Folge 420

  • Reisen mit Walter Sedlmayr: Einmal Frankreich und zurück

    Folge 420
    Die vergnügliche Reise mit Walter Sedlmayr geht dieses Mal nach Frankreich und beginnt in der Camargue zunächst mit einem unblutigen Stierkampf und dann mit einer Wallfahrt, für die Sedlmayr seine Kameraleute ins Wasser jagt. Aber die Wallfahrt ist gar nicht mehr so, wie sie noch vor 15 Jahren gewesen ist, die beiden Marien-Statuen werden nur noch ans Meer getragen und nicht mehr bis ins Meer hinein. Überhaupt kommt es Sedlmayr auf der ganzen Reise so vor, als wäre er irgendwie zu spät dran, hätte früher kommen müssen, so vor 15, 20 Jahren, da sei Frankreich ohne Touristen noch Frankreich gewesen.
    Dann geht es nach Arles und überhaupt in die Provence und in einer kleinen Stadt nimmt sich Sedlmayr Zeit für schöne Bilder und ein Gedicht, ein gesungenes Gedicht, eines von Jacques Brel mit dem Titel „La ville s’endormait“ – „die Stadt schläft.“ Und anschließend fängt ihm der Kameramann eine Straßenallee im Herbstlicht ein, ein Standbild, das so schön ist, dass es als Bild von Caspar David Friedrich durchgehen könnte – oder zumindest als Vorentwurf. Danach besucht er Eishöhlen, die ihn aber nicht sonderlich interessieren.
    Sehr viel mehr Interesse hat er an petit Louise, einem Trüffelschwein. Er überredet nämlich einen Bauern mitgehen zu dürfen mit ihm und der kleinen Luise, wenn diese Trüffel ausfindig macht. Denn beim Essen, da ist der Sedlmayr in seinem Element, da ist er, wie er sagt, in Frankreich genau richtig. Und früher durfte man sogar dick sein, weil das Schönheitsideal damals eher in Richtung rund und nicht in Richtung Bohnenstange ging – sagt Sedlmayr. Nach dem Besuch einiger Schlösser an der Loire und einem typischen Sedlmayr-Satz – „diese
    Schlösser kann man mieten, auf Wunsch auch mit adeliger Gesellschaft, das ist dann zwar etwas teurer, aber dafür hat man halt etwas Exklusives, nicht wahr!“ – geht es nach Paris, das selbstverständlich auch dann nicht wirklich genau erkundet werden kann, wenn man wie er zehn Tage Zeit dafür hat.
    Klar ist jedenfalls, dass ihn dort das Angebot an Delikatessen fasziniert und er die Tradition des Franzosen, um die 50 Prozent des Monatseinkommens fürs Essen auszugeben, als großartig empfindet. Essen sei eben Ausdruck der Zivilisation – sagen die Franzosen, sagt Sedlmayr.
    Dies hinderte die Stadtverwaltung von Paris jedoch nicht daran, die Pariser Markthallen in den frühen Siebzigerjahren abreißen zu lassen. Nicht nur die Trauer darüber treibt Sedlmayr dann zum Friedhof Père Lachaise sondern auch seine Überzeugung, dass man auf einem Friedhof viel über die Stadt und die Menschen, die in ihr leben durften oder mussten, erfährt. Am Grab von Edith Piaf kommt natürlich auch er nicht vorbei, ohne ihr die Referenz zu erweisen, das ist klar. Zum Abschluss geht es in die Rue Mouffetard, wo allsonntäglich am Vormittag ein Markt stattfindet, auf dem es nicht nur frisches Gemüse und Obst gibt sondern sehr wohl auch exquisite Feinkost.
    Am Nachmittag bildet dann im Marais ein Tanzcafé das endgültige Ende der Reise. Man tanzt dort Tango, die Damen sind in der Überzahl und die Romantik, die es in Paris angeblich überall gibt, findet er auch dort nicht. Er findet nur ein paar Gigolos, Eintänzer mit weit geöffnetem Hemdkragen und Goldkette über der behaarten Brust. Aber Romantik sei eben in Paris genauso so selten geworden wie ein Parkplatz, sagt Sedlmayr. alpha-retro: „Sedlmayrs Reisen: Frankreich und Israel“ (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.07.2019ARD-alpha

Sendetermine

So 25.08.2019
01:40–02:25
01:40–
Sa 24.08.2019
20:15–21:00
20:15–
So 14.07.2019
01:50–02:35
01:50–
Sa 13.07.2019
20:15–21:00
20:15–
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