2018, Folge 211–223

  • Folge 211 (26 Min.)
    Die Wetterau ist eine der ertragreichsten Ackerlandschaften Hessens. Die fruchtbaren Böden erstrecken sich zwischen den Ausläufern von Vogelsberg und Taunus. Mitten in der Wetterau, etwa eine Autostunde nördlich von Frankfurt am Main, liegt in historischer Kulisse des Klosters Konradsdorf ein Bio-Bauernhof. Fünf Familien mit zwölf Kindern leben und arbeiten dort in einer Gemeinschaft. Sie bauen Gemüse, Obst und Kräuter an und versorgen Hühner und Kühe. 1992 hat Helmut Keller den Bauernhof gegründet. Er bewirtschaftet ihn zusammen mit seinem Sohn Tim. Um das leibliche Wohl kümmert sich vor allem Tims Freundin Sabine.
    Gemeinsam mit anderen Hofbewohnern kocht sie gerne mit Produkten aus der Region. Zum Mittagessen gibt es Schmierschelkuchen, eine deftige Spezialität aus einer Kartoffelbrei-Schmand-Mischung, Speck und Zwiebeln. Für die Abschiedsfeier von Romina, die mit ihrer Familie den Hof für ein Jahr verlässt, um auf Weltreise zu gehen, wird ein Festessen vorbereitet. Es soll Lammbraten geben, gespickt mit Schafskäse. Außerdem Kartoffeln und die traditionelle Grüne Soße, die mit sieben regionalen Kräutern zubereitet wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.01.2018arte
  • Folge 212 (26 Min.)
    Finnischer Beerenkuchen
    „Zu Tisch in …“ ist heute zu Besuch bei einer Familie in Mittelfinnland. Inmitten von Wäldern versucht Maija Suutarinen, weitab von der nächsten Stadt, auf ihrem Hof mit ihrem Mann Samppa und den beiden Töchtern ein autarkes Leben zu führen. In der Gegend gibt es Elche, Luchse, Wölfe und Bären. Wie überall in Finnland dominieren Wälder das Landschaftsbild, die Holzindustrie ist der vorrangige Wirtschaftsmotor Finnlands. Durchzogen werden die Wälder von zahllosen Gewässern, die sehr fischreich sind. Fisch ist ein Grundprodukt vieler Gerichte, und das Angeln gehört genauso zu den Lieblingsbeschäftigungen in Finnland wie der Gang in die Sauna.
    Wurzelgemüse und Kartoffeln sind häufig verwendete Beilagen, besonders im Frühsommer, wenn es die ersten jungen Kartoffeln gibt. Außerdem sind Beeren ein wichtiger Bestandteil der finnischen Küche. Aufgrund der kurzen Zeit, in der sie reif sind, werden sie frisch eingefroren und das ganze Jahr über verarbeitet. An Mittsommer feiert die Familie Suutarinen wie alle Finnen das Johannes-Fest. Es markiert die Wende zum Winter. Samppa hat mit seinen Töchtern ein großes Feuer vorbereitet. Auf den Tisch kommen an diesem Abend ein Ratatouille aus Wurzelgemüse, unter der Erde gegarter Räuberbraten und frischer Beerenkuchen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.02.2018arte
  • Folge 213 (26 Min.)
    Osterbräuche spielen in Österreich eine große Rolle. In der Steiermark gehört die Speisensegnung, die sogenannte Fleischweihe, zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten. Außerdem hat der Kren, wie der Meerrettich dort genannt wird, seinen großen Auftritt. Von den 4.000 Tonnen Kren, die jährlich in Österreich produziert werden, kommen mehr als 90 Prozent aus der Steiermark. Der Anbau ist sehr arbeitsintensiv: Für einen Hektar kalkuliert man etwa 1.000 Arbeitsstunden. Ein Großteil davon ist Handarbeit. Auf den Krenfeldern des Landwirts Hannes Karner herrscht in der Osterzeit Hochbetrieb, denn in der Steiermark es gibt kein Osteressen ohne frisch geriebenen Kren.
    Seine Frau Nicole beginnt am Gründonnerstag mit den kulinarischen Vorbereitungen für das Osterfest. Die Eier werden mit Zutaten aus der Natur, wie Wiesenblumen, Spinat und Rotkohl, gefärbt. Das traditionelle Osterbrot wird gebacken und das Geselchte (geräuchertes Fleisch) gekocht. Die Speisensegnung am Karsamstag, die sogenannte Fleischweihe, wird wegen des großen Andrangs auch das „achte steirische Sakrament“ genannt. Überall an Kirchen, Kapellen und Wegkreuzen versammeln sich Dorfbewohner mit ihren Osterkörben in Erwartung der Segnung, die die Fastenzeit feierlich abschließt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.03.2018arte
  • Folge 214 (26 Min.)
    Türkisblaues Meer und traumhafte Naturlandschaften: Ibiza gilt als eine der schönsten Inseln des Mittelmeeres. Aufgrund des milden Klimas gedeihen hier vielfältige Obst- und Gemüsesorten. Bis vor wenigen Jahren war die ibizenkische Küche weitgehend unbekannt, und die Unterschiede zur spanischen kümmerten niemanden – zu Unrecht. Denn Ibizas Spezialitäten zeichnen sich durch eine beachtliche Improvisationskunst aus. Genauso oft wie Fisch steht Fleisch auf dem Speiseplan. Seit kurzem haben die Ibicencos das vom Aussterben bedrohte Schwarze Schwein „wiederentdeckt“.
    Dank eines engagierten Aufzuchtprogrammes wird es inzwischen als Nutztier gehalten. Im Inneren der Insel, in der Nähe des kleinen Orten San Rafael, liegt der Garten der Familie Ferrer Torres. Hier wachsen ganz verschiedene Orangensorten, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten reif werden. So hat die Familie von November bis Juli Früchte frisch vom Baum, die sie zu originellen Gerichten verarbeiten. Tochter Maria wird bald 18 und lernt kochen.
    Wenn sie auszieht, um auf dem Festland zu studieren, möchte sie die Spezialitäten der Insel selbst zubereiten können. Von ihrem Vater Juanito lernt sie die Fischspezialität Bullit de Peix mit dem Reisgericht Arroz a Banda und den Fleischeintopf Frito de Matanza, von ihrer Mutter Pepi den bunten Bauernsalat Ensalada Payesa, den sie mit zu einem Ausflug zum Strand von Benirrás mitnehmen werden. Dort finden zum Sonnenuntergang die berühmten Konzerte der Hippie-Trommler statt. Ein Muss für jeden Ibiza-Besuch. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.04.2018arte
  • Folge 215 (26 Min.)
    „Zu Tisch“ besucht Heike und Ulrich Raupach in einem kleinen Dorf nördlich von Dresden. Das Ehepaar betreibt eine der letzten in Deutschland noch existierenden Porzellanmanufakturen, wo ihre Produkte noch komplett in Handarbeit hergestellt werden. Auch beim Kochen legen die beiden Wert auf Selbstgemachtes: sächsische Gerichte, mal einfach, mal raffiniert. Als die gebürtigen Leipziger vor 20 Jahren aufs Land zogen, auf der Suche nach einer großen und bezahlbaren Wohnung samt Werkstatt, zweifelten sie, ob ein so kleines Dorf nicht zu provinziell für sie sei. Mit den Jahren haben sie das Landleben aber lieben gelernt. Gemüse, Obst und Fleisch kaufen sie am liebsten auf Märkten und bei kleinen Bauern in der Region.
    Und sie haben, nicht zuletzt durch ihre Begeisterung für Musik, viele Freunde und Bekannte gefunden. Ulrich Raupach (53) ist in der Porzellanmanufaktur für die Entwicklung der Formen und für den Verkauf zuständig. Beim Porzellan wie beim Essen gilt bei ihm: Es kann einfach sein, die Qualität muss aber stimmen – und es darf gerne eine besondere Note haben. Wenig erstaunlich, dass eines seiner Lieblingsgerichte Getzen ist, ein im Ofen gebackener Pfannkuchenteig mit Blaubeeren und knusprigem Speck. Heike Raupach (53) verantwortet in der heimischen Werkstatt die Herstellung der Porzellanwaren.
    Wie ihr Mann schätzt sie die einfache Küche – wenn die Zutaten gut und frisch sind. Aber es darf gerne auch Ungewöhnliches auf den Tisch, zum Beispiel Leipziger Allerlei zum 30. Hochzeitstag. Den meisten als weich gekochtes Dosengemüse bekannt, liebt Heike das Gericht so, wie es einst zubereitet wurde: mit frischem, knackigem Gemüse, Spitzmorcheln und frischen Flusskrebsschwänzen. Wenn die Kinder Veronika und Karl Raupach (27 und 29) ihre Eltern besuchen, helfen sie selbstverständlich in der Küche mit – erst recht, wenn zum Hochzeitstag der Eltern viele Hände gefragt sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.05.2018arte
  • Folge 216 (26 Min.)
    „Zu Tisch“ begleitet die Familie Shamlou in der iranischen Provinz Golestan durch ihren arbeitsreichen Alltag. Sie leben vom Anbau eines der teuersten Gewürze der Welt: Safran. Es ist Oktober und die Zeit der Ernte. In wenigen Tagen und Wochen muss die Familie ihren ganzen Jahresverdienst erwirtschaften. Geerntet wird im Morgengrauen, denn nur die geschlossenen Blütenkelche der Krokusse lassen sich verarbeiten: Sobald sich die Blüten öffnen und Sonnenstrahlen auf die Safranfäden fallen, gelten die Fäden als qualitativ minderwertig. Aus 150.000 bis 170.000 Krokusblüten gewinnt man nur ein einziges Kilo Safran.In der Erntezeit muss Samaneh Shamlou mehr kochen als sonst: Nach der Arbeit auf dem Feld und nachdem die Blüten getrocknet wurden, trifft sich die Familie, um gemeinsam Safranfäden auszulesen.
    Eine mühselige Handarbeit, die viel Erfahrung erfordert. Das macht hungrig. Im Zentrum eines jeden Essens im Iran steht der Reis. Er wird auf unterschiedliche Art und Weise zubereitet. Eines der Gerichte ist Safranhähnchen mit getrockneten Aprikosen.Einmal im Jahr kocht auch Ali Shamlou. Beim Ashura-Fest zu Ehren Husseins, des Enkels des Propheten Mohammed, bereiten die Männer des Dorfes in der Moschee Halim Koresht, Lammfleisch mit Linsen und Reis, zu. Ein Stockwerk tiefer, getrennt von den Männern, essen die Frauen. „Zu Tisch“ taucht ein in den Alltag eines iranischen Dorfes während der Safranernte und zeigt die Traditionen einer persischen Familie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.05.2018arte
  • Folge 217 (26 Min.)
    Erloschene Vulkane und mittelalterliche Dörfer: Die Garrotxa, eine kleine katalanische Region im Nordosten Spaniens, die Pyrenäen sind nicht weit. Die Küche der Garrotxa ist von höchster Qualität, insbesondere Wurst- und Fleischwaren vom Schwein haben hier eine lange Tradition. Die Botifara ist eine gekochte Wurst, die in vielen Variationen, kalt und warm, süß und salzig, morgens, mittags und abends gegessen wird. Es gibt sie als Blutwurst, süß mit Honig, als Leberwurst und als Bratwurst.Fermí Corominas ist Schweinezüchter und Metzger.
    Auf seine teilweise selbstkreierten Variationen der Botifara und der Fuet – einer getrockneten Wurst – ist er besonders stolz. Fermí bietet über 30 verschiedene Wurstsorten an. Gern experimentiert er dabei mit alten Rezepten und neuen Varianten. Zusammen mit seinem Sohn Terenci versucht er sich nun an einer Bierbotifara.Paqui, die Frau von Fermí stammt aus Andalusien und musste sich zunächst an die Gerichte der Garrotxa gewöhnen. Zusammen mit ihrer Schwester probiert sie sich an den „Patates d’Olot“, einem typischen Gericht der Region: Frittierte Kartoffelscheiben mit einer pürierten Gemüse-Fleischfüllung.
    Und für eine Ballonfahrt über die vulkanische Landschaft backen die beiden Coca de Llardons – einen Schwartenkuchen. Wichtigster Bestandteil sind die Llardons genannten frittierten Schweineschwarten.Fermí Corominas legt Wert auf eine schonende Schweinehaltung. Früher hatte er bis zu 4.000 Tiere, jetzt sind es nur noch wenige Hundert. Seine Schweine hat er selbst gekreuzt, sie wachsen deutlich langsamer und werden größer und schwerer als die üblichen Industrieschweine. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.06.2018arte
  • Folge 218 (26 Min.)
    Der Marais Poitevin ist eine Moorlandschaft nördlich der Hafenstadt La Rochelle. Viele seltene Pflanzen sind hier heimisch, zum Beispiel das alte Heilkraut Engelwurz. Traditionell wird die Pflanze kandiert und zu Kräuterbonbons verarbeitet. Matthieu Guillot ist studierter Biologe. Er arbeitet als Gemüsebauer und ist im Moor von Poitou aufgewachsen. Zusammen mit seiner Frau Estelle Rodon und ihren beiden Söhnen Tiago und Paul wohnt und arbeitet er im Dörfchen Arçais auf dem Land seiner Großeltern. Er verzichtet auf moderne Fahr- und Werkzeuge und bearbeitet den Boden mit Hilfe seiner Esel. In seiner Freiluftküche bereitet er Moorauflauf mit grünem Gemüse nach dem Rezept seiner Großmutter zu. Estelle kocht selbst gefangene Flusskrebse mit Mogette-Bohnen und ein Freund kümmert sich um das süß-herbe Dessert: Iles Flottantes mit kandiertem Engelwurz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.07.2018arte
  • Folge 219 (26 Min.)
    Die Ostschweiz liegt eingebettet zwischen dem Bodensee und den Voralpen. Begünstigt durch das milde Klima im Hinterland des Sees ist die Region ein ideales Obstanbaugebiet mit vielen Streuobstwiesen und alten Baumbeständen. Birnen werden dort bereits seit Jahrhunderten zu Saft, Most oder Dörrobst verarbeitet. In Lömmenschwil betreibt Thomas Oeler eine der letzten Holzofen-Dörrereien der Schweiz. Dörren ist eine alte Methode, mit der man Obst haltbar macht, indem den Früchten Wasser entzogen wird. Die Birnen werden über mehrere Tage gedörrt und dabei immer wieder auf ihre Konsistenz geprüft. Im Ganzen gedörrte Birnen sind eine Delikatesse.
    In der Ostschweiz werden sie gern als Füllung für den sogenannten Schlorzifladen verwendet, einen Kuchen mit Rahmguss. Gedörrte Birnen begleiten aber auch herzhafte Gerichte. Jacqueline Oeler probiert mit einer Freundin eine neue Kreation aus: Frittierte Kartoffelkroketten mit Dörrbirnen, dazu gibt es Brennnesselpesto. Im Herbst, wenn die Dörrsaison beginnt, brennt der Holzofen Tag und Nacht. Zu dieser Zeit muss auch das eigene Obst geerntet werden. Dazu lädt Familie Oeler Freunde und Verwandte zum Helfen ein. Als Dankeschön gibt es nach getaner Arbeit ein Käsefondue nach Ostschweizer Art. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.08.2018arte
  • Folge 220 (26 Min.)
    Die kanarische Insel La Gomera ist für ihre Götterspeise, den Palmhonig, bekannt. Er wird in den Sommermonaten aus dem Saft der Palmen gewonnen, die vor allem im grünen Norden der Insel in der Region Vallehermoso wachsen. Tanausú Chavez González steigt jeden Tag auf seine Palmen. Er erntet aus ihnen die Grundlage für den Palmhonig, den er weiterverarbeitet. Seine Nachbarin Rosa Maria Aguiar Rizo ist eine dankbare Abnehmerin, denn sie liebt Süßspeisen und verwendet den Palmhonig als Topping für Leche asada, eine Art süßen Eierstich, und als Zutat von Turrón gomero, eine Süßigkeit aus dem kanarischen Gofio-Mehl .
    Rosa führt den örtlichen Souvenirshop von Vallehermoso. Er ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Touristen, sondern besonders für die Dorfbewohner, die hier ihre lokalen Produkte verkaufen können. Vor der Arbeit bereitet Rosa für ihre Großfamilie Potaje de Berros zu, einen gomerischen Eintopf aus Brunnenkresse, Gemüse und Schweinefleisch. Der Süden der Insel ist im Vergleich zum Norden karg und bietet den zahlreichen Ziegen Nahrung.
    Die Ziegenhirten haben eine eigene Sprache entwickelt, mit der sie sich über die vielen Schluchten und Täler hinweg verständigen können. Rosas Schwester Fidelia besitzt in der Nähe der Hauptstadt San Sebastián de La Gomera 200 Tiere und stellt geräucherten Ziegenkäse her, eine weitere Spezialität der Insel. Sie kocht gerne herzhafte Gerichte. Am Wochenende, wenn ihre Schwester sie mit der Großfamilie besucht, bereitet sie die gomerische Vorspeise Almogrote aus dem hauseigenen Käse zu. Als Hauptgericht gibt es einen Lammeintopf. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.09.2018arte
  • Folge 221 (26 Min.)
    Diese Folge „Zu Tisch“ führt in den Nordwesten Englands in den Lake District. Der Nationalpark gehört seit 2017 zum UNESCO-Welterbe. Seit Jahrhunderten prägt die Schafzucht das Landschaftsbild in der regenreichsten Region des Vereinigten Königreichs. Der Schäfer Andrew Harrison besitzt tausend Herdwick-Schafe, die fast das ganze Jahr über in den waldlosen Hügeln weiden. Die seltene Rasse gibt es fast nur noch im Lake District. Die Bauern und Schäfer mögen traditionelles Essen: Die regionale Küche ist deftig, wie das traditionelle englische Frühstück oder der aromatische Shepherd’s Pie. Das Fleisch vom heimischen Herdwick-Schaf und vom Galloway-Rind ist sehr würzig und schmackhaft, das Gemüse kommt von lokalen Bauern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.10.2018arte
  • Folge 222 (26 Min.)
    Das abgelegene Bergdorf Villar-d’Arêne liegt zwischen Grenoble und Turin im Schatten des Berges La Meije, der „Königin der Alpen“, einer fast 4.000 Meter hohen Granitwand. Die Familie Rousset gehört zu den alteingesessenen Familien des Ortes. Jedes Jahr am dritten Wochenende im November lassen die Dorfbewohner eine Tradition wiederaufleben. Sie backen Hunderte „pô buli“, große Schwarzbrote aus Roggenmehl. Diese Tradition stammt aus einer Zeit, als es kaum genug Brennholz gab, um den Winter zu überstehen. Im Gemeindebackhaus wurde daher einmal im Jahr, kurz vor Wintereinbruch, für alle gebacken.
    So sparte man Feuerholz, den Rest brauchte das Dorf zum Heizen. Auch wenn die Dörfer heute im Winter zu erreichen und Gas- und Ölheizung längst Standard sind – die Tradition blieb lebendig: Die Einwohner treffen sich am alten Backhaus und bereiten zusammen das sogenannte gekochte Brot zu, essen, trinken und erzählen Geschichten. Die Tradition verbindet die Gemeinschaft und sorgt für Kontakt unter den Nachbarn. Um die Hitze des Backofens effektiv zu nutzen, arbeiten die Dorfbewohner abwechselnd in Schichten und rund um die Uhr.
    400 Brote werden so an einem Wochenende gebacken, außerdem zahllose Aufläufe, Kuchen und Pasteten. An diesem Novemberwochenende besucht Caroline Rousset ihre Eltern zusammen mit ihren beiden Töchtern. In Villar-d’Arêne wird vor allem mit Produkten aus der Region gekocht. Gerne handfest und deftig mit Kartoffeln und Kohl. Ein typisches Gericht der Region ist ein salziger Kuchen, der zusammen mit den Broten sieben Stunden lang im Ofen garen muss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.2018arte
  • Folge 223 (26 Min.)
    Kletzennudeln sind Hefeteigtaschen gefüllt mit Dörrbirnen und Quark – ein traditionelles Kärntner Gericht.
    Im südösterreichischen Bundesland Kärnten liegt in einer Höhe von fast eintausend Metern der Weißensee. Wie ein Fjord ruht er tief eingeschnitten im Tal, direkt zu Füßen der Gailtaler Alpen. Im Winter wird der Bergsee zu einer spiegelglatten Eisfläche. Es ist Dezember und die Zeit der Weihnachtsbräuche. In der evangelischen Gemeinde Weißensee laufen diese etwas anders ab als im übrigen Österreich. Direkt am See liegt der 500 Jahre alte Gralhof. Corinna und Michael Knaller haben drei Kinder und wohnen mit Michaels Eltern, Gretel und Chrischtel Knaller unter einem Dach.
    Am 23. Dezember werden hier die letzten Weihnachtskekse gebacken. Corinna Knaller probiert ein neues Rezept aus, bei dem der Mürbeteig mit schwarz-grünem Kürbiskernöl verfeinert wird. In der großen Wohnküche bereitet Großmutter Gretel Knaller ein traditionelles Kärntner Wintergericht zu: Kletzennudeln. Am Weißensee werden sie auch „rote Krapfen“ genannt. „Kletzen“ sind Birnen einer besonderen Sorte, die erst durch das Dörren bzw. Trocknen ihren typischen süßlichen Birnengeschmack entfalten.
    Die Kletzen werden mit Quark vermischt und kunstvoll in Teigtaschen gefüllt. Das typische Merkmal dieser Teigtaschen ist ihr gekrendelter Rand. „Krendeln“ wird das zackenartige Verschließen des Teigrands genannt und erfordert schon eine Menge Übung. Zum Fest stehen bei vielen Familien am Weißensee geräucherte Selchwürstel mit Sauerkraut und Schwarzbrot auf dem Tisch. Das Räuchern hat in den Bergen eine lange Tradition – so wurde das Fleisch früher konserviert und hielt einen ganzen Winter lang. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.12.2018arte

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