsel von St. Bartholomä überschwemmt wird von Besuchern, kann sich kaum jemand dem Reiz dieser heroischen Landschaft entziehen, die man nur per Ausflugboot über den See erreichen kann. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.11.2007Das Erste
  • Folge 429
    Wer nach Bregenz reist, bekommt mehr als Bregenz. „Großstadtfeeling“ in einer Kleinstadt, Seereise und Gipfelglück, Kunst-Spektakel auch für Technik-Freaks. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.2007Das Erste
  • Folge 430
    Wer Duisburg sagt, muss die Lippen spitzen: ‚Düüüsburg‘. Menschen, die noch nicht dort waren, bewegen gerne mehr: Sie rümpfen die Nasen. Oder hüsteln. Das Bild von der Stadt der rauchenden Schlote verblasst nur langsam. Nicht jeder war von der Stahlindustrie so fasziniert wie der französische Komponist Maurice Ravel. 1905 schrieb er von einer Deutschlandreise an einen Freund: „Wie soll ich Ihnen den Eindruck dieser Schlösser aus flüssigem Metall, dieser weißglühenden Kathedralen, der wunderbaren Symphonie von Transmissionen, Pfeiftönen und furchtbaren Hammerschlägen schildern, der einen rings umgibt? Überall ein roter, düsterer, brennender Himmel. Wie musikalisch dies alles ist! Ich habe die feste Absicht, es zu verwenden.
    Tatsächlich brodelt in Duisburg noch immer der Stahl. Doch moderne Technik hat dafür gesorgt, dass die knapp 500.000 Einwohner längst wissen, wie schön ein blauer Himmel ist. Wo alte Fabriken verschwunden sind, haben sich neue Branchen angesiedelt: Rund um den größten Binnenhafen des Kontinents drängen sich die internationalen Logistikunternehmen mit ihren rauchfreien Niederlassungen. Um das attraktive Äußere der Stadt kümmert sich der englische Architekt Norman Foster. Sein Duisburger Innenhafen gilt als besonders gelungener Versuch, das alte Image abzustreifen: ein Haufen düsterer Hütten in einem qualmenden Schornsteinwald zu sein. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.12.2007Das Erste
    Film von Björn Held
  • Folge 431
    Welche Rolle die Kunst für eine Stadt spielt, kann man an der Art und Weise ablesen, welche Wertschätzung jene erfahren, die sie produzieren die Künstler. In Landberg am Lech findet man den seltenen Fall, dass ein Künstler gleich zum Bürgermeister gewählt wurde: Dominikus Zimmermann, der am Bau von mindestens vier Kirchen Landbergs maßgeblich beteiligt war. Ein zweiter künstlerischer Sohn der Stadt ist der englisch-deutsche Maler und Bildhauer Sir Hubert von Herkomer, dem sogar ein eigenes Museum gewidmet ist.
    Eine Gründung Heinrichs des Löwen, liegt Landsberg an der Romantischen Straße und ist das oberbayerische Ausfalltor nach Schwaben und in den Pfaffenwinkel hinein. Touristen können heute ein weitgehend intaktes Ensemble historischer Bauwerke bewundern: Schmalzturm und Pulverturm, Bayertor und Bäckertor. Die Gründung als militärische Befestigung, als „Landespurc“, ist überall abzulesen. Soviel Geschichte ist in heutiger Zeit Chance und Last zugleich, vor allem aber eine Herausforderung der Denkmalpflege. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.12.2007Das Erste
  • Folge 432
    Mit einer Höhe von 1214 Meter war der Fichtelberg einst höchster Berg der DDR, jetzt ist er der höchste Bergs Sachsens. Von seiner frei liegenden Kuppe aus kann der Besucher seine Blicke in alle Himmelsrichtungen schweifen lassen. Ostwärts reicht die Sicht oft weit ins tschechische Erzgebirge hinein und bei gutem Wetter kann man sogar die Berge des Bayrischen Waldes erkennen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.12.2007Das Erste

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