Er ist einer der profiliertesten deutschen Schauspieler, gilt als Ausnahmetalent und hat eine beeindruckende Karriere hingelegt: Lars Eidinger. Seit 1999 ist er Ensemblemitglied an der Berliner Schaubühne, begeistert dort als „Hamlet“ und „Richard III.“ und hat sich längst auch in deutschen sowie internationalen Film- und TV-Produktionen einen Namen gemacht. Bei „Zimmer frei!“ erscheint der gebürtige Berliner mit schwarz lackierten Fingernägeln und erklärt: „Ich habe so ein Faible für die 80er, dieses ganze Androgyne und das Spiel mit den Geschlechterrollen.“ So habe er in seiner Jugend auch für die Popstars dieses Jahrzehnts geschwärmt und mit Postern von ihnen sein Zimmer geschmückt. Schauspieler wollte er immer schon werden, die Wirkung dramatischer Gesten testete er bereits früh aus: „Bei meinem Kindergeburtstag habe ich mich auf die Fensterbank gestellt und gesagt: Ich spring’ jetzt raus. Dann hab’ ich geguckt, wie die anderen darauf reagieren.“ Noch während seiner Abiturzeit sprach Lars Eidinger 1995 an der renommierten Ernst-Busch-Schauspielschule vor und wurde prompt
genommen. Mit der von Kritik und Publikum gleichermaßen bejubelten „Hamlet“-Produktion feierte der Schauspieler im November 2015 die 250ste Aufführung, Gastspiele führten das Ensemble bis heute unter anderem nach Paris, Jerusalem, Istanbul und Moskau. In Russland stand Lars Eidinger übrigens bis vor kurzem auch in einer 30-Millionen-Dollar-Produktion als Zar Nikolaj II. vor der Filmkamera – ohne des Russischen mächtig zu sein! Im Gespräch mit Christine Westermann und Götz Alsmann geht Lars Eidinger auf seine viel zitierte und oft kritisierte Aussage „Ich bin der beste Schauspieler der Welt“ ein: „Könnt ihr mir das erklären, warum es komisch ist, von sich selber zu sagen, man ist toll, und man auf viel mehr Verständnis trifft, wenn man sagt: Ich kann’s nicht?“ Kollegen und Freunde, die Lars Eidinger auf jeden Fall toll finden, kommen bei „Zimmer frei!“ natürlich auch zu Wort: Der Künstlerische Leiter der Schaubühne, Thomas Ostermeier, berichtet von ihrer ersten Begegnung, Schauspiel-Kollegin Sandra Hüller schwärmt in höchsten Tönen, und Lars Eidingers Jugendclique erinnert sich an die Zeit, als sie mit ihm in der Hip-Hop-Band „Ringelpiez“ rappten. (Text: WDR)