Auf den Spuren meiner Ahnen

Als die Produzenten der Show die erfolgreiche Schauspielerin fragten, ob sie Lust hätte, ihre familiäre Vergangenheit zu durchleuchten, sagte sie sofort zu und wusste genau, welchen Zweig ihrer Familie sie unter die Lupe nehmen wollte. ‚Mein Großvater mütterlicherseits verschwand vor 70 Jahren spurlos – einfach so, von heute auf morgen. Niemand hat jemals wieder etwas von ihm gehört‘, schildert Cattrall das düstere Geheimnis, das auf ihrer Familie lastet. George Baugh ließ seine Frau und die gemeinsamen drei Töchter einfach zurück.
Um sich und ihre drei Kinder durchbringen zu können, verkaufte Cattralls Großmutter sämtliches Hab und Gut. Doch das Geld reichte nicht lange. Die Kindheit von Cattralls Mutter und ihren Schwestern war von Entbehrungen geprägt. ‚Ich erwarte von meinen Nachforschungen nichts Erfreuliches. Ich glaube sogar, dass es mit Tränen enden wird‘, richtet sich die Schauspielerin schon am Anfang der Recherche auf das Schlimmste ein. Über ihre Mutter und ihre Tanten, die sie alle gemeinsam in Liverpool trifft, erfährt Cattrall, dass die drei Schwestern alle keine richtige Erinnerung mehr an ihren Vater haben.
Das einzige Bild, auf dem er zu sehen ist, zeigt die schemenhaften Umrisse eines Mannes, der hinter einem Vorhang durch ein Fenster nach draußen blickt. ‚Wir haben das nie verstanden‘, erzählt Cattralls Mutter. ‚Ich bin überzeugt, dass ihn die Polizei gesucht hat‘, ergänzt eine ihrer Tanten. ‚Sonst verschwindet man doch nicht einfach so.‘ Der einzige Anhaltspunkt, der Cattrall bleibt, um dem Verschwinden ihres Großvaters auf die Schliche zu kommen, ist ein 30 Jahre alter Zeitungsartikel, den ihre Tante aufgehoben hat.
Darin wird die Geschichte eines Brautkleides erzählt, das die Schwester ihres Großvaters für ihre Tochter genäht hat. Cattrall ist überzeugt, dass die Schwester bereits tot sein muss, bricht aber trotzdem zu der Adresse auf, die im Zeitungsartikel genannt ist. Zu ihrer Überraschung erfährt sie von einer Nachbarin, dass ihre Großtante noch lebt. (Text: RTL Living)

Heute nutzt der längst über die Grenzen des Vereinigten Königreiches hinaus bekannte britische Schauspieler Martin Freeman „Auf den Spuren meiner Ahnen“ zu einer spannenden Ahnenforschung. Dabei konzentriert er sich auf die familiären Wurzeln seines Vaters, der an einem Herzinfarkt gestorben ist, als der TV- und Kino-Star zehn Jahre alt war. Anfangs schien das tragische Ereignis den aufgeweckten Jungen nicht nachhaltig zu belasten. Erst später begann Freeman den tragischen Verlust als solchen zu realisieren. Da er wenig über den väterlichen Zweig seiner Familie weiß, beschloss er nun, diese Lücken zu füllen.
Als erstes erforscht Freeman das Schicksal seines Großvaters Leonard. Dieser begab sich nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Mitglied der britischen Expeditionsstreitkräfte nach Frankreich. Militärische Aufzeichnungen dokumentieren, dass der einer Sanitätseinheit angehörende Mediziner einige Tage vor der Evakuierung von Dünkirchen getötet wurde. Im weiteren Verlauf seiner Spurensuche findet Freeman heraus, dass sein Großvater einem Angriff der deutschen Luftwaffe zum Opfer fiel.
Die Zeitreise führt den Schauspieler eine Generation weiter zurück zu seinem Urgroßvater Richard William Freeman. Die Volkszählung im Jahr 1871 offenbart eine Überraschung: Richard war blind und besuchte eine Spezialschule in Hampstead. Martin Freeman erfährt, dass sein Vorfahr eine musikalische Ausbildung erhielt, die ihm eine selbstständige Existenz ermöglichen sollte. Um die Jahrhundertwende begann Richard ein Leben als Musiklehrer in Hull und heiratete Leonards Mutter Aida, die ebenfalls blind war. Das Ehepaar hatte den Verlust von sechs Kindern zu verkraften. (Text: Sky)