Staffel 8, Folge 1–5

Staffel 8 von „Baukunst“ startete am 05.05.2013 bei arte.
  • Staffel 8, Folge 1 (30 Min.)
    Das Gebäude der beiden japanischen Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa steht am Genfer See. Der 2010 entstandene Bau – eine Welle aus Glas und Beton – lässt verschiedenste Assoziationen zu. Einige sehen in dem Gebäude eine Scheibe Emmentaler Käse, andere ein Molekulargewebe oder einen fliegenden Teppich. Die Fassade lässt auf den ersten Blick nicht auf die Nutzung des Gebäudes schließen. Es handelt sich um ein „Learning Center“, ein neues Konzept multifunktionaler Räume, die der Wissensvermittlung gewidmet sind. In dem schwerelos wirkenden Gebäude mit einer Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern gibt es keine einzige Wand. Anstelle von Trennwänden haben sich die Architekten für eine künstliche Landschaft entschieden, in der sich sanft ansteigende Hügel und Täler abwechseln.
    Die Studenten spazieren nach Lust und Laune herum, wechseln von der Bibliothek ins Restaurant und von den Arbeitsräumen ins Amphitheater ohne dabei je durch eine Tür zu gehen. Der Besucher wählt seinen eigenen Weg, lässt sich in diesen Räumen, deren Funktion er selbst anpassen oder festlegen muss, von seiner Neugier leiten. Es ist ein einzigartiger Ort, ein architektonisches Meisterwerk, das die Vorstellung von Raum und dessen Aufteilung revolutioniert und dem Besucher eine bisher unbekannte körperliche wie geistige Erfahrung bietet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2013arte
  • Staffel 8, Folge 2 (30 Min.)
    Anfang der 70er Jahre strandete am Ufer des „Canal de l’Ourcq“, im „roten Gürtel“ nordöstlich von Paris, ein gigantisches Schiff aus Rohbeton: das Verwaltungszentrum Pantin. Jacques Kalisz, damals noch Architekturstudent, gehörte einem sozial engagierten Arbeitskreis aus Stadtplanern an, den einige kommunistisch regierte Kommunen um Paris ins Leben gerufen hatten. Ihn beauftragte der Bürgermeister von Pantin mit einem Baukomplex, der sämtliche kommunalen Einrichtungen – etwa ein Gericht, eine Polizei, ein Finanzamt, ein Gewerkschaftshaus, ein Arbeitsamt und vieles anderes – unter einem Dach vereinen sollte – ein damals völlig neuartiges Konzept und ein aufwendiges Bauvorhaben.
    20 Jahre später stand das Verwaltungszentrum jedoch leer. Was als utopisches Flaggschiff gedacht war, wurde zum Symbol des Niedergangs einer Gesellschaftsutopie. Da der Abriss jedoch mit sehr hohen Kosten verbunden gewesen wäre, wurde beschlossen, es für andere Zwecke zu nutzen. 2004 wurde das Gebäude saniert und als „Centre National de la Danse“ wiedereröffnet. Anstelle der Angestellten und ihrer Büros zogen Tanzkompanien und Ballettstudios ein. Das neu entstandene „Centre National de la Danse“ war das erste große Projekt der beiden jungen Architektinnen Antoinette Robain und Claire Guieysse, die dafür mit dem französischen Architekturpreis „Prix de l’Equerre d’Argent“ ausgezeichnet wurden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2013arte
  • Staffel 8, Folge 3 (30 Min.)
    Alles begann mit den Heiligen Drei Königen: Caspar, Melchior und Balthasar reisten – geleitet vom Stern der Weisen – nach Bethlehem, um dem Jesuskind zu huldigen. Seit 1164 befinden sich ihre Gebeine im Besitz der Stadt Köln. Der mit kostbaren Edelsteinen besetzte goldene Dreikönigsschrein war das berühmteste Reliquiar des Christlichen Abendlandes und lockte Pilger aus ganz Europa an den Rhein. Um dem Ansturm gewachsen zu sein, beschlossen die Kölner Domherren, 1248 eine neue Kathedrale errichten zu lassen. Mit der Planung wurde der Dombaumeister Gerhard Rile, von dem heute kaum etwas bekannt ist, beauftragt.
    Der Bau des Kölner Doms wurde erst 1880 vollendet. Zwischen den beiden Bauperioden lag eine über 300-jährige Pause. Anhand typischer Attribute wie Spitz- und Strebebögen erläutert der Film die Architektur des gotischen Baustilsund auch den Einsatz von Metall in der jüngeren Bauzeit. Denn tatsächlich ist der Kölner Dom, in früheren Zeiten Symbol der deutschen Einheit, sowohl ein Urbild der Gotik als auch ein Gebäude des 19. Jahrhunderts. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.05.2013arte
  • Staffel 8, Folge 4 (30 Min.)
    In den Räumen einer ehemaligen Fabrik errichtete die Architektin Lina Bo Bardi, die mit ihrem Mann von Italien nach Brasilien ausgewandert war, im Auftrag der SESC (Seviço Social da Comércio, Sozialer Dienst des Handels) ein großes Kultur- und Sportzentrum. Seit 1946 bietet diese Organisation den Angestellten ihrer Mitgliedsfirmen medizinische Betreuung sowie kulturelle und sportliche Aktivitäten an. Seit dem Bau der Fábrica da Pompéia können die Angebote an einem zentralen Ort angeboten werden und stehen für jedermann offen. Das Meisterwerk der „Architettura Povera“, dessen bizarre Betonblöcke im lebhaften Kontrast zur Stadt mit ihren modernen Hochhäusern stehen, bietet unter anderem eine Bibliothek, ein Theater, einen Ausstellungsraum, Aufenthaltsräume sowie zahlreiche Sportmöglichkeiten.
    Sogar ein Wasserlauf und eine Feuerstelle sind als Wohlfühlelemente in die Hallen integriert. Drei vertikal aufragende Bauten, ein Würfel, ein steiler Turm und ein hoher Kamin, dienen als Gegengewicht zu der horizontalen Ausdehnung der ehemaligen Werkstatthallen. Die Hallen wurden zu einem großen Teil so gelassen wie zu Fabrikzeiten, nur wenig kam hinzu, auf alles Überflüssige verzichtete die Architektin und schuf so aus einem ehemaligen Ort der Arbeit einen Ort der Erholung und gleichzeitig ein Wahrzeichen für die Stadt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2013arte
  • Staffel 8, Folge 5 (30 Min.)
    Anfang des 16. Jahrhunderts kaufte der erste Fürst von Soubise der Herzogsfamilie Guise das Hôtel de Clisson ab und baute es zum Hôtel de Soubise um. Gleichzeitig ließ er einen zweiten Stadtpalast für seinen fünften Sohn, den Fürstbischof von Straßburg, errichten: das Hôtel de Rohan. Zu den architektonischen Extravaganzen, die sich die Fürsten von Soubise im Laufe der Bauarbeiten einfallen ließen, gehören der kolonnadengesäumte Ehrenhof des Hôtel de Soubise und seine reich verzierte Fassade, das Steinrelief „Die Sonnenpferde“ über den Stalltoren und die von Germain Boffrand fantasievoll gestalteten Prinzessinnengemächer. Das so entstandene urbane Ensemble entspricht einerseits dem Modell des Pariser Stadthauses „zwischen Hof und Garten“, das die Architekten einfallsreich an die unregelmäßige Grundstücksfläche anpassten, und veranschaulicht andererseits die politische Bedeutung von Gebäuden für den französischen Adel des 18. Jahrhunderts. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.2013arte

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