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Die letzten Zeitzeugen – Interviews mit Holocaust-Überlebenden
Original-TV-Premiere Sa. 08.05.2021 ORF III Die letzten Zeitzeugen – Rudolf Gelbhard
Die ORFIII Zeitgeschichte-Redaktion hat mit Zeitzeugen und Überlebenden der Shoah zahlreiche Interviews geführt. Einer von ihnen war Rudolf Gelbard aus Wien Döbling, der das Konzentrationslager Theresienstadt überlebte. Er war überzeugter Antifaschist und hat als Zeitzeuge vielfach seine Erlebnisse und Erinnerungen an die nächsten Generationen weitergegeben. Er ist 2018 verstorben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mo. 27.01.2025 ORF III Die letzten Zeitzeugen: Schoschana Rabinovici, Marko Feingold und Rudolf Sarkö
Original-TV-Premiere So. 08.05.2022 ORF III Die letzten Zeuginnen
Krematorium.Bild: ORF IIIDie Dokumentation „Die letzten Zeuginnen – Vom Überleben in Auschwitz“ lässt Frauen zu Wort kommen, die durch die Hölle von Auschwitz gegangen sind und sie überlebt haben. Auf eindrucksvolle Weise wird vom Leben im Konzentrationslager berichtet, vom täglichen Überlebenskampf, den so viele auch verloren. So erzählen die beiden Schwestern Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch von ihrer Zeit im Konzentrationslager. Als junge Mädchen waren sie zunächst in die Hölle von Auschwitz deportiert worden und mussten danach ins Lager Bergen-Belsen. Anita war damals 17, ihre Schwester Renate 19 Jahre alt. Anita entging nur knapp der Gaskammer, weil sie als Cellistin im „Mädchen-Orchester“ dringend gebraucht wurde. Auch Eva Schloss, die Stiefschwester von Anne Frank, erzählt über ihre Zeit in Auschwitz und wie es ihr gelang, das Grauen des KZs zu überleben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 01.02.2020 ORF III Die letzte Zeitzeugin – In Memoriam Schoschana Rabinovici
Die Erinnerungen einer außergewöhnlichen Frau. Keine elf Jahre war sie alt, als sie ins KZ Kaiserwald in Riga deportiert wurde. „Schau gut hin, vergiss das nicht“, das haben ihr die anderen Frauen immer wieder gesagt, erinnerte sie sich später. Und sie versuchte tatsächlich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen dieses Vergessen anzukämpfen, wenn es auch 40 Jahre dauern sollte bis sie ihre Lebensgeschichte in dem Buch „Dank meiner Mutter“ aufschrieb. Schoschana Rabinovici erzählt in einem berührenden ORF-III-Interview von ihrer Familie, dem Leben im polnischen Wilna (heute Vilnius) der Deportation ins Getto und schließlich ins Konzentrationslager Kaiserwald in Riga. Das Erlebte brennt sich in das Gedächtnis der Jugendlichen ein. Am 2. August ist Schoschana Rabinovici, geborene Suzanne-Lucienne Weksler, im Alter von 86 Jahren gestorben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 11.08.2019 ORF III Die Leute von St. Peter
Frühjahr 1938: auf Befehl Hitlers muss St. Peter, ein Dorf am Stadtrand von Linz, dem Erdboden gleich gemacht werden, um den Reichswerken Hermann Göring Platz zu machen. Die Bewohner, 4500 Arbeiter, Landwirte und Marktfahrer, müssen ohne Verzug abgesiedelt werden. Für die Dokumentation „Die Leute von St. Peter“ hat Regisseur Stefan Kurowski die noch lebenden Bewohner St. Peters interviewt und lässt sie ihre Erlebnisse in jenen dunklen Jahren erzählen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 08.05.2020 ORF III Libanon: Inside the Hezbollah
Die radikal-islamische Organisation Hisbollah entsteht 1982 aus dem Zusammenschluss verschiedener schiitischer Gruppen während der israelischen Invasion des Libanons. Seit ihrer Gründung steht der bewaffnete Kampf gegen Israel im Zentrum ihres Handelns. In der Dokumentation sprechen Kämpfer und Anhänger ausnahmsweise über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Hisbollah. Vor 40 Jahren, im Juni 1982, bildete sich eine kleine paramilitärische Gruppierung im Widerstand gegen den israelischen Einmarsch im Libanon. Die Miliz wurde von der Islamischen Republik Iran unter Ajatollah Chomeini unterstützt und ausgebildet; 1985 formierte sie sich offiziell unter dem Namen Hisbollah, „Partei Gottes“.
40 Jahre später hat sich aus der kleinen Gruppierung eine der größten militärischen und politischen Kräfte im Nahen Osten entwickelt. Während des libanesischen Bürgerkrieges (1975–1990) konzentrierte die Hisbollah ihre militärischen Aktivitäten auf den Kampf gegen Israel, das den Südlibanon besetzt hielt und 1982 auch Beirut okkupiert hatte. Die Hisbollah richtete dabei auch Selbstmordattentate gegen israelische Truppen. Neben solchen Anschlägen griff die Hisbollah auf Entführungen israelischer Soldaten zurück und setzte konventionelle Waffen ein.
Legitime und populäre Widerstandsbewegung für die einen, terroristische Organisation für die anderen – die Hisbollah wird genauso verehrt wie gefürchtet. Doch heute steckt der Libanon in einer politischen und wirtschaftlichen Krise, und ein Teil der Bevölkerung wirft der Regierung Korruption und Scheitern vor. Auch die Hisbollah entkommt der Kritik nicht. Sie wird offen infrage gestellt und muss sich entscheiden, ob sie in der Region weiterhin als „langer Arm“ des Irans fungieren oder sich von dessen Vormundschaft befreien und ganz den Interessen des Libanons widmen will. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 14.06.2025 ORF III Live is life – Die Geschichte der steirischen Popmusik
In der ORF-III-Neuproduktion von Regisseur Günther Schilhan geht es um den erstaunlichen Aufstieg der steirischen Popmusik. Ende der 1960er bildet sich durch die „Lärmrevolution“ neben ersten wienerischen Liedern, auch immer mehr eine Pop- und Rockszene in der Steiermark heraus. Opus, E.AV. und S.T.S. sind nur drei von vielen bekannten Bands aus der Steiermark, die bis heute den Großteil der Austropopszene dominieren. Das oststeirische Poppendorf wird 1971 zum österreichischen „Mini-Woodstock“, bei dem bereits 20 steirische Bands und spätere Größen wie Thomas Spitzer, Gründungsmitglied der E.A.V und Gert Steinbäcker, ab 1980 Mitglied bei S.T.S., auftreten. Durch dieses erste Open Air-Festival inspiriert, wächst die steirische Popszene heran: zahlreiche Tonstudios entstehen und Tonträger werden produziert.
1984 wird schließlich zum „Superjahr“ in der Geschichte des steirischen Pop. S.T.S. veröffentlicht das Album „Überdosis G’fühl“, auf dem der Hit „Fürstenfeld“ zu hören ist, der noch heute in allen Bierzelten dieser Welt zum Pflichtprogramm gehört. Im gleichen Jahr bringt Opus den Dauerbrenner „Live is Life“ heraus, der auch in den USA die Chartlisten stürmen wird. Und die E.A.V. kann mit ihrem ironischen Lied „Go, Karli, Go“ erstmals große Erfolge erzielen. Auch Frauen wie Stefanie Werger etablieren sich in den 1980er Jahren und die steirische Popmusik wird zur Keimzelle des Austropops. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 29.12.2019 ORF III Die Luftschlacht um England
Sommer 1940: die Blitzkriege der Nazis werfen Gegner nach Gegner nieder. Auch Frankreich ist binnen kürzester Zeit besiegt. Hitlers Blick wendet sich nun gegen Norden, wo auch die Kapitulation des Britischen Empires nur mehr eine Frage der Zeit scheint. Görings Luftwaffe soll die britischen Inseln mit massiven Bomberangriffen invasionsreif schießen. Doch die britische RAF wehrt sich mit ihren wendigen Maschinen und mutigen Piloten – die Luftschlaft um England beginnt, ein gewaltiges Kräftemessen von Mensch und Technologie. Die Dokumentation folgt den Ereignissen im blutigen Kampf der britischen Verteidiger gegen die deutschen Angreifer. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 15.02.2020 ORF III Luis Trenker – Ein Mann und seine Legende
Die Bandbreite an Fleischqualität ist mit der kritischen Öffentlichkeit mitgewachsen. Vom vorverpackten Faschierten im Zellophan bis zum Bio-Beiried mit Herkunftszertifikat reicht das Spektrum. Wie bei allen Lebensmitteln hat auch hier die Bio-Welle voll durchgeschlagen. Der ORF III Österreich-Check hat sich das Fleischangebot in Österreich kritisch angesehen und fragt, was die Konsumentin und der Konsument bei uns wirklich für das Geld bekommen. Welche Garantien gibt den Verbraucherinnen und Verbrauchern das Siegel „Bio“? Und wie sehr nagen die Bedenken wegen Gesundheit und Umweltschutz am österreichischen Fleisch-Konsum? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 21.09.2019 ORF III Die Macht der Bilder – Folge 1
In seinen Anfängen ab 1955 war das Fernsehen etwas Magisches, Neues und Unverbrauchtes. Seine Popularität stieg enorm schnell, dafür sorgten die ersten TV-Stars wie etwa Heinz Conrads. Immer neue Sendungen und Programme werden zu Spiegelbildern gesellschaftlicher Entwicklungen, zu Indikatoren für die Veränderung von Wertesystemen aber auch der politischen Kommunikation, die sich ins TV verlagert. Im ersten Teil der Doku wird der Weg des Fernsehens vom Minderheitenprogramm zum Massenmedium nachgezeichnet, die Geschichte eines immer facettenreicheren und stetig erweiterten Blickes auf Menschen, Welt, Kulturen, Alltag und Gesellschaft. Der erste Teil behandelt die Jahre von 1955 bis 1986. (Text: ORF)Die Macht der Bilder – Folge 2
Die zweiten dreißig Jahre der Fernsehgeschichte sind gekennzeichnet von der zunehmenden Erosion und schließlich vom Fall des ORF Monopols. Das Einstrahlen deutscher Sender reduziert sich nicht mehr auf die Grenzgebiete. Kabel- und Satellitenangebote sind Vorboten globalisierter Programmlawinen. ORF-Chef Gerhard Zeiler reagiert darauf. Unter seiner Führung wird ab 1995 die größte Programmreform seit dem Jahr 1967 unter Gerd Bacher eingeleitet. Betrachteten die Zeitungen Mitte der 1950er Jahre das Fernsehen als mögliche Existenzbedrohung bezüglich des schnelleren Transportes von Nachrichten, ist heute das Internet zur großen Konkurrenz des Fernsehens geworden. Wie sieht die Zukunft des Mediums aus, wird es im Internet aufgehen? (Text: ORF)Macht der Bilder – Lüge und Propaganda im Ersten Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg – das „Urtrauma des Zwanzigsten Jahrhunderts“ – war der erste Film- und Medienkrieg der Geschichte. Ob an Isonzo, Weichsel oder Somme: Im Völkergemetzel des „Großen Kriegs“ kam dem neuen Medium des Films – auch in den Augen der Militärs – eine überragende propagandistische Bedeutung zu.“Ein guter Film wird heute von zehn bis zwölf Millionen Menschen gesehen“, konstatierte der k. und k.-Propagandachef Wilhelm Eisner-Buba im Lauf des Krieges: „Kein anderes Propagandamittel setzt den Staat so sehr in die Lage, auf die breiten Massen einzuwirken, wie der Film.“ Und so setzten sämtliche am Krieg beteiligten Mächte von Anfang an auf die Manipulations- und Suggestionskraft der bewegten Bilder.
Im neuen Medium der „Wochenschau sollte einerseits die „Heimatfront“ mobilisiert werden, zum anderen versuchte die staatlich gelenkte Propaganda auch die Soldaten an den Fronten zu erreichen: Mit enormem Aufwand wurden „Feldkinos“ zum Teil an die vordersten Kampflinien transferiert.Dabei hatten alle Filmberichterstatter, egal auf welcher Seite sie im Einsatz waren, mit denselben Problemen zu kämpfen: Die Kameras waren sperrig und unbeweglich, das Filmmaterial wenig lichtempfindlich, die Produktion authentischer Kampfbilder erwies sich als schwierig.
Und so wurden „Kampfaufnahmen“ in der Regel im Zuge von Manövern gedreht oder mit uniformierten Statisten reinszeniert. Heute geht man davon aus, dass maximal 20 Prozent des Filmmaterials aus dem Ersten Weltkrieg tatsächliche Kriegshandlungen zeigt. Der Rest ist – gefälscht.Ein Medium, das die Gräuel des Krieges authentischer zu dokumentieren vermochte als der Film, war die Fotografie.
Die erschütternden Aufnahmen, die Fotografen an den Fronten machten, zeigen all das, was in den zeitgenössischen Filmen nicht zu sehen ist: die Bestialitäten des Stellungskriegs und das Elend in den Unterständen, die Entbehrungen des Gebirgskampfs und das allgegenwärtige Leid in den Lazaretten, brennende Dörfer, an Laternenpfählen hängende „Vaterlandsverräter“ und zerfetzte und zerstückelte Leichname auf den Schlachtfeldern Flanderns, Galiziens und Nordfrankreichs.Die Dokumentation „Krieg der Bilder“ zeigt neues, im deutschsprachigen Raum größtenteils noch nicht veröffentlichtes Filmmaterial aus dem „Filmarchiv Austria“ sowie aus deutschen, dänischen, italienischen, norwegischen, russischen, serbischen und ungarischen Archiven.
Außerdem präsentiert der Film beeindruckendes Fotomaterial aus dem Ersten Weltkrieg, das die Zeiten bisher unbeachtet in den Magazinen des „Österreichischen Staatsarchivs“ überdauert hat.Zudem kommen renommierte Historiker wie Christopher Clark, Manfried Rauchensteiner, Wolfgang Maderthaner, Anton Holzer, Hannes Leidinger, Karin Moser, Thomas Ballhausen, Wolfram Dornik und Julia Walleczek zu Wort.Eine Dokumentation von Günter Kaindlstorfer, AUT 2013 (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 10.11.2018 ORF III Machtkampf ums gelobte Land – Israel, Palästina und die Rolle der Siegermächte (Israël, merci Moscou)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 suchten die Siegermächte einen Ort für hunderttausende Überlebende des Holocausts in Europa. Viele von ihnen waren in diversen Lagern zusammengepfercht und blickten einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie suchten nach einem Land, das sie aufnehmen konnte. Die Möglichkeit der Gründung eines jüdischen Staates in Palästina rückte wieder in den Vordergrund. David Ben-Gurion, der Anführer der zionistischen Bewegung, ergriff die Gelegenheit. Vor der Weltöffentlichkeit forderte er, die Überlebenden in das „Gelobte Land“ auswandern zu lassen.
Die Briten, die damals das palästinensische Gebiet verwalteten, waren dagegen um ihre Interessen in der Region zu wahren und die Beziehungen mit den arabischen Ländern nicht zu gefährden. Diese Haltung stand im Gegensatz zu der ihrer US-amerikanischen Partner, die die europäischen Flüchtlingslager fast allein verwalteten. Die Spannungen zwischen den beiden Verbündeten nahmen zu – Moskau witterte eine Chance zur Intervention. Machthaber Stalin beschloss trotz seiner antisemitischen Politik in der Sowjetunion, Ben-Gurions Plan des jüdischen Staats zu unterstützen.
Er setzte auf die zionistische Bewegung, um die Briten aus ihrer Hochburg im Nahen Osten zu vertreiben. Gemeinsam mit den europäischen „Bruderländern“ stimmte er entschieden für eine Aufteilung Palästinas in zwei unabhängige Staaten: einen jüdischen und einen arabischen. Doch kaum war der junge jüdische Staat geboren, entbrannte ein Krieg um das Territorium. Ein kriegerischer Konflikt nahm seinen Lauf, der bis heute nicht gelöst werden konnte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 18.11.2023 ORF III Madame Courage – Eine Agentin gegen Hitler
Spielszene: 1938, Feldkirch. Am Grenzposten zur Schweiz wird Madeleine ‚Mad‘ Richou durchsucht und verhört.Bild: ORF IIIDas ist die Geschichte einer jungen Französin, Madeleine Richou, die während des Zweiten Weltkriegs in den Widerstand gegen die Nazi-Besetzung Frankreichs ging. Als „Source Mad“ – „Quelle Mad“ – wurde sie zu einer der wichtigsten Geheimdienst-Mitarbeiterinnen Frankreichs. Zusammen mit dem österreichischen Geheimdienst Offizier Erwin Lahousen, der zum Kreis des späteren Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf Stauffenberg gehörte, enthüllte sie wichtige militärische Geheimnisse der deutschen Wehrmacht. Die unbekannte Geschichte von Madeleine Richou ist eine Geschichte von Widerstand und heimlicher Liebe. (Text: ORF)Männer in Rot – Der Papst und seine Kardinäle
Wenn es gilt, nach altem Ritual einen neuen Papst zu wählen, finden die Männer in Rot weltweit Beachtung. Aber die Kardinäle sind nicht nur Wahlmänner. Sie sind als „Senat der Kirche“ auch Vertraute und Berater des Papstes, gelten als Vertreter der Weltkirche in Rom. Die Dokumentation von Christian Rathner stellt einzelne Persönlichkeiten in Kardinalsrot vor. Sie beleuchtet die Herausforderungen der Kirche in unterschiedlichen Weltteilen und versucht abzuschätzen, welche Kardinäle eine Chance haben könnten, der nächste Papst zu werden. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 09.05.2025 ORF III Maginot gegen Siegfried – Verteidigungslinien des Zweiten Weltkriegs
In den 1930er Jahren verbarrikadierte sich Europa hinter einer Befestigungslinie die ihresgleichen suchte selbst. Zwei Überbauten versetzten die Welt in Erstaunen: die französische Maginot- und die deutsche Siegfriedlinie. Kilometerlange Verteidigungssysteme aus Bunkern, Stollen, sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Was brachte Europa dazu sich nur 10 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wieder auf einen Krieg vorzubereiten? Und weshalb setzten beide Länder in einer Zeit in der Flugzeuge und Panzer eine immer wichtigere Rolle in der Kriegsmaschinerie spielten wieder auf befestigte Stellungen? Die beiden Befestigungslinien waren ein Resultat aus zwei diametral entgegengesetzten taktischen, ideologischen und militärischen Herangehensweisen.
Der Bau des Westwalls wie die Siegfriedlinie von den Nationalsozialisten genannt wurde, wurde von der deutschen Propaganda deutlich über die Notwendigkeit hinaus als unbezwingbares Bollwerk dargestellt, und zwar sowohl im Inland als auch im Ausland. Zu Beginn des Krieges verblieben die gegnerischen Truppen hinter ihren eigenen Grenzbefestigungen, der Westwall stellte für sie nicht nur eine reale, sondern auch eine psychologische Grenze dar.
Die Maginotlinie wurde gebaut um vor einem erneuten Angriff der deutschen Truppen gewappnet zu sein – der Erste Weltkrieg mit seiner Zerstörung steckte den Franzosen noch in den Gliedern. Technisch waren die beiden Verteidigungslinien das Modernste was ihre Zeit zu bieten hatte. 1940 hielt die Welt dann den Atem an als der Krieg die beiden Stellungen erreichte und sich erwies wie die jahrelangen baulichen Bemühungen dem anstürmenden Feind entgegenhalten würden. Mit Archivmaterial und Experteninterviews geht die Dokumentation einem der vergessenen Kapitel des Zweiten Weltkriegs nach. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 24.05.2019 ORF III Mahatma Gandhi – Mensch & Mythos
Runde Brille, weißes Lendentuch, Wanderstab, ein fast zerbrechlich wirkender, Körper – seine Silhouette gehört zu den Ikonen, der kleine Mann zu der größten Legenden des 20. Jahrhunderts. Bis heute begeht sein Land seinen Geburtstag (2.10.1869) und seinem Todestag (30.1.1948) als Nationalfeiertag. Weltweit bewahren die Menschen das Andenken an Mahatma – die Große Seele – Gandhi als politischen und spirituellen Führer. Bereits zu Lebzeiten wurde er zu seinem eigenen Mythos. Zunächst als Anwalt in Südafrika, der gegen die Diskriminierung der dortigen indischen Minderheit focht, später in Indien, als er gegen die Fremdherrschaft des Britischen Empire und für die Selbstbestimmung seiner Landsleute kämpfte und schließlich in seinem Ashram und auf Reisen auch nach Europa – mehr und mehr wurde er selbst die Botschaft und seine Ideen zum Vorbild vieler Befreiungsbewegungen von Martin Luther King in Amerika bis hin zu Mandela.
Wer war er? Mit welchen Ideen und auch Strategien der öffentlichen Kommunikation erzielte er diese große Wirkung? Was nahm er auf sich und wie erreichte er die Massen? Denn obgleich er eine andere, friedvollere Unabhängigkeit Indiens gewollt hatte, als die, die 1947 nur durch Abtrennung des muslimischen Pakistans mit Gewalt erreicht wurde, ist er dennoch der Vater dieser großen Befreiung.
Mit Archiven und vielen Interviews zu Person und Mythos erzählt der Film das spannende Leben und Wirken Mohandas Karamchand Gandhis. Und spart auch sein Suchen, Fragen und die Misserfolge des Apostels der Gewaltlosigkeit nicht aus, der im Januar 1948 von einem extremistischen Hindus erschossen wurde. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 20.08.2022 ORF III Der Mann, der Cary Grant wurde
Unter Verwendung einer unpublizierten Autobiografie, wenig bekannter Home Movies und legendärer Filmausschnitte erzählt Regisseur Mark Kidel wie aus dem bitterarmen Jungen Archibald Leach aus Südengland der gefeierte Hollywoodstar Cary Grant wurde. BECOMING CARY GRANT porträtiert eine grüblerische und unsichere Persönlichkeit hinter der makellosen Leinwand-Erscheinung, die ihr Wirken selbstkritisch beurteilt: „You spend your time to become a big Hollywood Actor – and then what?“ (Text: ORF)Der Mann, der die Welt rettete – Das Geheimnis der Kuba-Krise
Die wahre Geschichte der Kuba-Krise. Ende 1962 hielt die Welt den Atem an: In der Kuba-Krise standen sich amerikanische und russische Atomraketen gegenüber. Die Mächtigen auf beiden Seiten hatten die Finger am Abzug. Doch wer verhinderte damals den Ausbruch des Dritten Weltkrieges? Die Doku zeigt, dass ein einzelner Mann den entscheidenden Schritt wagte: der russische Marineoffizier Wassili Archipow. Seine Weigerung, einen nuklearen Torpedo abzufeuern, rettete die Welt. Zu sehen ist u.a. das erste TV-Interview mit Archipows Witwe. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 11.03.2017 ORF III Mao und die große Hungersnot
Mao Zedong leitet 1958 Chinas „Großen Sprung nach vorn“ ein, sein Vorhaben aber scheitert: Eine schreckliche Hungersnot kostet mindestens 35 Millionen Menschen das Leben. Es gab in diesen Jahren in China zwar schwere Überschwemmungen und Dürren, der entscheidende Grund der Hungersnot war jedoch eine wirtschaftliche Fehlsteuerung. durch die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, die Zusatzbelastung der Bauern durch Arbeiten in Fabriken und einer Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte sanken die landwirtschaftlichen Erträge rapide.
Gleichzeitig wurden die vom Staat als Steuer und für den Export erwarteten Getreideabgaben stark herauf- und mit Zwangsmaßnahmen durchgesetzt. Es folgte die größte Hungerkatastrophe in der Geschichte der Menschheit. Basierend auf bisher unveröffentlichten Aussagen von Überlebenden, seltenem Archivmaterial und Interviews mit führenden Historikern gibt die Dokumentation einen Einblick in das China zwischen 1958 und 1962: Wie kam es zu der großen Hungersnot? (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 12.01.2019 ORF III Mao – der rote Kaiser
Mao Zedong polarisiert bis heute. Im Westen wird er als skrupelloser Tyrann verdammt, in China als Gründer der kommunistischen Volksrepublik noch immer verehrt – trotz des Terrors in der Kulturrevolution und der Millionen Hungertoten davor. Die Dokumentation zeigt den Weg Mao Zedongs, vom Führer der kommunistischen Revolutionsarmee zum Gründer der Volksrepublik China bis hin zum alternden Diktator. Seltene Archivaufnahmen, die aufwändig koloriert wurden, und Zitate von Zeitzeugen und Mitstreitern zeichnen das facettenreiche Porträt eines Mannes, der die Grundlagen für Chinas Großmacht legte und zugleich sein Volk jahrzehntelang in Angst und Schrecken versetzte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 04.11.2017 ORF III Mao – Staatsgründer und Diktator
Mit der Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 sollten die Weichen für Mao Tse-tungs Vision eines modernen, sozialistischen Staates gestellt werden. Nach jahrzehntelangen Bürgerkriegen wollte der Führer der Kommunistischen Partei eine Transformation Chinas um jeden Preis herbeiführen – mit dem „großen Sprung nach vorn“ sollte der Rückstand zu westlichen Industrieländern aufgeholt werden, doch diese utopische Idee gelang nicht. Stattdessen kostete die drauffolgende Hungersnot Millionen Menschen das Leben. Weitere zig Millionen Opfer forderte die grausame Terrorherrschaft Mao Tse-tungs: Arbeitslager, Zwangsarbeit und politische „Säuberungen“ waren seine Machtinstrumente. Diese Dokumentation blickt hinter die Fassade eines vermeintlich erfolgreichen Herrschers, dessen Rolle als Begründer des modernen Chinas mehr als fraglich ist. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 29.08.2020 ORF III Marcel Prawy – Ein großes Leben neu erzählt
Er war der „Opernführer der Nation“, aber für viele Menschen war er auch einfach „der Mann mit den Plastiksäcken“. In diesen Plastiksäcken hinterließ Prawy sein legendäres Archiv, das seit seinem Tod aufgearbeitet wird. Die Musikgeschichte muss danach nicht umgeschrieben werden, aber zu Prawys eigener Biografie ergaben sich einige interessante Entdeckungen. Die Dokumentation erzählt Prawys Leben abseits aller Anekdoten und Klischees. Zahlreiche enge Wegbegleiter und gute Bekannte sprechen in Interviews, unter anderem Senta Wengraf, Otto Schenk, Martha Eggerth, Olive Moorefield und Ioan Holender. Erstmals kommen auch einige von Prawys Liebesbeziehungen zu Wort, darunter die deutsche Opernregisseurin Birke Bruck, zu der Prawy ein jahrelanges intensives Verhältnis hatte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 04.04.2021 ORF III Marie Curie – Jenseits des Mythos
Marie Curies Leben und Werk sind ein Mythos: von ihrer Geburt in Warschau bis zu ihrer Überführung ins Pariser Panthéon. Trotz ihres internationalen Ruhms und ihrer exemplarischen Leistungen sind viele Seiten ihrer Persönlichkeit kaum bekannt. Die Nobelpreisträgerin für Chemie wurde 1867 in Warschau als Maria Salomea Sklodowska geboren. Da ihr als Frau die polnischen Universitäten verschlossen blieben, ging sie 1891 nach Paris, um ihre bis dahin überwiegend autodidaktisch betriebenen wissenschaftlichen Forschungen fortzusetzen.
Sie ist die bisher einzige Frau, die zwei Nobelpreise erhielt, die erste Frau, die auf einen Sorbonne-Lehrstuhl berufen wurde, und die einzige Frau, die für ihre eigenen Verdienste im Pariser Panthéon bestattet wurde. Leben und Werk Marie Curies sind vorbildlich, einzigartig und legendär. Aber was für ein Mensch verbirgt sich hinter dem Klischeebild der berühmten und verdienstvollen Forscherin? Filmemacher Michel Vuillermet sucht in seinem Porträt nach den weniger bekannten Seiten Marie Curies, nach ihrer – auch weiblichen – Sensibilität, ihrem Mut, ihren Werten, Kämpfen und Zweifeln.
Denn das Leben hat der Wissenschaftlerin hart zugesetzt: vom Exil bis zum Krieg, vom Verlust geliebter Menschen bis zur Krankheit, von der Fremdenfeindlichkeit, die ihr entgegenschlug, bis zu Intrigen, die gegen sie gesponnen wurden. Ihre polnische Herkunft und ihre Abstammung von einem zum Christentum konvertierten jüdischen Vater wurden ihr vorgeworfen. Doch mit Entschlossenheit und Standhaftigkeit gelang es ihr, sich gegen Hindernisse und rückständige Gesinnungen durchzusetzen.
Indem sie die Wissenschaft entschieden in den Dienst der Menschheit stellte und sich ohne jeden Dünkel über die Konventionen und Grenzen ihrer Zeit hinwegsetzte, verkörpert sie heute mehr denn je ein Ideal von Freiheit, Toleranz und kritischem Denken. Michel Vuillermet stellt Marie Curies Biografie in den Zusammenhang der radikalen gesellschaftlichen Umbrüche, die sich zu ihren Lebzeiten vollzogen. In seinem Portrait kommt sie mit vielen ihrer zahlreichen eigenen Texte zu Wort, darunter vor allem Briefe, Tagebücher und ihre Autobiografie.
Daraus entsteht das lebendige Bild einer komplexen Persönlichkeit, die mit ihren Entscheidungen ringt und sich über ihre Anliegen klarzuwerden sucht. Alte Wochenschauauszüge, Familienfilme, Aufnahmen aus Polen, Paris, Sceaux und der Bretagne, unveröffentlichtes Archivmaterial des Curie-Museums sowie Gespräche mit ihrer Enkelin, mit Wissenschaftlern und Historikern bringen dem Zuschauer diese Wissenschaftlerin im Umfeld ihrer konflikt- und kontrastreichen Zeit nahe. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 07.03.2015 ORF III
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