2019, Folge 103–113

  • Folge 103 (30 Min.)
    Raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer: So ist der Plan der beiden NDR Reporter Tobias Lickes und Martin Rieck. Allerdings sollte es dennoch warm und gemütlich sein. Die wilden Zeiten sind für sie mit Mitte 30 vorbei, die beiden sind bequemer geworden. Aber passt das zusammen, ein Abenteuer in der Komfortzone? Das wollen die zwei Reporter beim Baltic Sea Circle, einer Rallye um die Ostsee, herausfinden. 590 Schrauber und Autofreaks in alten Karren und Kleinbussen fahren 7.500 Kilometer in 16 Tagen, von Hamburg bis ans Nordkap und über Russland zurück. Unter ihnen die beiden NDR Reporter, zwei „Sonntagsfahrer“ ohne Werkzeugkoffer, aber dafür in einem sieben Meter langen Wohnmobil.
    Kommen die zwei ohne Pannen durch das russische Hinterland? Wer hilft ihnen eigentlich, wenn ihr Luxusmobil mal liegen bleibt? Und sollen sie wirklich in einem Steinbruch nächtigen, in dem wilde Hunde streunen? „7 Tage … Rallye-Fieber“ ist ein skurriler Roadtrip in atemberaubender Kulisse mit zwei ungleichen Reportern auf der Suche nach dem richtigen Weg. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.02.2019NDR
  • Folge 104
    Alles, nur nicht alte Menschen waschen und sauber machen müssen: Das war das Mantra von NDR Reporter Martin Rieck (38), als er vor 20 Jahren seinen Zivildienst antreten musste. Nun will er über seinen eigenen Schatten springen und für sieben Tage als Pfleger im Seniorenzentrum St. Markus in Hamburg arbeiten. Er möchte wissen: Wie viel Leid nimmt man als Pfleger mit nach Hause? Und wie ist es, jeden Tag mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert zu werden? Der Pflegeberuf hat ein schlechtes Image: geringe Bezahlung, Schichtarbeit und chronische Unterbesetzung.
    Bleibt unter diesen Bedingungen überhaupt noch genügend Zeit, auf die Senioren einzugehen, wenn der Tagesplan extrem eng getaktet ist? Martin Rieck muss den Pflegebedürftigen Haare kämmen, ihren Körper waschen, Frühstück verteilen und auch mal die Hand von Frau Schick nehmen, wenn ihr Herz mal wieder schmerzt und sie spazieren gehen möchte. Auch am Silvesterabend hat Martin Schicht. Die Feier im Pflegeheim beginnt bereits um 17:00 Uhr, denn die meisten Senioren sind zum Jahreswechsel schon im Bett. Was wünscht man sich vom neuen Jahr, wenn man am Ende seines Lebens steht? Ein berührender Film der beiden NDR Autoren Martin Rieck und Stephan Löhr über einen Beruf, in dem man stark sein muss für die Schwachen unter uns, zu denen man einmal selbst gehören könnte. Ein brennendes Thema unserer Zeit. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.03.2019NDR
  • Folge 105
    Sie möge Deutschland – aber Deutschland möge sie nicht, sagt die Thailänderin an diesem Nachmittag in der Rechtsberatung der Diakonie im Ingelheimer Abschiebegefängnis. Sie ist Anfang 40 und hat in einem Massagesalon im Ruhrgebiet gearbeitet. Bei einer Razzia ist sie verhaftet worden. Ihr Visum war schon lange abgelaufen und der Aufforderung zur Ausreise war mehrmals nicht nachgekommen. Deshalb ist sie in Haft. Und hat Angst, dass ihre Familie und ihr Sohn zuhause in der Nähe von Bangkok erfahren, dass sie im Rotlicht-Milieu das Geld verdient hat, das sie monatlich nach Hause schickte. Auch der 21-jährige Solyman wird Deutschland in wenigen Tagen zwangsweise verlassen. Der junge Afghane hat drei Jahre in Österreich gelebt; um dort der Abschiebung zu entgehen, wollte er weiter nach Frankreich.
    Auf dem Weg dorthin hat ihn die deutsche Polizei aufgegriffen und nach Ingelheim gebracht. Nach Afghanistan will er nicht zurück. Dort sei sein Leben in Gefahr, erzählt er. Warum? So richtig mag er das zunächst nicht sagen. Aber dann bricht es doch aus ihm heraus. Er habe gesehen, wie ein Mädchen vom eigenen Vater verbrannt worden sei, nur weil sie eine heimliche Beziehung zu einem Jungen hatte, den sie liebte. Er scheint eine ähnlich grausame Strafe zu befürchten. Denn nach einer Sitzung der Dorfältesten habe sein Vater ihm gesagt, er müsse das Land sofort verlassen, sagt er. Sonst drohe ihm der Tod. Einrichtungen wie das Gefängnis in Ingelheim tauchen in den überhitzten politischen Diskussionen um Zuwanderung und Abschiebung immer wieder auf.
    Einblicke in den Alltag eines Abschiebeknastes gibt es hingegen selten, normalerweise ist der Ort für Kamerateams tabu. Ausnahmsweise durften die SWR Reporter Kai Diezemann und Thomas Niemietz dort eine Woche drehen. Ein eindrucksvoller und nachdenklicher Film über Zuwanderung und enttäuschte Hoffnungen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.04.2019SWR Fernsehen
  • Folge 106
    Jeder kennt sie – die langen schmalen Schiffe, die gemächlich auf den Flüssen schippern. Kapitän Franz Schramm fährt sein Schiff, die MS Seestern schon in achter Generation. Der Fluss ist seine Heimat, denn als selbstständiger Binnenschiffer lebt er mit seiner Frau Sonja auf seinem Frachter. „Du könntest mich eher erschlagen, als dass ich von Bord gehen muss“, sagt Franz, der sich auf seiner schwimmenden Insel am wohlsten fühlt. Allerdings bereiten ihm Wirtschaftskrise und Wetter immer mehr Probleme. Die Krise hat fast seine Existenz gekostet. Franz fährt pausenlos, ohne einen freien Tag, um seine Schulden abzuzahlen. Dazu kommt extreme Trockenheit mit Niedrigwasser im Wechsel mit schweren Unwettern und Hochwasser – Wetterbedingungen, die das Fahren teilweise unmöglich machen.
    Obwohl die Binnenschifffahrt einen wichtigen Anteil des Güterverkehrs in Deutschland ausmacht und die Anzahl der Transporte wieder steigt, muss sich Franz als selbstständiger Binnenschiffer regelrecht „über Wasser halten“. Sieben Tage sind Elisa Luzius und Elias Franke auf der MS Seestern über Rhein und Mosel mitgefahren. Wie lebt es sich, wenn das Zuhause immer unterwegs ist? Wie ist das, wenn man 24 Stunden, an 7 Tagen der Woche, mit dem Partner zusammen ist? Und gibt es die „Schiffer-Romantik“ von der man träumt, wenn man am Ufer steht und die Schiffe beobachtet? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 107
    Freunden und Familie unverzichtbar, damit sie Jahr um Jahr Trauben lesen und Wein abfüllen können. Mit einer eng verbundenen Gruppe aus Freunden, Verwandten und osteuropäischen Erntehelfern steigen sie jeden Herbst in die steilsten Weinhänge Europas – am Calmont an der Mosel. Im Jahrhundert-Sommer 2018 hängen die Rebstöcke voll. So voll, dass die Tanks bei der Lese schnell volllaufen. Bald ist kaum mehr Platz für den ganzen Wein im Keller. Die üppige Ernte bringt alle Helfer an ihre Grenzen. Das musste auch Reporter Lucas Stratmann am eigenen Leib erfahren. Als er mit 50kg Trauben auf dem Rücken den Steilhang runter steigt, kommt er ziemlich aus dem Gleichgewicht. Ohne Vorkenntnisse hat er sich eine Woche unter das Erntehelferteam gemischt und sich als Praktikant auf dem Weingut verdingt.
    Schon am frühen Morgen muss Lucas im Dunkeln Eimer und Hotten packen – dann geht es für alle, oft im dichten Nebel der Mosel, hoch in die steilen Terrassen, wo Riesling & Co.reifen. Seine Erntehelferkollegen kommen meist aus Rumänien und sprechen kaum ein Wort ein Deutsch. Gelingt es Lucas Stratmann, Teil des eingespielten Teams zu werden? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 108
    Der „Tatort“ ist der beliebteste Krimi der Deutschen, rund 13 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalten jeden Sonntag ein. Hinter jeder Folge steckt viel Arbeit von vielen Menschen, vor und hinter der Kamera. Wer sind all diese Leute? Die SWR Autorinnen Cecilia Knodt und Vera Rudolph haben das Team während eines Drehs für den Odenthal-Tatort sieben Tage lang begleitet. Seit 30 Jahren wird in der Region um Ludwigshafen gemordet, entführt und von ihr ermittelt: Lena Odenthal. „Ich hab da viel mit Arschlöchern zu tun. Lena ist eine Zupackerin und das mag ich an ihr“, so Ulrike Folkerts über ihre Rolle. Mit den Jahren ist sie mit der Figur und dem Team zusammengewachsen. Autorin Cecilia Knodt wollte selbst Schauspielerin werden. Das hat nicht funktioniert. Film fasziniert sie aber immer noch.
    Sieben Tage hat sie Zeit, sich den Menschen zu nähern und ihren Platz im Team zu finden. Kreativ arbeiten, jeden Tag neue Drehorte, weg von zu Hause, immer umgeben vom Team, von der Familie auf Zeit. Ist die Arbeit am Tatort genauso spannend wie der Krimi selbst? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.05.2019SWR Fernsehen
  • Folge 109
    Was bedeutet es für Angehörige, ihre geliebten Großeltern oder Partner in ein Pflegeheim abzugeben? Auch SWR Autor Marc Feuser hat diese Erfahrung gemacht. Sein Opa musste, weil er zu Hause gestürzt war, in eine moderne und ziemlich exklusive Pflegeeinrichtung im rheinhessischen Saulheim einziehen. Doch der ältere Herr wollte dort nicht bleiben, ging nach sechs Wochen lieber wieder nach Hause. Marc Feuser will herausfinden, warum. Dafür hilft er für sieben Tag im Seniorenheim mit bei der täglichen Pflege, beim Bettenmachen und im Nachtdienst. Er fragt dabei Angehörige, wie es für sie ist, Mutter oder Vater im hohen Alter nochmal an ein neues, letztes Zuhause zu gewöhnen.
    Er will herausbekommen, was schwerer wiegt: der Wunsch der Angehörigen nach einem eigenständigen Leben, ohne ständig auf die Pflegebedürftigen Rücksicht nehmen zu müssen – oder deren Wille, im gewohnten, heimischen Umfeld zu bleiben? Er trifft auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihm zeigen, dass es möglich ist, professionell und dennoch einfühlsam und respektvoll mit Bewohnern umzugehen. Außerdem lernt er Angehörige kennen, die den Service der Heime schätzen, der oft bis über den Tod der Bewohner hinausgeht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2019SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 110
    Mitglieder von Schützenvereinen sind Waffennarren und trinken gerne mal ein Glas zu viel, so viel zum Klischee. Aber wie ticken diese Menschen wirklich und woher kommt die Lust am Schießen, fragt sich NDR Reporterin Anke Hillmann. Immerhin sind Schützenvereine auf Platz vier der mitgliederstärksten Sportvereine: Knapp 1,4 Millionen Schützinnen und Schützen gibt es in Deutschland. Für sieben Tage legt die Reporterin selbst eine grüne Schützenuniform an, übt Schießen und Marschieren im Hollenstedter Schützenverein in einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen. Das ganze Jahr über schon fiebern die Schützinnen und Schützen dem Schützenfest entgegen. Dann ist vier Tage lang „Ausnahmezustand“ in Hollenstedt. Höhepunkt ist ein Schießwettkampf, bei dem der Schützenkönig gekürt wird. Frauen dürfen an dem Wettbewerb allerdings nicht teilnehmen.
    Das gilt schon seit der Vereinsgründung 1877. „Schützenverein ist Männersache“, sagt der langjährige ehemalige Präsident Rüdiger Kummer. Der Konflikt mit der Reporterin ist vorprogrammiert, denn die würde selbst gerne Königin werden. Ein authentischer und humorvoller Film von den NDR Autoren Anke Hillmann und Julian Amershi über das Leben in einem Schützenverein und einer Gesellschaft mit ihren eigenen Regeln. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2019NDR
  • Folge 111
    Es gibt Menschen, die sagen, der Jakobsweg hätte ihr Leben verändert. Der in Deutschland wohl prominenteste Pilger, der Komiker Hape Kerkeling hat sogar geschrieben, ihm sei Gott im spanischen Galicien begegnet. Pilgern ist seit Jahren in Mode. In den vergangenen sieben Jahren hat sich die Zahl der Pilgerinnen und Pilger fast verdoppelt. 300.000 sind 2017 auf dem sogenannten Camino Francés, dem wohl bekanntesten Abschnitt des Jakobsweges, bis nach Santiago di Compostella gelaufen. Was macht die Faszination aus? Wieso machen sich immer mehr Menschen auf den Weg, obwohl die Füße nach einiger Zeit weh tun, der Rucksack drückt und man in den einfachsten Herbergen nächtigt? Oder ist es gerade das: Die Suche nach dem einfachen und reduzierten Leben? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.06.2019SWR Fernsehen
  • Folge 112
    10.000 Kaffeemaschinen innerhalb einer Stunde verkaufen? Für Teleshopping-Moderator Ralf Kühler kein Druck, sondern Ansporn. Der dienstälteste Moderator beim Teleshopping-Sender Channel 21 war in der Schule der Klassenclown, heute wird er der „Hausfrauenflüsterer“ genannt. „Das Verkaufen ist ein Teil von mir. Das kann ich nicht ablegen“, so Kühler. Teleshopping hat ein schlechtes Image: windige Marktschreier, die Ramschware zu Niedrigpreisen verschleudern. Dabei ist die Branche mittlerweile hochprofessionalisiert und macht über zwei Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Was ist so faszinierend am Verkaufen im Fernsehen? Mit welchen Methoden und Tricks arbeiten die Sender? NDR Reporter Hans Jakob Rausch macht den Selbstversuch: Für eine Woche heuert er bei Channel 21 in Hannover an und bewirbt sich als Moderator.
    Sein Ziel: live in der Sendung ein Produkt zu verkaufen. „7 Tage … Teleshopping“ von Hans Jakob Rausch und Henning Wirtz ist ein seltener Blick hinter die Kulissen der schillernden Konsumwelt des Verkaufsfernsehens. Ein Universum, beseelt vom Profit und bevölkert von Menschen, die für den Verkaufserfolg im Zweifel ihr Privatleben opfern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.06.2019NDR
  • Folge 113
    Eine anonyme Hochhaussiedlung in Berlin. Drei merkwürdige Gestalten machen sich vor einer versiegelten Wohnungstür im vierten Stock zu schaffen. Akribisch ziehen sie sich grellgelbe Ganzkörperschutzanzüge, Sicherheitsstiefel und zwei paar Handschuhe an. Dann verbergen sie ihre Gesichter hinter Atemschutzmasken und Schutzbrillen: Sie müssen sich schützen vor gefährlichen Verletzungen, beißendem Geruch und vor schwer verdaulichen Eindrücken. „7 Tage … Tatortreiniger“ ist das ungewöhnliche Porträt zweier beeindruckender Menschen, die in ihrem Alltag immer wieder in Ausnahmesituationen geraten. Der Film, für den die NDR Autoren Kira Gantner und Tobias Lickes die Tatortreiniger zwei Jahre lang begleitet haben, zeigt einfühlsam, wie die beiden Tatortreiniger damit umgehen und wie sie mit den Bildern in ihren Köpfen fertig werden.
    „Es ist immer noch etwas gruselig, den Tatort zu betreten, selbst wenn ich weiß, was mich erwartet“, erzählt Tatortreinigerin Franka Mantei und betritt zusammen mit ihrem Kollegen Christian Heistermann und dem NDR Reporter Tobias Lickes die Wohnung. „Ich frage mich dann manchmal: Was hat der Tote als Letztes gesehen, bevor er starb?“, erzählt die gelernte Krankenschwester und blickt sich um. Es ist nicht zu übersehen: Hier hat jemand gekämpft, erst gegen sich selbst, dann gegen die eintreffenden Polizeibeamten. Die Wände sind übersät mit Blut, Türen und Schränke sind teilweise eingeschlagen. Der Arbeitsplatz der beiden Kollegen ist oft extrem: Ihr Job ist es, blutverschmierte Wohnungen und andere Tatorte wieder in eine lebenswerte Umgebung zurückzuverwandeln.
    Heistermann ist auf diesem Gebiet so erfahren, dass er den Schauspieler Bjarne Mädel für dessen Rolle in der NDR Fernsehserie „Der Tatortreiniger“ beraten hat. Seine Erfahrungen haben bei ihm aber auch Spuren hinterlassen. Die Arbeit als Tatortreiniger fällt ihm zunehmend schwer. Schon einmal musste er sich eine mehrmonatige Auszeit nehmen. Und auch an diesem Tatort wird es Heistermann wieder zu viel: Überwältigt von den Eindrücken verlässt er überstürzt die Wohnung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.10.2019NDR

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