Folge 829

  • Hüftschwung bis zum Schluss – Wie Golden Girls das Leben rocken

    Folge 829 (30 Min.)
    Sie geben Tango oder Mambo, in maßgeschneiderten Kostümen, Bein frei und paillettenbesetzt. Die „Golden Girls“ lassen vergessen, dass sie über 70, manche sogar schon mehr als 80 Jahre alt sind. Künstliche Hüften oder Herzschrittmacher halten sie nicht davon ab, mit Schwung alles auszukosten, was das Leben zu bieten hat – nicht ganz einfach in unserer Gesellschaft, die von Jugend und Schönheit besessen scheint. Wovon träumen sie? Haben sie Angst vor dem näher rückenden Ende oder machen sie noch Pläne für die Zukunft? Der große Auftritt rückt näher, der Ernst-Reuter-Saal in Berlin-Reinickendorf ist ausverkauft, die Nervosität der Tänzerinnen steigt.
    Gleich geht’s los bei „Schmidtn’s Varieté“. Monatelang haben sie für die große Show geprobt. Die 76-jährige Barbara ist schon seit 20 Jahren dabei. „Man vergisst vieles beim Tanzen, auch den privaten Kummer.“ Als ihr Mann starb, hat sie trotzdem weiter getanzt. „Das half mir, darüber hinwegzukommen.“ Wie viele Frauen in diesem Alter haben die meisten keinen Mann mehr. Einige sind verwitwet, andere suchen nach gescheiterten Ehen vergeblich nach einem neuen Partner.
    Auf der Bühne nehmen sie es mit Ironie – für einen Tango haben sie sich ihre Tanzpartner aus Pappmaschee selbst gebastelt. Ein Leben ohne das Ballett könnte sich Barbara nicht mehr vorstellen. Mehr als eine Stunde Anfahrt nimmt sie in Kauf, um zweimal pro Woche zum Training zu kommen. Schon immer war sie musikbegeistert, studierte am Konservatorium Harfe. Doch Arbeit und Familie zu vereinbaren, war in den späten 60er Jahren für die meisten Frauen
    unmöglich.
    Der Verzicht auf eine Musikerkarriere damals war bitter. Heute sieht sie es gelassen. Berbé, ehemalige Profitänzerin und 73 Jahre alt, leitet das Ballett seit fast 40 Jahren. Im „Club der Lebensfrohen“, einem der größten Seniorenclubs von Berlin, geht nichts ohne sie. Alle Choreografien, die sie mit „ihren Mädels“ einstudiert, stammen von ihr, ebenso die Entwürfe für die bunten Kostüme. Sie findet: „Wenn ich Rentner bin, muss ich mich nicht wie ein Rentner kleiden.“ Wichtig ist, sich bewegen, Freude haben, sich schick machen.
    Auch tänzerisch stellt sie hohe Ansprüche. Die Schritte müssen sitzen, sie fordert Disziplin, so wie sie es selbst von Kindheit an gewohnt ist. Seit sie vier ist, steht sie auf der Bühne. Der Tanz hält Berbé auch im Leben aufrecht – vor allem seit dem Tod ihres geliebten Mannes vor drei Jahren. Spricht sie über ihn, wirkt die sonst so energiegeladene Frau wie erstarrt. Nur beim Training und den Auftritten mit dem „CDL“-Ballett fällt die Trauer von ihr ab. „Irgendwie ein bisschen verrückt muss jeder sein“, findet Jutta.
    Und im Alter verrückt sein, sei besonders schön. Mit ihren 78 Jahren verwirklicht Jutta, wofür ihr früher Zeit und Geld fehlten: tanzen, reiten, ausgehen. Ohne Ausbildung gab es für sie immer nur einfache Gelegenheitsjobs, im „CDL“-Ballett dagegen kann sie endlich zeigen, was sie kann. „Jetzt bin ich doch niemandem mehr Rechenschaft schuldig, oder?“ So verschieden sie sind, eines ist ihnen allen wichtig: „Sie wollen zeigen, was im Alter noch geht. Und das ist eine ganze Menge. „37°“ begleitet drei Frauen, die herausgefunden haben, wie sie sich ihre Lebensfreude bis ins hohe Alter bewahren können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.01.2015ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

Di 03.02.2015
23:50–00:20
23:50–
Di 13.01.2015
22:35–23:05
22:35–
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