1981 macht sich Michael Strauven auf in die Berliner Nacht: „Wenn es dunkel wird in Berlin, beginnt die Stadt neu zu leben – anders als am Tage.“ Das ist die zentrale Feststellung von Strauven, der wohl jeder zustimmen kann, der schon einmal in Berlin gewesen ist. Strauven trennt den Abend, der eher ein Ausklang des Tages ist, von der Nacht, die, wie er sagt, erst später beginnt und eigene Regeln hat. In Berlin gab und gibt es ein paar Tausend Kneipen und keine Polizeistunde. In der noch jungen Nacht kommen zwei Musiker der Kapelle im „Ballhaus Lustige Witwe“ zu Wort, die auch die Nacht in zwei Sektoren unterteilen: in der ersten Hälfte spielen sie die flotteren, in der zweiten die langsameren, berührungsintensiveren Musikstücke. Später unterhält sich Strauven mit einem Rosenverkäufer und erfährt, dass dessen Rosen auch
„Drachenfutter“ genannt werden: um die Ehefrau beim späten Nachhause kommen zu beruhigen, ist doch für viele Berliner die Kneipe das Wohnzimmer für den Abend. Aber Kneipen sind nach Strauven auch so etwas Gegenöffentlichkeit: Dort könne man sich darstellen, nämlich so, wie man sein möchte. Nach dem Besuch vieler weitere Kneipen, einer Travestie-Show und einiger Diskotheken findet sich Strauven um vier Uhr morgens im „Niagara“ ein, das erst um Mitternacht seine Türen öffnet und dann bis acht, neun Uhr morgens geöffnet bleibt. Er stellt fest: „Wer jetzt noch auf den Beinen ist, ist übriggeblieben Die Suche ist zu Ende und das ist auch befreiend.“ Ab fünf Uhr morgens treffen sich dann im „Mende“ vor allem diejenigen, die selbst gearbeitet haben in der Nacht und daher noch nicht abschalten und schlafen wollen oder können. (Text: ARD-alpha)
Deutsche TV-PremiereSa. 15.09.2018ARD-alpha
Sendetermine
Sa. 15.09.2018
21:45–22:30
21:45– NEU
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