2025 (Folge 292⁠–⁠304)

1984-2017 unvollständig
  • Folge 292 (30 Min.)
    Borkum – im Sommer ein Urlaubsmagnet. Doch was passiert im Winter? Wer dort geboren wurde, bleibt oft das ganze Jahr auf Deutschlands größter ostfriesischer Insel. Besonders die jungen Inselbewohner setzen sich dafür ein, dass Borkum ein lebenswerter Ort bleibt. Gemeinschaft und Zusammenhalt prägen das Leben hinter Deich und Dünen. Erik Nabrotzky backt seit 25 Jahren Brötchen für Borkum. Inzwischen hilft sein Sohn Peer in der Backstube mit. „Man will den eigenen Sohn nicht leichter, aber auch nicht härter anfassen als die anderen Kollegen“, sagt Erik.
    Im Sommer verkaufen sie bis zu 15.000 Brötchen täglich, im Winter ist es nur ein Viertel. Ob Peer den Betrieb eines Tages übernimmt, ist noch offen: „Peer soll machen, was er möchte“, betont Erik. Der 20-Jährige schätzt die Arbeit, möchte aber zumindest mal eine Zeit lang woanders leben. Ganz anders Frieda: Sie zog erst 2019 vom Festland nach Borkum und betreibt ein Restaurant direkt am Strand. „Wer auf Borkum lebt, muss damit klarkommen, im Winter viel Zeit mit sich alleine zu verbringen“, erklärt sie. Während im Sommer die Strände voll und die Tage hektisch sind, wird es im Winter ruhiger: Die rund 5000 Bewohner genießen die Abgeschiedenheit, viele Betriebe schließen für mehrere Monate.
    Frieda nutzt die Zeit, um zu reiten und anderen Hobbys nachzugehen. Doch die Wintermonate stellen auch eine finanzielle Belastung dar. „Es ist schwer, zu sehen, wie das Konto immer leerer wird. Aber man muss daran denken, dass man im Sommer dafür umso mehr arbeitet“, sagt die 33-Jährige. Sören Hüppe (36) entschied sich vor Jahren bewusst für das Inselleben. Gemeinsam mit seiner Schwester Neele Benken (42) möchte er Borkum auch in der Nebensaison attraktiver machen.
    Ihr Hotel, das ganzjährig geöffnet ist, soll um einen großen Gastronomiebereich erweitert werden. Auf der Insel bringt das besondere Herausforderungen mit sich: „Bauen darf man nur im Winter, das bedeutet enormen Zeitdruck. Wenn man nicht fertig wird, muss alles bis zum nächsten Winter warten.“ Sören ist ein „Macher“, der notfalls selbst anpackt – genau wie Daniel Ohlsen, ein Heizungsfachmann, der auf Borkum aufgewachsen ist. Gemeinsam arbeiten sie an der Realisierung des neuen Gastro-Konzepts.
    Zusammenhalt ist ein Schlüssel zum Inselleben. Die Freiwillige Feuerwehr spielt eine wichtige Rolle. Brandmeister Aike (39) betont: „Wir sind hier immer auf uns allein gestellt. Verstärkung wie auf dem Festland können wir nicht einfach anfordern.“ Neben Bränden sind es oft Schiffsbergungen, zu denen die Feuerwehrleute ausrücken. Aike lebt seit jeher auf der Insel und will nie weg: „Diese Lebensqualität findet man einfach sonst nirgendwo.“ Eine „ZDF.reportage“ über Borkum im Winter – mit starken Persönlichkeiten und ihrer besonderen Verbindung zur Insel. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 05.01.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 03.01.2025 ZDFmediathek
  • Folge 293 (30 Min.)
    Neue Stiefel für den Winter? Die Reparatur beim Schuster ist billiger.
    Frauen verdienen im Job immer noch weniger als Männer. Zusätzlich schmeißen sie noch den Haushalt, erziehen Kinder und pflegen Angehörige. Ihr Armutsrisiko im Alter wird völlig unterschätzt. Viele Frauen kümmern sich zu wenig um ihre Finanzen. Rund 70 Prozent der heute berufstätigen Frauen fürchten, sich im Alter drastisch einschränken zu müssen. Hilde Fromm ist wütend. Über die gesellschaftliche Ungerechtigkeit, dass sie ihr Leben lang für ihre Arbeit generell schlechter bezahlt wurde als Männer. Aber auch über sich selbst, weil die 68-Jährige sich immer zu wenig Gedanken über ihre finanzielle Situation gemacht hat.
    „’Über Geld spricht man nicht’, sagte man früher. So wurde ich erzogen, und so habe ich es ein Leben lang gehalten.“ Diese Sprachlosigkeit hat jedoch krasse Folgen: Als Rentnerin kommt Hilde Fromm finanziell kaum über die Runden. Unterstützung findet sie beim Verein Lebenshilfe e. V. Hier bekommt sie regelmäßig Einkaufsgutscheine, eine warme Mahlzeit und trifft Frauen, denen es genauso geht wie ihr. Mandy Mewes und Jana Schütze befinden sich in der Mitte des Lebens. Das heißt vor allem eins: viel Arbeit. „Haushalt, Familie, Job – Sitzen tue ich eigentlich nur, wenn ich esse“, berichtet Jana.
    Die 51-Jährige arbeitete früher als OP-Assistenz. Doch mit inzwischen vier Kindern, zwei Hunden und einem vollzeitarbeitendem Ehemann musste sie ihre Arbeitszeit einschränken. Der neue Teilzeitjob als Sterilisationsassistentin bringt rund 50 Prozent weniger Gehalt. Das hat drastische Auswirkungen auf Janas Rentenniveau. „Das macht man sich erstmal gar nicht klar, was Teilzeit für langfristige Folgen hat.“ Mandy Mewes droht die Armut nicht erst im Alter, sondern schon jetzt. Die heute 47-Jährige war jahrelang Gutverdienerin mit Dienstwagen, regelmäßigen Urlaubsreisen und schicker Wohnung.
    Mit der Geburt ihrer Tochter und der Trennung vom Partner kam der finanzielle Absturz: „Wir müssen jeden Cent zweimal umdrehen. Ein Besuch im Eiscafé ist für mich heute ein kaum bezahlbarer Luxus.“ Studentin Laura Stuhldreier will gar nicht erst in eine solche Situation kommen. „Wenn’s um die eigenen Finanzen geht, sollte jede Frau selbst aktiv werden“, findet die 22-Jährige. Jeden Monat legt sie kleinste Beträge ihres Studentenbudgets in Aktien an. Was erstmal nach sehr wenig aussieht rechnet sich langfristig sehr wohl. Eine „ZDF.reportage“ über Frauen in der finanziellen Armutsfalle. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 12.01.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Do. 09.01.2025 ZDFmediathek
  • Folge 294 (30 Min.)
    Selbstständigkeit? Das war einmal! Daniela E. muss ihren Kiosk schließen.
    202.400 Kleinunternehmen wurden 2023 aufgegeben, 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kosten explodieren, die Einkünfte bleiben schmal. Selbständige in der Krise. Ohne kleine Läden aber drohen deutsche Städte zu Geistersiedlungen zu werden. Die meist inhabergeführten Unternehmen haben mit immer mehr Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Mieten steigen mancherorts extrem, während die Kunden ihr Geld zusammenhalten. Mit ihrem Kiosk am S-Bahnhof Wolfratshausen bei München hat Daniela E. schon schwere Zeiten überstanden, Ende 2024 wird sie nach sieben Jahren schließen müssen.
    „Die Leute schauen aufs Geld und sparen. Und den Preiskampf mit Großen kann ich nicht durchhalten. Es ist so viel zusammengekommen, ich muss dann sagen nee, nicht mit aller Gewalt, es geht nicht mehr.“ Die Gründe: Eine Mieterhöhung, weniger Kundschaft, verringertes Interesse an gedruckten Zeitungen und Zeitschriften. Dabei ist der Kiosk eine Institution. Jeden Tag versammelt sich hier eine Gruppe von Menschen, die am Kiosk ihr Feierabendbier trinken.
    Daniela muss schließen – für die Stammgäste ein herber Verlust. Ein erschwinglicher, sozialer Treffpunkt ist verloren. Vor einigen Jahren übernahm die 54-jährige Nimet Soylu in Dortmund ein Schneideratelier. Es war ihr Traum, den sie sich erfüllte, die Landung in der Realität aber war ernüchternd. Viel Arbeit, wenig Anerkennung, das Geld reicht gerade so, um die Kosten zu decken. Manche Kunden beschweren sich über Preise „Wenn die sich ein Teil für 20 Euro kaufen, dann heißt es oft: ‚Wieso ist die Änderung so teuer?‘“ 940 Einwohner hat das Dorf Tetenhusen in Schleswig-Holstein.
    Der Bäcker hat 2023 geschlossen. Acht Gasthöfe in der näheren Umgebung haben schon aufgegeben. „Zum Fuchsbau“ gibt es noch. Früher hatte Hermann K. jeden Tag geöffnet und gekocht. Jetzt nur noch an zwei Tagen die Woche. Um die Pacht zu bezahlen, musste er sich etwas einfallen lassen: Catering-Service für Feste, Kurierfahrten für Pakete, 60⁠–⁠70 Stunden arbeitet er die Woche, nur so geht es. Die „ZDF.reportage“ zeigt, wie kleine Läden und Betriebe ums Überleben kämpfen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 19.01.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 17.01.2025 ZDFmediathek
  • Folge 295 (30 Min.)
    Jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. Die Serie „Verheiratet, geschieden, Single“ bietet einen tiefen und unterhaltsamen Blick in das Leben geschiedener Menschen um die Dreißig. Mit intimen Einblicken in ihre persönlichen Geschichten erzählt die Serie von Liebe, Trennungen, Neuanfängen und dem Alltag als Alleinerziehende oder als Teil neuer Partnerschaften. Unerfüllte Erwartungen treffen auf die Möglichkeit, neue Lebenswege zu erkunden. Die Folge begleitet Fahima, die nach einer 16-jährigen Ehe den Mut gefunden hat, sich von ihrem kontrollierenden Ehemann zu trennen.
    Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern erzählt von ihrem Kampf, sich von traditionellen patriarchalischen Strukturen zu lösen, um ein Selbstbestimmtes Leben zu führen. Mit der Unterstützung ihrer Schwester wagt sie den Neuanfang, trotz vieler Herausforderungen, wie finanzieller Engpässe und psychischem Druck. Parallel blicken wir auf Kaja, die sich nach einer schwierigen Ehe nicht nur von ihrem Ex-Partner, sondern auch von finanziellen Altlasten befreien muss. Die Content-Creatorin erzählt von schlaflosen Nächten und der Unterstützung, die sie von engen Freundinnen erhielt, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    Ihre beste Freundin organisierte für sie eine Scheidungsparty, die symbolisch für Kajas Neubeginn steht. Außerdem lernen wir in dieser Folge Tosca kennen, die sich gerade von ihrem deutlich älteren Ex-Partner scheiden ließ. In einer neuen Beziehung hofft sie nun auf die Erfüllung ihres Kinderwunsches. Die ZDF.reportage über Erfahrungen, Hoffnungen und Plänen nach einer gescheiterten Ehe. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2025 ZDFinfo
  • Folge 296 (30 Min.)
    Jede dritte Ehe in Deutschland wird geschieden. „Verheiratet, geschieden, Single“ bietet einen tiefen und unterhaltsamen Blick in das Leben geschiedener Menschen um die 30. Mit intimen Einblicken in ihre persönlichen Geschichten erzählt die Reportage von Liebe, Trennungen, Neuanfängen, dem Alltag als Alleinerziehende oder als Teil neuer Partnerschaften. Unerfüllte Erwartungen treffen auf die Möglichkeit, neue Lebenswege zu erkunden. In dieser Folge erzählen Patrick, Kaja und Tosca von ihren Herausforderungen und Chancen nach der Scheidung.
    Patrick, ein alleinerziehender Vater von zwei Pflegekindern, reflektiert über den Mut, den Schritt der Trennung zu gehen und sich selbst zu finden. Kaja genießt ihr neues Single-Leben und baut sich eine eigene Existenz auf, während Tosca gemeinsam mit ihrem neuen Partner den Wunsch nach einer Familie verfolgt und als Abschluss des alten Lebens ihr Brautkleid in Flammen aufgehen lässt. Diese Folge zeigt: Scheidung ist kein Ende, sondern kann auch ein Neuanfang sein. Die „ZDF.reportage“ über Erfahrungen, Hoffnungen und Pläne nach einer gescheiterten Ehe. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2025 ZDFinfo
  • Folge 297 (30 Min.)
    Der Lebensmitteleinkauf wird zum Kostentreiber. Inflation betrifft besonders Familien.
    Steigende Preise belasten Familien und Unternehmen in Deutschland. Das drückt auf die Stimmung und macht gerade den Ärmeren das Leben schwer. Im Jahr 2024 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland um „nur“ 2,2 Prozent. Zusammen mit den teils hohen Raten der Vorjahre aber ergibt sich ein Kaufkraftverlust von fast 15 Prozent in den letzten fünf Jahren. „Vor allem die kleinen Leute, die weniger haben, trifft die Inflation besonders hart.“ sagt Leonie S., eine Auszubildende aus Nordhessen. Seit eineinhalb Jahren spart sie für ihren Führerschein. „Ich kann nur Fahrstunden nehmen, wenn ich das Geld dafür habe“, sagt sie.
    Mit durchschnittlichen Kosten von 3.000 bis 3.500 Euro allein in ihrer Region wird der Führerschein zu einem finanziellen Kraftakt – in Großstädten kann er sogar bis zu 5.000 Euro kosten. Auch Familien der Mittelschicht kämpfen mit den steigenden Preisen. Jule und Manuel aus Brandenburg wollen ihrem kleinen Sohn eine gesunde Ernährung ermöglichen. Doch Mutter Jule beschreibt, wie schwierig das geworden ist: „Ich stand im Laden und hab mir den Kassenzettel geben lassen, weil ich dachte, das kann nicht sein, dass es so teuer ist.“ Manuel, der täglich zwei Stunden nach Berlin pendelt, fühlt sich von der Inflation überrollt: „Es ist, als wäre die Arbeit plötzlich weniger wert, nicht weil der Arbeitgeber den Lohn kürzt, sondern wegen den äußeren Zuständen.“ Alleinstehende Rentnerinnen wie Brigitte J. aus München haben oft keine Reserven, um die gestiegenen Kosten aufzufangen.
    Sie verbringt viel Zeit damit, günstige Angebote für ihren Einkauf zu suchen. Die Wirtschaft bleibt ebenfalls nicht unberührt. Thorben Schröder, ein Gastwirt aus Nordrhein-Westfalen, musste seinen Mittagstisch einstellen: „Generell haben sich alle Dinge, die wir hier brauchen – Personal, Energie, Waren – sehr, sehr stark verteuert.“ Stattdessen kocht er jetzt für Kindergärten, um den Betrieb am Laufen zu halten.
    Nach einem Jahrzehnt sinkender Reallöhne stiegen diese 2024 erstmals leicht an, jedoch nicht genug, um die Verluste der letzten Jahre auszugleichen. Das Ergebnis: Viele Menschen sparen, was wiederum die Wirtschaft schwächt. Die Folgen der Preissteigerungen sind allgegenwärtig und belasten Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen. Die ZDF.reportage unterwegs zu Menschen, denen die Inflation die Luft zum Atmen nimmt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.02.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 31.01.2025 ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 20.02.2025
  • Folge 298 (30 Min.)
    Sportlehrer Jan Buchholz hat viele Schüler, auch aus Flüchtlingsfamilien, aber keine Sporthalle in der er unterrichten kann.
    Kriegsflüchtlinge und immer mehr Asylbewerber treffen auf überlastete Behörden. Die Willkommenskultur in Deutschland ist erschöpft – die Integration am Limit. Die Stimmung ist schlecht, bei Kommunen, die an der Unterbringung von Geflüchteten verzweifeln, bei Beratungsstellen, die Flüchtlinge in Arbeit bringen wollen und bei den Geflüchteten selbst, die sich integrieren wollen, aber unter den starren Regeln leiden. „Wir sind am Limit! Wir schaffen es nicht mehr“, sagt Achim Brötel, Vorsitzender des Deutschen Landkreistags. Unterwegs in seinem Heimat-Landkreis im Neckar-Odenwald gibt Brötel offen zu, dass die Kapazitäten bei der Aufnahme Geflüchteter nahezu erschöpft seien, und die Politik endlich die Migration stärker begrenzen müsse.
    Jeden Monat kommen in die 7000 Einwohner Gemeinde 50 neue Geflüchtete. Die Herausforderungen sind enorm: Die Unterstützung der Ehrenamtlichen ist kaum noch da, zudem gibt es zu wenig Sprachkurse. Und, so ein Mitarbeiter, könne man sich „grundsätzlich schon mal fragen, was vor allem junge Männer in unserem Dorf die ganze Zeit machen sollen, denn arbeiten dürfen sie ja nicht.“ Im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt kommen auf die rund 180.000 Einwohner gut 16.000 Menschen, die keinen deutschen Pass haben.
    Die Leiterin der Ausländerbehörde, Nicole Wenzel, erfährt mit ihren gut zwei Dutzend Mitarbeitenden Tag für Tag, wie kraftraubend die Arbeit ist. Alle hier sind motiviert, aber „ohne Geld, ohne das Personal, stoßen wir hier täglich an unsere Grenzen“, sagt Wenzel. Die Ausländerbehörden müssen heute fast doppelt so viele Ausländer verwalten wie noch vor zehn Jahren. Der Frust ist auch bei den Menschen in den Ämtern groß, das legt eine Studie nahe.
    Denn ausgerechnet dort, wo der Fachkräftemangel gelöst werden soll, fehlt es an Personal. Auch die Situation an Deutschlands Schulen ist alarmierend. Dort fehlt es schon jetzt an bis zu 40.000 Lehrkräften. Schulleiterin Christiane Gühmann ist mittendrin in diesem System. Von den Grundschülern in der Essener Karlsschule haben etwa 60 Prozent einen Migrationshintergrund. „Zuwanderung ist herausfordernd, vor allem für eine kleine Grundschule wie unsere“, sagt Gühmann. Zu wenig Platz und zu wenig Personal. Eine Sporthalle fehlt, so dass der Sportunterricht regelmäßig auf den Fluren stattfinden muss.
    „Wie wollen wir hier alle Kinder ordentlich ausbilden, geschweige denn gut integrieren?“ Ratlosigkeit, auch wenn sie sich mit viel Engagement gegen die Probleme stemmen. Serdar Kazanci betreibt in Berlin-Kreuzberg einen Fischimbiss. Als Sohn eines türkischen Gastarbeiters ist er in Deutschland geboren, hat aber einen türkischen Pass: Serdar sieht unkontrollierte Zuwanderung kritisch und ist mit der Migrationspolitik der Regierung unzufrieden: „Ich bin ja selbst Ausländer, für mich ist jeder willkommen in Deutschland.
    Aber auch nur soweit, wie er sich an die Gesetze hält und an die gesellschaftlichen Normen.“ Gleich nebenan betreibt Ercan Yaşaroğlu ein Café und stößt in die gleiche Kerbe. Yaşaroğlu kam 1982 als politscher Flüchtling aus der Türkei nach Kreuzberg und nahm 1987 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die Männer sind sich einig: „Wenn die Regierung so weitermacht, machen sie unser schönes Deutschland kaputt.“ Dabei steht für die beiden eines fest: „Ohne Einwanderung würde unser Land gar nicht funktionieren.“ Eine ZDF-Reportage über erschöpfte Helfer und Migranten in Deutschland. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.02.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 07.02.2025 ZDFmediathek
  • Folge 299 (30 Min.)
    Berge, Schnee und Sonnenschein – der Winter in Alpen kann märchenhaft schön sein.
    Berge, Schnee und Sonnenschein – der Winter in den Alpen kann märchenhaft schön sein. Der Skizirkus in Schladming erfordert täglich harte Arbeit – erst eine gewaltige Logistik sorgt fürs perfekte Urlaubserlebnis. Das kostet. Ob auf dem Berg oder im Tal, auf der Piste oder auf der Hütte – am Werk ist eine riesige Maschinerie an Technik und Personal. Arbeiten im Skigebiet, das klingt erst mal verlockend: tolle Aussicht, gute Laune – ein Job, der Spaß machen könnte. Aber kellnern im Urlaubsparadies – das ist auch hart verdientes Geld.
    Jana aus Regensburg jobbt auf der Schafalm in Schladming. Die Studentin arbeitet dort in der Wintersaison. Das bedeutet: den ganzen Tag auf den Beinen, Essen und Getränke schleppen, drängelnde Gäste, lange Schichten. Aber es lohnt sich, die Bezahlung ist ordentlich – und Trinkgeld gibt’s obendrauf. Es sind keineswegs nur Studenten, die sich etwas dazuverdienen wollen, manche Kollegen kommen von weit her oder nehmen sich extra Urlaub für den Job im Schnee. Tageskarte, Ausrüstung, Unterkunft oder die Jause auf der Skihütte – als Tourist muss man mittlerweile tief in die Tasche greifen, so ein Skiurlaub geht ins Geld.
    Für eine vierköpfige Familie ist die Pauschalreise ins Warme wohl häufig günstiger als die Ferien im Schnee. Gut, dass es Wintercamping gibt: In Ramsau liegt der Beach-Campingplatz. Idyllisch am Fuße des Dachsteins. Die Wohnwagen stehen im meterhohen Schnee, und der Weg zum Bad ist immer eine Überwindung, aber Campingfreunde sind hart im Nehmen. Und was gibt es Schöneres als einen Grillabend in eisiger Kälte? Kein Wunder, dass der Campingplatz bei Deutschen beliebt ist.
    Die „ZDF.reportage“ wirft einen Blick hinter die Kulissen des Schladminger Skibetriebes: Horden von Pistenraupen arbeiten nachts für den perfekten Untergrund. Bei Schneemangel sorgt ein ausgeklügeltes Schneekanonensystem für weiße Pracht auf Knopfdruck. Die Wintermacher von Schladming, das sind die Pistenretter, die Köche und Kellner, die Mitarbeiter an der Gondel, das Servicepersonal in den Hotels, die Heli-Crew vom Christophorus 14 und viele mehr. Tausende Menschen sorgen dafür, dass das Winterwunderland jedes Jahr wieder funktioniert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.03.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 07.03.2025 ZDFmediathek
  • Folge 300 (30 Min.)
    Eltern hinter Gittern. In einigen Fällen sind die Kinder mit im Gefängnis.
    Bei rund 100.000 Kindern in Deutschland sitzt ein Elternteil im Gefängnis. Für die betroffenen Familien ist es ein Schock, wenn Vater oder Mutter zu Haftstrafen verurteilt werden. In Haft ist der Kontakt der Gefangenen zu ihren Kindern eingeschränkt. Manche Gefängnissen haben wöchentliche Besuchszeiten, anderen Anstalten erlauben lediglich eine Stunde pro Monat. Viele Häftlinge empfinden das als härtere Strafe als die Gefängnisstrafe. Statt Einfamilienhaus und Familienalltag sitzt Sascha K. jetzt zusammen mit Schwerkriminellen in der JVA Meppen ein.
    21-mal ist er ohne Führerschein gefahren, außerdem hat er Kfz-Schilder manipuliert. Für diese Urkundenfälschung und sein notorisches Fahren ohne Führerschein kam er schließlich hinter Gitter. Der Gefängnisalltag ist dem Familienvater fremd. Doch er muss sich damit abfinden, dass er zusammen mit Drogendealern und Mördern seine Haftstrafe verbüßen muss. Jetzt versucht er, so oft wie möglich am Familientag der JVA Meppen teilzunehmen, um seine beiden Söhne und seine Frau zu sehen und mit Ihnen Zeit zu verbringen.
    Diese Aktion der JVA Meppen findet mehrmals im Jahr statt und soll Inhaftierten die Möglichkeit bieten, Kontakt mit den Familien zu halten. „Es ist eine schwierige Zeit“, stellt auch Nico S. fest. Der Betrüger sitzt hinter Gittern und sieht seine elf Monate alte Tochter nicht oft. Er leidet darunter, dass er die ersten Schritte seiner Tochter verpasst, nicht mitbekam, wie sie die ersten Worte gesprochen hat oder der erste Zahn kam. Und bei Besuchen im Knast fremdelt seine Tochter, weiß nicht, dass er ihr Papa ist, und das schmerzt sehr.
    In der JVA für Frauen in Vechta sitzt Ramona M. ein. Sie wurde wegen mehreren Betrugsfällen verurteilt. „Am Tag meiner Verhaftung habe ich erfahren, dass ich schwanger bin.“ Die damals 27-Jährige musste ihren Partner und die drei Kinder zurücklassen, kam in den geschlossenen Frauenvollzug nach Vechta. Hinter Gittern bringt sie auch ihr viertes Kind zur Welt. „Mein Sohn kennt nichts anderes. Er ist hier im geschlossenen Vollzug aufgewachsen.“ Möglich macht das eine eigene Mutter-Kind-Abteilung in der JVA für Frauen in Vechta.
    Insgesamt neun Haftanstalten dieser Art gibt es unter den 172 Justizvollzugsanstalten in Deutschland. Das Ziel ist es, Mütter gemeinsam mit Ihren Kindern unterzubringen. Damit soll trotz Haft die Mutter-Kind Bindung ermöglicht werden. Romina M. ist für diese Chance dankbar. „Doch es war nicht einfach. Es gibt viele schlimme Momente und viele schöne Momente. Und man muss einsehen, dass man ganz allein dafür verantwortlich ist.“ Eine „ZDF.reportage“ über Familien, bei denen Mama oder Papa eine Gefängnisstrafe verbüßen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.03.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 21.03.2025 ZDFmediathek
  • Folge 301 (30 Min.)
    Immer mehr Menschen in Deutschland fragen sich: Lohnt sich Arbeit?
    „Arbeiten, um zu leben, oder leben, um zu arbeiten?“ Bei steigenden Kosten fragen sich immer mehr Menschen: Lohnt sich meine Arbeit für das, was mir netto am Monatsende übrig bleibt? Die Generation der Boomer möchte ihre verbleibende Lebenszeit genießen und überlegt oft, früher aufzuhören. Die Generation Z hingegen fordert eine klare Work-Life-Balance. Kann das im Zeitalter des Arbeitskräftemangels gelingen? „Wer will sein Leben nur auf die Arbeit ausrichten?“ Die 26-jährige Maximiliane aus der Generation Z arbeitet als Studienassistentin im Deutschen Herzzentrum in München und pendelt dafür weite Strecken.
    Um mehr Freizeit zu gewinnen, erwägt sie, ihre Stunden zu reduzieren – selbst wenn das einen Gehaltsverlust von rund 200 Euro monatlich bedeutet. Weniger Arbeit, mehr Lebensqualität? Auch im Freundeskreis ist dieser Gedanke ein Dauerthema. Für Ingo und Barbara hingegen ist das deutsche Gehaltssystem nicht mehr akzeptabel. Die beiden haben beschlossen, nach Neuseeland auszuwandern, wo Ingo als Physiotherapeut bessere Gehälter und geringere Steuerabgaben erwartet. „Die Bezahlung in Neuseeland ist tatsächlich deutlich besser.
    Und die Verträge sind meist unbefristet.“ Doch während das Paar nach einer höheren Lebensqualität strebt, verliert Deutschland dringend benötigtes medizinisches Fachpersonal. Der 59-jährige Michael wiederum sehnt sich nach dem Ruhestand, doch dieser liegt für ihn noch acht Jahre entfernt. „Ich kenne zu viele, die von ihrer Rente kaum noch etwas hatten.“ Ein vorzeitiger Ausstieg wäre zwar möglich, aber mit Einbußen verbunden. Ist ihm die Freiheit das wert? „Wir haben Sachen im Schrank, die sind noch aus meiner Kindheit.
    Die trägt jetzt meine Tochter.“ Eileen, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, arbeitet im Niedriglohnsektor. Trotz ihrer 30-Stunden-Woche bleibt ihr kaum mehr als der Betrag, den sie mit Bürgergeld hätte. Doch für sie zählt mehr als das Einkommen: „Das ist eine Haltung zum Leben. Es macht das Leben lebenswerter, wenn man sagen kann: Hey, das habe ich mir selbst erarbeitet.“ Die „ZDF.reportage“ beleuchtet verschiedene Lebensentwürfe und zeigt, wie unterschiedlich Menschen in Deutschland das Thema Vollzeitjob angehen: Ist er erstrebenswert oder eine Last? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.03.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 28.03.2025 ZDFmediathek
  • Folge 302 (30 Min.)
    Mobbing, Raub und Körperverletzung – die Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen nimmt zu.
    Mobbing, Körperverletzung, Drogendelikte und Raub. Laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik hat die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zugenommen. Der Anteil tatverdächtiger Kinder bis 13 Jahren ist in den letzten fünf Jahren um 43 Prozent gestiegen. Es gibt mehr Gewalttaten, mehr Raub und Körperverletzung. Konsequenzen oder Strafen schrecken die Jugendlichen offenbar nicht ab. Im sächsischen Plauen terrorisiert eine Bande Minderjähriger wochenlang die Kleinstadt. Die Gruppe besteht aus etwa 30 Jugendlichen im Alter von zehn bis 15 Jahren – darunter Deutsche und Jugendliche mit Migrationshintergrund.
    Auf ihre Kappe gehen Einbrüche, Raubüberfälle und Körperverletzungen. Geschäftsmann Jörg Rödel ist eines der Opfer der Bande. Sein Selfservice-Kiosk wurde bereits vier Mal ausgeraubt. Laut eigenen Angaben entstanden dem Geschäftsmann knapp 10.000 Euro Schaden. Obwohl die Polizei in Plauen durch erhöhte Präsenz und einer eigens geschaffenen Ermittlungsgruppe die Lage verbessern konnte, will der junge Kioskbesitzer einige seiner Automaten nun woanders aufstellen.
    Die Berliner Friedrich-Bergius-Schule hat gerade Schlagzeilen gemacht, denn die Lehrer dort haben sich mit einem Brandbrief über die chaotischen Zustände an der Schule an die Schulaufsicht gewandt. Sie klagen darin über aggressive Schüler, Gewalttaten und Mobbing. Ein richtiger Unterricht sei kaum noch möglich. Es vergehe kein Tag ohne Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrern. Seit Januar 2025 ist Engin Çatik nun neuer Schulleiter. Er hat bereits an anderen Schulen der Stadt gezeigt, wie man solche Probleme lösen kann.
    „Mir ist herbe langweilig, ist schon scheiße hier“, sagt Macadon über seine aktuelle Situation. Der Auszubildende sitzt gerade im Jugendarrest von Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt Düsseldorf. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurde er zu sieben Tagen Arrest verurteilt. Der Jugendarrest soll ein Vorgeschmack auf eine richtige Gefängnisstrafe sein und die Jugendlichen abschrecken. „Ich baue auf jeden Fall keine Scheiße mehr. Man lernt aus seinen Fehlern“, gibt sich der 19-Jährige geläutert.
    Auch die 18-jährige Tara war schon einmal im Jugendarrest. Ihren ersten Diebstahl beging sie im Alter von zehn Jahren. Einbruch, räuberischer Diebstahl und Hausfriedensbruch stehen bei ihr im Strafregister. „Das war nicht cool, und das wird mir jetzt im Nachhinein echt vieles schwerer machen. Schließlich habe ich jetzt ’ne riesige Akte“. Taras Mutter Eli musste jahrelang hilflos mit ansehen, wie ihre Tochter immer krimineller wurde. Heute ist sie froh, dass ihre Tochter den Weg aus der Kriminalität geschafft hat.
    Tara möchte den Schulabschluss nachholen und eine Ausbildung zur Köchin machen. Heiko Teggatz von der Deutschen Polizeigewerkschaft warnt, es müsse etwas passieren. „Das große Problem, das Polizei und auch Justiz haben, ist eben genau die Tätergruppe unter 14 Jahren, weil es dort schlichtweg keine Strafmündigkeit gibt.“ Teggatz sagt weiter, das Alter für die Strafmündigkeit müsse herabgesetzt, die Regelung an die heutige Zeit angepasst werden. Eine „ZDF.reportage“ über junge Menschen, die bereits früh auf die schiefe Bahn geraten sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.04.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 04.04.2025 ZDFmediathek
  • Folge 303 (30 Min.)
    Wegen zu hoher Konsumschulden musste Jasmin Privatinsolvenz beantragen.
    Knapp sechs Millionen Menschen sind in Deutschland überschuldet. Vor allem in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen steigen die Zahlen in den letzten Jahren besonders stark. Viele junge Menschen haben vor allem Konsumschulden angehäuft. Über „Kaufe heute, bezahle morgen“-Angebote von Finanzdienstleistern kaufen viele Markenkleidung, Spielekonsolen oder die neuesten Handys. Johann war 17, als er sich Hals über Kopf verschuldete. Innerhalb von nur einer Woche bestellte er online einen Fernseher, einen Laptop, Kleidung und einiges mehr.
    Plötzlich stand er bei einem Finanzdienstleister mit mehr als 20.000 Euro in der Kreide. Mithilfe seiner Mutter nahm er einen Kredit auf, um umzuschulden. Einige Nebenjobs haben dem heute 19-Jährigen geholfen, die Schulden bis auf etwa 5000 Euro zu reduzieren. Die 23-jährige Jasmin hat lange versucht, ihr Schuldenproblem allein in den Griff zu bekommen. Heute bereut sie, nicht früher zu einem Schuldnerberater gegangen zu sein, sich beraten zu lassen und den Weg in die Privatinsolvenz zu gehen. Etwa 16.000 Euro Schulden hat sie gemacht und sich selbst etwas „verbaut“, wie sie erklärt.
    Trotzdem schöpft sie auch Hoffnung, dass sie nach der Insolvenz wieder neu anfangen kann. Kelly aus Hannover hat etwa 4000 bis 5000 Euro Schulden angehäuft. Genau weiß sie es gar nicht. Wegen der zusätzlich angefallenen Inkassogebühren hat sie den Überblick verloren. Die Auszubildende ist jeden Monat knapp dran. Die Angebote der sogenannten Pay-Later-Anbieter im Internet waren so verlockend, dass sie in die Schuldenfalle geriet. Schuldnerberater Matthias Klusmann sagt, die Privatinsolvenzen seien im Vergleich zum letzten Jahr um etwa 20 Prozent angestiegen.
    Was er jedoch vor allem bemerkt, ist die Zunahme von Verschuldung bei Menschen jungen Alters: „Das liegt an den Verlockungen des Internets, dass ich per Mausklick kaufen kann, dass ich Dinge kaufe, die ich gar nicht wirklich brauche. Aber wenn der Schuh nicht eine gewisse Anzahl an Streifen hat, dann bin ich da mit dem Freundeskreis durch“. Viele seiner Mandanten begleitet Klusmann in die Privatinsolvenz. Eine „ZDF.reportage“ über junge Menschen, die sich früh verschuldet haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.04.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 04.04.2025 ZDFmediathek
  • Folge 304 (30 Min.)
    Frauen im Jahr 2025 – Was sind sie? Was stellen sie dar? Und wie präsentieren sie sich in den sozialen Medien? Die „ZDF.reportage“ begleitet drei Frauen mit unterschiedlichen Vorstellungen von und über die Frau von heute. Sie prägen jede auf ihre Art die weiblichen Rollenbilder im Netz. Mara Pischl arbeitet als Bauschreinerin und zeigt online, was ihr Daily Business ist – und dass man dabei sogar auch noch weiblich auftreten kann. Denn ihr Markenzeichen sind ihre künstlichen Fingernägel. Was sie damit alles machen kann, zeigt sie in der Reportage recht schnell: Schrauben aufdrehen, Silikon verfugen – und den Kollegen ärgern.
    „Ich repräsentiere die Frau als starke weibliche Frau, die auch anpacken kann und sich die Hände schmutzig machen kann.“ Alles andere als eine Nebensache ist die Weiblichkeit für Carolina Tolstik. Sie macht sich gerne jeden Tag zurecht – vor allem auch für ihren Mann – und sie ist gerne Hausfrau. Eine Tradwife, wie die Amerikaner sagen. Unter diesem Hashtag ist sie in den sozialen Medien unterwegs. Caro filmt ihren Alltag, wie sie ihren Mann verwöhnt, sich für ihn hübsch macht und die Wohnung immer perfekt ordentlich hält.
    „Es geht darum, dass der Mann den dominanten Part hat und die Frauen sehr fürsorglich sind.“ Diese kulturell durch ihre ukrainischen Wurzeln geprägte Einstellung spiegelt sich in ihrem Account wider. Caro will zeigen, dass das traditionelle Rollenbild der Hausfrau von einer modernen Frau gelebt werden kann. Ganz anders sieht es bei Lea Ernst aus. Sie möchte, dass jede Frau aus ihrer Komfortzone kommt und sich aufrafft, auch beruflich erfolgreich zu werden. Die studierte BWLerin findet klare Worte: „Was ich nicht will, ist dieses Rumgeheule.
    Was ist dein aktiver Beitrag, das zu verändern? Denn sich ständig zu beschweren und mit dem Finger auf andere zu zeigen, das ist immer total einfach.“ Mit ihrem Instagram-Content wirbt Lea für ihre Online-Seminare, mit denen sie Frauen auf dem Weg in die Selbständigkeit begleitet. Die „ZDF.reportage“ blickt hinter die Hashtags und zeigt, was wirklich real ist, wie jede der drei Frauen ihr spezielles Frauenbild lebt. Drei Frauen, drei Social-Media-Accounts, drei spannende Lebensweisen als moderne Frau. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.05.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 04.04.2025 ZDFmediathek

zurückweiter

Füge ZDF.reportage kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu ZDF.reportage und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn ZDF.reportage online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App