2018, Folge 217–234
Supermächte: Russlands Rückkehr?
Folge 217 (45 Min.)Moskau strebt unter Wladimir Putin wieder nach Weltgeltung. Der Kreml-Chef hält den Zerfall der UdSSR für „die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“. Aus westlicher Sicht hat Gorbatschow die Welt besser gemacht, aus der Warte Moskaus heute hat er die eigene Weltmacht verspielt. Putin will an zaristische und sowjetische Traditionen des Russischen Imperiums anknüpfen, machtpolitisches Terrain zurückgewinnen. Wo im Ausland Russen leben und nationale Interessen – vor allem im postsowjetischen Raum – berührt sind, habe Russland auch Ansprüche: Diese Haltung fand bei der Annexion der Krim ihre Zuspitzung und verschaffte Putin enorme Popularität im eigenen Land.
Auch Interventionen in den traditionellen Einflusssphären – wie etwa in Syrien – dienen der Wiederbelebung früherer Macht. Medienwirksame „Superwaffen“-Shows sollen militärische Stärke demonstrieren. Welche Bedeutung kommt der imperialen Tradition Russlands zu? Die dritte Folge der Doku-Reihe „Supermächte“ führt auch zu deren Ursprüngen.
Nach dem Untergang von Byzanz (1453) wollte Moskau politisch und religiös – als das „dritte Rom“ – am legendären Vorbild anknüpfen, damit begann auch der Aufstieg des Zarentums. Die offizielle Historiografie der Ära Putin nimmt darauf Bezug, hebt große geschichtliche Momente hervor und exponiert Herrscherfiguren, die Beispiel geben sollen: Peter der Große modernisierte und stärkte das Reich, ebnete im Norden den Weg zu den Meeren. Zarin Katharina ließ die Krim erobern.
Alexander I. besiegte Napoleon und galt als Retter Europas. Russland wurde zum größten Territorialstaat der Erde. Nachdem die Existenz der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg durch den Überfall Hitler-Deutschlands zunächst auf dem Spiel stand, ebnete der Sieg im „Vaterländischen Krieg“ Stalins Reich den Weg zur Supermacht. Auf Augenhöhe mit den USA dirigierte Moskau den von ihm beherrschten Teil der bipolaren Welt. Dieses Bild prägt auch heute noch die Erinnerung und die Vorstellung von imperialer Macht.
Umso schmerzlicher wirkt der Zerfall am Ende des vorigen Jahrhunderts. Machtdemonstrationen wie in Georgien, in der Ukraine, auf der Krim oder in Syrien sollen nun wiedergewonnene Stärke vor Augen führen. Doch verhindern wirtschaftliche und demografische Schwächen sowie Sanktionen des Westens den inneren Aufschwung. Gegenüber den USA und China fällt Russland weiter zurück. Doch sind zentrale Probleme internationaler Sicherheit – ob in Europa oder im Nahen Osten – ohne die Einbeziehung Moskaus kaum lösbar. Letzte Folge „ZDFzeit – Supermächte“. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 31.07.2018 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.07.2018 ZDFmediathek AIDA, TUI & Co. – Der Kreuzfahrt-Check
- Alternativtitel: AIDA oder TUI Cruises? - Der Kreuzfahrt-Check
Folge 218 (45 Min.)Die Deutschen lieben Kreuzfahrten. Aber wie steht es um Preise und Qualität? Wo gibt es ordentliche Kabinen und leckeres Essen? Wer gewinnt den Vergleichstest – AIDA oder TUIs „Mein Schiff“? „ZDFzeit“ geht an Bord und nimmt die Erholungsreisen auf See genauer in Augenschein. In unterhaltsamen Tests treten die beiden Flaggschiffe der Konkurrenten gegeneinander an. Außerdem im Check: die Schattenseiten des Traumschiff-Urlaubs. 2,2 Millionen Deutsche sind im vergangenen Jahr mit einem Hochseedampfer in See gestochen. Laut einer exklusiven ZDF-Umfrage könnten es 2018 schon fast drei Millionen Urlauber sein.
Die Branche hat reagiert, immer mehr der schwimmenden Hotels schippern über die Weltmeere. Die AIDA-Flotte zählt derzeit zwölf Schiffe und TUI Cruises sechs „Mein Schiff“-Kreuzer. Beide Reedereien gehören zu den bedeutendsten auf dem deutschen Markt. Aber halten die Angebote, was die Werbung verspricht? „ZDFzeit“ hat Kreuzfahrt-Urlauber nach ihren Erfahrungen gefragt: Wo drohen die größten Ärgernisse? Sind es tatsächlich Wartezeiten am Buffet oder die erfolglose Suche nach einer Liege auf dem Sonnendeck? Und sind die an Bord gebuchten Landausflüge tatsächlich ihr Geld wert? In unterhaltsamen Tests nimmt „ZDFzeit“ die Flaggschiffe der beiden schärfsten Konkurrenten unter die Lupe.
Zu einem gelungenen Urlaub gehört neben gutem Essen natürlich auch die Unterbringung. Wie viel Platz haben die Passagiere, wie laut ist es auf dem Schiff? Außerdem im Test: Wie gut ist der Service? Wie groß die Auswahl am Buffet? Wie steht es um die Trinkwasser- und Essensqualität? Was früher ein exklusives und teures Vergnügen war, ist heute Massentourismus auf dem Meer.
Wer aber zahlt den Preis? Wie fair behandeln die Reeder ihre Mitarbeiter? Kreuzfahrtschiffe stehen seit Längerem schon in der Kritik von Umweltverbänden. Denn sie pusten Unmengen an Ruß und Ultrafeinstaub in die Luft. Nehmen die Reedereien diese Kritik ernst, welche Strategien haben sie? „ZDFzeit“ liefert kritische Orientierung im Preis- und Angebotsdschungel der Kreuzfahrt-Veranstalter, damit die Traumreise im schwimmenden Hotel gelingen kann. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 14.08.2018 ZDF deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 12.06.2018 angekündigtRoyale Kindheit – Prinzen, Ponys, Paparazzi
Folge 219 (45 Min.)Ein neuer Prinz oder eine Prinzessin wird geboren, und die Welt jubelt! Königskinder sind Popstars – aber auch rund um die Uhr im Dienst für den Fortbestand von Monarchie und Macht. Kleine Royals stehen von Geburt an im Rampenlicht. Längst haben die Königshäuser erkannt: Prinzen und Prinzessinnen sind das beste Mittel zur Imagepflege einer jeden Monarchie. Doch wie bereitet man die Kids auf das höfische Protokoll, Paraden und Paparazzi vor? In vielen europäischen Königshäusern scheint durch das Einheiraten von bürgerlichen Ehepartnern auch ein wenig mehr Herzenswärme in höfisch-kühle Erziehungs-Traditionen eingezogen zu sein.
Die kleinen Royals sollen vor allem normal, glücklich und mit möglichst wenig Druck aufwachsen. Doch ist das kindliche Leben hinter Palastmauern wirklich so glanzvoll und unbeschwert, wie die Fotos es gern darstellen? „ZDFzeit“ widmet sich fünf Herrscherfamilien in Europa und Japan und geht den Fragen nach: Was heißt es wirklich, als Prinz oder Prinzessin aufzuwachsen? Ist es ein Privileg oder doch eher eine Pflicht? Wie hat sich die höfische Kindererziehung im Lauf der Jahrhunderte verändert? Und wie viel Inszenierung und PR-Gedanken stecken im nach außen gelebten Familienidyll? Ob in Großbritannien, Monaco oder Schweden – glückliche Kindergesichter sind die zeitgemäße Politur für ein positives Image von Adelsdynastien.
Doch hinter der Fassade sieht es oft anders aus, wie Kronprinzessin Victoria von Schweden zeigt. Essstörungen und Depressionen in jungen Jahren waren die Reaktion auf den hohen Druck, den die Thronanwärterin auf sich lasten fühlte.
Sie hat die große Krise überwunden. Doch ihren Kindern, Estelle und Oscar, will sie solche Erfahrungen ersparen. Gemeinsam mit ihrem bürgerlichen Ehemann Daniel setzt sie auf Bodenständigkeit, viel gemeinsame Zeit und Nähe im Familienalltag. „Dabei ist es noch nicht lange her, dass hinter Palastmauern Gefühlskälte als Tugend und seelische Grausamkeit als bewährtes Erziehungsmittel galten“, sagt die Journalistin und Adelsexpertin Patricia Riekel.
Als Wilhelm II. 1859 in Preußen auf die Welt kommt, bedeutet eine adlige Herkunft vor allem Drill und Funktionstüchtigkeit. Für die Söhne, die einzig möglichen Thronanwärter, ist die ohnehin strenge Kindheit mit sechs Jahren vorbei. Ab dann heißt es: Zeit für militärische Zucht und Ordnung. Reste dieser harten Regelwerke findet man heute noch in Japan, der ältesten Erbmonarchie der Welt. Frauen sind dort auf dem Thron unvorstellbar.
Umso tragischer erscheint das Schicksal von Prinzessin Masako, Ehefrau von Kronprinz Naruhito. Nach vielen kinderlosen Jahren kommt 2001 endlich der langersehnte Nachwuchs auf die Welt – Aiko, ein Mädchen. Es bleibt der einzige Nachkomme des Kronprinzenpaars. Abgeschottet von der Außenwelt und im Korsett uralter Traditionen, ist das Mädchen zu einem Teenager mit gesundheitlichen Problemen herangewachsen. „Prinzessin ohne Lächeln“, sagen die Japaner. Ein Anrecht auf den Thron hat sie nach derzeitiger Lage nicht. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 21.08.2018 ZDF Royale Liebe – Märchen, Macht, Mätressen
Folge 220Prinz Harry, König Felipe & Co., sie alle haben ihre Traumfrau aus dem Volk geheiratet, entgegen royaler Tradition. Doch sind diese modernen Liebesehen eine Bedrohung für Europas Monarchien? Märchen, Macht und Mätressen bestimmten jahrhundertelang unser Bild royaler Paare – für Liebe und Lebenslust war dort kein Platz. Bringen die neuen Prinzessinnen frischen Wind in die alten Paläste? Oder drohen sie am strengen höfischen Protokoll zu scheitern? Eine Braut wie Meghan Markle hat es im englischen Königshaus noch nie gegeben: eine Geschiedene mit afroamerikanischer Herkunft.
Kann eine Schauspielerin, die sich ihren beruflichen Erfolg selbst verdiente, die ihre Freiheit liebte und sich auch von keinem Mann einengen ließ, im goldenen Käfig des englischen Königshauses glücklich werden? Die Opfer für die wahre Liebe sind groß, und schon mehren sich die Stimmen: Was geschieht, wenn der Alltag bei Prinz Harry und Herzogin Meghan Einzug hält? „Hoffentlich ist ihr das alles genug“, so die Harry-Biografin Katie Nicholl im Interview mit „ZDFzeit“.
Was denkt Königin Elizabeth wirklich über die Liebesheirat ihres Lieblingsenkels? Sie, die für den Fortbestand der Monarchie vermutlich alles gegeben hätte. Sie musste als Oberhaupt der Familie der Vermählung von Harry und Meghan zustimmen. Als Sechster in der Thronfolge hatte es der Prinz vermutlich etwas leichter als andere Männer königlichen Geblüts. König Willem-Alexander der Niederlande benötigte seinerzeit die Hilfe des damaligen Ministerpräsidenten Wim Kok, um die heimischen Parlamentarier von der Liebe seines Lebens zu überzeugen.
Die schöne Argentinierin Máxima Zorreguieta brachte eine große Belastung in die Beziehung mit. Ihr Vater war zu Zeiten der Militärdiktatur in Argentinien Mitglied der Regierung und wusste zumindest von schweren Menschenrechtsverletzungen, die das Regime verübte. „ZDFzeit“ erfährt von Wim Kok, wie viele diplomatische Winkelzüge er unternahm, um den Liebenden den Weg vor den Traualtar zu ebnen. Königin Máxima gilt mittlerweile als beliebteste Königin Europas.
Sie eroberte die Herzen der Niederländer mit ihrer Intelligenz und ihrem fröhlich-warmherzigen Wesen. Denn auch das ist ein Novum in der royalen Liebe: Die jüngsten Erben des Throns erwählten allesamt gut ausgebildete, unabhängige und sehr selbstbewusste Gemahlinnen. Königin Máxima ist studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Königin Letizia von Spanien Journalistin. Eine Vorreiterrolle spielte die Deutsche Silvia Sommerlath. Anfang der 70er Jahre faszinierte die gelernte Dolmetscherin mit brasilianischen Wurzeln den Anwärter auf den schwedischen Thron mit ihrer Anmut.
Wie es die Tradition verlangte, heirateten die Königshäuser bis weit in das 20. Jahrhundert eigentlich nur untereinander. „Das Prinzip hatte damit zu tun, dass erstens Königshäuser durch die Gewohnheit der Macht und Selbstüberhöhung sich wirklich als fast eine andere Spezies als Normalmenschen ansahen“, erklärt der Historiker Dr. Leonhard Horowski. Königliche Liebe – zwischen Staatsräson und Leidenschaft. Die junge Generation der Royals rückt näher ans Volk, heiratet aus Liebe, und meist sind Bürgerliche die Auserwählten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 28.08.2018 ZDF Royale Skandale – Lügen, Laster, Leidenschaften
Folge 221 (45 Min.)Ob Seitensprünge oder Korruption, immer wieder sorgen Fürsten und Könige für Schlagzeilen. „ZDFzeit“ blickt hinter die Märchenfassade und erzählt die wahren Geschichten der royalen Skandale. Königliche Fehltritte sind keine Privatsache. Denn das Volk schaut sehr genau auf Moral und Anstand der gekrönten Häupter. Schnell wird ein Skandal dann zum Politikum oder gar zur Staatskrise. Und schon wird die Frage laut: Brauchen wir unser Königshaus überhaupt noch? Von klein auf werden Royals dazu erzogen, sich auf dem gesellschaftlichen und politischen Parkett souverän zu bewegen.
Als königliche Hoheiten repräsentieren sie ihr Land und haben Vorbildfunktion. Und doch gehören Gerüchte und Geschichten über Skandale seit jeher dazu. Meist stolpern die Blaublüter über die Verlockungen des Geldes oder einer außerehelichen Affäre. Die entstehenden Skandale bringen Jahrhunderte alte Monarchien schon mal ins Wanken. Viele bejubeln die jungen Windsors, erfreuten sich an der glamourösen Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle. Doch es gab Momente in der Geschichte, in denen es für die britische Monarchie Spitz auf Knopf stand: Der „Queen-Caroline-Skandal“ im 19. Jahrhundert fordert die Krone in nie gekanntem Maße heraus: Die deutschstämmige Caroline von Braunschweig-Wolfenbüttel wird mit dem späteren König Georg IV.
verheiratet. Die Ehe steht unter keinem guten Stern. Caroline ist enttäuscht, ähnelt doch ihr Gatte so gar nicht dem Porträt, das er ihr im Vorfeld zuschicken ließ. Auch George hat seine Probleme mit der Braut: Schon während der Hochzeit ist er schwer betrunken.
Beide suchen Trost in Affären. Als Georg IV. König wird, will er sich der Gattin entledigen und lässt Caroline im fernen Italien ausrichten, sie solle nie wieder einen Fuß auf englischen Boden setzen. Doch die im Volk äußerst beliebte Caroline zieht triumphierend in London ein. Es folgt ein skandalöser Prozess gegen Caroline. Der Großteil der Bevölkerung steht auf der Seite der Angeklagten. Massenproteste und Gerichtsverfahren diskreditierten die Monarchie und schaden ihr nachhaltig.
In den Niederlanden erfreuen sich Maxima und Willem-Alexander seit Jahren steigender Popularitätswerte. Doch auch dieses Königshaus blickt zurück auf eine bewegte Vergangenheit: Die von Seitensprüngen und Intrigen geprägte Ehe von Königin Juliana mit dem deutschen Prinz Bernhard gipfelt 1956 in einer Staatskrise: Die Nachricht wird publik, die Königin stehe unter dem Einfluss einer Geistheilerin. Der „Spiegel“ hatte diese ungewöhnliche Verbindung in einer Titelgeschichte enthüllt und sorgt für ein Erdbeben in der holländischen Politik.
Eine Untersuchungskommission ermittelt und verbannt die umstrittene Greet Hofmans vom Hofe. Noch alarmierender ist die Gefahr, dass die Ehe von Bernhard und Juliana an Greet Hofmans scheitern könnte. Eine Scheidung wäre niemals akzeptiert worden. Und dann ist der Prinzgemahl auch noch verwickelt in eine Bestechungsaffäre mit dem amerikanischen Flugzeughersteller Lockheed. Dieses Mal gelingt es nicht, den Mantel des Schweigens über den royalen Fehltritt zu legen. Bernhard muss alle öffentlichen Ämter niederlegen, um nicht vor Gericht gestellt zu werden.
Es ist der historische Tiefpunkt der niederländischen Monarchie. Nun ist es raus: Spaniens Justiz funktioniert. Im Juni 2018 wird der Schwager von König Felipe Inaki Urdangarin zu knapp sechs Jahren Gefängnis verurteilt – wegen Veruntreuung von Steuergeldern. Die Spanier hatten befürchtet, für den Angehörigen des Königshauses würde eine Ausnahme gemacht, die Justiz messe mit zweierlei Maß. Über Jahre wird gegen Urdangarin und Gattin Cristina ermittelt.
Ein kriminelles Mitglied der königlichen Familie – das wirft kein gutes Licht auf die Monarchie. König Felipe muss handeln. Er erkennt seiner Schwester den Titel der Herzogin von Mallorca ab und streicht ihr die Apanage. Ob das reicht, den ramponierten Ruf der Monarchie wiederherzustellen, muss sich erst weisen. Nur noch ein Drittel der spanischen Bevölkerung möchte Felipe und Letizia weiterhin im Zarzuela-Palast sehen. Ob Geld oder Liebe – Royals sind verführbar. Geben sie diesen Versuchungen nach – bringen sich nicht selten das große Ganze in Gefahr und die Monarchie ins Wanken. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 04.09.2018 ZDF Nelson Müllers Lebensmittelreport: Wie gut sind Bio-Tomaten, Edel-Rindfleisch & Schokolade?
Folge 222 (45 Min.)Sternekoch Nelson Müller widmet sich vier der beliebtesten Lebensmittel der Deutschen: Honig, Rindfleisch, Tomaten und Schokolade. Dabei lüftet er in der neuen Doku-Reihe so manches Geheimnis. Der Essens-Experte reist zu den Ursprungsorten unserer Lebensmittel, besucht Felder und Fabriken und zeigt, wie die Hersteller arbeiten. Er prüft Qualitäts-Versprechen und stößt auf dreiste Marketing-Maschen und handfeste Verbrauchertäuschung. Wie gut sind die Produkte, die wir jeden Tag in Discountern und Supermärkten kaufen? So versprechen hochwertige Rinderrassen wie Angus oder Simmentaler Rind exklusiveren Genuss in besserer Qualität.
Edel-Rindfleisch zu Discounterpreisen? Wie soll das gehen? Nelson Müller deckt auf, was sich hinter dem Aufdruck „Simmentaler Fleisch“ in vielen Fällen wirklich verbirgt. Und was steckt eigentlich in unserem Honig? Mit gut einem Kilo jährlichem Pro-Kopf-Verbrauch sind die Deutschen Weltmeister im Honigkonsum. Regionale Imker können aber nur einen Bruchteil der enormen Menge liefern, die benötigt wird. Im Jahr 2017 wurden deshalb mehr als 73 Millionen Tonnen Honig aus Ländern wie Argentinien, Mexiko oder der Ukraine importiert.
Doch nicht immer erkennt der Kunde, woher die Ware stammt. Und entspricht vermeintlicher Bio-Honig aus China wirklich unseren strengen Bio-Kriterien? Nelson Müller zeigt, wie manche Honig-Hersteller panschen und der Kunde hinters Licht geführt wird. Außerdem geht der Sternekoch der Frage nach, wie „bio“ Supermarkt-Tomaten aus Spanien sind. Der sonnige Süden des Landes ist berühmt-berüchtigt für seine endlosen Obst- und Gemüse-Plantagen. Selbst aus dem All sind die riesigen, von Plastikplanen bedeckten Anbauflächen zu erkennen. Vor Ort in den Gewächshäusern findet der Sternekoch heraus, wie dort billige Bio-Tomaten erzeugt werden – und gibt Tipps, worauf man beim Einkaufen achten sollte.
Auch bei unserem liebsten Naschzeug – der Schokolade – folgt Nelson Müller dem Lebensmittel vom Ursprung bis in die Supermärkte und gibt ganz praktische Tipps: Welche Schokoladen schmecken am besten, welche sind am günstigsten und welche haben die beste Qualität? Sternekoch Nelson Müller zeigt, was in unseren Lebensmitteln steckt. In unterhaltsamen Verkostungen und spannenden Experimenten schlägt der Sternekoch eine Schneise durch den Warendschungel unserer Lebensmittel. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 11.09.2018 ZDF Deichmann, Reno & Co. – Der große Schuhmarkt-Check
Folge 223 (45 Min.)Ob Sneaker oder Stiletto: Viele Deutsche lieben Schuh-Shopping. Doch was haben die drei großen Handelsketten Deichmann, Reno und Görtz bei Preis, Style, Qualität und Service zu bieten? Die Marktführer unter Deutschlands Schuhmärkten versprechen viel: Die schönsten Schuhe zu super Preisen, fair produziert und von großer Beständigkeit. Wer hält am besten, was er verspricht? Wer hat beim großen Schuhmarkt-Check am Ende die Nase vorn? Laut Statistik kauft jede/r Deutsche pro Jahr im Schnitt zwischen fünf und sieben Paar Schuhe. Damit sind wir Spitzenreiter in Europa. Und auch beim Verkauf liegt ein deutscher Schuhhändler europaweit vorn: Deichmann ist nicht nur in seiner Heimat Marktführer.
Doch die Handelsketten Reno und Görtz haben dem Branchenriesen den Kampf angesagt. Wo kann eine Großfamilie beim Schuhkauf am meisten sparen? „ZDFzeit“ schickt Tester in ganz Deutschland zu Deichmann, Reno und Görtz. Wer bietet die größte Auswahl an Modellen und verfügbaren Größen, und wo gibt’s die besten Schnäppchen? Selbst preisbewusste Kunden möchten nicht auf schicke Schuhe verzichten. Für „ZDFzeit“ bewertet Modeprofi und Designer Rolf Scheider zusammen mit einer fachkundigen Jury den Style.
Und weil Hautkontakt beim Tragen von Schuhen oft unvermeidlich ist, geht die Dokumentation durch umfangreiche Laboranalysen möglichen Schadstoffbelastungen auf den Grund. Alle großen Schuhmarkt-Ketten bieten sowohl Trendmarken als auch Schuhe aus eigenen Kollektionen an. Kollektion heißt aber nicht Produktion – die findet nämlich fast ausschließlich in Niedriglohnländern statt. „ZDFzeit“ schaut für den großen Schuh-Check hinter die Kulissen – etwa bei einem exklusiven Dreh in einer chinesischen Schuhfabrik, in der Deichmann Millionen Paar Schuhe produzieren lässt.
Wie steht es dort um die Arbeitsbedingungen? Outdoor-Aktivitäten wie Bergwandern sind nicht nur ein aktueller Trend, sondern auch ein Bereich, in dem es besonders auf Material- und Verarbeitungsqualität ankommt. Aber nicht jeder kauft teure Markenprodukte im Spezialgeschäft. „ZDFzeit“ nimmt deshalb bezahlbare Wanderschuhe aus dem Sortiment der Schuhmärkte unter die Lupe. Sie müssen extremer Belastung standhalten. Sie sollen sowohl wasserfest als auch atmungsaktiv sein. Stimmt das auch? Unterwegs mit einer Wandergruppe auf Madeira geht es zum Härtetest.
Der Schuheinzelhandel erwirtschaftet derzeit einen Umsatz von fast acht Milliarden Euro – allein in Deutschland und pro Jahr. Ein Viertel davon geht auf das Konto von Deichmann mit seinen 1300 Filialen. Die großen Konkurrenten im Einzelhandel ziehen nach. Ab Ende des Jahres stattet Reno fast 300 C&A-Filialen in ganz Deutschland mit Schuhabteilungen aus und tritt damit in direkten Wettbewerb zu Deichmann. Görtz, der Spezialist für höherwertige Fußbekleidung, ist ebenfalls auf Expansionskurs. Die Kette eröffnet dieses Jahr zehn neue Filialen und baut den hart umkämpften Online-Handel aus. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 18.09.2018 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Di. 12.06.2018 ZDFmediathek deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 12.06.2018 angekündigtDeutschlands große Clans: Die Lidl-Story
Folge 224 (45 Min.)Er gilt als der reichste Deutsche, dabei ist er der wohl geheimnisvollste Milliardär: Dieter Schwarz. Seine Lidl-Discounter sind den meisten bekannt, doch er selbst gilt als Phantom. Wer steckt hinter dem Discounter-Imperium? Wie entstand die Firmengruppe? Was ist Legende, was Wahrheit? Die Dokumentation erzählt die Geschichte Lidls, die manche Überraschung birgt. Ein spannendes Familienporträt. Bei Recherchen in Archiven sind die Filmemacher Annebeth Jacobsen und Frank Diederichs auf bislang unveröffentlichte Dokumente gestoßen, die Einblicke in die Chronik der Firmengruppe und das Leben der Familienmitglieder gewähren.
So zeigt sich, dass Dieter Schwarz keineswegs aus „kleinen Verhältnissen“ stammt, wie oft von der Presse kolportiert. Vielmehr hat der Kaufmannsberuf in der Familie lange Tradition: Vater, Großvater und Urgroßvater waren bereits Kaufleute. Dieter Schwarz war nicht derjenige, der den „Grundstein“ des Firmenimperiums legte. Die Geschichte von Lidl beginnt 1930: Vater Josef Schwarz tritt damals in die Südfrüchte-Großhandlung „Lidl & Schwarz KG“ ein, bald wird daraus ein Großhandel für Lebensmittel.
Auch sein Sohn Dieter, Jahrgang 1939, macht eine kaufmännische Ausbildung und steigt ins Familienunternehmen ein. Doch er krempelt die Firma um, ist fasziniert von den ersten Discountern der Brüder Albrecht, die in Deutschland erfolgreich starten. 1968 eröffnet Dieter Schwarz den ersten Einzelhandelsladen, 1973 folgt der erste Lidl-Markt. Das Unternehmen expandiert von der schwäbischen Provinz aus in die ganze Republik, schließlich auch ins Ausland. Dort ist Lidl inzwischen breiter aufgestellt als sein Hauptkonkurrent Aldi. Heute gibt es weltweit mehr als 10 000 Lidl-Filialen, hinzu kommen gut 1200 Kaufland-Märkte.
Rund 400 000 Menschen arbeiten für das Unternehmen. Wie aber lebt der geheimnisvolle Milliardär? Nur wenig ist über sein Privatleben bekannt. 1999 hat sich Schwarz aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Aktuell hält die „Dieter Schwarz Stiftung“ 99,9 Prozent des Firmen-Kapitals, doch noch immer hat der Familienchef das letzte Wort. Wie aber wird die Zukunft ohne ihn aussehen? Der Film beleuchtet auch die Stiftungsstruktur der Schwarz-Gruppe und geht der Frage nach, was ihren Namensgeber mit beinahe 80 Jahren immer noch antreibt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 25.09.2018 ZDF Deutschlands große Clans: Die Adidas-Story
Folge 225 (45 Min.)Er gilt als Pionier der modernen Sportvermarktung: Im Fokus der Dokumentation, die die Geschichte von Adidas erzählt, steht Horst Dassler. Doch seine Methoden sind umstritten. Kritiker nennen ihn auch den „Erfinder der modernen Sportkorruption“. Unveröffentlichtes Bildmaterial aus Familienbesitz sowie neue Dokumente zeichnen ein überraschend anderes Bild des großen Sportartikel-Herstellers. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 02.10.2018 ZDF Deutschlands große Clans: Die Bahlsen-Story
Folge 226 (45 Min.)Diese Folge von „Deutschlands große Clans“ erzählt die Geschichte des Gebäck-Imperiums Bahlsen. Gründer Hermann legte mit dem Leibniz-Keks den Grundstein der Firma. Das Buttergebäck mit den 52 „Zähnen“ kennen viele Deutsche – seit Generationen. Die Geschichte des Keks-Herstellers beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Rein zufällig gelangen die Bahlsens in den Besitz einer Bäckerei – der Grundstein für das Familienunternehmen. Schon früh ist Hermann Bahlsen mit seinen dünnen „Keksen“, die er nach englischem Vorbild backt, erfolgreich.
Ganz nebenbei entsteht damit ein neues deutsches Wort. Ursprünglich hieß das Gebäck englisch „cakes“, 1911 wird der deutsche Begriff in den Duden aufgenommen. Heute produziert das Unternehmen rund 142 000 Tonnen Kekse, Riegel und Gebäck und exportiert seine Süßwaren in 55 Länder. 2830 Mitarbeiter arbeiten für den Konzern, der 2017 fast 560 Millionen Euro Umsatz erzielte. Gründer Hermann Bahlsen gilt als geschickter Geschäftsmann. Von Anfang an setzt er auf modernes Marketing und technische Innovation.
Als erster deutscher Unternehmer führt er in seinem Werk das Fließband ein. Um sein Personal kümmert sich der Firmengründer fürsorglich. Für die Familie hingegen bleibt weniger Zeit. Weil sich seine Frau Gertrud wegen Depressionen häufig in Sanatorien aufhält, wachsen seine vier Söhne quasi elternlos auf und entwickeln ein schwieriges Verhältnis zu Vater und Familie. Der Filmemacherin Heike Nelsen ist es gelungen – dank Einblick in die Firmen- und Privatarchive der Bahlsens -, die besondere Rolle einer weiteren wichtigen Person im Unternehmen zu beleuchten.
Martha Hohmeyer steigt als junge Frau bis in die Geschäftsleitung auf. Im beginnenden 20. Jahrhundert ist eine so steile Karriere für eine Frau keineswegs selbstverständlich. Auch für die vier Söhne des Firmengründers gewinnt Martha Hohmeyer eine immer größere Bedeutung, wird zu einer Art Mutterersatz und später für deren Kinder zur „Oma“. Als Hermann Bahlsen 1919 mit gerade mal 60 Jahren stirbt, sind die Söhne noch minderjährig – und bereits zerstritten.
Neid, Missgunst und Eifersucht prägen das Verhältnis der Brüder untereinander. Der Vater hat versäumt, rechtzeitig die Nachfolge zu klären. Als die Söhne erwachsen sind und in die Geschäftsführung einsteigen, beginnt ein „Hauen und Stechen“. Der Zwist prägt auch die nächste Generation: 1999 findet der familiäre Dauerstreit seinen traurigen Höhepunkt. Das Unternehmen wird aufgeteilt: Werner Michael Bahlsen handelt seither mit den Süßwaren, Lorenz Bahlsen mit Salzigem.
Sie gehen fortan getrennte Wege. Kurz vor dem 130-jährigen Bestehen des Familienunternehmens teilt Werner Michael Bahlsen 2018 überraschend der Öffentlichkeit mit, dass sich der Clan aus dem Tagesgeschäft zurückziehen will. Ein Manager-Team soll künftig die Geschicke des Unternehmens lenken – zum ersten Mal in der langen Geschichte des Keks- und Süßwarenherstellers. Ist das der Anfang vom Ende des traditionsreichen Familienunternehmens? Oder sichert sich der Konzern so sein Überleben und damit auch die Zukunft der Sippe? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 09.10.2018 ZDF Das verdient Deutschland – Der große Gehälter-Vergleich
Folge 227 (45 Min.)Warum verdient ein Krankenpfleger weniger als ein Banker? Warum Männer mehr als Frauen? Unterscheiden sich Ost und West? „ZDFzeit“ macht den großen Check: Wie fair sind Deutschlands Löhne? Laut einer Umfrage weiß nur jeder fünfte Deutsche, wie viel er im Verhältnis zu seinen Kollegen bekommt. „ZDFzeit“ vergleicht die Lohntüten: Wird wirklich nur nach Leistung bezahlt? Warum sind manche Berufe besonders gut bezahlt, andere besonders schlecht? Seit Anfang 2018 haben Beschäftigte in größeren Unternehmen einen gesetzlichen Anspruch, die Höhe der Gehälter von Kollegen zu erfahren.
Die Idee dahinter: Mehr Transparenz bringt mehr Gerechtigkeit bei der Lohnverteilung. Aber ist das wirklich so? Der Chef einer Berliner Firma wagt in seinem Betrieb den Transparenz-Versuch. Er bietet seinen Mitarbeitern die totale Offenlegung der Gehälter an. Aber schnell wird klar: Nicht jeder kann sich mit dem Gedanken anfreunden, den Kollegen zu verraten, wie hoch das eigene Gehalt ist. Die Mitarbeiter wägen gemeinsam die Vor- und Nachteile ab.
Am Ende wird abgestimmt: Nur wenn alle einverstanden sind, werden die Löhne offengelegt. Wie werden sich die Beschäftigten entscheiden? Dabei soll mehr Transparenz zu mehr Gerechtigkeit führen. Denn noch immer gibt es in Deutschland den sogenannten „Gender Pay Gap“ – den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. In einer wissenschaftlichen Studie wurden die Ursachen genauer untersucht: 60 Prozent der Frauen ließen sich bei simulierten Vorstellungsgesprächen auf ein Gehalt unter ihrem Wunscheinkommen ein.
Bei den Männern waren es gerade mal 30 Prozent. Die Unterschiede bei der Bezahlung haben aber auch historische Gründe. „ZDFzeit“ zeigt, wie sich die Joblandschaft und mit ihr die Löhne und Gehälter seit den Wirtschaftswunderjahren verändert haben. Und wie war die Situation in der DDR? Waren die sozialistischen Einheitslöhne gerechter? Fest steht: Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Sachen Gehalt noch ein deutliches Lohn-Gefälle zwischen West und Ost. Das zeigt sich auch beim Aufeinandertreffen von zwei Kfz-Mechanikern in der „ZDFzeit“-Gehalts-Arena: Der eine arbeitet im Osten, der andere im Westen.
Beide haben die gleiche Berufserfahrung und eine vergleichbare Ausbildung. Trotzdem beträgt der Lohnunterschied fast 900 Euro. Die Gründe sind vielfältig. Ein wichtiger Punkt ist die Tarifbindung: In Ostdeutschland gibt es weit weniger tarifgebundene Jobs als im Westen. In der Dokumentation „Das verdient Deutschland – Der große Gehälter-Vergleich“ treffen Menschen mit den unterschiedlichsten Berufen aufeinander und lüften ihr Gehalts-Geheimnis. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 23.10.2018 ZDF Der Buckingham-Palast: Geheimnisse und Tragödien im Königshaus
Folge 228 (45 Min.)Der Buckingham-Palast – eines der berühmtesten Bauwerke der Welt. Durch und durch britisch. Residenz der Queen und Schauplatz zahlloser Feste, Tragödien und Romanzen. Mithilfe von bislang unbekannten Dokumenten und hochkarätigen Experten zeichnet die Dokumentation das Leben hinter den Palastmauern nach. Der Film schlägt den Bogen von den bescheidenen Anfängen über das Drama vor der Krönung Elizabeth II. bis in die heutige Zeit. Schon immer war das Schloss ein geschichtsträchtiger Ort: 1837 wird es zur offiziellen Residenz von Königin Victoria bestimmt.
Im Zweiten Weltkrieg steht der Palast als Symbol für den britischen Widerstand. Doch der sichere Hort der britischen Monarchie bekommt im Lauf der Zeit auch Risse: Ein Einbrecher, der bis zum Bett der Queen vordringt, sorgt 1982 weltweit für Schlagzeilen. Seit mehr als 80 Jahren ist der Palast das Zuhause von Elizabeth II. Im Lauf ihrer Regentschaft muss sie sich immer wieder mit den Traditionalisten auseinandersetzen – mit den konservativen Höflingen, die sich gegen jede Veränderung sperren. So etwa bei ihrer Krönung 1953. Das Fernsehen will das Ereignis live übertragen – die Höflinge fürchten um den Respekt vor dem Amt und versuchen, das Projekt zu verhindern.
Doch die Queen setzt sich durch, und 300 Millionen Menschen verfolgen das Spektakel. Ihre Schwester, Prinzessin Margaret, verliert dagegen den Machtkampf gegen die alte Garde, beugt sich der Tradition. Sie verzichtet auf eine Heirat mit dem geschiedenen Peter Townsend. Und auch Prinz Philip hat lange Jahre unter dem Einfluss der konservativen Höflinge zu leiden.
Doch die Zeit macht auch vor den Mauern des Palastes nicht Halt. Die Königsfamilie gewährt zunehmend Einblicke in die Welt hinter der Schlossfassade. Nicht immer zum Wohle der Monarchie: Das Ehedrama um Charles und Diana schadet dem Image der Windsors nachhaltig. Und mit dem Tod der Prinzessin wird der Buckingham-Palast gar zur Zielscheibe des öffentlichen Unmuts. Erst die öffentliche Ansprache der Queen und ihre Verneigung vor dem Sarg wenden die Krise ab. So prächtig und bedeutend der Palast von außen ist – als Wohnsitz der Queen ist er nicht sonderlich gemütlich.
Das Schloss ist Büro und Museum zugleich – ein Labyrinth aus über 700 Zimmern, mit Hunderten von Angestellten: Butlern, Kammerdienern, Köchen, Pagen. Das Gemäuer ist mittlerweile auch in die Jahre gekommen. Die Renovierung soll über 400 Millionen Euro kosten. Wie es mit dem Schloss weitergehen soll, darüber wird aber wohl erst der nächste König entscheiden, Prinz Charles. Vielleicht wird er ihn anders nutzen. Aber die Bedeutung des Buckingham-Palastes wird bleiben – als prächtiges Symbol der britischen Monarchie. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 30.10.2018 ZDF Exodus? – Antisemitismus in Europa
Folge 229 (45 Min.)In diesem Teil der Doku-Reihe „Exodus?“ spürt Christopher Clark den Ursachen für den zunehmenden Antisemitismus in Europa nach, spricht mit Betroffenen und besucht Brennpunkte. Auf seiner Spurensuche spannt der Historiker den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart. Die Geschichte der Juden ist nicht nur eine der Verfolgung. Die Doku zeigt, welche Werte und Errungenschaften das Judentum in Wissenschaft und Kultur Europas hinterlassen hat. Dabei stößt Christopher Clark zunächst auf eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte: Nach Jahrhunderten der Ächtung und Ausgrenzung schienen Juden, gerade im deutschen Kaiserreich, erstmals in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Der wirtschaftliche Aufschwung der Gründerjahre Ende des 19. Jahrhunderts brachte auch für jüdische Kaufleute, Verleger oder Industrielle Anerkennung und Aufstieg mit sich. Jüdische Soldaten kämpften im Ersten Weltkrieg für ihre Vaterländer und auch für die ihnen stets verwehrte Gleichberechtigung. Fünf von neun Nobelpreisen für Deutschland gingen an jüdische Forscher. Das nationalsozialistische Gewaltregime vernichtete jeden Ansatz zum gedeihlichen Zusammenleben auf unabsehbare Zeit und endete im perfidesten Massenmord der Menschheitsgeschichte. Für Überlebende des Völkermords wurde Israel zum einzigen Zufluchtsort, an dem sie effektiv vor Verfolgung und Anfeindungen geschützt leben können.
Christopher Clark beschreibt die Geschichte jüdischer Integration wie auch ihre fortwährende Bedrohung durch Hass und Hetze – bis heute, in Zeiten von Migration und Anonymität des Internets. In Gesprächen mit der Kognitionswissenschaftlerin Prof. Monika Schwarz-Friesel, die jüngst eine Studie über zunehmenden Antisemitismus im Internet veröffentlicht hat, mit Historiker Prof. Andreas Nachama oder der Pariser Rabbinerin Delphine Horvilleur geht er der Frage nach, welcher Gefahr der gesellschaftliche Frieden ausgesetzt ist und welche Wege es gibt, dem grassierenden Antisemitismus wirksam zu begegnen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 06.11.2018 ZDF Der unterschätzte Thronfolger – Prinz Charles wird 70
Folge 230 (45 Min.)Während Normalbürger längst in Rente sind, steht der älteste Sohn der Queen noch vor einer Lebensaufgabe als König. Was für ein Regent wird Charles sein? „ZDFzeit“ zeichnet sein Lebensbild. Früher sorgten Charles’ Frauengeschichten für Schlagzeilen. Heute gilt er mit seinem Engagement für die Umwelt und die sozial Schwachen als Modernisierer der Monarchie. Hinter den Kulissen des Buckingham-Palastes zieht der unterschätzte Thronfolger längst die Fäden. Seine Kindheit sei einsam gewesen, beklagte sich Prince Charles einmal öffentlich.
Die Eltern, Queen Elizabeth und Prinz Philip, seien meist unterwegs gewesen, auf Empfängen oder auf Staatsbesuch in den Ländern des Commonwealth. Geborgenheit findet er damals bei seiner Nanny und seiner Großmutter. Sein glamouröser Onkel, Lord Louis Mountbatten, wird zum Ersatzvater. Nach Studium und Militärausbildung wartet eine neue, ungewohnte Rolle auf Charles: Er muss sich eine Braut suchen und für den nötigen Thronfolger sorgen. Die Wahl fällt auf die blutjunge Lady Diana Spencer.
Das Königreich hat seine Märchenhochzeit, Jahre später dann einen beispiellosen Scheidungskrieg. Es sind desaströse Jahre für die britische Krone – nie war das Königshaus so unbeliebt wie in den 90er Jahren. Das hat sich mittlerweile komplett geändert. Auch der Thronfolger hat sich große Sympathien erarbeitet. Hunderte von wohltätigen Organisationen sind in seinem „Prince’s Trust“ vereinigt. Sein radikales Umweltbewusstsein hat Charles zwar auch den Ruf des Spinners eingebracht, doch seine Bio-Landwirtschaft gilt als wegweisend.
Trotz vieler Rückschläge hat der Prinz für sich eine sinnvolle Rolle gefunden, um sein Schicksal als ewiger Thronfolger zu meistern. Mit dem Rückzug seines Vaters, Prinz Philip, aus der Öffentlichkeit ist Charles zum wichtigsten Mann an der Seite der Queen geworden. Mittlerweile gibt er hinter den Kulissen den Ton an und sorgt für Effizienz im Königshaus. Nur noch die unmittelbare Kernfamilie erscheint im Rampenlicht: die Queen, Charles und Camilla, William, Kate, Harry und Meghan.
Jeder erfüllt die auf ihn zugeschnittene Rolle. Die Windsors sind offensichtlich für die Zukunft gerüstet, die Dynastie gilt als gesichert. Das könnte in unsicheren Brexit-Zeiten auch die Klammer sein, die das auseinanderdriftende Großbritannien zusammenhält. Wie wird Charles sein Amt als König gestalten? Wird er als unbequemer Querdenker der Monarchie den Todesstoß versetzen? Zieht er sich auf eine neutrale Position zurück? Oder ist ein politischer König Charles genau das, was das Land in Zukunft braucht? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 13.11.2018 ZDF Türken und Deutsche – Der große Nachbarschaftstest
Folge 231 (45 Min.)Seit über 60 Jahren leben wir hierzulande Tür an Tür: Deutsche und Türken. Doch in letzter Zeit knirscht es öfter zwischen den ungleichen Nachbarn. Warum tun sich beide Seiten so schwer? „ZDFzeit“ geht den Ursachen auf den Grund: Welche Rolle spielt die Politik, die vom Streit zwischen dem türkischen Präsidenten Erdogan und Berlin geprägt wird? Wie wirkt sich die Debatte um Islam und Migration auf das Verhältnis aus? Woran hakt es im Alltag? Laut einer repräsentativen Umfrage für die Sendung halten 46 Prozent der Deutschen die Integration für geglückt.
Unter den befragten Deutschtürken fühlen sich sogar 66 Prozent gut bis sehr gut integriert. Allerdings denkt fast jeder Zweite von ihnen, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschen und Türken in den vergangenen Jahren eher verschlechtert hat. Das Zusammenleben zwischen Deutschen und Deutschtürken wird immer wieder auf harte Proben gestellt. Fassungslos sehen viele Deutsche zu, wie deutsche Türken „ihrem“ Staatspräsidenten Erdogan applaudieren. Und Deutschland nicht einmal verteidigen, als der in Wutreden Deutschland Nazi-Methoden vorwirft. Umgekehrt fühlen sich Menschen mit türkischen Wurzeln in vielen Alltagssituationen benachteiligt.
Wo leben wir gemeinsam – und wo nur nebeneinander her? Welchen Anklang finden Hetzer, die Türken als „Kameltreiber“ und Deutsche als „Nazis“ verunglimpfen? Als türkische Gastarbeiter vor 60 Jahren nach Deutschland kamen, wollten die meisten nur drei, vier Jahre bleiben. Die Koffer für die Abreise lagen griffbereit auf dem Kleiderschrank. Die Frauen und Männer der ersten Generation wollten schuften, bis das Geld reichte, um in der Türkei einen Traktor, ein Feld oder ein Häuschen für die Familie kaufen zu können.
Doch Abreisekoffer verstauben inzwischen im Keller eines Eigenheims, das in einer deutschen Reihenhaussiedlung steht. Aus ein paar Jahren sind sechs Jahrzehnte geworden. Die meisten Türken sind mittlerweile gut integriert, so der neue Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung. Das Kriminologische Forschungsinstitut kommt in einer Studie, in der deutsche Jugendliche befragt wurden, aber zu einem anderen Ergebnis: Türken rangieren auf dem letzten Rang der Beliebtheitsskala ausländischer Mitbürger – hinter Schweden, Italienern, Schwarzafrikanern und Osteuropäern.
„Die Türken wünschen sich mehr Kontakt zu den Deutschen, aber die Deutschen zeigen ihnen die kalte Schulter“, sagt Institutsleiter Pfeiffer. Woran liegt es, dass sich Deutsche und Türken offenbar immer noch so schwertun miteinander? Ohne Frage: Es gibt viele Türken und Deutsche, die ein gutes Verhältnis pflegen, zusammen Sport machen oder am Arbeitsplatz kollegial zusammenarbeiten. Fakt ist aber auch: Viele Deutsche und Türken haben kaum Kontakt zum Gegenüber, wissen wenig übereinander und sind voller Vorurteile.
Genau da setzt die „ZDFzeit“-Dokumentation an. In vier Kapiteln analysiert sie die Bedeutung der Religion, die Ausbildungs- und Arbeitswelt, Ehe und Familie und die Rolle der Politik. Eingeleitet werden die Kapitel mit einem Besuch im „deutsch-türkischen Freundschaftsgrill“. Dort gilt: Wer einen Freund aus der anderen Bevölkerungsgruppe mitbringt, um die gemeinsame Geschichte zu erzählen, erhält den Döner gratis. Der „Freundschaftsgrill“ tourt quer durch die Republik und stößt auf überraschende Bekenntnisse. Mit gezielten Experimenten erkundet die Dokumentation, ob sich im Alltag oft genannte gegenseitige Vorurteile bestätigen oder widerlegt werden.
So beobachtet etwa ein Kamerateam junge Türkinnen beim Ausgehen am Wochenende. Spielt beim Flirt der ethnische Hintergrund eine Rolle? Gehen junge Leute völlig entspannt miteinander um, oder gibt es auf beiden Seiten immer noch Vorbehalte und Ablehnung? Neben solchen situativen Alltagsbeobachtungen hat „ZDFzeit“ in einer aufwendigen Studie unter türkischstämmigen Mitbürgern repräsentative Meinungen zu verschiedenen Aspekten dieser sehr speziellen Nachbarschaft eingeholt und mit denen der deutschen Gesamtbevölkerung verglichen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 20.11.2018 ZDF Der große Warentest: Richtig sparen im Haushalt
Folge 232 (45 Min.)Welche Produkte sind mangelhaft, welche sehr gut? Marcus Niehaves und die Stiftung Warentest führen durch den Waren-Dschungel: von Küchenreiniger bis Wasserfilter. Von Mikrowelle bis Spültabs. „ZDFzeit“ setzt die Reihe „Der große Warentest“ mit Marcus Niehaves fort. Diese Folge widmet sich Schnäppchen, Risiken und Einkaufs-Ratgebern ums Thema Haushalt. Die Stiftung Warentest gewährt detaillierte Einblicke in ihre Test-Labore und gibt viele Spar-Tipps. In deutschen Putzschränken sammelt sich derweil ein geradezu absurdes Sortiment harter Chemikalien an – die mitunter zu einer gefährlichen Mischung werden können.
Marcus Niehaves trifft eine ehemalige Klavierlehrerin, die mit Hautausschlägen und Vergiftungserscheinungen zum Arzt musste. Die Symptome lassen sich auf Gasentwicklungen beim Putzen zurückführen. Wer bestimmte Reinigungsmittel leichtfertig miteinander kombiniert, setzt tatsächlich seine Gesundheit aufs Spiel. Was sagen die Hersteller dazu – und welche Putzmittel brauchen wir im Haushalt wirklich? Geschirrspülmaschinen gelten als wassersparend und energieeffizient. Die Stiftung Warentest hat sowohl Maschinen als auch Tabs getestet und zeigt, worauf Konsumenten beim Kauf achten müssen.
Marcus Niehaves geht dem Phänomen der Glaskorrosion nach. Sowohl Glas-Hersteller als auch Spülmaschinen-Anbieter versprechen Schutz – doch keiner gewährt ihn. Warum ist das so schwer? Und wer ist wirklich schuld an dem Phänomen? Wasserfilter versprechen puren und gesunden Wasser-Genuss. Im letzten Test der Stiftung Warentest fielen fast alle Geräte durch: Nach wenigen Tagen verlieren sie ihre Funktion, teilweise geben sie giftige Stoffe an das Wasser ab, und in den Filtern sammeln sich Bakterien.
Marcus Niehaves kontaktiert den Hersteller, der im Test mit der Note „mangelhaft“ abgeschnitten hat, und konfrontiert ihn mit den neuesten Test-Ergebnissen für sein angeblich verbessertes Produkt. Zu jedem Thema findet Testsurferin Sabrina im Internet absurde bis nützliche Gadgets: vom Wasserfilter für unterwegs bis hin zu angeblich praktischem Geschirr für die Mikrowelle. Außerdem finden sich über die Sendung verteilt Spar-Tipps, mit denen fast jeder 170 Euro im Jahr sparen kann. Ein Warentest mit Tiefgang, Unterhaltsamkeit und vielen praktischen Tipps für den Alltag. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 27.11.2018 ZDF Mensch Heino! Der Sänger und die Deutschen
Folge 233 (45 Min.)Kein deutscher Sänger polarisiert wie er. Zum 80. Geburtstag ergründet der Film das „Phänomen“ Heino – und wie sich seine Geschichte in der seines Heimatlandes spiegelt. Kindheit im Krieg, Entbehrungen in Trümmern, Aufschwung und erste Erfolge in der „Wirtschaftswunder“-Zeit, Durchbruch mit deutschen Volksliedern – mitten im Kalten Krieg. In der DDR wird er verboten, im Westen verehrt und verspottet. Er hat in Deutschland mehr Tonträger verkauft als die Beatles. Laut einer Umfrage kennen ihn 98 Prozent aller Bundesbürger, den „Volksmusiker“, der wie kein anderer dieses Genre verkörpert.
Am 13. Dezember 2018 wird er 80 Jahre alt, seit über sechs Jahrzehnten steht er auf der Bühne, von einem Karriereende will er nichts wissen. Für die 68er-Generation war er ein willkommenes Feindbild. Immer wieder sorgte Heino mit seiner unkritischen Haltung zu volkstümlichem Liedgut für Schlagzeilen; von den Nationalsozialisten gesungene Lieder mache er wieder salonfähig, hieß es.
Für seine Fans hingegen hält er eine Tradition lebendig, die Volkslieder habe es schon vor der Nazi-Zeit gegeben. Heino wollte nie politisch sein, doch lieferte er immer wieder Stoff für Debatten über den Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit. Autor Jörg Müllner begleitete den Sänger auf Tourneereisen, führte Interviews mit ihm, engen Wegbegleitern und Kritikern. Aus der Familie sprechen Heinos Frau Hannelore (seit 40 Jahren an seiner Seite), seine Schwester Hannelore und sein Enkel Sebastian, der auch eine Karriere als Sänger anstrebt.
Jan Mewes, der vom Fan zum Manager wurde, kommt ebenso zu Wort wie Produzent Martin Ernst. Historiker Ingo Grabowsky, Philosoph Wolfgang Buschlinger und Sebastian Zabel, Chefredakteur der Musikzeitschrift „Rolling Stone“, ordnen den Werdegang des populären Musikers zeit- und kulturgeschichtlich ein. Wieso haben die Deutschen ausgerechnet den gelernten Bäcker Heinz Georg Kramm zum Superstar erkoren? Was ist das Erfolgsgeheimnis? Und was sagt sein Erfolg über die Fans aus? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 11.12.2018 ZDF Die Tricks der Kosmetikindustrie – Gesunde Zähne, volles Haar und faltenfrei?
Folge 234 (45 Min.)Ein gepflegtes Aussehen – das lassen wir uns etwas kosten. Kosmetik-Hersteller locken mit allerhand Versprechen. Doch was taugen Coffein-Shampoos, Repair-Zahnpasten und Anti-Falten-Cremes? In Laboruntersuchungen und unterhaltsamen Tests stellt „ZDFzeit“ Beauty-Produkte auf den Prüfstand und zeigt, wer mehr verspricht, als er halten kann. Außerdem: Lohnt sich der Griff zu teuren Kosmetikmarken, oder tut es auch die günstige Konkurrenz? Faltenfrei dank Hyaluron – kaum ein Wirkstoff wird momentan so intensiv beworben und so vielseitig eingesetzt.
Hyaluronsäure, wie der Wunderstoff eigentlich in voller Länge heißt, kommt bereits natürlich im Körper vor und kann tatsächlich sehr viel Wasser binden. Deshalb soll er als Zusatz in Anti-Aging-Cremes helfen, Falten aufzupolstern und die Haut jünger wirken zu lassen. „ZDFzeit“ nimmt im dermatologischen Langzeittest vier Anti-Falten-Cremes – von günstig bis teuer – unter die Lupe. Glaubt man der Werbung, dann können wir mit der richtigen Zahncreme etwas gegen beschädigten Zahnschmelz tun – immerhin die Hauptursache für Karies.
Das Tolle daran: Der in den Repair-Cremes enthaltene Wirkstoff ist keine fiese Chemikalie, sondern fast genau die Substanz, aus der auch unser natürlicher Zahnschmelz besteht: Hydroxylapatit. Aber kann man damit tatsächlich beschädigte Zahnsubstanz reparieren? Fast alle Zahncreme-Hersteller bieten inzwischen auch spezielle Whitening-Produkte an. Für ein perfektes weißes Lächeln – wie groß aber ist der versprochene Weißmacher-Effekt am Ende wirklich? Für einen Schnelltest bittet „ZDFzeit“ Passanten in einer Fußgängerzone, sich die Zähne zu putzen, und macht den Vorher-Nachher-Vergleich.
Und wie sieht es mit der langfristigen Wirkung aus? Um das herauszufinden, werden die Zahnpasten wissenschaftlich im Labor geprüft. Laut Medizinern ist etwa jeder zweite Mann von erblich bedingtem Haarausfall betroffen – und auch so manche Frau klagt über lichter werdendes Haar. Entsprechend groß ist der Markt für Mittel gegen den Schwund auf dem Scheitel. So versprechen etwa handelsübliche Coffein-Shampoos volleres, kräftigeres Haar. Coffein kann die Aktivität von Haarwurzeln steigern, das haben Forscher in Labor-Experimenten mit Gewebeproben herausgefunden.
Doch lässt sich diese Forschung auch auf lebende Menschen übertragen? Was sagen die „ZDFzeit“-Testpersonen und die Experten vom Uniklinikum München? Schnelle Bräune ohne Sonnenbad – gerade in der Winterzeit können Selbstbräuner eine Alternative sein. Doch was die Handhabung betrifft, zeigen Videos im Internet zahlreiche Pannen bei der Anwendung. Und was kaum jemand weiß: Der chemische Wirkstoff löst eine ähnliche Reaktion aus wie die in der Haut goldbrauner Brathähnchen.
„ZDFzeit“ lässt Probanden die Wirkung handelsüblicher Produkte testen. Im Vergleich: eine Discount- und eine Marken-Bräunungscreme sowie eine Bräunungsdusche im Kosmetikstudio. Wie gut sind die Ergebnisse? Was kann bei der Anwendung schiefgehen? Und sind die Selbstbräuner eine Alternative zum Solarium? In der Dokumentation „Die Tricks der Kosmetikindustrie“ stellt „ZDFzeit“ Werbeversprechen auf den Prüfstand, erklärt, welche Tricks aus dem Chemiebaukasten für teils verblüffende Effekte sorgen, und gibt nützliche Tipps für den täglichen Gebrauch. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 18.12.2018 ZDF
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