5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (50 Min.)
    Die Geschichte der Azteken wurde lange Zeit hauptsächlich über die Berichte der spanischen Eroberer rekonstruiert, die von grausamen und barbarischen Menschen erzählten. Daraus entstand der Mythos eines blutrünstigen Volkes. Erst 400 Jahre später ging ein deutscher Forscher dieser Frage erstmals wissenschaftlich auf den Grund. Eduard Seler wollte die wahre Geschichte der Azteken aufdecken. Versteckte sich in ihren Schriften – den sogenannten Azteken-Codices, verfasst in Form von Piktogrammen und Ideogrammen – der Schlüssel zur wahren Geschichte?
    Heute begräbt die Millionenmetropole Mexico City das Zentrum des untergegangenen Reiches fast vollständig unter sich. Die Gegebenheiten der Großstadt lassen Ausgrabungen nur während Sanierungsarbeiten zu. Eine Sisyphusarbeit für die Archäologen. In der Nähe von Tlatelolco, mitten im ehemaligen Herzen des einstigen Aztekenreiches, wurde jedoch vor kurzem ein Fund gemacht, der die Welt in Staunen versetzte. An dieser Stelle soll der Tempel des größten Herrschers der Azteken gestanden haben: Montezuma II. Bestätigt diese Entdeckung die Theorie von den grausamen Opferkulten?
    Eduard Seler entzifferte die geheimnisvollen Bilderhandschriften und ermöglichte der Wissenschaft so einen tiefen Einblick in die Kultur Azteken. Archäologen bringen durch Ausgrabungen Teile der alten, glanzvollen Welt wieder ans Tageslicht. Mosaikartig vervollständigen sie das Wissen über das mächtige Volk, um die Frage nach der wahren Geschichte der Azteken endlich beantworten zu können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.08.2009arte
  • Folge 2 (55 Min.)
    Das Leben von Alfred Rust zählt zu den außergewöhnlichen Forscherkarrieren. Obwohl er nie eine Universität besucht hatte, gelang ihm eine Sensation. Er grub im Ahrensburger Tunneltal nordöstlich von Hamburg Relikte aus der Eiszeit aus, die eindeutig von Menschen bearbeitet worden waren. Doch wer waren diese Menschen, die damals in die unwirtlichen Gebiete vorgedrungen waren?
    Diese Frage beschäftigt auch die moderne Forschung. Thomas Terberger, Prähistoriker aus Greifswald, hat zahlreiche archäologische Funde aus der letzten Eiszeit analysiert. Er ist sich sicher, dass sich nur hoch spezialisierte Jäger so weit in den Norden vorwagten. Am Rand der Gletscher dominierte eine arktische Tundra, in der nur Gräser und Flechten wuchsen. Hier machten die Jäger der Eiszeit Jagd auf Rentiere. In kleinen Gruppen zogen die Nomaden den Herden hinterher. Einfache Zelte und effektive Werkzeuge gehörten zu ihrer Ausstattung, da ist sich die Wissenschaft sicher, seit Alfred Rust in den 30er Jahren auf ihre Hinterlassenschaften stieß.
    Seine Entdeckungen im Ahrensburger Tunneltal brachten Alfred Rust weltweiten Respekt sowie eine Ehrendoktorwürde der Universität Kiel ein. Ohne ihn wäre die moderne Eiszeitforschung nicht auf dem heutigen Stand, vermutet Archäologe Thomas Terberger. Heute analysieren Forscher die Fundstücke mit modernen Methoden. Sie konnten herausfinden, dass die Jäger ein ausgeklügeltes Treibjagdsystem nutzten und immer neue Waffen entwickelten – unter anderem wurden bei Hamburg die ältesten Pfeile der Menschheitsgeschichte entdeckt. Die Eiszeitjäger waren perfekt an ihre erbarmungslose Umwelt angepasst. Eiskalter Wind, plötzliche Schneestürme und mangelnde pflanzliche Nahrung konnte ihnen offenbar nichts anhaben.
    Und als sich die Gletscher zum Ende der Eiszeit zurückzogen, rückten die Nomaden bis zum Nordkap vor. So legten die Eiszeitjäger den Grundstein für die heutige Besiedelung Nordeuropas. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.08.2009arte
  • Folge 3 (55 Min.)
    Seit ihrer Wiederentdeckung vor 160 Jahren faszinieren die versunkenen Tempellandschaften von Angkor die Archäologen. Nirgendwo auf der Welt finden sich größere sakrale Bauten, beeindruckendere Reliefs und reichere Ornamentik.
    In den letzten 100 Jahren konzentrierten sich die Forscher auf die Tempel rund um den Angkor-Wat. Als das Terrorregime der Roten Khmer Kambodscha heimsuchte und ein Drittel der Bevölkerung ermordete, war an archäologische Forschung nicht mehr zu denken. Bis das australische GAP-Team („Greater Angkor Project“) um Roland Fletcher in den 90er Jahren nach Angkor zurückkehrte. Fletcher vermutete, dass Angkor weitaus größer war, als bisher angenommen.
    Er begann seine Grabung am größten Wasserreservoir des Mittelalters, dem Baray, es ist acht Kilometer lang und zwei Kilometer breit. Sollte all dieses Wasser aus rein religiösen Gründen aufgestaut worden sein? Für Prof. Fletcher ein absurder Gedanke. Kein Volk der Welt würde 200.000 Arbeiter über drei Jahre an der Errichtung eines solchen Monuments ohne praktisches Kalkül arbeiten lassen. Oder doch? Immerhin hatten Forscher schon vor über 150 Jahren bewiesen, dass jedes Bauwerk der alten Khmer einen starken religiösen Bezug hat.
    Als Erstem gelang es Adolf Bastian, die mythologischen Wurzeln Angkors zu entschlüsseln. 1863 kämpfte sich der Begründer der modernen Ethnologie durch den Dschungel und erkannte, dass Hindus, nicht Buddhisten, den Grundstein für diese Bauten legten. Bastian entdeckte das längste Relief der Welt, das einen indischen Schöpfungsmythos kunstvoll veranschaulicht, die sogenannte „Butterung des Milchozeans“. Zusätzlich lieferte ihm ein mit Symbolen indischer Götter verziertes Flussbett 1.000 Jahre alte Beweise für die Verschmelzung des Hinduismus und des Buddhismus in Angkor.
    Die Wissenschaftler des GAP-Teams treten in Bastians Fußstapfen und erforschen die Größe Angkors. Mit Hilfe der NASA gelangen aus dem Space Shuttle heraus per Infrarot-Wärmekameras spektakuläre Bilder von Angkor. Sie zeigen eine von einem alles umspannenden Kanalsystem zusammengehaltene Metropole, eine gigantische Infrastruktur für fast eine Million Menschen, in ihren Ausmaßen größer als das New York City von heute. 600 Jahre lang wuchs Angkor, bis das Reich an der eigenen Infrastruktur zugrunde ging. Der Wasserspiegel sank, das immer fragilere System brach zusammen. Das GAP-Team vermittelt die Erkenntnis, dass auch das ausgeklügeltste Versorgungssystem den Untergang nicht verhindert, wenn eine Zivilisation das Maß verliert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.08.2009arte
  • Folge 4 (55 Min.)
    Im Sommer 1908 verfolgt der Nachwuchsarchäologe Alfred Merlin (1876–1965) vor der Küste Tunesiens einen verwegenen Plan. Er hat von mysteriösen Kunstwerken auf dem Meeresgrund vor der Stadt Mahdia gehört und will die Fundstelle unter Wasser archäologisch erforschen. Das hat bis dahin noch niemand gewagt. Merlin betritt absolutes Neuland, als er mit einer zusammengewürfelten Mannschaft zu seiner Expedition aufbricht. Nur mit speziellen Helmtauchanzügen können die Taucher unter Wasser arbeiten. Das Equipment ist nicht sehr ausgereift, und die Gefahren des Tauchens sind noch nahezu unbekannt. Fast täglich kommt es zu Unfällen. Trotzdem gelingt es der Expedition, riesige Säulen, kostbare Statuen und andere wertvolle Kunstwerke zu bergen. Aber woher stammen die Artefakte?
    Diese Fragen beschäftigen noch heute die moderne Wissenschaft. Michel L’Hour, Leiter der französischen Agentur für Unterwasser-Archäologie, hat zahlreiche Funde aus dem Mittelmeer analysiert. Er ist sicher, dass die legendären Funde von Mahdia aus einem untergegangenen römischen Kunstfrachter stammen. Das Schiff sank vor mehr als 2.000 Jahren, vermutlich auf dem Weg von Athen nach Rom. Anders als Merlin vor 100 Jahren arbeitet L’Hour mit modernstem Gerät. Mittlerweile können Archäologen fast jeden Winkel des Mittelmeeres erreichen. Und auf dem Grund des Mittelmeeres liegen Tausende antike Schiffswracks und ganze Städte. Für viele Archäologen ist das Mittelmeer das größte Museum der Welt.
    Mit Mut und Beharrlichkeit hat Alfred Merlin das Tor zu dieser faszinierenden Welt aufgestoßen. Damit reiht er sich ein in die Riege der großen Entdecker. Er wagte das scheinbar Unmögliche und revolutionierte mit einer einzigen Expedition die Welt der Wissenschaft. Der Forscher aus Orléans ging als Begründer der Unterwasser-Archäologie in die Geschichte ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.12.2009arte
  • Folge 5 (55 Min.)
    Isidoro Falchi ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts Arzt und Stadtrat in der südlichen Toscana. Seine wahre Passion ist jedoch die Erforschung der Etrusker. Falchi setzt sich ein Ziel: Vetulonia – die letzte, noch nicht entdeckte Stadt des etruskischen Städtebundes. Zwölf Städte umfasste dieser Bund im ersten Jahrtausend vor Christus. Die Römer hatten in ihrer Geschichtsschreibung von diesem rätselhaften Volk berichtet.
    Elf dieser Städte waren am Ende des 19. Jahrhunderts bereits entdeckt worden, nur von Vetulonia fehlte jede Spur – bis Isidoro Falchi auf einem Acker eine Münze mit etruskischen Buchstaben findet. F – A – T – L, das ist die gleiche Inschrift wie diejenige auf einer uralten Mauer in dem kleinen toskanischen Bergdorf „Fatluna“. Für Falchi erhärtet sich der Verdacht, dass dieses Bergdorf auf den Überresten von Vetulonia errichtet sein könnte.
    Eine Grabungslizenz wird Falchi jedoch verwehrt. Illegal muss er versuchen, seine Vermutung Gewissheit werden zu lassen. Gemeinsam mit seinem Sohn steigt er heimlich in ein altes Grab ein.
    Vetulonia soll für Isidoro Falchi zum größten Triumph seines Lebens werden. Die Rätsel, die er mit den Mitteln seiner Zeit nicht lösen konnte, werden heute mit Hilfe der modernsten Wissenschaft erforscht. So konnte in jüngster Zeit mit genetischen Untersuchungen ein jahrtausendealter Streit unter Gelehrten, über den Ursprungsort der Etrusker, beigelegt werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.12.2009arte

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