Die Insel Mljet in Süd-Dalmatien ist eine der wenig erschlossenen Inseln Kroatiens und daher noch immer ein Geheimtipp. Mit einem Waldanteil von 90 Prozent gilt sie als grünste Insel der Adria. Seit 1960 ist der westliche Teil von Mljet Nationalpark. Damit stehen seltene Biotope über und unter Wasser unter besonderem Schutz. Trotz ihrer Schönheit kommen nur wenige Touristen nach Mljet. Viele junge Einwohner verlassen die Insel, da es kaum Verdienstmöglichkeiten gibt. Eine Ausnahme ist Ivo Srsen. Er kam nach seinem Studium zurück auf seine Heimatinsel und lebt mit seiner Frau Martina, ihren drei
Söhnen und den Eltern im kleinen Dorf Soline. Das Dorf war früher bekannt für seine Salzsammler. Ivos Familie pflegt diese Tradition. Aus Vertiefungen in den Felsen kratzen sie mit Löffeln die feinen Salzblumen heraus, die sich dort im trockenen Sommer gebildet haben. Ivo und sein Vater fahren fast jeden Morgen aufs Meer. Auf Mljet wird viel Fisch gegessen, der unterschiedlich zubereitet wird: als Brodet in Wein gekocht, geräuchert oder im Feuer unter einer gusseisernen Glocke, der Peka. Gemüse und Kräuter stammen natürlich aus dem eigenen Garten. (Text: arte)