Folge 5

  • Medien in der Corona-Krise

    Folge 5
    Die Coronakrise bringt auch Gewinner hervor, zumindest auf den ersten Blick: die Zugriffe auf digitale Informationsangebote sind gigantisch. Bei sueddeutsche.de lagen sie zum Beispiel im März 80 Prozent über denen des Vormonats. Einige Zeitungen verzeichnen steigende Auflagenzahlen und sogar im Segment Frauenzeitschriften gibt es ein deutliches Plus. Die „tagesschau“ um 20 Uhr bringt es auf bis zu 18 Prozent Marktanteil, die ARD-extra-Sendungen verfolgt ein Millionenpublikum und das seit Wochen. „Das ist 9/​11, Fukushima und Tschernobyl gleichzeitig. Ein wirtschaftliches, sportliches, gesellschaftliches, kulturelles und natürlich vor allem gesundheitliches Thema“, meint Imre Grimm vom Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Auf den zweiten Blick aber erscheint die Lage der Medien in der Coronakrise düster. Verlage schicken ihre Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit, auch in den Redaktionen, zum Beispiel bei der „ZEIT“ und der „Süddeutschen Zeitung“. Die Verlagsbranche leidet unter Anzeigenrückgängen und Verlusten, beispielsweise beim Veranstaltungsgeschäft. Sind die Maßnahmen gerechtfertigt? Nein, führt „taz“-Redakteurin Anne Fromm aus: „Zum einen sind das wahnsinnig gute Meldungen, zum anderen stellen sich die Verlage dann aber hin und sagen: Aber bitte liebe Gemeinschaft, wir brauchen trotzdem euer Geld.
    Das lässt sich, finde ich, nach außen nicht vertreten.“ Das sei problematisch, wo doch einige betroffene Verlage gerade im Moment so viele Leser*innen hätten wie schon lange nicht mehr. Wie geht das zusammen? Existenziell wird die Krise für einige Privatsender, meint der Vorstandsvorsitzende von VAUNET, Hans Demmel: „Nach all dem, was wir so sehen, reicht die Luft in der Tat noch für zwei, drei
    Monate.
    Wenn es dann nicht Hilfen gibt, wird es extrem schwierig und garantiert für das eine oder andere Unternehmen existenzbedrohend.“ Betroffen von Corona sind auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Wie viele Beitragszahler*innen werden in Zukunft befreit, weil sie keine Einkünfte mehr haben? Ulrike Deike, Verwaltungsdirektorin des NDR, meint: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nicht fein raus. Der NDR ist nicht fein raus.“ Sowohl die Rundfunkbeiträge als auch die Werbebeiträge stünden auch in dieser Coronakrise unter Druck.
    Einen Lichtblick in dieser Krise bringt ein Besuch in Minden. Denn der Geschäftsführer des „Mindener Tageblatts“ hat vom Krisenmodus in den Kreativmodus umgeschaltet und erschließt für seinen kleinen Verlag nun neue Einnahmequellen. Ein kleines Team aus der IT-Abteilung entwirft jetzt Internetseiten für Unternehmen aus der Region, baut so einen lokalen Onlinehandel auf. Und über sein Logistiknetz liefert der Verlag nun auch Schuhe eines lokalen Händlers aus. Demnächst werden auch Getränke und vielleicht Essen auf Rädern ausgefahren. Aktuell geht es am 6. Mai in der Corona-Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten auch um die Deutsche Fußball-Liga (DFL).
    Sie steht mächtig unter Druck: Seit Wochen sind die Bundesligaclubs bedingt durch Corona in der Zwangspause. Neben dem Geld aus Ticketverkäufen fehlen vor allem die Einnahmen aus den Fernsehübertragungsrechten. Die privaten Sportsender Sky und DAZN haben für Hunderte Millionen Euro die Fernsehrechte an der Bundesliga eingekauft, jetzt müssen sie riesige Programmlöcher stopfen, Werbekunden und Abonnenten springen ab. Mit aller Macht drängen Clubs und DFL auf einen baldigen Wiederanpfiff in den Fußball-Bundesligen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.05.2020 NDR

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Sa. 09.05.2020
18:30–19:00
18:30–
Fr. 08.05.2020
01:35–02:05
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Mi. 06.05.2020
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