Spezial / Reportage, Seite 1

Sondersendungen abseits der NDR-Zählung (unvollständig)
  • 30 Min.
    Deutsche TV-PremiereMi 04.10.2006NDR
  • Folge 1
    Der 2. Juni 1967 ist ein Schlüsseldatum der 68er-Bewegung. Mit diesem Datum begann die antiautoritäre Studentenrevolte, aber auch eine Eskalation der Gewalt. Die Erschießung des friedfertigen Studenten Benno Ohnesorg durch den Westberliner Polizeiobermeister Karl-Heinz Kurras rechtfertigte von da an für viele Altachtundsechziger die Bereitschaft zur politischen Gewaltanwendung als „Notwehr“ bzw. „Gegengewalt“. Dass der „Studentenmörder“ Karl-Heinz Kurras ein verdeckter Ermittler des DDR-Staatssicherheitsdienstes und außerdem Mitglied in Walter Ulbrichts SED war, war bis vor Kurzem unvorstellbar. Jetzt ist es Fakt – durch einen Zufallsfund in der Birthler-Behörde, der zahlreiche Fragen aufwirft: Hätte die Studentenrevolte einen anderen Verlauf genommen, wenn Kurras damals schon als IM entlarvt worden wäre? Wie weit steuerte die Stasi die innenpolitische Entwicklung der Bundesrepublik durch gezielte Provokationen und Anschläge? Warum fand man die Akte Kurras alias IM „Otto Bohl“ erst jetzt? Inwieweit ermittelt die Birthler-Behörde zu schleppend oder gar zu defensiv? Diese und weitere Fragen zum Fall Kurras diskutiert Hans-Jürgen Börner, ehemaliger DDR-Korrespondent der ARD, mit den ehemaligen Chefredakteuren von „Spiegel“ und „Stern“, Stefan Aust und Michael Jürgs.
    Beide sind ausgewiesene Kenner der 68er-Studentenbewegung und ihrer facettenreichen Geschichte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.05.2009NDR
  • Folge 2
    Was bedeutet das für WikiLeaks? Wie hat sich die von Hackern erschaffene Organisation entwickelt und wie steht es heute um sie? Warum hat sich Julian Assange inzwischen mit fast allen ehemaligen Wegbegleitern überworfen, allen voran seinem deutschen Sprecher Daniel Domscheit-Berg? Der Film der NDR Autoren Svea Eckert und Ralf Hoogestraat bietet auch eine Innenansicht auf die einflussreichste Enthüllungsplattform unserer Zeit. Und auf die Menschen, die sie geschaffen haben und überzeugt davon sind, dass es in unser aller Interesse ist, wenn Geheimnisse verraten werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.02.2011NDR
    Erstausstrahlung als Einzelreportage außerhalb der Reihe bereits am 09.02.2011 im Ersten
  • Folge 3
    „ZAPP spezial“ widmet sich den Herausforderungen für den Journalismus in der Coronakrise. Dafür haben „ZAPP“-Autor*innen als Videojournalist*innen (VJ) verschiedene Journalistinnen und Journalisten in der ersten Woche des Kontaktverbots begleitet. Sie waren beim Chef vom Dienst von „Spiegel digital“ zu Hause, haben mit einem ARD-Hauptstadtkorrespondenten die Bundespressekonferenz besucht, eine Videokonferenz der Mitglieder eines Vereins freier Journalist*innen FEINSCHREIBER verfolgt, den dpa-Chef recht allein im über 2.000 Quadratmeter großen Newsroom gesprochen und waren vor Ort bei der „Ostfriesen-Zeitung“ in Leer. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.04.2020NDR
  • Folge 4 (30 Min.)
    Das „ZAPP spezial“ widmet sich in einer nicht moderierten Sendung dem Thema: Pressefreiheit in Zeiten von Corona. Das Coronavirus versetzt die Welt in einen Ausnahmezustand und beschränkt Freiheiten. Beeinträchtigt wird auch die Pressefreiheit auf unterschiedliche Art und Weise. Der Beitrag in „ZAPP spezial“ beginnt in Wuhan, dem Ausgangspunkt des Virus, wohin die ARD-Korrespondentin Tamara Anthony aber nicht reisen kann, weil sie befürchten muss, anschließend nicht wieder nach Peking einreisen zu können.
    Sie meint, durch Corona sind Mechanismen eingeführt worden, die es dem Staat leichter machen, zu überwachen. In einem anderen Teil der Welt, in Idlib/​Syrien nahe der türkischen Grenze, hat Corona einen ganz anderen Effekt. Das Virus verschafft dem Assad-kritischen Kriegsreporter Jameel eine Atempause. Er sagt: „Je stärker Corona wird, umso ruhiger bleibt es bei uns. Aber sobald Corona besiegt ist, werden sie wieder Zeit haben, uns anzugreifen.“ Noch berichten er und seine Mitstreitenden auf unabhängigen Kanälen über Kriegsgräuel und Verbrechen.
    Jameels Radiokollegin Muna aber fürchtet Corona, weil sie sich aufgrund der Mangelversorgung ausgezehrt fühlt und Sorge hat, wie viele Menschen vor Ort, die Krankheit nicht zu überstehen. Wenn das Virus kommt und dann Assads Truppen angreifen, sitzen die regimekritischen Journalist*innen von Idlib in der Falle. Weit weg von Idlib, in Italien, hat das Coronavirus bereits gewütet. Die Arbeit der ARD-Korrespondentin Ellen Trapp wird hier nicht von staatlicher Seite beschränkt, sondern weil das Virus ihr die Reisefreiheit raubt.
    An den Stadtgrenzen Roms ist Schluss. Auch in den USA können die Korrespondent*innen derzeit nicht reisen, aber die Angriffe von Präsident Trump auf ihm missliebige einheimische Journalist*innen sind auch vom Studio aus deutlich zu hören. Wahlkampfveranstaltungen finden derzeit ja nicht statt. Umso lauter sucht Trump nach Schuldigen in der Krise und holt gegen einzelne Journalist*innen aus, erzählt Claudia Buckenmaier aus dem ARD-Studio Washington.
    Als wolle er Trump noch ein Stück voraus sein, wettert Präsident Jair Bolsonaro in Brasilien gegen Journalist*innen, wirft ihnen Panikmache vor. Die Medien seien auf dem Holzweg, hätten Angst verbreitet mit den Opferzahlen aus Italien, damit sich im Land Panik verbreite. Es gehe bis zu Todesdrohungen gegen Journalist*innen, berichtet Matthias Ebert, der ARD-Korrespondent in Rio de Janeiro. Aber je mehr sich das Coronavirus in Brasilien ausbreitet, desto mehr scheinen die Menschen den Medien zu vertrauen und nicht mehr dem Präsidenten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.04.2020NDR
  • Folge 5
    Die Coronakrise bringt auch Gewinner hervor, zumindest auf den ersten Blick: die Zugriffe auf digitale Informationsangebote sind gigantisch. Bei sueddeutsche.de lagen sie zum Beispiel im März 80 Prozent über denen des Vormonats. Einige Zeitungen verzeichnen steigende Auflagenzahlen und sogar im Segment Frauenzeitschriften gibt es ein deutliches Plus. Die „tagesschau“ um 20 Uhr bringt es auf bis zu 18 Prozent Marktanteil, die ARD-extra-Sendungen verfolgt ein Millionenpublikum und das seit Wochen. „Das ist 9/​11, Fukushima und Tschernobyl gleichzeitig. Ein wirtschaftliches, sportliches, gesellschaftliches, kulturelles und natürlich vor allem gesundheitliches Thema“, meint Imre Grimm vom Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Auf den zweiten Blick aber erscheint die Lage der Medien in der Coronakrise düster. Verlage schicken ihre Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit, auch in den Redaktionen, zum Beispiel bei der „ZEIT“ und der „Süddeutschen Zeitung“. Die Verlagsbranche leidet unter Anzeigenrückgängen und Verlusten, beispielsweise beim Veranstaltungsgeschäft. Sind die Maßnahmen gerechtfertigt? Nein, führt „taz“-Redakteurin Anne Fromm aus: „Zum einen sind das wahnsinnig gute Meldungen, zum anderen stellen sich die Verlage dann aber hin und sagen: Aber bitte liebe Gemeinschaft, wir brauchen trotzdem euer Geld.
    Das lässt sich, finde ich, nach außen nicht vertreten.“ Das sei problematisch, wo doch einige betroffene Verlage gerade im Moment so viele Leser*innen hätten wie schon lange nicht mehr. Wie geht das zusammen? Existenziell wird die Krise für einige Privatsender, meint der Vorstandsvorsitzende von VAUNET, Hans Demmel: „Nach all dem, was wir so sehen, reicht die Luft in der Tat noch für zwei, drei Monate.
    Wenn es dann nicht Hilfen gibt, wird es extrem schwierig und garantiert für das eine oder andere Unternehmen existenzbedrohend.“ Betroffen von Corona sind auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Wie viele Beitragszahler*innen werden in Zukunft befreit, weil sie keine Einkünfte mehr haben? Ulrike Deike, Verwaltungsdirektorin des NDR, meint: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nicht fein raus. Der NDR ist nicht fein raus.“ Sowohl die Rundfunkbeiträge als auch die Werbebeiträge stünden auch in dieser Coronakrise unter Druck.
    Einen Lichtblick in dieser Krise bringt ein Besuch in Minden. Denn der Geschäftsführer des „Mindener Tageblatts“ hat vom Krisenmodus in den Kreativmodus umgeschaltet und erschließt für seinen kleinen Verlag nun neue Einnahmequellen. Ein kleines Team aus der IT-Abteilung entwirft jetzt Internetseiten für Unternehmen aus der Region, baut so einen lokalen Onlinehandel auf. Und über sein Logistiknetz liefert der Verlag nun auch Schuhe eines lokalen Händlers aus. Demnächst werden auch Getränke und vielleicht Essen auf Rädern ausgefahren. Aktuell geht es am 6. Mai in der Corona-Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten auch um die Deutsche Fußball-Liga (DFL).
    Sie steht mächtig unter Druck: Seit Wochen sind die Bundesligaclubs bedingt durch Corona in der Zwangspause. Neben dem Geld aus Ticketverkäufen fehlen vor allem die Einnahmen aus den Fernsehübertragungsrechten. Die privaten Sportsender Sky und DAZN haben für Hunderte Millionen Euro die Fernsehrechte an der Bundesliga eingekauft, jetzt müssen sie riesige Programmlöcher stopfen, Werbekunden und Abonnenten springen ab. Mit aller Macht drängen Clubs und DFL auf einen baldigen Wiederanpfiff in den Fußball-Bundesligen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.05.2020NDR
  • Folge 6 (45 Min.)
    Zu schön, um wahr zu sein? Lehren aus „Lovemobil“ Vergangene Woche hat der NDR bekannt gegeben, dass der preisgekrönte und vom NDR mitproduzierte Dokumentarfilm „Lovemobil“ in weiten Teilen nicht authentisch ist. Zahlreiche Situationen sind nachgestellt oder inszeniert, einige auftretende Personen nicht real, sondern Darsteller*innen. Aufgedeckt wurde dies durch NDR Recherchen für das funk-Format STRG÷F. Die Autorin des Films, Elke Margarete Lehrenkrauss, hat die Inszenierungen in „Lovemobil“ eingeräumt. Die zuständige Dokumentarfilmredaktion des NDR arbeitet den Fall auf. Darüber hinaus werden die redaktionellen Abläufe auf Verbesserungsmöglichkeiten geprüft.
    Innerhalb des NDR wird dafür eine Prüfgruppe gebildet. Mit den noch offenen Fragen rund um „Lovemobil“ beschäftigt sich „ZAPP Spezial“ Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm und Filmemacherin Susanne Binninger, Autor und Produzent Stephan Lamby von ECO Media und die Leiterin Kultur und Dokumentationen im NDR, Anja Reschke, diskutieren mit „ZAPP“-Redaktionsleiterin Annette Leiterer über Grenzen des Genres Dokumentarfilm und die laufende Aufklärungsarbeit zu „Lovemobil“. „ZAPP“ fragt unter anderem: Welche Möglichkeiten der Überprüfung von Protagonist*innen gibt es? Was kann das Publikum, was können Sender und Produzent*innen aus der Erfahrung mit „Lovemobil“ lernen? Was heißt das für die künftige Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Filmemacher*innen? Wo liegen die Grenzen des Genres Dokumentarfilm und unter welchen Bedingungen entstehen die Filme? Elke Margarete Lehrenkrauss hat die Inszenierungen in „Lovemobil“ eingeräumt und argumentiert, sie habe in ihrem Film „eine authentischere Realität“ geschaffen.
    Was dürfen Filmemacher*innen im Dokumentarfilm – und zu welcher Transparenz sind sie gegenüber ihrem Publikum verpflichtet? Der NDR hat die Entwicklungen rund um den Fall auf ndr.de transparent gemacht und begleitet die Aufklärung dort weiter. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.03.2021NDR
  • Folge 7 (30 Min.)
    Christian Lindner teilt private Urlaubsfotos, Armin Laschet spielt Fußball, Annalena Baerbock gibt sich eher staatstragend und Olaf Scholz posiert mit Azubis. Die Spitzenkandidaten der Parteien finden alle ihre eigene Antwort auf die Frage, wie sie sich „authentisch“ auf Instagram zeigen. Einer der Erfolgsfaktoren in sozialen Medien. Doch jede Plattform hat ihre eigenen Kriterien. Und dann ist da noch die Kandidatin beziehungsweise der Kandidat. Denn nur weil auf Instagram Nahbarkeit gut ankommt, will nicht jeder Politiker zu viel von sich preisgeben – aus verschiedenen Gründen.
    Für die Parteizentralen ist das eine Herausforderung: Wie präsentieren sie ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten in den sozialen Medien? Wie verknüpft man Haustürwahlkampf mit Instagram-Stories? Welche Rolle spielt Microtargeting im Wahlkampf? Und welchen Einfluss hat eine Parteizentrale auf einzelne Mitglieder, die durch unbedachte Tweets einen Shitstorm auslösen können? Diesen Fragen ist ein Reporterteam für „Zapp“ nachgegangen, hat mit den Strategen in den Parteizentralen gesprochen und in die „Maschinenräume“ der Parteien geschaut. Wie meistern sie den Online-Wahlkampf? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.07.2021NDR
  • Folge 8 (30 Min.)
    Die Autorin Caroline Schmidt zeichnet aus ihrer ganz persönlichen Sicht die Radikalisierung Ulrike Meinhofs nach. Schmidts Familie war damals selbst vom RAF-Terror bedroht. Sie begibt sich in diesem Film auf eine Zeitreise, von den Anfängen Meinhofs bei der Uni-Zeitschrift „Konkret“, ihren Weg als Rundfunkjournalistin, über den Terror der RAF, bis zu ihrem Tode am 6. Mai 1976 in ihrer Zelle im Untersuchungsgefängnis Stuttgart-Stammheim. Und so erwacht in diesem Film eine Zeit zum Leben, die auf einmal so fern gar nicht mehr scheint. Das gelingt durch Zeugnisse aus dem Rundfunkarchiv und Zeitzeugeninterviews mit Stefan Aust, Autor des Sachbuches „Der Baader-MeinhofKomplex“, dem Schriftsteller Peter Schneider, der in den 1960er-Jahren mit Ulrike Meinhof befreundet war, und dem ehemaligen Frankfurter Sponti Reinhard Mohr, der als Autor für den „Spiegel“ und die „Welt“ viele Artikel und Bücher über die Zeit geschrieben hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.08.2021NDR
  • Folge 9 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.09.2021NDR
  • Folge 10 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.10.2021NDR
  • Folge 11 (30 Min.)
    Afghanistan ist seit Mitte August 2021 in den Händen der Taliban. Wie ist es den einheimischen Journalistinnen und Journalisten nach der Machtübernahme ergangen? Viele verlassen das Land, andere sitzen auf gepackten Koffern und warten sehnlichst auf den Anruf, dass sie endlich ausreisen dürfen. Nur wenige wollen bleiben. Eine dieser wenigen: Zahrah Nabbi, Gründerin und Reporterin von Baano TV, ein Sender von Frauen für Frauen, der natürlich auch längst geschlossen ist. Und so ist Zahrah Nabbi plötzlich ganz auf sich gestellt. Wie es ihr dabei geht und was sie erlebt, hat sie der „ZAPP“-Reporterin Caroline Schmidt geschildert. So ist eine Art Videotagebuch entstanden, in dem miterlebt werden kann, wie sich Zahrahs Handlungsspielraum immer weiter einschränkt. Aber sie lässt sich nicht einschüchtern. „Ich will mein Land nicht verlassen. Afghanistan braucht mich“, sagt sie. Ein „ZAPP“-Beitrag über eine mutige Journalistin. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.11.2021NDR
  • Folge 12 (45 Min.)
    Die Journalistin Nemi El-Hassan, der Comedian Luke Mockridge, der Musiker Gil Ofarim: drei Namen, drei Menschen, mit denen in den vergangenen Monaten hart ins Gericht gegangen wurde. El-Hassan: eine Antisemitin und Israel-Hasserin? Mockridge: ein Vergewaltiger? Und Ofarim: Opfer von Antisemitismus? Oder hatte er sich gar selbst als Opfer inszeniert? Bei Twitter, Instagram und Facebook brandete die Empörung hoch. Was folgte, war eine öffentliche Anklage, der laute Ruf nach Konsequenzen. Klassische Medien sprangen auf, trugen die Diskussion in eine größere Öffentlichkeit. Auf die Anklage folgte die Verteidigung, es war wie ein mediales Scherbengericht: Beide Seiten, Unterstützer*innen und Ankläger*innen, hatten ihr Urteil jeweils schnell gefällt.
    In Social Media folgte auf die erste Empörungswelle eine zweite, eine dritte. Das NDR Medienmagazin „ZAPP“ zeichnet die Fälle nach, spricht mit Betroffenen, Beobachter*innen und Akteur*innen. Welche Mechanismen greifen, wenn jemand in Social Media gebrandmarkt wird? Welche Rolle spielen die klassischen Medien dabei? Und welche Macht bleibt den Gerichten, wenn Teile der Öffentlichkeit längst geurteilt haben? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.03.2022NDR
  • Folge 13 (20 Min.)
    Die Vorwürfe gegen Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger und ihren Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf haben die ARD erschüttert. Wie konnte es dazu kommen, dass fragwürdige Beraterverträge, dienstlich abgerechnete Abendessen in der Privatwohnung und eine luxuriöse Büroausstattung offenbar weder im RBB selbst noch in den Aufsichtsgremien auffielen? „ZAPP“ berichtet in einer Sondersendung über den Fall Schlesinger und seine schmerzhafte Aufarbeitung: Vor allem bei den Mitarbeitenden des RBB sitzt der Frust nach den Sparrunden der vergangenen Jahre tief, das zeigt eine Reportage aus dem Innern des Senders.
    In einer dreistündigen Generalversammlung wurde der Rücktritt der gesamten Geschäftsleitung gefordert, wie aus einem Mitschnitt hervorgeht, der „ZAPP“ vorliegt. In beispielloser Klarheit haben RBB-Journalistinnen und -Journalisten ihre eigenen Chefs im Programm ins Verhör genommen, nachdem wochenlang vor allem die Redaktion des Business Insider immer neue Vorwürfe veröffentlicht hatte. Chefredakteur Kayhan Özgenc berichtet bei „ZAPP“ von der Recherche und der fragwürdigen Nähe zwischen Schlesinger und ihrem Verwaltungsratschef Wolf. Im NDR war Patricia Schlesinger lange Leiterin des Programmbereichs Kultur.
    „ZAPP“ fragt NDR Sprecherin Barbara Jung, welche Vorgänge nun noch einmal genau untersucht werden – und mit welchem Ergebnis. Interims-ARD-Chef Tom Buhrow hat unterdessen angekündigt, die Ausstattung der Aufsichtsgremien zu überprüfen. Aber wie können die Rundfunkräte und Verwaltungsräte in die Lage versetzt werden, die mächtigen Senderspitzen effektiv zu kontrollieren? Darüber spricht „ZAPP“ mit Prof. Wolfgang Schulz, Direktor des Leibniz-Instituts für Medienforschung sowie mit dem Medienjournalisten und Vorsitzenden des DJV Brandenburg-Berlin, Steffen Grimberg. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.08.2022NDR
  • Folge 14 (25 Min.)
    Der NDR steht in der Kritik. Es wurden Vorwürfe einer möglichen politischen Einflussnahme gegen die journalistische Führung im Landesfunkhaus Kiel erhoben. In einer Sondersendung beschäftigt sich ZAPP mit den Diskussionen rund um die Vorwürfe und beleuchtet die Positionen der unmittelbar Betroffenen, die Reaktionen der Belegschaft sowie die Folgen für den NDR über Kiel hinaus. Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Medien fragt ZAPP: Gibt es zu viel Nähe? Außerdem: Wie bewerten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorwürfe gegen den NDR? Zudem im Interview mit Zapp: NDR-Intendant Joachim Knuth, Redakteur Gabor Halász, Sprecher NDR-Redaktionsausschuss und Volker Thormählen, Direktor des NDR Landesfunkhauses Schleswig-Holstein. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.08.2022NDR
  • Folge 15 (20 Min.)
    Vergangenen Freitag um 10:40 Uhr verschickt der NDR eine Pressemitteilung: „Sabine Rossbach wird in den kommenden Wochen ihre Arbeit im Landesfunkhaus Hamburg ruhen lassen, bis die Prüfergebnisse über die im Raum stehenden Vorwürfe vorliegen. Sie hat zudem angekündigt, nicht dauerhaft auf ihre Position zurückzukehren.“ Damit lassen nach Presseberichten und interner Kritik innerhalb von nur zwei Wochen zwei der vier mächtigen Landesfunkhaus-Direktoren im NDR ihre Aufgaben vorläufig ruhen. Im Fall von Sabine Rossbach prüft die Anti-Korruptionsbeauftragte des NDR den Vorwurf, Rossbach habe Beiträge über Kunden der PR-Agentur ihrer Tochter ins Programm gehoben.
    Was steckt dahinter? ZAPP erklärt, wie im Hamburg Journal der Anschein einer möglichen Bevorzugung von Familienangehörigen entstehen konnte und warum bereits dieser Anschein problematisch ist. Hat die Funkhauschefin ihren möglichen Interessenkonflikt in ausreichender Weise nach innen wie nach außen transparent gemacht? Nach Recherchen der unabhängigen NDR Recherchegruppe von ZAPP, Panorama, Strg_f und dem Ressort Investigation waren die Vorwürfe gegen Sabine Rossbach bereits seit 2017 im NDR bekannt.
    Eine Prüfung durch die Anti-Korruptionsbeauftragte oder die Compliance-AG erfolgte damals offenbar nicht. Doch was genau ist eigentlich Compliance und wie wacht der NDR über die Einhaltung der nötigen Regeln? Auch das erklärt ZAPP, und spricht mit Christian Erdmann von Transparency International. Er mahnt, Compliance müsse von oben vorgelebt werden: „Das heißt auch, dass man Dinge auch dann nicht macht, wenn sie zwar nicht verboten, aber ethisch nicht in Ordnung sind.“ (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.09.2022NDR
  • Folge 16 (30 Min.)
    Es wird ein „heißer Herbst“, dafür sorgen auch sogenannte Alternativmedien wie der Onlinesender AUF1.TV: In Deutschland komme die Corona-Diktatur 2.0, meldet der Sender in einem Nachrichtenprogramm Anfang August dieses Jahres und prophezeit die Rückkehr des Kommunismus unter dem Deckmantel des Klimaschutzes. Trotz solcher Stimmungsmache sehen sich „alternative Medienmacher“ als unabhängige Journalisten, vor allem aber als Gegenöffentlichkeit zu etablierten Medien. Ihr Motto: anders sein. Dabei nutzen sie das Misstrauen gegenüber „denen da oben“.
    Politisch betrachtet haben Alternativmedien die Funktion einer Radikalisierungsmaschine übernommen, die sich in Protesten auf der Straße abbildet. Denn Alternativmedien wie AUF1.TV, apolut oder der Kanal Menschen Machen Mut sind für einen relevanten Teil der Bevölkerung zu einer wichtigen Informationsquelle geworden. Das zeigen steigende Abruf- und Abozahlen ihrer Telegram-Kanäle. In ihren Nachrichten verbreiten sie häufig Halbwahrheiten, Falschinformationen und Verschwörungserzählungen. Damit wollen sie die eigene Weltsicht darstellen. In einem Exklusivinterview mit dem Medienmagazin „ZAPP“ spricht der Geschäftsführer von AUF1, der Österreicher Stefan Magnet, über seine Pläne, den deutschen Markt zu erobern.
    Und das tut er nicht allein: Alternativmedien schließen sich zu neuen Kooperationen und Netzwerken zusammen. Das belegen geleakte E-Mails, die „ZAPP“ ausgewertet hat. Wegen Verstößen gegen die Plattformrichtlinien schloss YouTube in den letzten Jahren immer wieder Kanäle „alternativer“ Medien aus. Das aber führt jetzt dazu, dass sich Macher „alternativer“ Medien vernetzen, um eine eigene Plattform ins Leben zu rufen, die offenbar freeDoLine heißen soll.
    Erich Hambach, der Gründer des Kanals Menschen machen Mut, agiert dabei als Strippenzieher. Bis in die Politik. Er ist weitläufig vernetzt, auch mit dem ehemaligen rbb-Moderator Kayvan Soufi-Siavash alias Ken Jebsen, der seinen bekannten Kanal KenFM geschlossen hat und abgetaucht ist, weil er damit in den Fokus des Berliner Verfassungsschutzes geriet. Die „alternativen Medienmacher“ bilden neue Netzwerke. Auch der Österreicher Stefan Magnet verkündete jüngst die Zusammenarbeit mit dem deutschen Alternativmedium „Compact“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.09.2022NDRDeutsche Online-PremiereSo 04.09.2022ARD Mediathek
  • Folge 17 (20 Min.)
    Nachdem es öffentlich Vorwürfe eines „politischen Filters“ und unzulässiger Einflussnahme gegen leitende Redakteure gab, fanden Thomas Berbner und Carsten Löding dafür keine Belege (den gesamten Bericht können Sie hier nachlesen). Aber sie kritisieren den Umgang mit Konflikten sowie die redaktionelle Führung im Ressort Politik und Recherche. NDR Intendant Joachim Knuth hat nun Funkhausdirektor Volker Thormählen trotz seiner Versäumnisse mit einem Neuanfang beauftragt. Dieser kann sich das mit den bisherigen Führungskräften Norbert Lorenzen und Julia Stein allerdings nicht mehr vorstellen und hat ihre Versetzung beantragt.
    Kehrt damit in Kiel nun Ruhe ein? ZAPP war letzte Woche in Kiel bei der Vorstellung des Berichts dabei und hat mit Thomas Berbner und Mitarbeitenden über die Untersuchung gesprochen. Was hat die Prüfung ergeben, und sind damit alle Fragen beantwortet? Bei ZAPP äußern sich erstmals zwei Autorinnen, die an der Recherche zu den DRK-Heimen beteiligt waren. Sie hatten bislang mit Rücksicht auf die laufenden Prüfungen geschwiegen. Und auch Julia Stein und Norbert Lorenzen, die ihre Posten als Redaktionsleiterin und Chefredakteur nun räumen müssen, sprechen im Interview mit ZAPP über die Vorwürfe und wie sie die Aufarbeitung erleben.
    In einem zweiten Stück geht es um den ehemaligen NDR-Redakteur Patrik Baab. Der hatte schon 2019 einen Konflikt mit Funkhausdirektor Volker Thormählen – und dieser Vorgang hat offenbar die schlechte Stimmung in Kiel maßgeblich mitgeprägt. Zur Zeit reist Baab durch die russisch besetzten Gebiete der Ukraine und taucht in Medienberichten gar als Wahlbeobachter bei dem umstrittenen „Referendum“ auf. Es ist nicht das erste Mal, dass Baab sich auf fragwürdige Art exponiert. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.10.2022NDR
  • Folge 18 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 14.12.2022
  • Folge 19 (30 Min.)
    Der geschasste „BILD“-Chefredakteur kommentiert in seiner Meinungsshow „Achtung, Reichelt!“ das politische Geschehen. Dabei geht es krawallig zu: Julian Reichelt teilt gegen alles aus, was seiner Ansicht nach „grün“ und „woke“ ist; doch er verdreht dabei immer wieder Fakten und Zitate. Interviewgäste wie Gloria von Thurn und Taxis behaupten hier ganz ernsthaft, es drohe eine „Herrschaft der Dämonen“. Daneben treten etablierte Bundespolitiker wie Wolfgang Kubicki (FDP) auf. „ZAPP“-Reporter Nils Altland hat sich das einmal genauer angeschaut. Er zeigt, wie das Prinzip Reichelt funktioniert, was Reichelt mit seiner Firma Rome Medien vorhaben könnte, wer der Geldgeber ist und was das alles mit der CDU zu tun haben könnte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.05.2023NDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    Der in den USA für einen Doppelmord verurteilte Jens Söring kämpft mit Hilfe der Medien um seine Freiheit und sein öffentliches Ansehen. Mehr als 33 Jahre saß Jens Söring, Sohn eines deutschen Konsulatsmitarbeiters, in Großbritannien und den USA im Gefängnis. Verurteilt für den brutalen Doppelmord an den Eltern seiner damaligen Freundin Elizabeth Haysom. Zunächst hatte Söring den Mord gestanden, vor Gericht beteuert er später seine Unschuld. Er sieht sich als Justizopfer und kämpft mit Hilfe von Unterstützern in Medien und Politik um seine Freiheit und sein öffentliches Ansehen. 2019 kehrt Jens Söring zurück nach Deutschland. Frei – auf Bewährung. Sein Fall fasziniert, und so erzählt er seine Version der Geschichte in zahllosen Talkshows, Artikeln und auf den eigenen Social Media Kanälen, meist unwidersprochen. Doch wer seine Geschichte kritisch hinterfragt, läuft gegen eine Mauer aus Schweigen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.11.2023NDR

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