2026

  • Folge 1610 (30 Min.)
    Weil viele Menschen gesünder leben wollen, nimmt der Alkoholkonsum in Europa ab: in den letzten 20 Jahren um gut 20 Prozent. Auch der Wein ist von diesem Trend betroffen. Experten warnen, dass auch deswegen in Deutschland in den nächsten Jahren fast ein Drittel der Weinbauflächen verschwinden könnte. Besonders betroffen sind die arbeitsintensiven Steillagen, die nicht nur charaktervollen Wein hervorbringen, sondern auch die Kulturlandschaft prägen und Touristen anziehen. Jürgen und Luca Dahms verbindet der Wein, doch ihre Perspektiven könnten kaum unterschiedlicher sein. Vater Jürgen, Winzer, steht für den klassischen, traditionellen Weingenuss, während Luca – beruflich in der Versicherungsbranche tätig – mit der Vermarktung alkoholfreier Weine überraschend erfolgreich ist. Inzwischen sehen beide eine Chance in der Entalkoholisierung guter Weine, um bedrohte Flächen zu erhalten. Jürgen hat selbst erlebt, wie schmerzhaft Rodungen sind: Einige seiner steilen Hanglagen musste er bereits aufgeben. In Spanien, in der traditionsreichen Weinregion Toro, wagt Winzer Iván Alonso Gil ein mutiges Experiment. Seine kräftigen Rotweine stammen von uralten Rebstöcken – können sie auch ohne Alkohol überzeugen? Iván lässt ein paar Flaschen seines Weins in Deutschland entalkoholisieren – mit einem Spezialverfahren inklusive Aroma-Rückgewinnung. Doch wird er seinen eigenen Wein danach wiedererkennen? Und könnte dies ein Projekt für die Zukunft sein? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 02.01.2026 arte
  • Folge 1611 (29 Min.)
    Forscher, Bauern und Umweltaktivisten kämpfen gegen die Dürre – und gegen die eigene Regierung, die weiter auf Wachstum setzt. Während jedes Jahr Millionen Urlauber auf die Insel drängen, bleibt für die Landwirtschaft kaum ein Tropfen Wasser. Schon seit Beginn der Besiedlung der Mittelmeer-Insel war das Wasser rar in Malta. Doch während frühere Zivilisationen umsichtig mit dem kostbaren Gut umgingen, indem sie strenge Regeln erließen, scheint der sorgsame Umgang mittlerweile in Vergessenheit geraten zu sein. Mehr als vier Millionen Touristen kamen 2025 auf die Insel, bei nicht einmal 600.000 Einwohnern. 70 Prozent des Wassers auf Malta werden mittlerweile künstlich erzeugt, mit riesigen Meerwasser-Entsalzungsanlagen. Allein am Golden Beach, einem Strand im Westen der Insel, tummeln sich bis zu 9.000 Urlauberinnen und Urlauber pro Tag. Auch unter Wasser zeigen sich die Folgen: Delfine verlieren ihren Lebensraum, das Meer seine Reinheit, wie Expertin Francesca Soster auf einem wissenschaftlichen Bootsausflug zeigt. Visionäre wie Agrarökonom Malcolm Borg, Hydrologe Michael Schembri oder Umweltexperte Brian Restall suchen Wege aus der Krise: mit Bodenfeuchte-Sensoren, Grundwassernutzung, Überwachungskameras oder Pflanzen, die deutlich weniger Wasser verbrauchen. Auch wenn die Lage sich zuspitzt; das in Malta gewonnene Knowhow kann anderen Regionen im Mittelmeerraum helfen, den Wassermangel zu überwinden. Re: zeigt jene Menschen, die trotz widrigster Bedingungen nicht aufgeben – und Malta zu einem Labor der Zukunft machen. Eine eindringliche Warnung. Aber auch ein Hoffnungsschimmer. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.01.2026 arte
  • Folge 1612 (30 Min.)
    Katerina Neydenova war 2014 die beste Physik-Schülerin der Welt. Dank der Hilfe ihres Lehrers Teodosi Teodosiew gewann sie damals die Physik-Olympiade. Heute untersucht sie mit High-Tech-Elektronenmikroskopen Proteine, um künftig bakterielle Krankheiten bekämpfen zu können. Womöglich erhält Katerina eines Tages einen Nobelpreis für ihre Arbeit in Cambridge. Die Leidenschaft für Naturwissenschaften hatte einst Teodosi in ihr entfacht. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet und will bis zu seinem Tod weitermachen. Dafür baut er gerade eine alte verlassene Schule in einem Dorf im Balkan-Gebirge aus. „Ohne Internet können wir uns dort auf Physik-Aufgaben konzentrieren.“ Seinen Schülern gibt er Humor und Disziplin mit auf den Weg: „Ihr müsst euch 15 Stunden am Tag mit Physik beschäftigen, sonst besteht ihr nicht an den Elite-Unis gegen das Heer an Chinesen.“ Wenn er an die Konkurrenz aus Fernost denkt, kommt der 77-Jährige ins Schwärmen. Dort herrsche noch dieselbe Disziplin, die er aus seiner Jugend im kommunistisch geprägten Bulgarien kenne. Bildung wurde damals – analog zur Sowjetunion – zentral organisiert und den Naturwissenschaften hohe Bedeutung beigemessen. Dagegen sei Bulgariens Bildungssystem heute unterfinanziert, die Jugend abgelenkt durch soziale Medien und unkonzentriert durch die damit einhergehende kurze Aufmerksamkeitsspanne. „Ich kämpfe als einer der Letzten gegen diesen fatalen Trend an“, erklärt Teododsi. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.01.2026 arte
  • Folge 1613 (30 Min.)
    Vor der nordspanischen Küste, in der rauen Bucht von Biskaya, ist die Juan de la Cosa im Einsatz – ein Hospitalschiff, das Spaniens Fischereiflotte medizinisch begleitet, manchmal bis weit hinaus zu den Azoren. Es ist eines der wenigen zivilen Krankenhausschiffe weltweit, ausgestattet mit OP-Saal, Labor und Intensivstation. Erster Offizier Francisco Martínez Arroyo koordiniert die Einsätze auf See. Wenn ein Notruf eingeht, arbeitet er eng mit dem medizinischen Team zusammen. Während Ärzte und Pflegepersonal die Versorgung vorbereiten, sorgt die Crew für das sichere Aussetzen der Rettungsboote – oft bei starkem Wellengang. Kann ein Verletzter nicht an Bord seines Schiffes behandelt werden, wird er mit dem Rettungsboot zur Juan de la Cosa gebracht. In besonders kritischen Fällen muss ein Hubschrauber zur Evakuierung anfliegen – ein riskantes Manöver über offenem Meer. Die Reportage zeigt, wie Präzision und Teamarbeit Leben auf See retten können. Zwischen Wind, Wellen und der Ungewissheit des Atlantiks wird die Juan de la Cosa zu einem Ort der Sicherheit – für alle, die fern der Küste arbeiten und auf Hilfe angewiesen sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.01.2026 arte
  • Folge 1614 (29 Min.)
    Wie ihre Spinnenphobie begann, daran erinnert sich Céline Kaiser noch ganz genau: Sie war 14 Jahre alt, als beim Duschen plötzlich diese riesige schwarze Spinne den Duschvorhang hoch krabbelte. Panische Angst stieg in ihr hoch, sie war unfähig, sich zu bewegen. Die Situation ist lange her, doch das Gefühl überkommt sie auch als erwachsene Frau noch immer – wenn sie auch nur an eine Spinne denkt. Spinnenangst ist weit verbreitet, rund fünf Prozent der Bevölkerung leiden wie Céline an einer klinisch relevanten Spinnenphobie. Céline will etwas dagegen unternehmen. Deshalb nimmt sie an einem speziell auf sie zugeschnittenen Therapieseminar an der Uni Zürich teil. Bastian Rast aus Tägerig in der Schweiz kann dagegen gar nicht genug von Spinnen bekommen. Der Polizist hat sein Leben den großen Krabblern verschrieben. Seit 20 Jahren sammelt er die Tiere, für die er eigens ein isoliertes, mit 130 Terrarien bestücktes Zimmer im Keller eingerichtet hat. Und es werden immer mehr. Der Spinnen- und Tiergiftforscher Tim Lüddecke melkt den Achtbeinern das Gift ab. Mit seinem Team erforscht er, wie es in der Schmerztherapie zum Beispiel bei Nervenerkrankungen wie Epilepsie, Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden kann. Sein Spezialgebiet sind dabei Gifte von einheimischen Spinnenarten, zu denen in den letzten Jahren aber auch immer mehr Spinnen aus dem Mittelmeerraum zählen. So breitet sich aufgrund des Klimawandels etwa zunehmend die Nosferatu-Spinne in Mittel- und Nordeuropa aus. Sie ist für den Menschen ungefährlich, jedoch aufgrund ihrer Größe für viele furchteinflößend. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.01.2026 arte

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