2012, Folge 16–30

  • Folge 16 (45 Min.)
    Jahre hatten sie auf den „schönsten Tag“ ihres Lebens hingefiebert: Als der englische Kronprinz William seine Kate im April 2011 vor den Traualtar führte, war der Jubel grenzenlos, eine Bilderbuchhochzeit nach Plan. Bei der Fürstenhochzeit in Monaco zwei Monate später lief es nicht ganz so rund. Schon vor der Trauung hatte es Gerüchte gegeben: Charlene Wittstock, die Braut in Wartestellung, habe Monaco kurz vor der Hochzeit angeblich Hals über Kopf verlassen wollen, weil sie von der Existenz eines weiteren unehelichen Sprösslings des Fürsten erfahren hatte.
    Tatsächlich machte die Braut an ihrem Hochzeitstag einen merkwürdig abwesenden Eindruck. Was war geschehen? Wer hatte ein Interesse daran, die Ehe zwischen Fürst Albert und der Südafrikanerin Charlene Wittstock zu torpedieren? Das Volk jedenfalls nicht. Das freute sich mit dem frisch getrauten Fürstenpaar. Dass Charlene bürgerlicher Herkunft ist, stört heute niemanden in der Miniaturmonarchie am Mittelmeer. Auch Catherine, die frischgebackene Herzogin von Cambridge und zukünftige Königin von England, ehemals Kate Middleton, stammt aus einer nichtadeligen Familie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.06.2012ZDF
  • Folge 17 (45 Min.)
    Sie leben mitten unter uns. Ihre Zahl wird auf 80.000 geschätzt. Sie pflegen uralte Traditionen und werden von vielen bewundert: die deutschen Adeligen. Doch was wissen wir wirklich über den Alltag von Prinzen, Fürsten und Baronen? Wie groß ist ihr politischer und wirtschaftlicher Einfluss? Wie leben die Erben des letzten deutschen Kaisers – und was halten sie von einer Wiedereinführung der Monarchie? Für die zweiteilige Dokumentation „Der deutsche Adel“ öffnen prominente „Von und Zus“ die Tore ihrer Schlösser und lassen die Zuschauer an Pflichten und Privilegien teilhaben.
    Im ersten Teil geht es um Georg Friedrich Prinz von Preußen, Ururenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II, und seine Frau Sophie, eine geborene Prinzessin von Isenburg. Sie sind das junge Paar, das derzeit das „Haus Preußen“ repräsentiert. In exklusiven Interviews beschreiben die beiden, was es heißt, in Zeiten der Demokratie ein einstiges Herrscherhaus zu vertreten – und gleichzeitig zu versuchen, ein ganz normales Familienleben zu führen. Den zweiten Teil der zweiteiligen Dokumentation „Der deutsche Adel“ zeigt 3sat im Anschluss um 17:20 Uhr. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.08.2012ZDF
  • Folge 18 (45 Min.)
    Von Aristokraten erwartet man, dass sie außer Personal auch vollendete Umgangsformen besitzen. Dass sie die Jagd und Pferderennen lieben, konservative Kleidung tragen und elitäre Hobbys pflegen. Wie viel davon ist Klischee, wie viel stimmt wirklich? Worauf legt der deutsche Adel tatsächlich Wert? „ZDFzeit“ besucht opulente Bälle und Feste des Adels, blickt hinter Schlossmauern und zeigt, wie es in der Welt des blauen Blutes zugeht.
    Fürstin Gloria von Thurn und Taxis war einst der Paradiesvogel unter Deutschlands Adligen. Die geborene Gräfin von Schönburg-Glauchau ist von edler Abstammung, doch ihre Familie verlor nach dem Zweiten Weltkrieg sämtliche Besitztümer. Glorias Finanzlage änderte sich schlagartig durch die Heirat mit Fürst Johannes von Thurn und Taxis, Spross einer 500 Jahre alten Dynastie, die in Deutschland das moderne Postwesen erfand. Die junge Fürstin trat zunächst als schrille „Punkprinzessin“ auf. Doch als der mehr als 30 Jahre ältere Gatte 1990 starb, wandelte sie sich von der Ulknudel zur seriösen Managerin und steht bis heute einem der reichsten Adelshäuser Deutschlands vor.
    Von Ihrer Durchlaucht erfahren die Zuschauer, welchen Stellenwert Umgangsformen heute noch haben, wie es ist, in einem Schloss zu wohnen und was man sich einfallen lassen muss, um es zu erhalten. Dass der Bischof von Regensburg bei einem festlichen Abendessen in Schloss St. Emmeram möglicherweise von einem Elektriker bedient wird, ist nur eine der Geschichten rund um das Leben derer von Thurn und Taxis.
    Wer überhaupt als aristokratisch gelten darf, steht im „Gotha“, dem Nachschlagewerk für adlige Familienstammbäume. Aber längst nicht jeder kennt jeden persönlich – zum Glück veranstaltet die „Vereinigung der deutschen Adelsverbände“ jährlich Kennenlern-Events wie „Adel auf dem Radl“, bei denen man auch nach standesgemäßen Partnern Ausschau halten kann. Traditionell schweift der Blick dabei oft auch über Landesgrenzen hinaus, so wie bei Erbprinz Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg, Herr zu Rheda in Westfalen. Seine Familie ist mit Herrscherhäusern in ganz Europa verwandt, und seine Gattin stammt aus dem britischen Königreich. Die Etikette hat ihren Preis, denn weder Internate noch perfekt ausgebildete Butler sind umsonst zu haben. Als Verpflichtung empfinden viele Aristokraten außerdem auch karitatives Engagement – vom Fördern einer Armenküche, Unterstützung für das Rote Kreuz bis zur Organisation einer Pilgerfahrt nach Lourdes. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.08.2012ZDF
  • Folge 19 (45 Min.)
    Elf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 steht Deutschland im Visier des islamistischen Terrorismus. Sicherheitsbehörden rechnen mit Terrorangriffen durch Kleinstzellen und Einzeltäter, so genannten „lone wolves“. Sie rekrutieren sich aus salafistischen Gruppen, die unter dem Banner der Al-Kaida in Deutschland zur Schlacht rufen. Angestachelt werden sie nicht zuletzt von rechtsextremen Gruppen, die sich quer durch Europa vernetzen und mit ihren Hasstiraden gegen den Islam fruchtbaren Boden für einen Kampf der Kulturen schaffen. Geht die Saat von Osama bin Laden jetzt, elf Jahre nach den Anschlägen in New York und ein Jahr nach seinem Tod doch auf? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.09.2012ZDF
  • Folge 20 (45 Min.)
    Kaum jemand dachte an den Ausbruch eines großen Krieges, als die Welt am
    28. Juni 1914 von der Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Sarajewo erfuhr. Doch als vier Wochen nach dem Attentat Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte, löste es damit eine Kettenreaktion aus, an deren Ende ganz Europa und die Welt brannten. Die Menschen auf den Straßen der europäischen Großstädte begrüßten anfangs den Kriegsausbruch als „reinigendes Gewitter“. Sie ahnten nicht, dass am Morgen des 4. August 1914 das große Sterben beginnen sollte – als die kaiserliche Armee in das neutrale Belgien einmarschierte und daraufhin Großbritannien zu dessen Schutz in den Krieg eintrat.
    Die deutschen Militärstrategen hatten den Weg über Belgien gewählt, um die gegnerischen Festungen an der deutsch-französischen Grenze zu umgehen. Nur so schien eine Chance zu bestehen, Frankreich schnell zu besiegen, nur so konnte man einen „Zweifrontenkrieg“ gegen Frankreich im Westen und das russische Zarenreich im Osten vermeiden. Das Kalkül des kaiserlichen General-stabes war riskant und ging von Anfang an nicht auf.
    Ende Oktober 1914 zog auch der Schütze Hitler in den Krieg. Als größte Zeit seines „irdischen Lebens“ verklärt er später seine Zeit an der Front. Hitlers erster Einsatz an der Front sollte sein einziger bleiben. Er fand danach als Meldegänger ein warmes Plätzchen im Regimentshauptquartier. Auf der anderen Seite entging der britische Leutnant Montgomery nur knapp dem Tod. Deutsche Scharfschützen verletzten ihn lebensgefährlich. Drei Jahrzehnte später sollten sich die Gegner des Ersten Weltkrieges erneut gegenüberstehen: Ende April 1945 gestand Hitler mit seinem Selbstmord die totale Niederlage ein, wenige Tage später nahm Montgomery in der Lüneburger Heide die erste deutsche Kapitulation entgegen.
    Auch am Beispiel von Hitler und Montgomery zeichnet die ersten Folge der Dokumentarreihe „Weltenbrand“ nach, wie eine ganze Generation vom Kriegs-erlebnis geprägt wurde und wie schon 1914 die Weichen für einen mehr als 30 Jahre währenden Konflikt gestellt wurden – denn der Zweite Weltkrieg speiste sich aus dem Ersten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.09.2012ZDF
  • Folge 21 (45 Min.)
    Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer „Blutpumpe“, die Frontsoldaten nannten es die „Hölle von Verdun“. Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.
    Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen. Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.
    Aus einer anderen Perspektive erlebte 1916 ein deutscher Offizier die Schlacht um Verdun – als Pilot einer Aufklärungsmaschine kundschaftete er die Truppenstärke des Gegners aus. In den neu entstehenden Luftstreitkräften wuchs – fernab vom Elend der blutgetränkten Schlachtfelder – die Legende vom „ritterlichen Krieg“. Hochdekorierte Kampfflieger wie Hermann Göring ließen sich als Helden feiern. Seine Popularität machte den „Pour-le-Mérite“-Träger Göring später zu einem willkommenen Helfer Hitlers.
    Die Schlacht bei Verdun war nicht das einzige Schlüsselereignis des Jahres 1916. Am 1. Juli begann an der Somme der Sturm-Angriff auf die deutschen Linien. Allein in der ersten halben Stunde starben über 8000 britische Soldaten, einer der blutigsten Momente der Militärgeschichte. In dieser Schlacht wurde auch der Meldegänger Adolf Hitler verwundet. Er wurde ins Lazarett Beelitz bei Berlin geschickt. Seit 1914 war er nicht mehr in Deutschland gewesen. Der Besuch der Hauptstadt wurde für ihn zu einem eindrücklichen Erlebnis. Er stellte fest, dass die anfängliche Kriegsbegeisterung längst bitterer Ernüchterung gewichen war. Allenthalben herrschte Nahrungsmittelknappheit, die Arbeiter in den Munitions-fabriken begehrten auf. Hitler witterte überall Defätismus, Feigheit und Verrat – Stoff für die Legende vom Dolchstoß im Rücken der kämpfenden Front, die er später als NS-Agitator gegen all jene in Stellung brachte, die das sinnlose Sterben schließlich beendeten.
    Im Schatten der Großereignisse an der Westfront stand der Kriegsschauplatz im Osten. Im Juni 1916 brachte eine Angriffsoperation der russischen Zaren-Armee die deutschen Verbände in Bedrängnis. Die so genannte Brussilow-Offensive war mit den westlichen Bündnispartnern, die den Zweifrontenkrieg gegen Deutschland verschärfen wollten, abgestimmt. Nach anfänglichen Erfolgen führte jedoch die mangelnde Versorgung des russischen Heeres bald zu dessen Auflösung – und zur Erosion des feudalen Zaren-Regimes, das schon bald von einer Revolution hinweggefegt werden sollte.
    Die Dokumentation zeigt eindringlich, wie eine ganze Generation durch das „Fegefeuer“ des Krieges ging. Augenzeugenberichte legen Zeugnis ab vom Leid und den Entbehrungen; in aufwändigen Spielszenen wird deutlich, wie der Krieg die Anschauungen von Protagonisten wie Charles De Gaulle und Hermann Göring – mit ganz unterschiedlichen Konsequenzen – prägte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.09.2012ZDF
  • Folge 22 (45 Min.)
    Der Frühling begann mit einem Paukenschlag. Eingeleitet durch ein fünfstündiges Trommelfeuer aus 6600 Geschützrohren, traten am 21. März 1918 über eine Million deutsche Soldaten zu einer massierten Offensive in Frankreich an – Deckname „Michael“. Die deutsche Armeeführung erhoffte sich von diesem Befreiungsschlag den Durchbruch im vierten Jahr eines Stellungskrieges, der unermessliche Todesopfer gefordert hatte, ohne Boden gutzumachen. Zusätzliche Truppen, die nach dem Friedensschluss mit Lenins neuem Sowjetregime von der Ostfront herbeordert wurden, verstärkten das deutsche Aufgebot. Die Zeit drängte, zumal immer mehr frische US-Truppen die Westalliierten verstärkten. Nach Verlusten, Auszehrung und Hunger erhöhte zudem die zunehmende Kriegsmüdigkeit in der Heimat und an der Front den Druck, nun mit allen Mitteln die Entscheidung zu suchen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.10.2012ZDF
  • Folge 23 (45 Min.)
    Als ein US-Aufklärungsflugzeug am 14. Oktober 1962 sowjetische Raketenbasen auf Kuba entdeckte, drohte der nukleare Rüstungswettlauf der Supermächte zu eskalieren. Die Machtprobe zwischen Washington und Moskau führte die Menschheit vor 50 Jahren an den Rand des Dritten Weltkriegs. Wie eng die Krise in der Karibik mit einem anderen Konfliktherd mitten in Europa verbunden war, dem geteilten Berlin, zeigt der Film von Stefan Brauburger und Bärbel Schmidt-Sakic. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.10.2012ZDF
  • Folge 24 (45 Min.)
    Es sollte ein Prestigeobjekt für die Bundeshauptstadt werden. Doch seit der kurzfristig geplatzten Eröffnung ist der Flughafen Berlin eine riesige Blamage für Bauplaner und Betreiber. Die Kosten explodieren, die Zeitplanung ist aus dem Ruder gelaufen, und die Verantwortlichen schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Es scheint, als würden die am Bauprojekt Beteiligten kopflos retten, was noch zu retten ist, als müssen sie erneut eingestehen: Es wird wohl noch ein Jahr dauern bis die ersten Flugzeuge starten und landen können. Der zuletzt genannte Eröffnungstermin ist der Herbst 2013. „ZDFzeit“-Reporter gehen der Frage nach: Was ist schief gelaufen in Berlin? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.10.2012ZDF
  • Folge 25 (45 Min.)
    Vor den Suppenküchen in Athen bilden sich lange Schlangen, prügelnde Rechtsradikale jagen in griechischen Dörfern nach Sündenböcken. Beinahe täglich erschüttern Demonstrationen und Proteste das Land. Die Wiege der Demokratie versinkt in Gewalt und Anarchie.
    In der spanischen Hauptstadt räumt die Polizei die Wohnungen ganzer Familien, die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen können, im Norden Italiens begehen verzweifelte Unternehmer Selbstmord. In Frankreich schließen ganze Fabriken. Und in Deutschland wächst die Sorge, auf den Schulden der anderen sitzen zu bleiben, wenn die europäische Zentralbank weiter marode Staatsanleihen kauft.
    Die Dokumentation „Kampf um den Euro“ schildert, wie sich die Krise im Laufe des Jahres 2012 entwickelt hat. Die Autoren waren wochenlang unterwegs in Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien. Sie zeigen, dass die kleinen Leute die Zeche zahlen für die schwerste Krise Europas in der Nachkriegszeit, fragen, wie es soweit kommen konnte und wer dafür verantwortlich ist.
    „Ich habe noch nie eine solche Situation erlebt, ich rechne in allen Krisenländern mit schweren sozialen Unruhen“, sagt Romano Prodi, ehemaliger Präsident der EU-Kommission. Die Sparpolitik der Troika, die Griechenland aus dem Schuldensumpf führen sollte, ist längst gescheitert. „Sie behandeln uns wie ein Dritte-Welt-Land, führen sich auf wie Besatzer“, klagt der Abgeordnete Nikos Tsoukalis. Die großen Südländer versinken in der Rezession. Spanien braucht nach dem Platzen der Immobilienblase Milliarden für seine maroden Banken, muss gleichzeitig seine Schulden abbauen.
    Sozialabbau, Arbeitslosigkeit und Massenproteste sind die Folge. „Die Medizin lautet: Der Kranke, der bereits sehr schwach ist, muss noch mehr zur Ader gelassen werden“, kritisiert der ehemalige spanische Ministerpräsident Felipe Gonzales. Selbst Frankreich gerät zunehmend in Schwierigkeiten, Präsident Hollande kann viele Wahlversprechen nicht mehr halten. Und die Deutschen fürchten um ihren Wohlstand, wenn Berlin immer neue Garantien und Rettungsschirme zulässt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.10.2012ZDF
  • Folge 26 (45 Min.)
    Es war ein Krieg, der deutlich machte, wozu Menschen fähig sind und was sie ihresgleichen antun können. Alles, was das 20. Jahrhundert ausmacht, spiegelt sich in diesem Weltenbrand. Der Zweite Weltkrieg ist das einschneidendste Kapitel in der jüngsten deutschen Geschichte. Die kollektive Erinnerung der Deutschen wird er auch in Zukunft entscheidend prägen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.11.2012ZDF
  • Folge 27 (45 Min.)
    „Wie ein Geisterschiff lag es vor uns“, erinnert sich Vilfredo Schürmann an den Augenblick, als er die ersten Bilder sah, die der Tauchroboter im März 2012 aus der Tiefe schickte. Neun Jahre lang hatten der deutschstämmige Brasilianer und sein Team in den Küstengewässern Brasiliens nach Spuren deutscher U-Boote gesucht, die dort vor 70 Jahren – seit dem Kriegseintritt Brasiliens auf Seiten der Alliierten – kreuzten. Nach jahrelanger Suche war er am Ziel: In 130 Meter Tiefe entdeckte Schürmann das Wrack von U 513, einem deutschen Langstrecken-U-Boot vom Typ IX C, das bislang als verschollen galt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.11.2012ZDF
  • Folge 28 (45 Min.)
    Wie krank war Hitler? Diese Frage beschäftigt Mediziner, Psychiater und Historiker seit mehr als sechzig Jahren. „Ein Mann, der einen verbrecherischen Krieg vom Zaun gebrochen hat und sechs Millionen Juden ermorden ließ, der muss auf seine Gesundheit hin untersucht werden“, sagt der Medizinhistoriker Prof. Dr. Hans-Joachim Neumann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.11.2012ZDF
  • Folge 29 (45 Min.)
    Nichts bereitete den Strategen der Alliierten in den letzten Monaten des Krieges mehr schlaflose Nächte als die „Alpenfestung“. Schon seit dem Herbst 1944 hatte der US-Agentenchef Allen Dulles in Bern beunruhigende Meldungen gesammelt und nach Washington gekabelt: Die Deutschen seien dabei, die Alpenregion vom Comer See bis Wiener Neustadt in ein fast uneinnehmbares „Reduit“ zu verwandeln, mit unterirdischen Fabriken und Kommandozentralen, Raketen und Düsenflugzeugen, Hunderttausenden kampferprobter Soldaten und Vorräten für Jahre.
    „Das war ein Albtraum für die Alliierten, das schlimmste mögliche Szenario“, sagt der US-Historiker Timothy Naftali. Mit der Alpenfestung wollten Heinrich Himmler und seine Gefolgsleute ihre Haut retten: Südbayern und Österreich als letzte Verteidigungsstellung der SS. Im Angesicht der drohenden Niederlage sahen viele SS-Führer darin wohl einen Faustpfand für einen Deal mit den Alliierten – allen voran den Amerikanern. Ihr Kalkül: Entweder ein Waffenstillstand und damit Schutz vor alliierter Strafverfolgung oder Widerstand bis zum Letzten in einer schier uneinnehmbaren Bergfestung – ein hoher Preis, den die Alliierten zu zahlen gehabt hätten.
    Soweit kam es glücklicherweise nicht mehr. Doch die Vorbereitungen liefen. Auch heute noch finden sich – für die Öffentlichkeit unzugänglich – Reste gigantischer unterirdischer Produktionsanlagen, Baustellen und Kommandozentralen in der Alpenregion. Für diese Dokumentation wurden mit einer Sondergenehmigung zwei dieser unterirdischen Gebäudekomplexe zugänglich gemacht: der „Grillstollen“ in Hallein bei Salzburg, von dem aus Himmler die SS in der Alpenfestung befehligen wollte und eine Fabrik für Düsenjägerteile im Silberbergwerkstollen von Schwaz in Tirol – faszinierende Blicke in eine Unterwelt, in der die Zeit 1945 stehengeblieben zu sein scheint.
    Die Alpenfestung: mehr als ein dreister Bluff? Die Amerikaner jedenfalls nahmen sie sehr ernst. Im April 1945 begann ein dramatischer Wettlauf in die Alpen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.11.2012ZDF
  • Folge 30 (45 Min.)
    Es ist der 24. Dezember 1942: Mit einer Ringsendung will der NS-Rundfunk an allen Fronten Weihnachtsstimmung verbreiten und sendet Grüße vom Eismeerhafen bis nach Afrika, von der Atlantikküste bis zur Wolga. „Wir rufen Stalingrad“, tönt es, und zum Erstaunen der Soldaten antwortet eine Stimme: „Hier ist Stalingrad.“ Dabei ist der Heilige Abend für die Soldaten der 6. Armee ein Tag bitterer Trostlosigkeit. Kurz zuvor hatte die Wehrmacht einen letzten vergeblichen Versuch unternommen, die eingekesselte Armee von außen zu befreien. Nun stecken 350 000 Soldaten in der Falle. Für sie ist Weihnachten ein Fest der Angst und des Hungers in eisiger Kälte.
    Und verzweifelter Abwehrkämpfe gegen die Angriffe der Sowjetarmee, die ebenfalls hohe Verluste zu verzeichnen hat. Auch für die immer noch ausharrenden russischen Zivilisten in Stalingrad sind es Tage der Not und Entbehrung. In Deutschland bangen tausende Familien um das Schicksal ihrer eingeschlossenen Angehörigen. Das ZDF zeichnet das Geschehen des 24. Dezember 1942 aus verschiedenen Blickwinkeln nach. Der Film zeigt, wie das große Sterben in Stalingrad seinen Lauf nahm, während die Menschen in der Heimat sich auf das Weihnachtsfest vorbereiteten. Überlebende deutsche und sowjetische Soldaten sowie Angehörige schildern in bewegenden Interviews, wie das Fest der Liebe im Krieg zum Fest der Sorge und der Trauer wurde.
    Manche der Eingeschlossenen suchten und fanden Trost im Glauben. Eindrucksvolle Zitate aus Feldpostbriefen zeigen, wie die Soldaten die Verbindung zu ihren Angehörigen gerade an Weihnachten suchten, für viele war es der letzte Gruß. Es sind Botschaften, in denen die jungen Soldaten ihr ganzes Gefühl der Verlassenheit während der Weihnachtstage zum Ausdruck bringen. Wohl kaum ein anderes Kriegsereignis hat sich so traumatisch in das Bewusstsein von Deutschen und Russen eingeprägt wie die Schlacht um Stalingrad. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.12.2012ZDF

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn ZDFzeit online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…