2025, Folge 1433–1455

  • Folge 1433 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Neuen Wald dorthin bringen, wo die Menschen wohnen: Das will der niederländische Gartenbautechniker Leo von Dalen. In Utrecht setzt er das Konzept eines italienischen Stararchitekten um: Bäume pflanzen auf Dächern und Fassaden von Häusern. Um Wohnraum mit Bäumen zu kombinieren, sollen an einem Utrechter Neubau gut 10.000 Sträucher und 360 Bäume an den etwa 100 Meter hohen Gebäudewänden gepflanzt werden: stabil bei Sturm, hitzeresistent und mit Ablaufmöglichkeiten für Wassermassen bei Starkregen. Wenn an der Donau bei Ingolstadt Bagger den Fluss verbreitern, hat Barbara Stammel ihr Ziel erreicht: Ein neuer Auwald wird geschaffen. Die großen Baumaschinen sorgen für mehr Platz am Ufer, denn ein neuer Wald braucht auch neuen Raum.
    An den Ufern sind Bäume wichtig, die sowohl in Flüssen als auch im Trockenen stehen können, damit das Wasser in verschiedenen Höhen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch die Auenlandschaft fließen kann. Ein orkanartiger Sturm hat das Leben von Federico Stefani im Jahr 2018 aus den Fugen gebracht. Damals zerstörte ein Sturmtief etwa 42 Millionen Bäume bei Triest. Federico Stefani wollte helfen und gründete ein Unternehmen mit dem Ziel, die heimischen Wälder neu aufzubauen und zukunftsfähig zu machen. Die Handylautsprecher, gefertigt aus Bruchholz, wurden zum Verkaufsschlager. Über 100.000 Holzlautsprecher wurden inzwischen verkauft und für jeden an den Hängen, wo der Sturm wütete, einen Baum gepflanzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.02.2025 arte
  • Folge 1434 (30 Min.)
    Mos erste Station in Syrien ist die Hauptstadt Damaskus, hier studierte er an der Universität bis zum Jahr 2011 englische Literatur und Philosophie. Mo war Teil des Arabischen Frühlings, demonstrierte auf dem Campus gegen das Assad-Regime. Doch als der syrische Geheimdienst hinter ihm her war, musste er fliehen. Sein Weg führte ihn nach Deutschland, wo er schnell die Sprache lernte und als Journalist über das Leid der Syrer unter dem Assad-Regime berichtete. Mittlerweile besitzt Mo die deutsche Staatsbürgerschaft, arbeitet und lebt als Single in Berlin.
    Er findet in Deutschland eine neue Heimat. Nun stellt er sich die Frage, wo er hingehört. Auf seiner Reise durch Syrien wird er auch mit dem dunkelsten Kapitel der Assad-Jahre konfrontiert – den unzähligen Menschenrechtsverbrechen. Während des Bürgerkriegs starben eine halbe Million Syrerinnen und Syrer, bis zu 200.000 gelten noch als vermisst. So wie sein jüngerer Bruder Ahmad. Er verschwindet 2012 spurlos, nachdem er aus dem Polizeidienst desertieren wollte.
    Ist er in einem der unzähligen Foltergefängnisse des Geheimdienstes gelandet? Mo versucht zusammen mit den Weißhelmen, einer syrischen Freiwilligenorganisation, herauszufinden, was mit Ahmad geschehen ist. Die islamistische Miliz HTS, die derzeit die Übergangsregierung stellt, verspricht freie Wahlen – jedoch nicht vor 2029. Millionen Syrerinnen und Syrer stehen nun vor der Entscheidung: zurückkehren oder im Ausland bleiben? Mo ist einer von ihnen und er sucht Antworten – für sich und sein Land. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.02.2025 arte
  • Folge 1435 (30 Min.)
    Sich kostenlos schminken lassen, eine neue Frisur oder ein Henna-Tattoo bekommen und gleichzeitig eigene Vorurteile abbauen – das ist das Konzept des Grand Beauty Salons in Leipzig. In der größten Plattenbausiedlung der Stadt – in Grünau – kommen jeden Freitag Menschen zusammen, die sich sonst so nie begegnen würden: Rentner, Angestellte und Arbeitslose, die schon seit DDR-Zeiten hier wohnen oder arbeiten genauso wie Geflüchtete und Migranten, die hier günstigen Wohnraum finden. So wie der Friseur Miguel und Make-up-Artistin Izora aus Venezuela, die nach zwei Jahre auf der Flucht in Grünau ein neues Zuhause gefunden haben. Die gelernte Friseurin Iryina floh mit ihren Kindern vor dem Krieg aus der Ukraine.
    Im Grand Beauty Salon fanden die drei eine Beschäftigung – und neue Kontakte. Gegründet wurde der Salon vor zehn Jahren von der Künstlerin Frauke Frech. Wer hier bedient wird, muss nichts bezahlen. Die Währung ist Begegnung und gegenseitige Unterstützung. Die Gäste des Grand Beauty Salon helfen sich etwa bei Behördengängen, beim Deutschlernen oder bei der Arbeitssuche – oder mitunter auch nur mit einem selbst gebackenen Kuchen. Der Beautysalon als Ort des Dialogs ist einzigartig in Deutschland – und will eine entfremdete Nachbarschaft näher zusammenbringen. In Anbetracht der politisch aufgehetzten Stimmung ist dies kein einfaches Unterfangen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.02.2025 arte
  • Folge 1436 (30 Min.)
    Der Opernsänger und Pianist Roman Grübner ist seit zweieinhalb Jahren abhängig von Beruhigungsmitteln. Alles begann mit Panikattacken während der Corona-Pandemie. Erst nach und nach merkte der 45-Jährige, dass er nicht mehr ohne seine Pillen leben konnte. Grübner leidet unter Hypochondrie, Angststörungen und depressiven Episoden. Sie werden durch die beruhigende Wirkung der Medikamente zwar unterdrückt, doch an vielen Tagen fühlt Roman sich in einem „dauersedierten Zustand“, wie er sagt. Arbeiten kann er schon lange nicht mehr.
    Nachdem auch mehrere Klinikaufenthalte keine Verbesserung brachten, will er nun eine alternative Therapie ausprobieren und hofft, dass sich die Medikamente auf diesem Wege aus seinem Körper ausschleichen. Wege aus der „stillen Sucht“ bietet auch die Schmerzklinik in Kiel an. Denn neben Beruhigungs- und Schlafmitteln sind es vor allem Schmerzmittel, die ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben. „Die Erkenntnis, dass man von Tabletten abhängig ist – das ist schon hart, das hier so ausgesprochen zu bekommen“, sagt Stephanie Dreisbach.
    Die Migränepatientin leidet seit vielen Jahren unter unerträglichen Schmerzen, ihr Medikament wirkte zuletzt kaum noch. In der Klinik soll sie lernen, ohne das Migränemittel zu leben. „Wir haben in Deutschland ähnlich viele Medikamentenabhängige wie Alkoholsüchtige“, sagt der Arzt und Psychiater Rüdiger Holzbach. „Doch Medikamentenabhängige fallen nicht auf, und sie nehmen sich selbst auch seltener als Süchtige wahr, denn es gibt für ihr Medikament eine entsprechende ärztliche Anordnung.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.02.2025 arte
  • Folge 1437 (30 Min.)
    Wenn Menschen – angezogen von den Schlagzeilen – mehr über das Frankfurter Bahnhofsviertel erfahren wollen, dann landen sie häufig bei Nazim Alemdar. „Yok Yok“, der Kiosk des 67-Jährigen, ist Kult – und Alemdar liebt sein Viertel! Klar: die Armut nehme zu, und Crack verstärke das Drogenproblem noch mal deutlich. Aber die Gegend um den Bahnhof habe mehr zu bieten als Drogen, Rotlicht und Kriminalität. Wie lebt es sich für „Normalbürger“ in einem Viertel, dass so klischeebehaftet ist wie kaum ein zweites in Deutschland? Die Reportage erzählt von Nazim Alemdar, dem „heimlichen Bürgermeister“. Und von Sabine Spieß, die seit zehn Jahren hier wohnt. Manchmal läuft sie mit ihren Kindern auf dem Schulweg an Drogensüchtigen vorbei, die sich gerade eine Spritze setzen.
    Aber die beiden, sagt sie, sind durchaus in der Lage, damit umzugehen. Eigentlich könnten Familien hier gut leben: „Wir sind eine kleine Bubble, jeder kennt jeden und kann sich auf den anderen verlassen“. Das hilft auch durch schwierige Zeiten. James und David Ardinast sind so etwas wie Pioniere des Bahnhofsviertels. Schon vor 20 Jahren haben die Brüder viel Zeit und Geld investiert und einen wahren Boom ausgelöst – mit hippen Bars und den spannendsten Restaurants der Stadt. Der Einbruch kam in der Pandemie: Die Besucher blieben aus, das Elend auf der Straße wurde sichtbarer. Doch allmählich kommt wieder Bewegung ins Viertel – die Brüder Ardinast und ihre Nachbarn sind in Aufbruchsstimmung. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.02.2025 arte
  • Folge 1438 (29 Min.)
    Monica Rosales erinnert sich noch gut an den Tag, an dem sie schweißgebadet im OP-Saal stand und ihr schwindelig wurde: ihre erste Hitzewallung. Sie arbeitet seit 26 Jahren in der Unfallchirurgie und liebt ihren Job. Trotzdem hat sie darüber nachgedacht, sich versetzen zu lassen – wegen der Wechseljahre. Die Hitzewallungen kommen überraschend, ohne jede Vorwarnung. Auch nachts. Sie leidet unter Schlafstörungen und ist am nächsten Tag müde und unkonzentriert. Aber Monica beschließt, sich nicht versetzen zu lassen, sondern offen über ihre Beschwerden zu sprechen.
    Damit hat sie einige Veränderungen in ihrem Umfeld angestoßen. Ältere Kolleginnen berichten davon, dass es ihnen ähnlich ging. Jüngere Kolleginnen unterstützen sie, wenn ihr im OP die Hitze in den Kopf steigt. Gemeinsam sind die Wechseljahre besser zu stemmen, davon ist Monica überzeugt. Denn einfach ist diese Zeit nicht. Neben Hitzewallungen und Schlafstörungen kämpft Monica mit Gewichtszunahme und Haarausfall. Längst haben Unternehmen das Leid der Frauen als lukratives Geschäft ausgemacht.
    Oft wisse man nicht, welche Produkte wirklich helfen und bei welchen es sich einfach um geschicktes Marketing handele, so Monica. Die Künstlerin Yapci Ramos war 43, als sie von ihrem Kinderwunsch abrupt Abschied nehmen musste. Eigentlich wollte sie sich von ihrem Frauenarzt über die Möglichkeiten einer Schwangerschaft beraten lassen. Dass sie sich bereits in den Wechseljahren befand, war ein Schock. Aus ihrem Schmerz macht Yapci Kunst. Auch zum Thema Wechseljahre soll eine neue Statue entstehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 13.02.2025 arte
  • Folge 1439 (30 Min.)
    Vor zwei Jahren ist der gebürtige Italiener Gianpiero Flauto in die albanische Hafenstadt Durrës ausgewandert. Hier gründete der ehemalige Türsteher eine Vermittlungsagentur, die interessierte Landsleute bei ihren Auswanderungsplänen unterstützt. In Albanien sind die Preise noch niedrig, das Wetter fast wie zu Hause und Kommunikationsprobleme eher selten, denn Italienisch ist die meistverbreitete Fremdsprache in Albanien. Das Land ist vor allem für Rentner attraktiv, denn wenn diese ihren permanenten Wohnsitz nach Albanien verlegen, werden sie von der Besteuerung der Rente befreit.
    Gianpiero versucht bislang vergeblich, auch seine Mutter von einem Umzug nach Albanien zu überzeugen. Doch die ist trotz kleiner Rente und steigenden Preisen in Italien skeptisch. Jetzt bekommt Gianpiero erstmals Besuch von seinem Bruder mit Familie. Wie finden Sie das neue Leben von Gianpiero? Der Koch Jean-Pierre Chavanon lebt bereits seit 2015 in Albanien. Der ehemalige Weltenbummler wurde seiner albanischen Ehefrau zuliebe in Korça im Südosten des Landes sesshaft und betreibt hier das Restaurant „Le Paris“ mit französischen und albanischen Spezialitäten.
    Bei der Zubereitung von Klassikern wie Boeuf Bourguignon verzichtet er wegen seiner einheimischen muslimischen Gäste auf Schweinespeck und auch Kräuter wie Schnittlauch und Estragon sind schwer zu bekommen. „Doch dann passe ich die Rezepte eben an“, sagt er. Eine Rückkehr nach Frankreich kann sich Jean-Pierre nicht mehr vorstellen. Er wünscht sich ein kleines Haus an der albanischen Riviera: „Mein Hund, meine Katze, meine Frau und das war’s“. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2025 arte
  • Folge 1440 (30 Min.)
    Auch Laura Domenici, leidenschaftliche Surferin, ist betroffen. Vor fünf Jahren zog sie nach Teneriffa, um ihren Traum zu leben. Doch heute sorgt sie sich täglich um die Wasserqualität. Denn ihre Surfercommunity ist überzeugt: Das Wasser macht krank. Sie berichten von Magen-Darm-Problemen, Augen- und Ohrenentzündungen sowie Hautausschlägen. Ärzte können keinen direkten Zusammenhang bestätigen, doch Laura bleibt skeptisch. Auf der Suche nach Antworten trifft sie sich mit dem Chemiker Julio Muñiz Padilla, der ihr an ihrem Lieblingsstrand erklärt, auf welche Warnzeichen sie achten muss, bevor sie sich mit ihrem Brett in die Wellen wirft.
    Die Regionalregierung verspricht Abhilfe durch den Bau weiterer Kläranlagen. Bis es so weit ist, müssen immer wieder Strände gesperrt werden. Den Übernachtungszahlen hat das bisher noch nicht geschadet. Allerdings wächst nun unter den Einheimischen der Protest. Sie fordern sauberes Wasser rund um die Insel. Der Lehrer Roberto Hernandez kämpft seit Jahren gegen die Abwassereinleitungen. Mit Tauchern dokumentiert er die Austrittsstellen unter Wasser, um den Menschen eine der Folgen des Massentourismus vor Augen zu führen. Doch der Kampf bleibt schwierig: Der Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle der Insel, und viele Menschen sind auf ihn angewiesen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.02.2025 arte
  • Folge 1441 (29 Min.)
    Marcel Klabunde ist der Chef der Kleingartenkolonien von Luckenwalde, einer Kleinstadt vor den Toren Berlins. Er sorgt dafür, dass auf mehr als 1.200 Parzellen die strengen Vorschriften eingehalten werden. Ein aktuelles Problem: die überall beliebten Thuja-Bäume. Mit der Kettensäge lässt der 41-Jährige diese reihenweise roden, denn die Nadelgehölze aus Asien und Nordamerika entsprechen nicht mehr der Gartenordnung. Das Verbot der beliebten Zypressen bringt einige Alteingesessene derart in Rage, dass sie Marcel Klabunde sogar schon bedrohten.
    Der Kleingarten-Chef ist jedoch nicht auf den Mund gefallen. Er verteidigt die Regeln ebenso, wie er um Nachsicht mit den neuen syrischen Kleingärtnern wirbt. Das Ehepaar Hanaa und Emad Kharita hat eine verwaiste Parzelle übernommen, die kein Deutscher haben wollte. Die Zahl der Regeln im deutschen Kleingartenverein ist für das syrische Paar allerdings eine Herausforderung. Und die Kharitas bemühen sich, ihre deutschen Nachbarn und deren Gepflogenheiten kennenzulernen, auch wenn sie nicht überall herzlich aufgenommen werden.
    Uta Schulze und Karsten Niendorf waren schon zu DDR-Zeiten Kleingärtner. Seit der Wende sind beide langzeitarbeitslos. Regelmäßig gehen die beiden als Hilfskräfte für Marcel Klabunde in den Kleingartenkolonien auf Streife, um nach dem Rechten zu gucken. Dabei haben sie sich mit dem syrischen Lehrer Ahmad Albakkou angefreundet. Als er wegen einer Knieverletzung das beschädigte Dach seiner Laube nicht selbst reparieren kann, sind Uta und Karsten zur Stelle – Nachbarschaftshilfe über die Kulturgrenzen hinweg. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2025 arte
  • Folge 1442 (30 Min.)
    Im jüdischen Altenzentrum in Frankfurt am Main treffen bewegte Lebensgeschichten aufeinander: von Flucht, Überleben und dem Wunsch nach würdevollem Altern. Im Altenheim finden heute mehr als 170 Menschen ein Zuhause. Rund drei Viertel von ihnen sind jüdischen Glaubens. Hinzu kommt die Tagespflege, die auch Seniorinnen und Senioren von außerhalb offensteht. Sie bietet soziale Kontakte, Aktivitäten und Momente der Lebensfreude. Die 92-jährige Eva Szepesi, geboren in Budapest, überlebte als Kind Auschwitz und verlor ihre gesamte Familie.
    Heute erzählt sie in Schulen von ihrer Geschichte. Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse wohnt sie seit Jahrzehnten in Frankfurt und besucht das Heim nun wöchentlich in Tagespflege. „Ich wollte gar nicht nach Deutschland kommen“, sagt sie. Wie ihr geht es vielen Bewohnerinnen und Bewohnern mit Fluchtgeschichte, die das Schicksal hierher führte. Auch Geflüchtete aus der Ukraine, wie Bella Kiselova und ihre Tochter Marina, haben hier Schutz gefunden. Heute ist das Heim zu einer interkulturellen Gemeinschaft gewachsen, geprägt von vielen Nationalitäten und auch nichtjüdischen Mitarbeitenden.
    Ein Ort, der Sicherheit bietet, in Zeiten, in denen Antisemitismus weltweit wieder zunimmt. Die Gemeinschaft gibt Halt: durch Pflegen der Traditionen, Feste, den wöchentlichen Sabbat oder gemeinsames Gedenken. Die Reportage begleitet jüdische und geflüchtete Menschen einfühlsam im Heim-Alltag und zeichnet ein Bild von einem Ort, der geprägt ist von Schmerz, Hoffnung, und auch Humor und Lebensfreude. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 arte
  • Folge 1443 (29 Min.)
    Bürgermeister Giulio Rinaldo hat Großes vor, ihn treibt eine Vision: Durch Kultur und Bildung will er sein Dorf Elva wieder beleben. Ein Museum, eine Sternwarte und eine Schule für Viehzucht sollen entstehen. Vom Start 2022 weg ist ein Team von ARTE Re: dabei und begleitet den Bürgermeister und seine Projekte zwei Jahre lang. Bereits zu Beginn kommt es zu Verzögerungen, die Anträge und Genehmigungsverfahren sind aufwendig und Rinaldo hat nur zwei Mitarbeiter. Die gesamten Bauarbeiten müssen bis 2026 abgeschlossen sein, sonst wird die Gemeinde ein Teil der Gelder nicht erhalten.
    Bauen kann man in Elva aber nur von März bis Oktober, danach ist die Witterung dafür zu schlecht. Das Vorhaben wird zu einem Rennen gegen die Zeit. Bürgermeister Rinaldo braucht die Unterstützung der ganzen Gemeinde. Doch die tut sich schwer. Dazu kommt: Eine funktionierende Straße in die größeren Nachbarorte gibt es nicht. Die EU-Gelder dürfen für eine vollständige Sanierung nicht eingesetzt werden. Die Einwohnerin Lucia würde sich über den Zuzug junger Menschen freuen und unterstützt den Millionen-Traum des Bürgermeisters.
    Die Köchin ist vor neun Jahren als letzte in den Ort gezogen und hat in Elva ihren Lebenspartner gefunden. Doch Lucia hat ein Problem, denn sie sucht eine Wohnung für sich und ihren Freund. In Elva gibt es aber kaum Mietwohnungen und auch die Bauprojekte des Bürgermeisters haben dafür keinen Platz vorgesehen. Giulio Rinaldo gerät zunehmend unter Druck, denn trotz erster Baumaßnahmen steigt die Skepsis der Ortsansässigen mehr und mehr. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.02.2025 arte
  • Folge 1444 (30 Min.)
    Der verheerende Krieg in Bosnien und Herzegowina ist schon fast 30 Jahre zu Ende. Trotzdem sind die Ressentiments der unterschiedlichen Volksgruppen, Bosniaken, Serben und Kroaten, immer noch tief. Das Land ist gespalten, Gräueltaten aus dem Krieg werden totgeschwiegen oder verdrängt. Versöhnung scheint schwierig bis unmöglich. Doch es gibt junge Friedensaktivisten, die versuchen, das zu ändern. Sie stellen vor ehemaligen Folterlagern Schilder auf, um die Orte bekannt zu machen. Und, fast noch wichtiger: Sie laden Veteranen und Häftlinge aller ehemaligen Kriegsgegner ein und besuchen mit ihnen diese Orte. Dort erzählen sich die ehemaligen Erzfeinde ihre bewegenden Geschichten.
    Dabei kommt es zu echten Versöhnungsprozessen. Erste zaghafte Versöhnung gibt es auch in Spanien. Das Land hat Jahrzehnte unter den brutalen Attentaten der baskischen Terrororganisation ETA gelitten. Der Staat reagierte darauf oft selbst mit skrupelloser Gewalt. Jetzt, wo es die ETA nicht mehr gibt, finden auch hier erste Annäherungen zwischen Opfern und Tätern statt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit finden sogenannte restaurative Gespräche statt. Wichtige Akteure beim Versöhnungsprozess: ein Opfer, dass das größte ETA-Attentat überlebte und die Schwester eines mutmaßlichen ETA-Sympathisanten, der von einer spanischen Geheimpolizei getötet wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2025 arte
  • Folge 1445 (30 Min.)
    Richard Kick ist einer von Tausenden Betroffenen sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Umfeld. Als Kind wurde er in den 1960er Jahren nach Gottesdiensten, Taufen oder Hochzeiten von dem Kaplan seines Heimatortes missbraucht. Dieses Trauma prägt sein ganzes Leben. Er brach die Schule ab und machte nie eine Ausbildung. Erst 2010, als verdrängte Erinnerungen wieder hochkamen, meldete er die Übergriffe der katholischen Kirche. Seitdem kämpft der 68-Jährige für die Anerkennung seines Leids. Um auf sexuellen Missbrauch im kirchlichen Umfeld aufmerksam zu machen, hat er eine Radtour durch Bayern organisiert.
    In vielen deutschen Gemeinden, in denen Missbrauch stattfand, herrscht bis heute Schweigen – auch Jahrzehnte nach den Taten. Auch Helmut Bader radelt mit. Er wurde vom Gemeindepfarrer missbraucht, da war er acht Jahre alt. Schon als Kind griff er heimlich zum Alkohol, zunächst Bier, später Hochprozentiges. Heute ist er verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Erst vor drei Jahren erzählte er seiner Tochter Sabrina von dem erlebten Missbrauch, der ihn und die ganze Familie prägt.
    Aufgrund der hohen Kosten und der psychischen Belastung klagen überhaupt nur wenige Betroffene gegen die Kirche. Jens Windel tut es. Er verklagt das Bistum Hildesheim auf 400.000 Euro Schmerzensgeld. In den 80er Jahren verging sich der damalige Pfarrer vier Jahre lang an ihm. Richard Kick, Helmut Bader, Jens Windel und andere Betroffene fordern eine ehrliche und aufrechte Aufarbeitung der Taten und dass das Schweigen der Kirche endlich ein Ende hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.02.2025 arte
  • Folge 1446 (29 Min.)
    Weltweit gibt es derzeit etwa 15,7 Millionen Juden, nur knapp die Hälfte davon lebt in Israel. Der Rest könnte, wenn er denn wollte. Bis zum 7. Oktober vergangenen Jahres wollten das aber immer weniger. Nach dem Massaker der Hamas und dem beginnenden Gaza-Krieg änderte sich das schlagartig: Allein im letzten Quartal 2023 meldeten 4.175 Juden ihre Alija an – doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Bei Shirli in Amsterdam haben Pro-Palästina-Aktivisten an die Haustür geklopft. Drei Frauen brüllten sie an: „Kindermörderin!“. Sie meinten damit eigentlich ihre Tochter Leah, die vor fünf Jahren nach Israel ausgewandert ist und die derzeit ihren Wehrdienst in der israelischen Armee ableistet.
    Seitdem hat Shirli Angst und deshalb gibt es für sie nur noch einen Weg – den nach Israel. Genau wie für Massimo. Er hat im letzten Jahr eine Israelin geheiratet, wollte sie eigentlich zu sich nach Verona holen. Das kommt für ihn jetzt nicht mehr infrage. „ARTE Re:“ begleitet zwei Menschen, die ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und in ein Land ziehen, das sich im Kriegs- und Krisenmodus befindet. Israel ist der einzige jüdische Staat und galt bislang als Lebensversicherung für Juden – weltweit. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2025 arte
  • Folge 1447 (30 Min.)
    Maestri di Strada werden in Neapel die Straßenlehrer genannt, die gegen Schulabbruch und Jugendkriminalität kämpfen. Der Verein wurde Anfang der 2000er Jahre von dem ehemaligen Lehrer Cesare Moreno gegründet und holt Schüler von der Straße, auch, um sie der Mafia zu entreißen. In Workshops und Einzelbetreuung kümmern sich Teams aus Lehrern, Erziehern und Psychologen um mehr als 500 Jugendliche aus teils schwierigen Verhältnissen und bieten ihnen Perspektiven für ihre Zukunft. Die Reportage begleitet den 17-jährigen Francesco, der früher als aggressiv galt und oft die Schule schwänzte.
    Dank seiner Betreuerin Maria besucht er an seiner neuen Schule regelmäßig den Unterricht und macht eine Ausbildung zum Koch. Auch die 15-jährige Concita lebt bei den Straßenlehrern auf und gewinnt in einer Theatergruppe Vertrauen in ihren Berufswunsch, einmal Schauspielerin oder Designerin zu werden. Das Haupteinsatzgebiet der Straßenlehrer ist das von der neapolitanischen Camorra kontrollierte Viertel Ponticelli. Die Maestri di Strada werden hier respektiert, weil sie sich auch um Familienmitglieder der Mafiaclans kümmern.
    Für sie zählt nicht die Leistung, sondern vor allem das gute Miteinander, um Jugendlichen eine Perspektive jenseits der Kriminalität zu bieten. Trotz widriger Umstände – wie ein baufälliges ehemaliges Schulgebäude, das ihnen als Hauptquartier dient, und mangelnde Unterstützung durch die Behörden – geben die engagierten Straßenlehrer nicht auf. Ihr Traum: eigene Schulen nach ihrem pädagogischen Ansatz in ganz Italien zu gründen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.02.2025 arte
  • Folge 1448 (30 Min.)
    Wenn es nach Vanessa Bokr geht, müsste es deutlich strengere Auflagen bei dem Erwerb eines Hundes geben. Sie kennt die massigen Hunde aus eigener Erfahrung. Die Hundetrainerin mit eigenem Heim für ausgestoßene und schwer erziehbare Hunde hält momentan gleich drei American XL Bullys und versucht diese zu resozialisieren. Einer von ihnen hat seine Besitzerin schwer verletzt und kam nach dem Kampf direkt in die Hellhound Foundation, wie sich ihr Verein nennt. Der Rüde ist unvermittelbar. Die American XL Bully Züchterin Sophie Bölter und ihr Lebensgefährte Hendrik Dinse halten die Hunde für zutraulich.
    Sie vermitteln sie als liebevolles Familienmitglied und nur an geeignete Besitzer. Beim Verhalten der Tiere sehen sie sich selbst in der Verantwortung, denn Züchter legen den Grundstein für das spätere Wesen der Tiere. Sie wünschen sich strengere Auflagen für Züchter, wie zum Beispiel die Vorlage eines Sachkundenachweises der zukünftigen Besitzer. Doch da die Rasse von offiziellen Hundeverbänden in Deutschland nicht anerkannt ist, gibt es keine einheitliche Regelung. Gefährliches Haustier oder freundlicher Familienhund – was steckt in der neuen Hunderasse? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 arte
  • Folge 1449 (29 Min.)
    Im 20. Jahrhundert war Georgien der viertgrößte Teeproduzent weltweit und versorgte die gesamte Sowjetunion. Doch 1991, nach dem Zerfall der UdSSR, brach die Produktion abrupt ab und die Plantagen lagen über 35 Jahre lang brach. Heute hauchen einige Teeliebhaber der typisch georgischen Tradition neues Leben ein und schreiben ein neues Kapitel der Geschichte. Mit Moskau wollen sie allerdings möglichst nichts mehr zu tun haben. In Gurien – einer Region im Westen Georgiens – hat Nika seinen Job in der Werbebranche aufgegeben – er wollte lieber Tee anbauen, weil ihn die kulturelle und historische Bedeutung dieser Pflanze fasziniert.
    In zehn Jahren züchtete er 25 Sorten gezielt für den europäischen Markt. Nika lehnt es kategorisch ab, nach Russland zu verkaufen – es ist seine Art, sich dem wachsenden Einfluss des Kremls auf die Geschicke seines Landes zu entziehen. In Tiflis hat Natalia als eine der Ersten in Georgien wieder Tee angebaut. Als erfahrene Verkäuferin ist sie heute das bekannteste Gesicht dieser Tee-Renaissance, berät im gesamten Land Produzenten und organisiert Strategietreffen zum Export ihrer Produkte nach Europa. Oft reist die „Teebotschafterin“ nach Gurien, wo sie die Produzenten mit wertvollen Ratschlägen unterstützt und so den lokalen Anbau mit ihrem Know-how und ihren auf Europa ausgerichteten Visionen unterstützt.
    Nana ist 60 Jahre alt und steht für die Kehrseite der georgischen Tee-Renaissance: Zu Sowjetzeiten arbeitete sie als Teeverkosterin und hat nun mit ihrem Sohn Vako die Produktion unter eigenem Label wieder aufgenommen. Angesichts des verlockenden Absatzmarktes hat Nana nichts gegen Exporte nach Russland – doch ihr Sohn sieht das anders. Für Vako, der an den Kundgebungen gegen die Einmischung Russlands teilnahm, stellt der Tee eine Brücke nach Europa dar. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 24.02.2025 arte.tv
  • Folge 1450 (30 Min.)
    Als weltweit erster Kunde nutzt der todkranke Michael Bommer die neuartige App eines US-Start-Ups. Um einen KI-Klon von sich zu kreieren, füttert er ihn mit seinen Erinnerungen und beantwortet Fragen. Seine Frau Anett kann sich so nach seinem Ableben Geschichten von der Verlobung, der Hochzeit und den vielen tollen Urlauben erzählen lassen. Sie kann aber auch alle möglichen anderen Fragen stellen, und erhält von der KI Antworten mit Michaels Stimme. Denn die KI-App kann auf das Internet zugreifen. Aber gibt das Halt und spendet Trost? Wie wird es für Anett sein, wenn sie die App fünf Monate nach Michaels Tod öffnet und mit seinem Voice-Klon spricht? Auch Abba Naor will etwas hinterlassen.
    Der litauische Holocaust Überlebende ist stolze 96 Jahre alt. Noch ist er gesundheitlich so fit, dass er seine Lebens- und Leidensgeschichte jährlich vor etwa 100 Schulklassen erzählt. Aber wie lange wird er das noch können? Damit seine Zeitzeugenschaft für künftige Generationen erhalten bleibt, ist er Teil eines Forschungsprojekts an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
    Fünf Tage war er in einem Filmstudio. Das Resultat: Ein digitaler Zwilling, der Fragen über sein Leben beantwortet und fast so charismatisch ist wie der echte Abba Naor. Wie kommt er im Praxistest bei Schulklassen an? Im Gegensatz zur generativen Michael-Bommer-KI ist der digitale Zwilling von Abba Naor nicht mit dem Internet verbunden. Um Falschaussagen zu vermeiden, begrenzen die Münchner Wissenschaftler den Einsatz von KI auf das Notwendigste. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.03.2025 arte
  • Folge 1451 (30 Min.)
    Geschätzt vier Millionen Straßenhunde gibt es in der Türkei, vielerorts liebevoll umsorgt. Zugleich gibt es immer wieder blutige Angriffe von herrenlosen Hunden auf Menschen, insbesondere Kinder. Die Erdogan-Regierung will per Gesetz alle Streuner einsammeln und manche sogar einschläfern lassen. Der radikale Plan treibt Tierschützer auf die Barrikaden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 arte
  • Folge 1452 (30 Min.)
    Im Becken von Arcachon, im Südwesten Frankreichs werden seit über 100 Jahren Austern gezüchtet – eine der begehrtesten Delikatessen. Doch das Geschäft wird zunehmend schwieriger. Der Klimawandel und der wachsende Tourismus erschweren das Geschäft und führen so zur Gefährdung des Lebensunterhalts vieler Traditionsbetriebe. Den Winter 2023 werden die Austernzüchter so schnell nicht vergessen: Ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft, auf dem Höhepunkt der Saison, wurde die Ernte von Austern verboten, weil Abwasser ins Becken von Arcachon geleitet worden war. Der Schaden für die Züchter war enorm – auch ein Jahr später kämpfen viele noch mit den Folgen.
    Frédéric und Luca Simon haben einen Traditionsbetrieb übernommen, sie verkaufen ihre Austern auf lokalen Märkten und direkt an ihrer Hütte in Andernos-le-Bains. Die Zucht ist harte Arbeit, „Landwirtschaft in einer Meeresumwelt, nicht mehr und nicht weniger“, sagt Frédéric. Bislang wirft sie kaum Gewinn ab – ein eigenes Restaurant soll demnächst zusätzliche Einkünfte bringen. Solche Überlegungen hat Axel Boudard schon länger angestellt: Er ist Quereinsteiger in dem Austern-Dorf. Weil er sein Augenmerk vor allem auf Vermarktung und Instagram-Tauglichkeit legt, wird er von vielen Alteingesessenen kritisch gesehen.
    Doch auch er selbst übt Kritik an seinen Kollegen: „Es gibt viele, die sich über Generationen auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben, sie saßen auf einem Goldschatz, den sie nicht gehoben haben“, sagt er. Hinter den idyllischen Kulissen der Austernhütten brodelt es. Zur Konkurrenz unter Züchtern kommt noch ein anderes Problem hinzu: Seit Jahren gibt es immer mehr Diebstähle von Austern, oft in großem Stil. Deshalb ist Jérôme Goussard von der nautischen Brigade regelmäßig zur Patrouille auf dem Becken von Arcachon unterwegs. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 04.03.2025 arte.tv
  • Folge 1453 (30 Min.)
    Berlin-Reinickendorf geht mit gutem Beispiel voran: Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner hat die bundesweit erste Stelle für eine Einsamkeitsbeauftragte geschaffen. Seit letztem Sommer ist Katharina Schulz im Amt. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung, Menschen in ihrem Bezirk zusammenzubringen: „2024 ist der Fokus auf den Senioren, 2025 auf der Jugend, 2026 auf der Mitte der Gesellschaft – damit ab 2027 niemand mehr einsam sein muss“, so Schulz. Die beiden nehmen an einem Walk der „Offline Girls“ teil, den Bianka Gawron jeden Sonntag in Berlin veranstaltet.
    Ihr Ansatz: durch Spaziergänge echte Begegnungen schaffen, offline sozusagen. In Dänemark bringen innovative Wohnkonzepte Menschen zusammen. Kristian Dall leitet in Aarhus ein in Skandinavien außergewöhnliches Mehrgenerationenhaus. In 304 Apartments leben Menschen allen Alters zusammen. Es gibt eine Kindertagesstätte, ein Café, aber auch einen Pflegestützpunkt. Die junge Mutter Helene Henriksen schätzt das Miteinander der Generationen: „Man hat viel Unterstützung und kann gelassen in die Zukunft blicken: Hier muss niemand alleine altern.“ Einen digitalen Weg aus der Einsamkeit hat Paul Schonnenbeck entwickelt.
    Seine App „Helpcity“ bietet jungen Menschen eine geschützte Plattform, um sich auszutauschen: „Wir wollen Hemmschwellen abbauen und das Thema Einsamkeit endlich aus der Tabu-Ecke holen.“ Einsamkeit unter jungen Menschen bekommt immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit. Apps wie „Helpcity“ können Menschen zusammenbringen, die sich sonst auf einem anderen Weg gar nicht kennengelernt hätten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.03.2025 arte
  • Folge 1454 (30 Min.)
    In England und Wales gab es zuletzt mehr als 50.000 Messerangriffe pro Jahr. Die Zahlen sind erschreckend. Allein die britische Hauptstadt London verzeichnet mehr Messergewalttaten als ganz Deutschland. In den sozialen Medien kursieren unzählige Videos, die verstörende Schlachten zwischen rivalisierenden Gangs und einzelnen Jugendlichen zeigen – ausgetragen mit Macheten, Schwertern, Küchenmessern. Der einfache Zugang und die hohe Verbreitung der Messer führen zu einem fatalen Teufelskreis der Bewaffnung. Das Problem der Messergewalt unter Jugendlichen ist in Großbritannien seit Langem bekannt und die Politik reagiert mit hohen Strafen, Verboten und Polizeieinsätzen.
    Zudem erfahren auch Präventionsprogramme immer breitere Unterstützung. Experten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind sich einig: Es braucht mehr als nur verschärfte Gesetze. Notwendig seien nachhaltige und langfristige Programme, Investitionen in sogenannte Problemviertel und eine enge Einbindung der Jugendlichen in die Gesellschaft. Nur so ließen sich glaubhaft Alternativen zu Gewalt und Kriminalität vermitteln. Denn Messergewalt sei nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern auch ein soziales, sagen Experten. Und nur so könne es auch gelöst werden: mit einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung – von der Politik bis hin zur Zivilgesellschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.03.2025 arte
  • Folge 1455 (29 Min.)
    Der Unternehmer Pat Phillips beginnt jeden Tag in einer mit Eiswasser gefüllten Badewanne. 2019 an Krebs erkrankt und wieder genesen, setzt der 51-Jährige auf eine eiskalte Lebensphilosophie: Die Kälte hält ihn gesund. Frostige Momente begleiten sein Leben: Das Herbstlaub fegt er in Badehose und Flipflops, selbst die Trauung mit Ehefrau Jessica fand in der Eistonne statt. In seiner Nachbarschaft hat Pat Philipps für große Aufmerksamkeit gesorgt. Mehrere Anwohner wollen ebenfalls ihre Komfortzone verlassen. Einfach ins eiskalte Wasser zu gehen, wäre aber gefährlich.
    Es drohen schwere Kreislaufprobleme bis hin zum Herzstillstand. Daher führt Pat die Gruppe mit Atemübungen langsam an die Kälte heran. Im November steht das Baden in Brandenburger Seen an. Angesichts einer Wassertemperatur von zwei Grad Celsius trennt sich die Spreu vom Weizen – machen die Warmduscher mit? Einige von Pats Zöglingen erhoffen sich mehr als ein frostiges Abenteuer: Charis Kalweit wird rund ums Jahr von Infekten geplagt. Als Chefin zweier Autohäuser steht die junge Mutter unter Dauerstress – auf den ihr Körper mit Entzündungen reagiert.
    Auch Josephine Worseck bietet therapeutische Eisbehandlungen an. Sie zeigt Charis, wie sie mit einem gezielten Kälteschock im Gesicht Stress abbauen kann. Pat Phillips sucht immer neue eiskalte Herausforderungen. Erlebnisse, die ihm der milde Winter in Berlin nicht bieten kann. Im Dezember ging er in Österreich zusammen mit dem Extrem-Eissportler Josef Köberl in einem eiskalten Alpensee baden. Eisbaden – Wellness, Wahnsinn oder Wundermittel? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.03.2025 arte

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