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  • Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“ – und eine Neuproduktion. Die neueste Fortsetzung der erfolgreichen „BaumeisterInnen“-Reihe widmet sich dem „Verkünder der Republik“ – Franz Dinghofer. Er war es, der 1918 vorm Parlament unter dem Jubel der versammelten Massen ausrief: „Deutschösterreich ist eine Republik“ Vor allem aber war Dinghofer eine Führungsfigur des dritten großen politischen Lagers der Ersten Republik, des großdeutschen Lagers. 1920 war er an der Gründung der Großdeutschen Volkspartei beteiligt, dessen Obmann er auch wurde. Die Partei sprach sich vehement für die Vereinigung Österreichs mit Deutschland aus und vertrat offen antisemitische Inhalte.
    Bereits in der k. u. k.-Monarchie hatte Dinghofer für das großdeutsche Lager als Reichsratsabgeordneter fungiert. Als sich im Herbst 1918 die Provisorische Nationalversammlung für die Republik Deutschösterreich versammelte, wurde Dinghofer zu einem ihrer drei Präsidenten gewählt. In dieser Funktion oblag es dann ihm, am 12. November 1918 die Ausrufung der Republik zu verkünden. Die ORF-III-Neuproduktion beleuchtet die Rolle des Großdeutschen Lagers in der Ersten Republik und einen ihrer wichtigsten Politiker. Neben historischen Aufnahmen kommen Historiker und Politologen zu Wort und bemühen sich um eine Einschätzung des Wirkens von Franz Dinghofer. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 23.02.2019 ORF III
  • Franz Jonas wurde 1965, nach dem Tod seines Vorgängers Adolf Schärf, zum vierten Bundespräsidenten der Zweiten Republik gewählt und übte als erster gelernter Arbeiter und Autodidakt das Amt des Staatsoberhauptes aus. Der Sozialist der ersten Stunde war bereits nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Monarchie politisch aktiv. Nach dem Krieg besuchte Jonas die Arbeiterhochschule, wo er u. a. von den Sozialdemokraten und späteren Bundespräsidenten Karl Renner, Theodor Körner sowie Adolf Schärf unterrichtet wurde. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Jonas als Lohnverrechner in einem kriegswichtigen Betrieb, was ihn vor dem Einsatz an der Front bewahrte. Nach 1945 ernannte Bürgermeister Theodor Körner seinen damaligen Vorzugsschüler zum Bezirksvorsteher in Floridsdorf, zwei Jahre später holte er ihn als Stadtrat ins Wiener Rathaus.
    Als Körner 1951 zum Bundespräsidenten gewählt wurde, folgte ihm Jonas als Bürgermeister nach. Parallel war Jonas zuerst Mitglied im Bundesrat und anschließend Abgeordneter zum Nationalrat. Nach dem Tod von Bundespräsident Adolf Schärf wurde Franz Jonas zu seinem Nachfolger gewählt. Er übte das Amt bis zu seinem Tod 1974 aus. Jonas gilt mit seiner Charakterstärke, Menschlichkeit und politischen Klugheit als eine der letzten Symbolfiguren der alten Sozialdemokratie. In der Dokumentation kommen u. a. Zeitzeuge Kurt Landsmann, der eng mit Jonas zusammengearbeitet hat, und Medienhistoriker Fritz Hausjell zu Wort. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 08.10.2022 ORF III
  • Aus dem Arbeitermilieu Wiens und dem Basketball Nationalteam an die Regierungsspitze. Das ist die politische Karriere von Franz Vranitzky. Der langjährige Bundesparteivorsitzende der SPÖ war von 1986 bis 1997 österreichischer Bundeskanzler und stellte insgesamt fünf Kabinette zusammen. Zuvor war der promovierte Doktor der Handelswissenschaften in verschiedenen Banken in Österreich tätig, darunter auch für die Nationalbank. Die Innenpolitik beschäftigte ihn schon als politischer Berater für den damaligen Finanzminister Hannes Androsch und ab 1984 war er selbst als Finanzminister in die Regierungsgeschäfte eingebunden.
    In seine Amtsperioden fallen die Vorbereitungen und schließlich der Beitritt Österreichs zur EU, womit ein entscheidender Schritt für ein weltoffenes Österreich getätigt wurde. Das internationale Ansehen Österreichs war eines seiner dauerhaften Projekte. Gleich am Beginn seiner Kanzlerkarriere, nach der Waldheim-Affäre, versuchte er mit einem öffentlichen Bekenntnis zur Mitschuld Österreichs am Zweiten Weltkrieg und der Relativierung der Opferthese, aktive Aufklärung zu leisten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 21.04.2018 ORF III
  • Tief mit dem Burgenland verwurzelt und dort schon politisch aktiv, wechselte der SPÖ-Politiker in den 70er Jahren in den Nationalrat. Nach zwölf Jahren als Abgeordneter und Bundesminister für Unterricht und Kunst wurde er 1983 zum Bundeskanzler ernannt. Er beerbte Bruno Kreisky, dem er zuvor schon als Vizekanzler zur Seite stand und leitete die SPÖ fünf Jahre lang als Bundesparteivorsitzender. Seine Tätigkeit als Unterrichtsminister ist von zahlreichen schulpolitischen Reformen geprägt. Mit dem Ziel, das Bildungsgefälle zwischen Stadt und Land zu verringern, führte er unter anderem die gratis Schulbücher, die Schülerfreifahrt und die Schul- und Heimbeihilfe ein. Seine Kanzlerzeit war auch geprägt von der Besetzung der Hainburger Au, welche 1984 mit dem von ihm initiierten Weihnachtsfrieden endete. Seine Karriere als Bundeskanzler beendete der Burgenland-Kroate mit seinem Rücktritt nach der Wahl Kurt Waldheims zum Präsidenten und der verbundenen Waldheim-Affäre. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 25.12.2016 ORF III
  • Eine ORF-III-Neuproduktion. Der Kärntner Ortstafelstreit soll sein politisches Ende bedeuten. Der Kärtner Landeshauptmann Hans Sima wirkte in einer der hitzigsten Zeit des Bundeslandes. Dabei begann alles mit dem Staatsvertrag und seiner feierlichen Unterzeichnung. Als am 27.07.1955, vor 60 Jahren, der Staatsvertrag in Kraft tritt, erlangt damit auch der darin erhaltene Artikel 7, der die Rechte und Pflichten der slowenischen und kroatischen Minderheiten in Österreich regelt, rechtliche Gültigkeit.
    Die Regierung Kreisky beschließt im Juli 1972 ein Gesetz um die im Vertrag verankerten Rechte auch umzusetzen. Ende September desselben Jahres veranlasst der Kärntner Landeshauptmann Hans Sima die Aufstellung der ersten doppelsprachigen Ortstafeln und Wegweiser. Hans Sima wird kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs im damalig österreichischen Saifnitz im Kanaltal in eine gemischtsprachige Familie hineingeboren. Hans Sima wird durch seine Zugehörigkeit zu sozialdemokratischen Jugendorganisationen sehr früh politisch geprägt.
    Im Jahr 1935 wird er für sein (illegales) politisches Engagement auch für ein halbes Jahr inhaftiert. Das Kriegsende 1945 erlebt er in der Wehrmacht und engagiert sich danach beim Wiederaufbau der SPÖ Kärnten, lange Zeit davon als Landesparteisekretär. Sima wird Landtagsabgeordneter, Bundesrat, Finanzlandesrat in Kärnten und schließlich auch Landeshauptmann-Stellvertreter. Von den Medien als „Stern des Südens“ bezeichnet, gewinnt der SPÖ-Spitzenkandidat bei den Landtagswahlen 1965 und wird Kärntner Landeshauptmann.
    In seiner neunjährigen Amtsperiode als Landeshauptmann treibt er die Modernisierung des südlichen Bundeslandes – Autobahnbau, die Gründung der Universität in Klagenfurt, Ansiedlung von Firmen, Neustrukturierung der Kärntner Gemeindeordnung etc. – voran. Ende September 1972 lässt Sima die ersten doppelsprachigen Ortstafeln und Wegweiser aufgestellt in Kärnten aufstellen. Was folgt, ist als „Ortstafelsturm“ in die Geschichtsbücher eingegangen.
    Deutschstämmige Kärntnerinnen und Kärntner demontieren und demolieren über Monate die zweisprachigen Schilder. Die Bundespolitik reagiert Ende des Jahres 1972 mit der Bildung einer Studienkommission und der de facto Aussetzung des Gesetzes. Landeshauptmann Hans Sima, ein wesentlicher Befürworter der zweisprachigen Ortstafeln hat noch 1970 die absolute Mehrheit an Wählerstimmen bei den Kärntner Landtagswahlen erhalten. Seine unnachgiebige Haltung, die Umsetzung des Gesetzes immer weiter durchzuführen, kosten ihm zwei Jahre später jedoch massiv das Vertrauen der Bevölkerung und auch das seiner eigenen Partei.
    1973 wird Sima als Chef der Kärntner SPÖ abgewählt und tritt äußerst widerwillig im April 1974 auch als Landeshauptmann von Kärnten zurück. Es kommt zu einem totalen Bruch mit seiner Partei. Die effektive Umsetzung der zweisprachigen Ortstafeln gelingt erst 2011. Eine Dokumentation von Wolfgang Winkler vom Aufstieg und Fall eines Landeshauptmanns im Kontext des Zeitenwandels. Moderiert von Cornelius Obonya. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 03.10.2020 ORF III
  • Der Amtsantritt von Bundespräsident Heinz Fischer war vom überraschenden Tod seines Vorgängers Thomas Klestil überschattet. Zwölf Jahre später verlässt Heinz Fischer die Hofburg. Seine Amtszeit blieb frei von Skandalen und Affären. Am 8. Juli endet eine fast sechs Jahrzehnte lange politische Karriere. Heinz Fischer ist der österreichische Politiker, dessen Wurzeln noch in die späte Nachkriegszeit zurückreichen. Sein Vater, auch er schon Politiker, war bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Belvedere anwesend. Der Mittelschüler Fischer stand im Garten des Schlosses und hörte die Stimme Leopold Figls.
    In sechs Jahrzehnten prägte Fischer die österreichische Politik in unterschiedlichen Funktionen mehr, als dies auf den ersten Blick scheint. In der Rolle des Bundespräsidenten erst hat der habilitierte Universitätsprofessor Gefallen an Popularität gefunden. Unter anderen analysieren und beschreiben Freunde, wie Karl Blecha, Weggefährten, wie Alfred Reiter und Peter Noever, politische Konkurrenten, wie Wolfgang Schüssel und journalistische Beobachter, wie Hugo Portisch und Anton Pelinka ein „politisches Leben“, das von Österreichs Geschichte geprägt und das ein Stück österreichische Geschichte miterlebt und mitgestaltet hat. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 08.10.2022 ORF III
  • Helmut Zilk – Journalist, Fernsehstar und wortgewandter Politiker. Am 9. Juni wäre er 95 Jahre alt geworden. Als Fernsehjournalist baute er federführend das Schulfernsehen mit auf, erlangte mit Sendungen wie „Stadtgesprächen“ und „In eigener Sache“ große Bekanntheit und wurde später unter Gerd Bacher ORF Fernsehdirektor. 1979 folgte er dem Ruf in die Politik. Er wird zuerst Wiener Kulturstadtrat, danach Unterrichtsminister und ab 1984 schließlich zehn Jahre lang SPÖ-Bürgermeister der Stadt Wien. Es ist jene Funktion, die ihm auf den Leib geschneidert war, in der er alle seine Fähigkeiten ausspielen konnte und ihn zu einem der legendärsten Stadtväter Wiens machte.
    Er drückte der Stadt seinen Stempel auf – liberal, weltoffen, vermittelnd. Er stellte stehts das Gemeinsame über das Trennende und stemmte sich gegen Ausländerfeindlichkeit. Dies machte ihn immer wieder zum Ziel rechtsextremer Diffamierungen. Am 5. Dezember 1993 wurde Helmut Zilk dann tatsächlich Opfer eines rechtsradikalen Anschlags. Eine Briefbombe zerfetzte ihm die linke Hand. Ein Attentat, von dem er sich letztlich nie ganz erholen sollte. Nichtsdestotrotz war Helmut Zilk eine der schillerndsten Politikerpersönlichkeiten der Zweiten Republik.
    Neben seiner Ehefrau, Musicalstar Dagmar Koller, war er auch fester Bestandteil der Wiener Society-Kultur. Ein Jahr nach seinem Tod tauchten Akten auf, die darauf hindeuteten, dass er ab Mitte der 1960er Jahre als Informant des tschechoslowakischen Geheimdienstes tätig war. War Helmut Zilk zu dieser Zeit ein Spion? Die ORF-III-Neuproduktion blickt auf das facettenreiche Leben des ehemaligen Wiener Bürgermeisters zurück, der sowohl die österreichische Medienlandschaft als auch die Politik maßgeblich prägte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 11.06.2022 ORF III
  • Der ehemalige Bundeskanzler, ÖVP-Obmann, Finanzminister und Salzburger Landeshauptmann Josef Klaus regierte Österreich sechs Jahre lang in turbulenten Zeiten. Als „Reformer“ angetreten, versuchte der gebürtige Kärntner Klaus eine „Politik der Sachlichkeit“. Seine Regierung startete ambitionierte Reformen, die Österreich aus der Versteinerung des Nachkriegs-Proporz befreien sollten. Josef Klaus setzte erste Schritte für den Beitritt Österreichs zur damaligen EWG, sanierte den Staatshaushalt und ermöglichte das Rundfunkgesetz, mit dem der ORF neu errichtet wurde. Als Regierungschef sammelte Klaus junge Talente in seinem Kabinett, die später über Jahrzehnte Politik und Wirtschaft Österreichs mitgestalten sollten: Thomas Klestil, Alois Mock, Josef Taus und Leo Wallner.
    Im März 1970 verlor der ÖVP-Bundeskanzler, der von 1966 bis 1970 alleine regiert hatte, seine absolute Mehrheit gegen den SPÖ-Spitzenkandidaten Bruno Kreisky. Klaus trat zurück und äußerte sich nie mehr zu politischen Fragen. Der Politiker starb am 25. Juli 2001. Freunde, Zeitzeugen und Weggenossen erzählen über einen der bedeutendsten österreichischen Bundeskanzler, der wichtige Weichen stellte, doch dessen Bild im Bewusstsein vieler Österreicher blass blieb. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 30.09.2017 ORF III
  • Julius Raab (1891 – 1964) ging als der „Staatsvertragskanzler“ in die österreichische Geschichtsschreibung ein. ?Vor allem möchte ich dem Herrgott Dank sagen …? – diese Worte von Kanzler Raab am 15. April 1955 bei der Heimkehr aus Moskau nach den geglückten Staatsvertragsverhandlungen mit der Sowjetunion gehören ebenso zu den zeitgeschichtlichen Eckpfeilern der Zweiten Republik wie das spätere ?Österreich ist frei!“des ehemaligen Außenministers Leopold Figl. Die Bezeichung „Staatsvertragskanzler? hatte Raab auch besonders geschätzt – dennoch war diese Zeit nur der Höhepunkt eines sehr bewegten Lebens. Die Dokumentation zeichnet das Bild eines der größten Politiker des neueren Österreichs im Spiegel seiner Zeitgenossen nach. Die Dokumentation zeigt Raab als großen Staatsmann, Privatperson und nicht zuletzt als „Baumeister der Republik“. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 23.09.2017 ORF III
  • Karl Renner – Vater zweier Republiken. Es gibt keinen Politiker, der so eng mit der Identität Österreichs verbunden ist wie Karl Renner. Gleich zweimal innerhalb von 33 Jahren war der Sozialdemokrat, der schließlich von 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1950 Bundespräsident war, Geburtshelfer eines neuen Staates – der Ersten und der Zweiten Republik. Bei der Errichtung der Ersten Republik 1918 verkörperte Renner als ehemaliger k. u. k.-Beamter die geistigen Hinterlassenschaften der Monarchie, spiegelte mit seiner sozialistischen Grundeinstellung aber gleichzeitig das Fundament der neuen demokratischen Republik wider. Bei der Errichtung der Zweiten Republik vermittelte er zwischen den alliierten Besatzungsmächten, zwischen Sozialisten und Christdemokraten, zwischen Kommunisten und allen anderen gesellschaftlichen und politischen Gruppen, aus denen das neue Österreich hervorging.
    Umstritten ist Renner hingegen vor allem für seine Befürwortung des Anschlusses an das Deutsche Reich bei der Volksabstimmung im April 1938. Außerdem wird ihm vorgeworfen, dass er nach 1945 die Opferrolle Österreichs mitbegründet und sich gegen Reparationszahlungen an die jüdischen Opfer ausgesprochen hat. Im Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie österreichischen Historikern zeichnet diese Folge der Dokumentationsreihe ein aktuelles Bild Karl Renners als Staatsmann, Theoretiker und Mann der Zeitgeschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 13.12.2020 ORF III
  • Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Diesmal begeben wir uns zurück zur Geburtsstunde unseres Landes und werfen einen Blick auf die prägenden Politiker und Politikerinnen der Ersten Republik. Der erste Bundespräsident Österreichs Karl Seitz war einer davon. Am 12. November 1918 rief er – gemeinsam mit dem Großdeutschen Franz Dinghofer – die Republik-Deutsch-Österreich aus und ging damit in die Annalen der österreichischen Geschichtsschreibung ein.
    Gemeinsam mit Bruno Kreisky war Seitz der am längsten amtierende Parteivorsitzende der Sozialistischen Partei Österreichs – zwischen 1918 und 1934 führte er die Partei durch die stürmische Zeit der Ersten Republik. In Wien geboren, entschied sich Seitz frühzeitig für die Lehrerlaufbahn und engagierte sich in der sozialdemokratischen Bewegung als Bildungspolitiker. 1918 wurde er Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und einer der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung.
    Von 1919 bis 1921 bekleidete er als erster das Amt des Bundespräsidenten. 1923 wurde er Wiener Bürgermeister und blieb das auch bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten. In seiner Antrittsrede vor den Magistratsbeamten betont der volksnahe Seitz: „Was wir als Vertreter des Volkes von den Ämtern wünschen, ist einfach gesagt: Der Bürger will nicht als Akt, sondern als Mensch behandelt werden.“ In seinen elf Jahren Amtszeit baut die Stadt Wien über 60 000 Gemeindewohnungen, die bis heute das Stadtbild prägen.
    Nach dem „Anschluss“ im März 1938 gehört Karl Seitz zu den Ersten, die verhaftet werden. Er kommt ins KZ Ravensbrück. Seitz überlebt und kehrt am 22. Juni 1945 krank und geschwächt nach Wien zurück, wo ihm von rund 50.000 Menschen ein stürmischer Empfang vor dem Rathaus bereitet wird. Er wird Nationalratsabgeordneter. Nach der Neugründung der SPÖ legte er den Parteivorsitz, den er formell als letzter SDAP-Vorsitzender noch innehatte, zugunsten Adolf Schärfs nieder. Die Dokumentation von Alfred Schwarz folgt dem bewegten Leben des Vollblutpolitikers. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 16.02.2019 ORF III
  • Kaum ein Bundespräsident Österreichs war so umstritten wie Kurt Waldheim. Der einstige Berufsdiplomat und Außenminister wurde, unterstützt von der ÖVP, 1986 nach einer Stichwahl mit dem SPÖ-Kandidaten Kurt Steyrer zum sechsten Bundespräsidenten der Zweiten Republik gewählt. Der Wahlkampf war überschattet vom „Fall Waldheim“, der die österreichische Innenpolitik erschütterte und auch die Weltöffentlichkeit bewegte.Durch Recherchen des Nachrichtenmagazins „profil“ wurde bekannt, dass Waldheim in seiner kurz vor dem Wahlkampf erschienenen Autobiografie „Im Glaspalast der Weltpolitik“ bezüglich seines Verhaltens während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs gelogen hatte.
    Die Regierung setzte daraufhin eine internationale Historikerkommission ein, um Waldheims Tätigkeiten während des Krieges zu untersuchen und zu dokumentieren.Die Historiker attestierten ihm zwar „kein persönliches schuldhaftes Verhalten“ und „keine Beteiligung an Kriegsverbrechen“, stellten jedoch fest, dass Waldheims eigene Darstellung lückenhaft und teilweise falsch war.
    Der Ruf des Bundespräsidenten war zerstört. Ein ehemaliger UN-Generalsekretär beschimpfte ihn als „Nazi-Schlächter“, aufgrund eines Eintrages in der US-„Watchlist“ war Waldheim die Einreise in die USA verwehrt.Der „Fall Waldheim“ markierte aber auch einen Wendepunkt im Verhältnis Österreichs zur NS-Zeit und prägte dadurch die Geschichte der vergangenen Jahre entscheidend mit. Kurt Waldheim verzichtete nach seiner Amtszeit, die 1992 endete, auf eine neue Kandidatur. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 03.12.2016 ORF III
  • Leopold Figl, der erste Bundeskanzler der 2. Republik, Außenminister und späteren Landeshauptmann von Niederösterreich hat nach 1945 wesentlich zur Entwicklung des Österreichbewusstseins und der nationalen Identität beigetragen. Mit seinem berühmten Satz „Österreich ist frei“ nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere sicherte er sich den verdienten und bleibenden Platz in den österreichischen Geschichtsbüchern. Das zehnjährige Jubiläum zur Unterzeichnung des Staatsvertrages hat er nicht mehr erlebt, denn eine Woche davor, am 9. Mai 1965, verstarb Figl, der wie kaum ein anderer österreichischer Politiker in der öffentlichen Erinnerung so präsent geblieben ist. Andreas Novak und Tom Matzek porträtieren den in der Nachkriegszeit wohl populärsten „Homo Austriacus“. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 23.09.2017 ORF III
  • Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Selten haben eine Mutter und ein Sohn die österreichische Republik so geprägt wie Michael und Marianne Hainisch. Michael Hainisch amtierte als österreichischer Bundespräsident in den Gründungsjahren der Ersten Republik, seine Mutter Marianne Hainisch gilt als eine der ersten und wichtigsten Frauenrechtlerinnen Österreichs. Michael Hainischs 8-jährige Amtszeit als Bundespräsident fiel in die bewegte Zeit der Ersten Republik.
    Als neutraler Bundespräsident fungierte er zwischen 1920 und 1928 als eine Art Brückenglied zwischen Rot und Schwarz, um das fragile Konstrukt der Ersten Republik zusammen zu halten. Die Dokumentation portraitiert das ungewöhnliche Mutter-Sohn Gespann sowohl in ihrer persönlichen Charakteristik, als auch in ihrem politischen Wirken. Neben historischen Aufnahmen kommen Historiker und Politologen zu Wort, aber auch Nachfahren der beiden ungewöhnlichen Persönlichkeiten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 16.02.2019 ORF III
  • Rudolf Kirchschläger war als Diplomat am Zustandekommen von Staatsvertrag und Neutralitätsgesetz beteiligt. Als Botschafter erlebte er 1968 den „Prager Frühling“ hautnah mit und folgte mit der Ausstellung tausender Visa nicht der Weisung seiner Vorgesetzten, sondern seinem Gewissen. Als Außenminister sorgte Kirchschläger nach dem Militärputsch in Chile dafür, dass Flüchtlinge in der österreichischen Botschaft in Santiago Zuflucht fanden. 1974 wurde der parteilose Katholik schließlich zum Bundespräsidenten gewählt, und sechs Jahre später mit fast 80 Prozent der Wählerstimmen und der Unterstützung von SPÖ sowie ÖVP eindrucksvoll bestätigt – ein bis heute unerreichter Rekord.
    Rudolf Kirchschläger war der erste Bundespräsident der Zweiten Republik, der mit seinem prägnanten Sprachstil auch heimischen Kabarettisten eine Plattform bot. Vor allem aber seine mahnenden Worte vom „Trockenlegen der Sümpfe und sauren Wiesen“ im Umfeld diverser Skandale zu Beginn der 1980er Jahre, sind in Erinnerung geblieben. Als erster „Altpräsident“ Österreichs konnte sich Kirchläger auch nach zwei vollen Amtsperioden, die 1986 endeten, in seiner Position als moralische Instanz noch zu brennenden Fragen der Innenpolitik zu Wort melden. Diese Gelegenheit nutzte er bis zu seinem Tod im Jahr 2000 allerdings nur selten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 08.10.2022 ORF III
  • Rudolf Sallinger – ÖVP-Politiker, Obmann des österreichischen Wirtschaftsbundes, Königsmacher. Als gelernter Maurer und Steinmetzmeister führte Rudolf Sallinger ab 1943 den Steinmetzbetrieb seiner Frau mit etwa 50 Mitarbeitern in Wien-Margareten. Als Student stellte Sallinger im April 1938 einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP, in dem er auf seine politischen Aktivitäten für die NSDAP in Form von Verteilung von Streuzetteln und einer Polizeistrafe 1933 verwies. Der Antrag wurde jedoch 1941 abgelehnt, da Sallingers Tätigkeit in der „Kampfzeit“ nicht „den Erfassungsvoraussetzungen entspricht“.
    Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er in verschiedenen Funktionen der Wirtschaftsvertretungen, wie in der Innung tätig. Ab 1953 war er Kurator des Wirtschaftsförderungsinstitutes in Wien. So wurde das WIFI Wien auf dem Grund des ehemaligen Rotschildspitals am Währinger Gürtel erbaut. Seine bekannteste Tätigkeit war als Präsident der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft vom 14. Februar 1964 bis Dezember 1990, als er altersbedingt nicht mehr kandidierte. Er übernahm das Amt von dem kurz vorher verstorbenen Julius Raab. Unter ihm wurde das Netz der Auslandsvertretungen der österreichischen Wirtschaft weltweit aufgebaut.
    Außerdem war er von 1966 bis 1980 Obmann des Österreichischen Wirtschaftsbundes und Abgeordneter zum Nationalrat. Ein Hauptanliegen war ihm immer ein Funktionieren der Sozialpartnerschaft, die er zeitgleich mit dem damaligen Gewerkschaftsbundpräsidenten Anton Benya als Gegenüber lebte, was ihm große Anerkennung einbrachte. Kritisch wurde sein Verhalten in der Auseinandersetzung um den Bau des Kraftwerks Hainburg betrachtet, für dessen Errichtung er sich wie Benya einsetzte. Der in der ÖVP einflussreiche Sallinger gilt auch als Königsmacher von zuerst Erhard Busek und später von Wolfgang Schüssel. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 04.11.2018 ORF III
  • Theodor Körner – Der rote General. Theodor Körner nimmt als erster, direkt vom Volk gewählter Bundespräsident einen ganz besonderen Platz in der österreichischen Zeitgeschichte ein. Der ehemalige General war eine imposante Erscheinung: Zeitzeugen beschreiben ihn als charismatischen Mann mit natürlicher Autorität, gepaart mit tiefer Menschlichkeit, die ihm Zeit seines Lebens immer ein Ohr für den „kleinen Mann“ offen hielt. Dabei wurde Körner die Hingabe zur Demokratie nicht in die Wiege gelegt. Der Sohn eines Berufssoldaten wuchs in einer k. u. k. Militärfamilie auf und erlebte als Oberbefehlshaber der Isonzo-Front im Ersten Weltkrieg selbst den sinnlosen Tod von mehr als einer Million Soldaten.
    Körner wandte sich daraufhin der Sozialdemokratie zu, 1924 trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Theodor Körner 1945 Bürgermeister eines zerbombten und zerstörten Wiens, das dank seines Organisationstalents und der intensiven Aufbauarbeit wieder aus den Ruinen auferstand. 1951 kandidierte er als 77-jähriger für das höchste Amt im Staat. 1957 starb er als einer der populärsten Politiker Österreichs. „Theodor Körner – Der rote General“ beleuchtet das Wirken des historischen Präsidenten, eines im Soldatengeist erzogenen Humanisten und Politikers. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 16.05.2020 ORF III
  • Thomas Klestil vertrat zeit seines Lebens die Republik Österreich. Bereits im Jahr 1957 begann seine diplomatische Karriere, die ihn u. a. nach Paris, Washington und Los Angeles führte. 1987 kam Klestil zurück nach Wien und wurde als Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten ranghöchster Beamter des Außenministeriums. 1992 nominierte ihn die ÖVP als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl: im zweiten Wahlgang wurde Klestil mit 56,9 Prozent der Stimmen als Nachfolger von Kurt Waldheim in das Amt gewählt.
    In seiner ersten Amtsperiode legte Thomas Klestil einen besonderen Schwerpunkt auf Auslandsreisen. So besuchte er alle EU-Mitgliedsstaaten und war wesentlich an den Vorbereitungen des EU-Beitritts Österreichs beteiligt. In hunderten Reden nahm Klestil als überparteiliches und unparteiisches Staatsoberhaupt zu innenpolitischen Fragen Stellung und bemühte sich intensiv um Bürgernähe. Ein besonderes Anliegen war ihm der Kontakt zu Menschen mit Behinderung, die Unterstützung von Minderheiten und Volksgruppen sowie das Engagement für den Umweltschutz.
    Bei seiner Wiederwahl 1998 erhielt Klestil 63,4 Prozent der Stimmen und wurde für weitere sechs Jahre angelobt. Einschneidendes Ereignis in seiner zweiten Amtszeit war die Regierungsbildung nach den Nationalratswahlen 1999, bei der sich der Bundespräsident politisch positionierte. Seine damaligen Handlungen wirken noch heute nach und prägen das Amt und seine Nachfolger. Im Juli 2004 starb Thomas Klestil nur wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 08.10.2022 ORF III
  • Der Schwechater Viktor Klima begann seine Karriere bei der OMV. Politisch schaffte er es mehrmals als Nationalratsabgeordneter für die SPÖ tätig zu sein, bis ihn Franz Vranitzky 1992 als Minister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr in die Regierung holte. Ab 1996 war er Finanzminister und folgte im Jahr darauf auf Franz Vranitzky als SPÖ-Parteivorsitzender und Bundeskanzler. Die äußerst schwierigen Koalitionsverhandlungen nach den Nationalratswahlen 1999, aus denen die SPÖ als stimmenstärkste Partei hervorging, waren nicht erfolgreich.
    Nachdem ÖVP und FPÖ als Regierungsparteien feststanden, trat Klima von allen Ämtern zurück und wechselte in die Privatwirtschaft. Er führte seine Karriere in Südamerika fort und arbeitete elf Jahre lang in Argentinien für VW und wurde dort Volkswagen-Chef für Südamerika. Nebenbei beschäftigte ihn die Politik weiter und er wurde zum Berater des argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner. Er lebt bis heute als Großgrundbesitzer und Rinderzüchter mit seiner Familie in Argentinien. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 08.04.2018 ORF III
  • Werner Faymann ist der jüngste ehemalige Bundeskanzler und war acht Jahre lang, bis zu seinem Rücktritt nach heftiger interner Kritik beim Aufmarsch der SPÖ am 1. Mai 2016, das Gesicht der Regierung. Davor konnte er Erfahrungen in puncto Regierungsverantwortung als Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie im Kabinett Gusenbauer sammeln. Der gebürtige Wiener und Mitglied der Generation der Babyboomer war schon als Schüler überzeugter Sozialdemokrat und wurde zum Wiener Landesvorsitzenden der Sozialistischen Jugend. Neun Jahre lang konnte er in der Wiener Landes- und Gemeindepolitik mitarbeiten und als Wohnbaustadtrat die Stadt mitgestalten. Von seiner Zeit als Kanzler sind die Abschaffung der Studiengebühren, die Erhöhung des Pflegegeldes, die Bewältigung der Finanzkrise in seiner Amtsperiode, und die gescheiterte Volksbefragung zur Abschaffung der Wehrpflicht in Erinnerung. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 14.04.2018 ORF III
  • Österreich wird 100 Jahre alt! Zum Republiksjubiläum setzt ORF III die Erfolgsserie „Baumeister der Republik“ fort. Diesmal begeben wir uns zurück zur Geburtsstunde unseres Landes und werfen einen Blick auf die prägenden Politiker und Politikerinnen der Ersten Republik. Wilhelm Miklas wurde 1928 als christlich-sozialer Politiker von Parlament zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt und blieb das bis zum Untergang Österreichs 1938. Er war ein Kompromisskandidat, der auch bei den Sozialdemokraten ein gewisses Ansehen erlangte. In der Zeit des Ständestaates von 1934 bis 1938 setze er als strenggläubiger Katholik dem klerikalen, autoritären Ständestaat keinen Widerstand entgegen. Doch im März 1938, kurz vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich, war er der einzige österreichische Amtsträger, der gegenüber Hitler politischen Widerstand leistete. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 03.11.2018 ORF III
  • Wolfgang Schüssel prägte die Jahrzehnte um die Jahrtausendwende. Der ÖVP-Politiker war seit dem Ende des Eisernen Vorhangs und bis zur Weltwirtschaftskrise eine treibende Kraft in den verschiedenen österreichischen Regierungen. Ab 1989 kam er unter Franz Vranitzky als Wirtschaftsminister in die Regierung, wurde ab 1995 Außenminister und Vizekanzler und war schließlich von 2000 bis 2007 selbst Kanzler, obwohl seine Partei nur drittstärkste Kraft bei den Nationalratswahlen wurde. In seinen 12 Jahren als Bundesparteiobmann der ÖVP konnte er die besten Wahlergebnisse seit den 1960er Jahren einfahren.
    Jedoch nicht ohne heftige Kritik von der österreichischen Bevölkerung und internationale Sanktionen aufgrund der Koalition mit der FPÖ. Die Zeit „Blau/​Schwarz“ ist im Nachhinein geprägt von zahlreichen Unregelmäßigkeiten, die bis heute die Politik beschäftigen. BUWOG-Affäre, Telekom-Affäre und Eurofighter-Affäre sind nur einige Begriffe, die man mit dem studierten Juristen Schüssel in Verbindung bringt. Nach den verlorenen Wahlen 2007 zog sich Schüssel von der Regierungsbank in das Parlament zurück, wo er bis 2011 mitwirkte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 08.04.2018 ORF III
  • Im Februar vor 100 Jahren fanden in Österreich die ersten freien und gleichen Wahlen statt. Aus diesem Anlass zeigt ORF III ausgewählte Teile der Erfolgsserie „BaumeisterInnen der Republik“. Diese Ausgabe wirft einen Blick zurück auf eine der wichtigsten PolitikerInnen der Ersten Republik. Ein Leben in Freiheit, Gleichheit und Selbstbestimmung – diese Vision von einer „Neuen Zukunft“ hat die 1869 geborene, sozialdemokratische Pionierin Adelheid Popp angetrieben. Ihre Kindheit war von Armut, Hunger und Heimarbeit geprägt. Ab ihrem 13 Lebensjahr arbeitete sie in der Fabrik. Die Organisation der Arbeiterinnenbewegung hat sie als deren Leitfigur mitaufgebaut. So war sie die erste Parteiangestellte, die erste Herausgeberin der Arbeiterinnenzeitung, eine der ersten Gemeinderätinnen im roten Wien und eine der ersten weiblichen Nationalratsabgeordneten 1918. Und das alles mit nur 3-jähriger Schulbildung! „Adelheid Popp hat kämpfen müssen – innerhalb der Sozialdemokratie und auch in der Öffentlichkeit, in der kein politischer Raum für Frauen vorgesehen war“, sagt die Genderforscherin Gabriela Hauch.
    In diesem Dokumentarfilm kommen HistorikerInnen und ehemalige Nationalratsabgeordnete zu Wort. Aber auch Adelheid Popp selbst: Filmschauspielerin Maria Hofstätter (österreichischer Filmpreis /​ großer Diagonale Schauspielpreis u.a.m) liest Zitate aus Reden, Tagebucheintragungen und Briefen. Diese Szenen sind in selten gezeigte historische Filmaufnahmen eingebettet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 09.02.2019 ORF III
  • Sie war die erste Frau, die in Österreich das höchste Amt im Parlament bekleidete. Barbara Prammer war von 2006 bis zu ihrem frühen Tod im August 2014 Österreichische Nationalratspräsidentin und wurde in dieser Zeit zu einer moralischen Instanz des Landes. Zeitlebens kämpfte sie für die Rechte der Frauen und gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt. Sie setzte sich auch besonders für ein stärkeres Demokratie-Bewusstsein in Österreich ein. Die Dokumentation von Peter Grundei zeichnet das berufliche und private Leben Barbara Prammers nach. Beginnend bei ihren politischen Anfängen in der oberösterreichischen Landespartei der SPÖ, über ihre Zeit als Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz im Kabinett von Bundeskanzler Viktor Klima bis zu ihrer letzten Funktion als Nationalratspräsidentin. Barbara Prammer verstarb im 61. Lebensjahr an den Folgen ihrer Krebserkrankung. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 01.04.2017 ORF III
  • Erste Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes, und erste Regierungschefin in der Geschichte Österreichs: Brigitte Bierlein war auf mehreren Ebenen eine Pionierin in der österreichischen Politiklandschaft. In der Zeit nach dem „Ibiza-Skandal“ im Jahr 2019 wurde sie von Bundespräsident Van der Bellen dazu beauftragt die Chefin des Expertenkabinetts zu sein. Unter ihrer Leitung führte die, aus Expertinnen und Experten zusammengestellte, Regierung Österreich durch die politisch wirre Zeit bis hin zu den Neuwahlen. Obwohl die Expertenregierung unter Bierleins Leitung nur kurz im Amt war, erfreute sie sich großer Beliebtheit bei der Bevölkerung. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 28.09.2024 ORF III

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