Jeder kennt sie – die langen schmalen Schiffe, die gemächlich auf den Flüssen schippern. Kapitän Franz Schramm fährt sein Schiff, die MS Seestern schon in achter Generation. Der Fluss ist seine Heimat, denn als selbstständiger Binnenschiffer lebt er mit seiner Frau Sonja auf seinem Frachter. „Du könntest mich eher erschlagen, als dass ich von Bord gehen muss“, sagt Franz, der sich auf seiner schwimmenden Insel am wohlsten fühlt. Allerdings bereiten ihm Wirtschaftskrise und Wetter immer mehr Probleme. Die Krise hat fast seine Existenz gekostet. Franz fährt pausenlos, ohne einen freien Tag, um seine Schulden abzuzahlen. Dazu kommt extreme Trockenheit mit Niedrigwasser im Wechsel mit
schweren Unwettern und Hochwasser – Wetterbedingungen, die das Fahren teilweise unmöglich machen. Obwohl die Binnenschifffahrt einen wichtigen Anteil des Güterverkehrs in Deutschland ausmacht und die Anzahl der Transporte wieder steigt, muss sich Franz als selbstständiger Binnenschiffer regelrecht „über Wasser halten“. Sieben Tage sind Elisa Luzius und Elias Franke auf der MS Seestern über Rhein und Mosel mitgefahren. Wie lebt es sich, wenn das Zuhause immer unterwegs ist? Wie ist das, wenn man 24 Stunden, an 7 Tagen der Woche, mit dem Partner zusammen ist? Und gibt es die „Schiffer-Romantik“ von der man träumt, wenn man am Ufer steht und die Schiffe beobachtet? (Text: SWR)