2022, Folge 2516–2539

  • Folge 2516 (44 Min.)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.03.2022arte
  • Folge 2517 (46 Min.)
    Europäische Union: 27 Nuancen einer gemeinsamen Kultur
    Anlässlich der französischen EU-Ratspräsidentschaft hat der Schriftsteller und Journalist Olivier Guez 27 Autoren aus den 27 EU-Mitgliedstaaten gebeten, über Orte der europäischen Kultur und Geschichte zu schreiben. Daraus ist das Buch „Le Grand Tour – Autoportrait de l’Europe par ses écrivains“ entstanden, das am 2. März im Grasset-Verlag erscheint. Die slowenische Schriftstellerin Brina Svit ist eine der Autorinnen/​-en, die einen Einblick in ihr Europa gewähren. Sie hat sich für einen Text über Nova Gorica entschieden, eine slowenische Kleinstadt an der italienischen Grenze, die 2025 zusammen mit der Stadt Gorizia in Italien europäische Kulturhauptstadt sein wird. Olivier Guez und Brina Svit sind in unserem Studio zu Gast, um über die gemeinsame Kultur Europas zu sprechen.
    Kann man in Kriegszeiten Geschäfte machen, als wäre nichts geschehen?
    Disney, WarnerMedia und Sony Pictures stoppen Filmstarts, Facebook, Twitter und Microsoft beschränken die Verbreitung von Informationen aus Presseorganen, die mit der russischen Regierung in Zusammenhang gebracht werden, die Ölkonzerne BP und Shell trennen sich von ihren Anteilen an gemeinsamen Projekten mit russischen Konzernen, ebenso Lafarge in Syrien oder Ericsson im Irak … Ab wann ist es für ein Unternehmen inakzeptabel, mit einem Drittland Geschäfte zu machen? Die Frage nach der Ethik von Unternehmen ist nicht neu, wurde durch den russisch-ukrainischen Konflikt jedoch in ein neues Licht gerückt.
    Die Europäische Kommission hat vor einer Woche einen Textentwurf über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen vorgelegt, der diese dazu verpflichten soll, sicherzustellen, dass ihre Subunternehmer die Menschenrechte und die Umwelt respektieren. Ist es Aufgabe der Unternehmen, eine politische Rolle zu übernehmen? Und wer legt fest, was akzeptabel ist und was nicht? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Paola Puerari und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.03.2022arte
  • Folge 2518 (46 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.03.2022arte
  • Folge 2519 (46 Min.)
    Anschließend wird die ukrainische Schauspielerin und Regisseurin Masha Kondakova zu unserer Gesprächsrunde kommen. Sie hat den Alltag von drei Soldatinnen in der Ukraine gefilmt, um „den in der Armee engagierten Frauen ein Gesicht zu verleihen“; seit Beginn des Krieges im Jahr 2014 haben sich Tausende Frauen militärisch engagiert. Ihr Film „Inner Wars“ ist auf Arte.tv verfügbar.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Verbot russischer Medien. Am 2. März hat die Europäische Union offiziell ein Sendeverbot gegen die beiden Nachrichtenkanäle Sputnik und RT verhängt, die als der russischen Regierung nahestehend gelten. Den Medienunternehmen wird vorgeworfen, „toxische und schädliche Desinformation“ zu betreiben. Während die russischen Behörden den Medien ihres Landes auferlegt haben, in Bezug auf die Invasion in der Ukraine nur offizielle Erklärungen wiederzugeben, ist diese Maßnahme der EU zur Bekämpfung von Desinformation notwendig oder handelt es sich um eine problematische Zensur? Handelt es sich hierbei um eine Verletzung der Meinungsfreiheit?
    Sanktionen mit Bumerang-Effekt? Emmanuel Macron kündigte einen Plan zur Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Resilienz an. Der nunmehr offizielle Präsidentschaftskandidat Macron muss neben der durch den Krieg in der Ukraine verursachten Krise auch deren wirtschaftlichen Auswirkungen in Frankreich berücksichtigen, in erster Linie die steigenden Preise für Weizen und Gas. Die Kaufkraft ist ein zentrales Thema der Präsidentschaftswahlen und wirft die Frage auf, welche wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen am besten zur Unterstützung der Kaufkraft geeignet sind. Sind tiefgreifende Reformen angesichts aufeinanderfolgender Krisen, die vor allem die Schwächsten treffen, nicht die beste Lösung? Wird der Krieg in der Ukraine soziale Folgen in Frankreich haben?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says den grünen Präsidentschaftskandidaten Yannick Jadot und die ehemalige sozialistische Kandidatin Ségolène Royal gegeneinander antreten. Royal überraschte mit ihrer Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon. Im Mittelpunkt der Debatte stand die Waffenlieferung an die Ukraine, die von den Grünen und der PS unterstützt, von der ehemaligen Sozialistin jedoch kritisiert wurde.
    Endlich lassen wir die Masken fallen! Die Ankündigung des Premierministers, dass ab dem 14. März in öffentlichen Gebäuden – außer in Verkehrsmitteln und Krankenhäusern – kein Mundschutz mehr getragen werden muss, hat in den sozialen Netzwerken zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Anna Ndiaye berichtet.
    Frédéric Pommier widmet seine Geschichte der Woche dem in ganz Frankreich beliebten Fernsehjournalisten Jean-Pierre Pernaut, der 33 Jahre lang die Mittagsnachrichten um 13 Uhr auf TF1 moderierte und am 2. März im Alter von 71 Jahren verstarb. Der Journalist vermittelte den Zuschauern einen Einblick in die verschiedenen Regionen Frankreichs; ihm ging es stets darum, die vielen gewöhnlichen und außergewöhnlichen Geschichten sowie über die Risse des Landes zu erzählen.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Gratis-Zeitung Metro vom 3. März mit dem Titel „Ihr großer Moment“ über die Ukrainerinnen und Ukrainer, die zu den Waffen greifen, um ihr Land zu verteidigen. Die Bevölkerung des Landes steht im Kampf gegen die Invasion Russlands mit großer Entschlossenheit hinter ihrem Präsidenten Wolodomyr Selenskyj.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.03.2022arte
  • Folge 2520 (43 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.03.2022arte
  • Folge 2521 (43 Min.)
    Marie-Annick Horel, Gefängniswärterin, 37 Jahre hinter Gittern
    „Ich habe mein Leben Frauen gewidmet, die zu sehr langen Haftstrafen verurteilt wurden.“ Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie sich heute wieder für diesen Beruf entscheiden? „Sofort, in jedem Fall.“ Im Alter von 21 Jahren beschloss Marie-Annick Horel, ihren Job als Kassiererin gegen den einer Gefängniswärterin einzutauschen. Heute ist sie pensioniert und erzählt in dem im Tallandier-Verlag erschienenen Buch Au cœur de la prison des femmes. Ma vie de surveillante ihre 37 Berufsjahre in der Haftanstalt in Rennes, dem einzigen Frauengefängnis Frankreichs. Sie berichtet über eine soziale Wirklichkeit, über die viel zu wenig gesprochen wird, den Alltag von inhaftierten Frauen, ihre Wiedereingliederung und die Diskriminierung durch die Gesellschaft. Marie-Annick Horel ist in der Sendung „28 Minuten“ zu Gast.
    Ist der Krieg in der Ukraine auch ein Informationskrieg?
    Am 4. März unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin ein Gesetz, das bis zu 15 Jahre Gefängnis für die Verbreitung von „falschen Informationen über das Militär“ vorsieht, und bedroht damit russische und ausländische Privatpersonen und Journalisten. Der Krieg wird auch auf dem Gebiet der Information ausgetragen, wo sich widersprüchliche Narrative gegenüberstehen und jede Partei versucht, die Oberhand zu gewinnen. In Russland ist die Kriegsberichterstattung praktisch vollständig unter staatlicher Kontrolle, während in der Ukraine die Figur des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum Kriegsherrn hochstilisiert wurde.
    Als Reaktion auf das von Präsident Putin unterzeichnete Gesetz haben mehrere westliche Medien wie die BBC, die RAI und Libération beschlossen, ihre Aktivitäten in Russland einzustellen, wo auch die Sperrung von Facebook angeordnet wurde. Wie kann man in dieser unklaren Informationsflut zwischen wahr und falsch unterscheiden und Falschinformationen entlarven? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.03.2022arte
  • Folge 2522 (44 Min.)
    Airelle Besson: eine atemberaubende Trompeterin
    Die Trompete begleitet Airelle Besson seit 37 Jahren wie eine treue Freundin, eine Verlängerung ihres Körpers. Besson ist heute Jazztrompeterin, Komponistin, Arrangeurin, Dirigentin, Interpretin und Leiterin ihres eigenen Quartetts, obwohl ihrem Vater, einem Schauspieler, eine Zukunft als Geigerin vorschwebte. Obwohl „die klassische Musik immer eine wichtige Rolle gespielt hat“, entschied sie sich schließlich für den Jazz, nachdem sie beim Festival „Jazz Campus en Clunisois“ an einem Workshop mit dem Trompeter und Flügelhornisten Jean-François Canape teilgenommen hatte. Die engagierte Künstlerin wird am 18. Mai an einer Konferenz zur Stellung der Frau im Jazz teilnehmen. Airelle Besson ist in unserer Sendung zu Gast.
    Krieg in der Ukraine: Müssen wir eine nukleare Katastrophe befürchten?
    In einem Telefongespräch mit Wladimir Putin bekräftigte Emmanuel Macron seine „ernste Besorgnis“ über die Sicherheit von Atomanlagen, nachdem am 4. März das größte Atomkraftwerk Europas in Saporoschje in der Ukraine bombardiert worden war. Am 24. Februar hatten die russischen Truppen in dem Land bereits die Kontrolle über das Kernkraftwerk Tschernobyl übernommen. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) ist über den Krieg in der Ukraine besorgt. Sie verurteilte den Angriff der russischen Armee scharf und äußerte ihre „tiefe Besorgnis“ über Berichte, wonach die Kommunikation mit dem Kernkraftwerk unterbrochen worden sei.
    Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian bestätigte, dass Frankreich „verschiedene medizinische Produkte“, darunter auch Jod, in die Ukraine geschickt habe, um die Bevölkerung gegen die Gefahr eines Atomunfalls zu schützen. Müssen wir trotz der Erklärungen des russischen Präsidenten, in denen er behauptet, dass er keine Angriffe auf Atomkraftwerke beabsichtige, und sich bereit erklärt, „die IAEO-Normen zum Schutz von Atomkraftwerken einzuhalten“, eine nukleare Katastrophe in Europa befürchten? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.03.2022arte
  • Folge 2523 (46 Min.)
    Demokratie – nur ein kurzer Abschnitt in der Geschichte der afghanischen Frauen
    2011 entdeckte Solène Chalvon-Fioriti im Alter von 24 Jahren in Afghanistan den Journalistenberuf. Während einer Reportage in Kabul lernte sie eine Gruppe junger Feministinnen kennen, die mit der Verteilung von Anty-Baby-Pillen ihr Leben riskierten. Mit ihrem im Flammarion-Verlag erschienenen Buch mit dem Titel La femme qui s’est éveillée und den Berichten der Aktivistinnen vermittelt die Reporterin einen Einblick in ihre 10-jährige politische und intime Reportage über ein gespaltenes Afghanistan. Solène Chalvon-Fioriti ist im Studio von „28 Minuten“ zu Gast.
    Stellt der Krieg in der Ukraine die Energiewende in Europa in Frage?
    2019 stellte die Europäische Kommission den Green Deal vor, einen Plan, der die Europäische Union bis 2050 klimaneutral machen sollte. Das ehrgeizige Ziel forderte unter anderem den Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle und Erdöl bei gleichzeitiger Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien. Nun wird die Strategie der Energiewende der EU jedoch auf den Kopf gestellt. Der Krieg in der Ukraine offenbart Europas Abhängigkeit von russischem Gas: Im Jahr 2021 kamen mehr als 40 % der Gasimporte der EU aus Russland. Einige Länder wie Italien und Deutschland planen bereits, ihre Kohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen, und auch Erdöl rückt als Energiequelle nun wieder in den Vordergrund. Wie sehr bedroht der Krieg in der Ukraine die Energiewende in Europa? Wird der Kampf gegen die globale Erwärmung in den Hintergrund gedrängt? Darüber diskutieren wir heute Abend in „28 Minuten“.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2022arte
  • Folge 2524 (46 Min.)
    Rückkehr aus Russland der Journalistin Veronika Dorman
    „Wladimir Putin scheint alle seine Ziele verfehlt zu haben, außer dem, den Kontinent ins Chaos zu stürzen.“ Die vor wenigen Tagen aus Russland zurückgekehrte Journalistin Veronika Dorman spricht von einer immer noch „unwirklich“ erscheinenden Invasion. Als Tochter russischer Emigranten widmet sie ihr berufliches Leben dem Land ihrer Vorfahren: Nachdem sie von 2009 bis 2016 als Korrespondentin für die französische Tageszeitung Libération in Moskau gearbeitet hatte, veröffentlichte sie ein Buch mit dem Titel L’amnésie Russe. 1917–2017, in dem sie ihre imaginäre Vorstellung von Russland mit der Realität konfrontierte. Bis heute fuhr sie regelmäßig zu Reportagen nach Russland. Demonstrationen, Propaganda … Veronika Dorman berichtet heute Abend in „28 Minuten“ über die Lage in Russland.
    Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: eine Frage der Demokratie oder der Politik?
    Die mögliche Abschaffung der Fernsehgebühren, über die in der Regierung seit mehreren Monaten nachgedacht wird, rückt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder in den Mittelpunkt des Präsidentschaftswahlkampfs. Jedes Jahr werden insgesamt mehr als 3 Milliarden Euro von 28 Millionen Haushalten und 79.000 Unternehmen an Gebühren zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – France Télévisions, ARTE, Radio France, France Médias Monde (RFI, France 24 und TV5 Monde) und INA – gezahlt. Am 7. März kündigte Emmanuel Macron seine Absicht an, diese Gebühr abzuschaffen, wenn er im April dieses Jahres wiedergewählt wird, ohne zu erklären, wie dieser Verlust kompensiert werden soll. Und er ist nicht der einzige Kandidat, der für die Abschaffung der Gebühr plädiert. Aber ist diese Abgabe nicht ein Garant für den Pluralismus der Medien? Welche Folgen hätte dieser Beschluss für die Finanzierung des Kulturbereichs? Würde dies zu einer Privatisierung führen?
    Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen. Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.03.2022arte
  • Folge 2525 (46 Min.)
    Anschließend wird der Fotograf Maï Lucas zu unserer Gesprächsrunde kommen, dessen Bilder bis zum 24. Juli 2022 in der Ausstellung Hip-hop 360 in der Philharmonie de Paris gezeigt werden.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Kaufkraft. Die Preise an den Tankstellen Frankreichs explodieren: Der Liter Benzin nähert sich an einigen Tankstellen der 3-Euro-Marke. Der hohe Preisanstieg ist eine direkte Folge des Krieges in der Ukraine und zeigt, wie abhängig die Europäer von russischen Kohlenwasserstoffen (Gas und Erdöl) sind. Hinzu kommt eine weitere Abhängigkeit, nämlich die von ukrainischem Weizen. Als direkte Folge davon kommt es zu Spannungen bei den Lebensmittelpreisen. Sollte man die Kraftstoffpreise einfrieren, um den sozialen Frieden zu wahren.
    EU-Gipfel in Versailles. Im Vorfeld des Gipfeltreffens der 27 EU-Mitgliedstaaten in Versailles schrieb der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, in seinem Einladungsschreiben: „Es ist dringender denn je, entschiedene Maßnahmen zum Aufbau unserer Souveränität zu ergreifen.“ Es geht in der Tat um die Souveränität Europas, sowohl in Bezug auf die Energieversorgung als auch auf die Verteidigung. Mit dem Krieg in der Ukraine wird sich die EU ihrer Schwächen bewusst und scheint entschlossen, eine neue Etappe einzuleiten: Die Europäische Union will autonomer und mächtiger werden und sich vielleicht auch erweitern, nachdem die Ukraine, Georgien und Moldawien beschleunigte Beitrittsanträge gestellt haben. Muss Europa zwangsläufig stärker werden, um die neuen geopolitischen Herausforderungen zu bewältigen?
    Im Duell der Woche lässt Renaud Dély die Präsidentschaftskandidatin der LR Valérie Pecresse und den Rechtspopulisten Éric Zemmour vor dem Hintergrund ihrer Debatte im Fernsehsender TF1 am 10. März gegeneinander antreten. Zur Geburt erhalten alle Eltern in Frankreich künftig eine Tasche als „Willkommensgeschenk für die Elternschaft“. Diese Initiative hat in den sozialen Netzwerken zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Sonia Chironi berichtet.
    Mit der Niederlage des PSG in der Champions League erlebten die Club-Eigentümer aus Katar einen weiteren Rückschlag, die den Fußballverein zu einem zentralen Teil der Soft Power des Emirats gemacht haben. Ist das ganze Vorhaben verflucht? Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der spanischen Tageszeitung El Mundo vom 10. März mit dem Titel: „Hölle in Mariupol“.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.03.2022arte
  • Folge 2526 (45 Min.)
    Fatou Diome (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.03.2022arte
  • Folge 2527 (43 Min.)
    Der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow beschloss, zu bleiben und zu erzählen
    „Da ich das Glück habe, dass meine Stimme einigermaßen gehört wird, habe ich die Pflicht, vom Bösen zu erzählen.“ Andrej Kurkow hat Dutzende von Romanen, Essays, Kinderbüchern und Drehbüchern geschrieben. Der russischsprachige ukrainische Schriftsteller ist seit knapp 15 Jahren in Russland verboten. Mit Humor schildert er das politische und soziale Leben der Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion. In seinem jüngsten Roman „Graue Bienen“ (Diogenes-Verlag) beschäftigt er sich mit dem Donbass-Konflikt anhand der Geschichte zweier Freunde und Feinde, die als einzige Bewohner eines Niemandslandes zwischen der ukrainischen Armee und den prorussischen Separatisten leben. Eine poetische und engagierte Erzählung, deren Bedeutung heute mehr denn je deutlich wird. Andrej Kurkow ist heute in „28 Minuten“ aus der Ukraine zugeschaltet.
    Sollen die Preise für Grundnahrungsmittel eingefroren werden?
    Als direkte Folge des Krieges in der Ukraine explodieren die Kraftstoffpreise und erreichen historische Rekorde: Im Durchschnitt liegen die Preise für Diesel und bleifreies Benzin in Frankreich heute weit über 2 Euro/​Liter. Dieser Preisanstieg bedeutet für die Kaufkraft der Franzosen, die bereits von steigenden Gas- und Strompreisen gedrückt wurde, eine erhebliche zusätzliche Belastung. Am 12. März kündigte Premierminister Jean Castex die Einführung eines Tankrabatts von 15 Cent pro Liter für vier Monate an. Die Maßnahme tritt am 1. April in Kraft und gilt sowohl für Privatleute als auch für Unternehmen. Sollte für Benzin und Grundnahrungsmittel ein fester Preis vorgegeben werden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.03.2022arte
  • Folge 2528 (43 Min.)
    Vom Warm-Upper zur Hauptrolle: Die fabelhafte Welt des José Garcia
    „Mein einziges Talent bestand darin, die Leute zum Lachen zu bringen. Seit meiner Kindheit benutzte ich diese Fähigkeit als Mittel, das ich mir selbst zurechtgelegt habe, um mich gegen Spott zu verteidigen!“ José Garcia, Sohn spanischer Einwanderer, die aus der Armut ihrer Heimat Galizien flohen, gehört zu den Persönlichkeiten, die uns berühren. Der Schauspieler, Drehbuchautor und Humorist steht mit „Biographie: Ein Spiel“ seit jahrelanger Abwesenheit nun wieder auf der Theaterbühne. Gemeinsam mit Isabelle Carré, Jérôme Kircher, Ana Blagojevic und Ferdinand Régent-Chappey ist er vom 8. März bis 3. April 2022 im Pariser Théâtre du Rond-Point in der Komödie von Max Frisch in einer Inszenierung von Frédéric Bélier-Garcia zu sehen. José Garcia ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Ist Europa in der Lage, alle ukrainischen Migranten aufzunehmen?
    Jede Sekunde wird ein Kind in der Ukraine zum Flüchtling“, behauptet Unicef. Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine sind nach den jüngsten Angaben der Vereinten Nationen 3 Millionen Menschen aus dem Land geflohen, darunter mindestens 1,4 Millionen Kinder. Ihre Aufnahme durch die EU-Länder wird zwar durch die Aktivierung des Mechanismus zum vorübergehenden Schutz von Flüchtlingen erleichtert, der zum ersten Mal seit seiner Einführung im Jahr 2001 in Kraft getreten ist, wirft jedoch die Frage auf, ob Europa in der Lage ist, alle aufzunehmen. Gleichzeitig kündigte der französische Innenminister Gérald Darmanin am 14. März an, dass Frankreich bereit sei, 100.000 ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen.
    Vereine, Gemeinden, aber auch Privatpersonen zeigen gegenüber den Ukrainern ihre Solidarität und mobilisieren sich zur Unterstützung der Ukraine. Doch wie weit kann diese Brüderlichkeit gehen? Ist die Aufnahmekapazität Europas unbegrenzt? Kann diese neue Migrationskrise die EU dazu veranlassen, ihre Flüchtlingspolitik grundlegend zu überdenken? Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.03.2022arte
  • Folge 2529 (46 Min.)
    Algerien: Roman der amerikanischen Historikerin Alice Kaplan über die Erinnerung
    Die französischsprachige amerikanische Historikerin und Schriftstellerin Alice Kaplan veröffentlicht mit „Maison Atlas“ ihren ersten Roman. „Die Arbeitsweise von Historikern und Romanautoren gleicht sich in vieler Hinsicht“, erklärte sie. Das Buch beschäftigt sich mit dem Bürgerkrieg in Algerien und der Frage der Erinnerung. Sie beschreibt ihr Werk als „französischen oder sogar algerischen, aber keinesfalls amerikanischen Roman.“ Das Erstlingswerk ist auch das erste Buch des jungen in Marseille ansässigen Verlags Le Bruit du monde, der sich mit dem Mittelmeerraum und Algerien beschäftigt, das die Schriftstellerin durch die Lektüre von Albert Camus entdeckte und das ihr seitdem ans Herz gewachsen ist. Alice Kaplan ist in der Sendung „28 Minuten“ zu Gast.
    Ist die Berichterstattung über diesen Krieg gefährlicher und schwieriger als andere?
    Vor 22 Tagen hat Russland der Ukraine den Krieg erklärt, und bereits drei Journalisten sind in dem Konflikt ums Leben gekommen. Zuletzt starb am 15. März ein Kameramann des US-Senders Fox News, als sein Fahrzeug und das des verletzten Journalisten, den er begleitete, in der Nähe von Kiew unter Beschuss geriet. Der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen (ROG), Christophe Deloire, erinnerte daran, dass eine Reise in die Ukraine keine Urlaubsreise sei. Denn obwohl erfahrene Journalisten vor Ort sind und von den Schwierigkeiten berichten, auf ukrainischem Boden zu arbeiten, sind auch viele freie Reporter aufgebrochen, um über den Konflikt zu berichten, manchmal ohne Vorbereitung.
    „Es gibt tatsächlich eine ganze Reihe von jungen Leuten, die wahrscheinlich nicht ausreichend vorbereitet sind, denn der Beruf des Kriegsreporters lässt sich nicht improvisieren“, fügt Christophe Deloire hinzu. „Was wir hier erleben, ist nicht mit dem Donbass vergleichbar, sondern mit Syrien“, warnte Clara Marchaud, Ukraine-Korrespondentin für Le Figaro und Mediapart. Ist die Berichterstattung über diesen Krieg gefährlicher als andere? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.03.2022arte
  • Folge 2530 (43 Min.)
    Die gefährliche Evakuierung der französischen Botschaft im belagerten Kabul
    David Martinon, ehemaliger Sprecher von Nicolas Sarkozy, flog 2018 als neuer französischer Botschafter in Kabul zum Amtsantritt nach Afghanistan. Das Amt gilt als eines der gefährlichsten überhaupt und im August 2021 sah sich Martinon nach dem Abzug der US-Truppen gezwungen, französische Staatsbürger und einige Tausend Afghanen aus dem Land nach Frankreich zu schleusen. In seinem Buch Les 15 jours qui ont fait basculer Kaboul (Verlag Les Éditions de l’Observatoire) berichtet er über die zweiwöchige Evakuierung unter ständigem Druck in einem von den Taliban kontrollierten Land. David Martinon ist in „28 Minuten“ zu Gast.
    Frankreich: Soll das gesetzliche Renteneintrittsalter erneut angehoben werden?
    Das in Frankreich geltende gesetzliche Renteneintrittsalter von 62 Jahren wird von den Kandidaten der Präsidentschaftswahlen in Frage gestellt. Emmanuel Macron kündigte an, es im Falle seiner Wiederwahl auf 65 Jahre anheben zu wollen, und plädierte für „eine verantwortungsvolle und gerechte Reform“. Damit würde ein ausgeglichenes Rentensystem angestrebt, dessen Defizit im Jahr 2020 insgesamt 13 Milliarden Euro (0,6 % des BIP) betrug. Ziel wäre es sogar, Überschüsse zu erwirtschaften, um andere Bereiche wie die Pflegeversicherung zu finanzieren. Die Reform wird von einem Teil der französischen Politiker heftig kritisiert, die die Maßnahme als ungerecht bezeichnen und daran erinnern, dass etwa die Hälfte der 59- bis 62-Jährigen bereits nicht mehr erwerbstätig ist. Soll das gesetzliche Renteneintrittsalter erneut angehoben werden?
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.03.2022arte
  • Folge 2531 (46 Min.)
    Anschließend wird der Designer David Enon zu unserer Gesprächsrunde kommen, um über sein im Premier-Parallèle-Verlag erschienenes Buch La vie matérielle, mode d’emploi zu sprechen, in dem er „minderwertige Materialien“ aufwerten möchte.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Biden gegen Putin. Am Mittwoch bezeichnete der US-Präsident seinen russischen Amtskollegen zum ersten Mal als Kriegsverbrecher. Der Chefdiplomat der EU, Josep Borrell, und der britische Premierminister Boris Johnson verwendeten den Begriff bereits am 9. März, als Russland eine Klinik mit einer Entbindungsstation und ein Kinderkrankenhaus in Mariupol bombardierte, bei der drei Menschen getötet und 17 weitere verletzt wurden. Soll Wladimir Putin von einem internationalen Gerichtshof verurteilt werden?
    Ungleichheiten durch Erbschaft?
    Bei der Vorstellung seines Programms am 17. März erklärte Emmanuel Macron, er wolle eine Reform der Erbschaftssteuer. Damit ließe sich, so Macron, die Kaufkraft der Mittelschicht verbessern: „Ich will, dass die Mittelschicht, die über ein bescheidenes Vermögen verfügt und dieses an ihre Kinder weitergeben will, weil es sich um das Ergebnis ihrer Arbeit handelt, dies tun kann.“ Werden die Franzosen wirklich zu hoch besteuert?
    Im Duell der Woche lässt Renaud Dély den französischen Innenminister Gérald Darmanin und den Präsidenten des Exekutivrats Korsikas Gilles Simeoni gegeneinander antreten. Hintergrund ist die Aggression des korsischen Gefangenen Yvan Colonna in einem französischen Gefängnis. In einem Interview mit der Zeitung Corse Matin kündigte Darmanin seine Bereitschaft an, „bis zur Autonomie zu gehen. Voilà, das Wort ist nun auf dem Tisch.“ Der Präsident des Exekutivrats und ehemalige Anwalt Yvan Colonnas Gilles Simeoni befürchtet hingegen, dass es sich um leere Worte handelt. Vier Wochen vor den Präsidentschaftswahlen hat eine wohlüberlegte Kommunikationsstrategie Emmanuel Macrons auf Instagram zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Sonia Chironi berichtet. In seiner Geschichte der Woche erzählt Claude Askolovitch vom Pritzker-Architektur-Preis, der 2022 dem Architekten Francis Diébédo Kéré aus Burkina Faso verliehen wurde.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der malischen Tageszeitung Nouvel Horizon vom 15. März mit dem Titel „Wollen die malischen Behörden die Freilassung aller Geiseln in Mali?“ über die Geiselhaft des französischen Journalisten Olivier Dubois.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.03.2022arte
  • Folge 2532 (45 Min.)
    Isabelle Autissier (19.03.2022) (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.03.2022arte
  • Folge 2533 (43 Min.)
    Sofiane Chalal: der Tanz ist sein Leben
    „Wenn man mich tanzen sieht, vergisst man, dass ich dick bin, Tanz macht jeden elegant.“ Sofiane Chalal alias „Big Sof“ tanzt seit seiner Kindheit und arbeitet heute auch als Choreograf. Der aus Maubeuge stammende Tänzer wurde 2008 bekannt, als er Vizeweltmeister im Hip-Hop wurde. Dennoch hätte er nie gedacht, dass sein Aussehen ihm „so viel bringen“ könnte. Er erzählt, dass seine Schüler in der ersten Tanzstunde oft verblüfft sind, denn sein dicker Körper entspricht nicht den Normen eines Tänzers. Auch wenn er nicht als Aktivist auftritt, freut er sich, einen Beitrag zur Sichtbarmachung dicker Menschen leisten zu können. In Michèle Laroques jüngsten Film „Alors on danse“ ist er zum ersten Mal auf der Leinwand zu sehen, außerdem war er für die gesamte Choreographie verantwortlich. Der Film ist seit dem 16. März im Kino zu sehen. Sofiane Chalal ist heute in „28 Minuten“ zu Gast.
    Russische Armee bombardiert Kunstschule in Mariupol in der Ukraine
    Wird Wladimir Putin für Kriegsverbrechen vor Gericht kommen? Nach einer Bilanz der Vereinten Nationen vom 20. März sind in der Ukraine seit Beginn des Krieges 10 Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflohen. Der Krieg nimmt eine immer tragischere Wendung, wie das Beispiel der Stadt Mariupol zeigt, in der etwa 80 % der Häuser zerstört wurden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer Blockade, die „in die Geschichte der Kriegsverbrechen eingehen wird“, während Joe Biden Wladimir Putin zum ersten Mal als Kriegsverbrecher bezeichnete. Dennoch wurde der russische Präsident bis heute nicht offiziell verurteilt. Obwohl der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs die Einleitung einer Untersuchung wegen „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angekündigt hat, stellt sich die Frage, ob sich Wladimir Putin jemals vor Gericht für seine Verbrechen verantworten muss.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.03.2022arte
  • Folge 2534 (44 Min.)
    Rücktritt des Ballettdirektors in Moskau Laurent Hilaire
    Laurent Hilaire kam eigentlich per Zufall zum Tanzen und kann dennoch auf eine beispielhafte und beneidenswerte Karriere zurückblicken. 1985 wurde er im Alter von 22 Jahren nach einer Aufführung von „Schwanensee“ an der Pariser Oper von Rudolf Nurejew persönlich zum Meistertänzer ernannt und war dort auch Ballettmeister, bevor er zur Wiege des russischen Balletts ging und 2017 Ballettdirektor des Stanislawski- und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater in Moskau wurde. Am 27. Februar beschloss Laurent Hilaire drei Tage nach dem Beginn des Krieges und dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, sein Amt niederzulegen.
    Aus ethischer, moralischer und politischer Sicht war er nicht in der Lage, weiterhin ein Ballett zu leiten, aus dem die ausländischen Tänzer allmählich ausschieden. Er erklärte: „Ich habe verstanden, dass unabhängig von meiner Verantwortung gegenüber der Kompanie von nun an alles politisch sein würde: ob ich bleibe, gehe oder schweige.“ Laurent Hilaire ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Macron schlägt vor, den Anspruch auf Sozialhilfe an Arbeitsleistung zu knüpfen
    Soll es für die Sozialhilfe eine Gegenleistung geben? Die Sozialhilfe heißt in Frankreich „Aktives Solidaritätseinkommen“ und sichert mittellosen Personen ein Mindesteinkommen, das je nach Zusammensetzung des Haushalts variiert. Ende September 2021 empfingen im Durchschnitt 1,91 Millionen französische Haushalte Sozialhilfe. Die Anspruchsbedingungen sorgen jedoch immer wieder für Diskussionen und im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen rückt das Thema wieder in den Mittelpunkt. Emmanuel Macron möchte die Sozialhilfe an die Verpflichtung knüpfen, 15 bis 20 Stunden pro Woche einer Tätigkeit zu widmen, die die berufliche Eingliederung erleichtert, und spricht von einer notwendigen Gegenleistung durch den Sozialhilfeempfänger.
    Die Abgeordnete Clémentine Autain der linksgerichteten Partei La France Insoumise erklärte, dieser Vorschlag käme einer Zwangsarbeit gleich. Ist die Sozialhilfe ein Instrument zur Armutsbekämpfung oder zur Rückkehr in den Arbeitsmarkt? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.03.2022arte
  • Folge 2535 (46 Min.)
    Élie Barnavi ist das absolute Gegenteil eines „Nichtsnutzes“, dennoch veröffentlicht er seine Memoiren mit dem Titel Confessions d’un bon à rien (Bekenntnisse eines Nichtsnutzes). Der Historiker, Essayist und Diplomat ist in mehreren Ländern zu Hause. Seine Lebensgeschichte ist so vielfältig, dass man behaupten könnte, er habe mehrere Leben gelebt. Er wurde in Rumänien als Sohn einer moldawischen Mutter geboren und lernte dort Französisch, während er mit seinem russischstämmigen Vater Hebräisch sprach. Dieser wurde während des Zweiten Weltkriegs zum Zionisten. 1961 wanderte die Familie nach Israel aus, wo Barnavi die Staatsbürgerschaft erhielt. Er war Fallschirmjäger und israelischer Botschafter in Frankreich. Élie Barnavi bietet uns in Confessions d’un bon à rien (Grasset-Verlag) einen Einblick in seine spannende Lebensgeschichte.
    Anschließend werden der Paris-Korrespondent der Schweizer Tageszeitung Le Temps Richard Werly und die Korrespondentin des bulgarischen TV-Senders bTV Desislava Mincheva zu unserer Gesprächsrunde kommen, um zwei Ereignisse der Woche zu kommentieren.
    Präsidentschaftswahlen. Obwohl Emmanuel Macron in jedem Fall in den zweiten Wahlgang zu kommen scheint, zeichnen sich Probleme ab: die hohe Zahl der Wähler, die sich der Stimme enthalten wollen, und die Weigerung des Präsidentschaftskandidaten, mit seinen politischen Gegnern zu debattieren, die in seinem eigenen Lager in der Person des Senatspräsidenten Gérard Larcher kritisiert wird.
    Europa in der Defensive. Am 24. März 2022 findet in Brüssel eine Sitzung des Europäischen Rates statt. Auf der Tagesordnung steht der Krieg in der Ukraine, aber vor allem die Einigkeit, die die EU seit Beginn der russischen Invasion an den Tag gelegt hat. Ist der Zeitpunkt gekommen, über die Aufnahme von Flüchtlingen und die wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen hinauszugehen? Thibaud Nolte lädt uns zu einer Reise in den Orient, genauer gesagt nach Israel – der Wahlheimat unseres Gastes Élie Barnavi -, ein und räumt mit den Klischees über das Land auf. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.03.2022arte
  • Folge 2536 (46 Min.)
    Diagnose „Autismus“ nach 50 Jahren, Sylvie Sandeau berichtet über einen langen Kampf
    Nach jahrelangen Arztbesuchen und einem chaotischen Lebenslauf wurde bei Sylvie Sandeau erst im Alter von über 50 Jahren die Diagnose Asperger-Autismus gestellt. Bei Frauen wird Autismus oft nicht richtig verstanden oder nicht ernst genommen, deshalb bleibt die Diagnose in vielen Fällen aus. Im Allgemeinen sind Frauen weniger anfällig für Autismus als Männer und die Symptome äußern sich nicht auf die gleiche Art und Weise. Sie sind oftmals unauffälliger, da Geschlechterstereotypen unter anderem dazu beitragen, dass sie sich besser an ihr Umfeld „anpassen“. Darüber berichtet Sylvie Sandeau in ihrer ersten Erzählung mit dem Titel Celle qui souriait trop pour être autiste, die am 3. März 2022 im Tchou-Editions-Verlag erschienen ist. Sylvie Sandeau ist heute in unserer Sendung zu Gast.
    Verteidigung: Europäischer Rat und Sondergipfel der NATO und der G7
    Wie soll die EU angesichts der russischen Bedrohung aufrüsten? Am 24. März 2022 finden in Brüssel drei Treffen zu Fragen der europäischen Sicherheit und Verteidigung statt. Der Europäische Rat berät über den „Strategischen Kompass“, eine Initiative zur Stärkung der EU-Politik in den Bereichen Sicherheit, Krisenmanagement, Verteidigungskapazitäten und Partnerschaften, die unter anderem die Schaffung einer 5000 Mann starken schnellen Eingreiftruppe vorsieht. Viele Regierungen, z. B. Deutschland und Schweden, haben bereits eine starke Erhöhung ihrer Militärhaushalte angekündigt. Nur acht europäische Länder geben bereits 2 % ihres BIP für die Verteidigung aus, wie es die NATO ihren Mitgliedern seit 2014 empfiehlt. Der französische Staatspräsident kündigte am 2. März an, dass er ab 2025 „die Investitionen in die Verteidigung erhöhen“ könne. Soll Europa sich angesichts der russischen Bedrohung in Alarmbereitschaft versetzen?
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.03.2022arte
  • Folge 2537 (43 Min.)
    Im Laufe der Sendung wird der Fotograf Jonk zu unserer Gesprächsrunde kommen. Der ehemalige Trader ist heute „Urbexer“, Erforscher unbekannter Facetten der Städte der Welt, und dokumentiert verlassene Orte.
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
    Krieg in der Ukraine. „Wir müssen uns daran erinnern, dass Werte mehr wert sind als Gewinne.“ Mit diesem markigen Satz forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die französischen Parlamentarier auf, dafür zu sorgen, dass große französische Unternehmen wie Renault, Auchan oder Leroy-Merlin ihre Geschäftsbeziehungen mit Moskau einstellen. Wird Frankreich zwischen Moral und Wirtschaft wählen?
    Wettlauf um die Aufrüstung. In der aktuellen Situation möchte die Europäische Union ihre Verteidigung stärken. Frankreich, die größte Militärmacht der 27 EU-Staaten, gibt bereits 2 % seines BIP für die Verteidigung aus. Emmanuel Macron hat sich sogar dazu verpflichtet, die Mittel für die französischen Streitkräfte bis 2025 von 40 Milliarden auf 50 Milliarden Euro zu erhöhen, um den zunehmenden Spannungen in Europa zu begegnen. Muss der Militärhaushalt wirklich erhöht werden? Wenn ja, wer zahlt den Preis?
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden ehemaligen französischen Staatspräsidenten François Hollande und Nicolas Sarkozy gegeneinander antreten. Letzterer hat die Kandidatin seines politischen Lagers Valérie Pécresse immer noch nicht offiziell unterstützt. Ein Schweigen, das François Hollande nicht entgangen ist: „Ich wähle immer sozialistisch, ich bin loyal, vor allem, wenn es schwierig ist. Was hätte man gesagt, wenn ich geschwiegen hätte. Ich sage das für andere, und vor allem für einen anderen, der nie ein Vorbild für mich war“, erklärte der ehemalige sozialistische Staatspräsident, der die Kandidatur von Anne Hidalgo unterstützt. Am Dienstag, den 22. März, trat der Komiker Gaspard Proust bei der jährlichen „großen Debatte“ der konservativen Zeitschrift Valeurs Actuelles in Paris mit einem Stand-up auf der Bühne. Der Auftritt hat in den sozialen Netzwerken zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Sonia Chironi berichtet.
    Vom Hirten zum Helden Korsikas. In seiner Geschichte der Woche erzählt Claude Askolovitch von Yvan Colonna, der wegen der Ermordung des Präfekten Érignac im Jahr 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und am 21. März starb. Als sein Tod bekannt wurde, setzte die korsische Regionalverwaltung die Flaggen auf Halbmast, und ein Spalier empfing seinen Sarg am Mittwochabend in Ajaccio, bevor er am Freitag in Cargèse beigesetzt wurde.
    Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der US-amerikanischen Tageszeitung des Bundesstaats Minnesota Star Tribune vom 24. März mit dem Titel „Eine Staatsfrau und Pionierin“ über Madeleine Allbright, der ersten Außenministerin der USA, die am 23. März im Alter von 84 Jahren verstorben ist.
    Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.03.2022arte
  • Folge 2538 (45 Min.)
    Cédric Gras (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.03.2022arte
  • Folge 2539 (43 Min.)
    Cédric Klapisch bringt Körper zum Tanzen
    „Der Tanz hat mich stets fasziniert und war eine wichtige Quelle der Inspiration.“ Cédric Klapisch, der 1995 mit „Abschlussklasse: Wilde Jugend – 1975“ bekannt wurde, gehört zu den Regisseuren, die das französische Kino geprägt haben. In seinem vierzehnten Film (En corps), der am 30. März in die Kinos kommt, beschäftigt er sich mit einem Thema, das ihn seit seiner Jugend fasziniert: dem Tanz. Anhand des Schicksals der 26-jährigen Tänzerin Elise, die nach einer Verletzung erfährt, dass sie nicht mehr tanzen kann, entwirft der Regisseur eine einzigartige Geschichte über Wiedergutmachung und Durchhaltevermögen, die von kraftvollen Choreografien begleitet wird. Der Regisseur Cédric Klapisch ist in „28 Minuten“ zu Gast.
    Ist Wladimir Putin auf der internationalen Bühne wirklich isoliert?
    „Wir beteiligen uns nicht an den Sanktionen. Wir setzen nur die Maßnahmen um, die von den Vereinten Nationen beschlossen wurden.“ Am 26. März schloss der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu Sanktionen gegen die russischen Oligarchen aus. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben nur die Europäische Union, die USA, das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Australien, Argentinien und Japan derartige Sanktionen verhängt. China, Indien und die Türkei lehnen die Maßnahmen ab. Wirken die Wirtschaftssanktionen der westlichen Länder auf Wladimir Putin überhaupt, wenn dieser von Giganten wie China oder Indien unterstützt wird? Wird die Spaltung zwischen der westlichen Welt und dem Rest der Welt durch diesen Konflikt noch verstärkt? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
    Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 31.03.2022arte

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