Diebstähle kommen in Lawitz nicht mehr vor! In dem kleinen Ort in Brandenburg kurz vor der polnischen Grenze zieht sich Nacht für Nacht eine Gruppe Dorfbewohner Warnwesten an und geht auf Streife. Angestellte, Rentner, sogar die Bürgermeisterin notieren fremde Kennzeichen von Fahrzeugen, leuchten in Garagen, fahren mit Blinklicht am Auto die Straße ab. Mit Erfolg: Seit ihrem Start hat es kaum noch Diebstähle gegeben. Sind das jetzt die rechten Bürgerwehren, die in Brandenburg immer wieder in der Kritik stehen? Die Gruppe selbst nennt sich Bürgerstreife, eben weil sie fürchtet, sonst als rechts zu gelten. Gleichzeitig
geben viele der Mitglieder offen zu, AfD gewählt zu haben. Die NDR Reporter Frida Thurm und Hans Jakob Rausch sind eine Woche lang mit auf Streife gegangen. Sie haben bei den Menschen in Lawitz gewohnt, mit ihnen gekocht, gegessen, gestritten. Schnell stellt sich heraus: Hier übt zwar niemand Selbstjustiz. Doch die Bürgerwehr ist Ausdruck für ein tiefes Misstrauen in den Staat und Nährboden für Vorurteile und Gerüchte, über Diebe und in letzter Zeit immer mehr auch über die Asylbewerber im benachbarten Eisenhüttenstadt. Ein Film über Menschen, die versuchen, die Kontrolle in ihrem Ort zurückzugewinnen. (Text: NDR)