alpha-retro Folge 973: Bergbauern – Stiefkinder Europas
Folge 973
Bergbauern – Stiefkinder Europas
Folge 973
In den späten Sechzigerjahren ging es den Bergbauern überall in Europa scheinbar komplett an den Kragen: Sie waren abgehängt, wurden weiter abgehängt und dazu aufgefordert, die Höfe aufzugeben und sich eine sinnvollere Tätigkeit zu suchen, eine, die auch Geld einbringt. Guggenbichler sagt über die Bergbäuerinnen, die Tag und Nacht arbeiten: „Frauen mit 30 sehen wie 50 aus!“ Die Kameramänner von Otto Guggenbichler machten damals Filmaufnahmen, nach denen sich heute die Heimatmuseen von Innsbruck bis Verona und von den Seealpen bis nach Slowenien
die Finger lecken würden. Da ziehen noch in den Sechzigerjahren in manchen Gegenden der Alpen Männer und Frauen den Pflug selbst! Weil es für einen Ochsen zu steil und unwegsam wäre. Und für geeignete Maschinen ist kein Geld da. Eine Rettung verhieß damals der Wintertourismus: Skilifte wurden gebaut und in den Wintermonaten der Job als Skilehrer angenommen. Machte man das nicht und blieb Bergbauer alten Stils, dann traf einen der alte Bergbauern-Spruch: „Lustig gelebt, zu Tode gerackert aber heilig gestorben!“ (Text: ARD alpha)